Iran darf sich nicht „verteidigen“ können

In einem Artikel bei RIA Novosti wird erklärt, das „Raketenlieferungen“ an den Iran gefährlich sind.

O-Ton: Frankreich hält russische Raketenlieferungen an Iran für gefährlich

PARIS, 10. September (RIA Novosti). Frankreichs Außenministerium hält den Export von Luftverteidigungswaffen nach Iran, den Russland laut israelischen Medienberichten mit Teheran vereinbart haben soll, für sehr gefährlich.[1]

In diesem Satz wird wenigstens kurz angerissen, das es sich um Luftverteidigungssysteme handelt. Nach der ßberschrift klingt es eher nach Angriffswaffen.

Die israelischen Zeitungen schreiben nun schon seit zwei Tagen über einen ß?geheim gehaltenenß? Besuch des israelischen Premiers Benyamin Netanyahu in Moskau. Laut der Zeitung ß?Haaretzß? ist das Ziel der Reise gewesen, ß?ranghohen Vertretern der russischen Führung und der Sicherheitskräfte die Notwendigkeit auseinanderzusetzen, auf den Verkauf von Raketen (SS-300) an Iran zu verzichtenß?.[1]

Also da ich vermute, dass es nach wie vor um die Lieferung von S-300 Abwehrsystemen geht, stelle ich mir ein paar Fragen:

Warum hat man Angst davor, dass der Iran sich gegen Angriffe z.B. mit Raketen verteidigen kann?
Steht ein solcher Angriff vielleicht bevor?
Warum liefern wir Israel Atomraketentaugliche U-Boote, welche zum Angriff geeignet sind?

Hier mal einen Auszug über S 300 Systeme:

Die S-300P (NATO-Codename: SA-10 Grumble) wurde als Langstreckensystem der Voyska PVO (Flugabwehrtruppe) entwickelt, um strategische Ziele sowohl gegen konventionelle Flugzeuge als auch gegen Marschflugkörper zu verteidigen. Gleichzeitig wurde die S-300V-Serie (NATO: SA-12A Gladiator/Giant) als mobileres System entwickelt, um die Bodentruppen vor Luftangriffen und Kurzstreckenraketen zu schützen.

Sie hat eine Sprengkopfmasse von 133 kg, eine Reichweite von 47 km und erreicht eine maximale Flughöhe von 30.000 m.[2]

[1] http://de.rian.ru/world/20090910/123058762.html
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/S-300_%28Flugabwehrrakete%29


10 Responses to Iran darf sich nicht „verteidigen“ können

  1. Klaus sagt:

    Ich frage mch etwas ganz anderes. Ich lese aus dem franz. Kommentar eine wieder aufflammende Bedrohungsangst durch die Sowjetunion; inszeniert von Israel. Die Vermutung seitens d. Sowjetunion, dass das amerikanische Raketenabwehrsystem eigentlich eine Bedrohung für Russland darstellt ist nicht unrichtig. Auch die Geschichten um das Eintrittsbekunden (2000) seitens Georgien in die EU aufgenommen werden zu wollen, passt in dieses Bild. So argumentierte Schewardnadse „mit der EU ein starkes Schutzschild in ihrem Rücken zu haben“. Die Ausbreitung der EU endet an den sowjetischen Grenzen. Sie steht als Kontinentalmacht der Sowjetunion, sowohl als auch den Amerikanern (weit später) entgegen.
    Den Iran, sowie auch schon der Irak und Pakistan, werte ich als Zwischenstationen auf dem Weg zum Ziel. Als strategische Punkte um die späteren Nachschubwege zu sichern.

  2. almabu sagt:

    Defensiv-Waffen können natürlich trotzdem kontraproduktiv sein, wenn sie genutzt werden um eine Offensiv-Waffe, wie es eine A-Bombe wäre, zu schützen und damit deren Angriffspotential zu erhalten! Der Angriff auf Iran steht meines Erachtens aber trotzdem mittelfristig fest, im US-Kriegsetat wird schon Platz dafür geschaffen!

  3. almabu sagt:

    Ich neige zu der Annahme, dass die USA die NATO dazu einladen werden, sich an einem Krieg gegen den Iran zu beteiligen. Einen israelischen Alleingang, wie er gelegentlich angekündigt wird, halte ich dagegen eher für unwahrscheinlich, da er die Situation im Nahen Osten völlig destabilisieren würde. Eine wiedergewählte Welt-Kanzlerin Merkel wäre sicher „mit Freude dabei“?

  4. ojemineh sagt:

    Dieses Frettchen soll nicht immer so tun, als könnte es kein Wässerchen trüben. Wieso schafft der sich denn unbedingt A-waffen an. Soll uns das vielleicht freuen. ?

    Die haben genug anderes sehr wirksames Zeug von den Russen etc

    Und.. natürlich darf man sich gegen Angriffe auf sein Land verteidigen.

    Nur -der Typ ist ein diktator, wie alle potentaten dort unten. Die haben alle eine mehr oder weniger religionstotalitäre Chunta.in ihren jeweiligen Ländern.

    Und Frauen, schwule, nichtreligiöse, Dieerdeistkeinescheibe-denker werden dort plattgemacht, wenn sie mucken. das vergesst ihr immer. und das geht total auf den sack!!

    Hitler hatte auch „stress“ mit den amis. Wärt ihr damals deshalb angetan gewesen?

  5. PlanB sagt:

    Cheffe, ich schätze Deine Arbeit sehr.

    Daß Du heute, am 8. Jahrestag der Mutter aller Lügen unserer Zeit keinen Artikel zum
    11.09.2001 geschrieben hast, enttäuscht mich sehr.
    Wer wenn nicht wir soll die Arbeit unserer
    Medienknechte machen?

    Herzliche Grüße, PlanB

  6. Michael Mugge sagt:

    Der Iran ist dran, da führt kaum ein Weg dran vorbei. Sie überlegen noch, wie sie es am besten verpacken, das Märchen mit den Weapons of Mass Destruction hat ja schonmal gezogen, warum kein zweites Mal? Deutschland ist wieder mit von der Partie, unter Merkel wären wir ja auch beim Irak schon dabei gewesen (nicht ’nur‘ der BND, sondern auch die Bundeswehr). Die Berichterstattung zeigt auch schon in diese Richtung, die Berichte über die Wahlmanipulation im Iran war sozusagen der Teaser. Da kommt jetzt noch ein größerer Zwischenfall ala Bin Laden wohnt in Teheran und genießt dort Asyl + Atombomben-Panik, dann wird losmarschiert. Israel und USA vorneweg, gefolgt von den Speichelleckern, u.a. Deutschland.

  7. John sagt:

    Iran gehört mit einer Fläche von 1.65 Mio km² zu den 20 größten Ländern der Erde. Es ist damit so groß wie halb Westeuropa. Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und ßsterreich zusammen genommen sind so groß wie der Iran. Außerdem besteht der Iran zu zwei Drittel aus unzugänglichem Bergland, ist also weder wirlich zu besetzen noch zu halten noch in einem Bombenkrieg zu besiegen. Und Iran hat 73 Mio. Einwohner, das ist mehr als jedes westeuropäische Land ausser Deutschland.

    Iran ist ein wichtiges ßlförderland. Ausserdem läuft immer noch die Hälfte aller Rohöltransporte durch die Straße von Hormuz. Machen die Iranis die mit ein paar Minen dicht, geht weltweit der ßlpreis durch die Decke. Immer noch.

    Us-Strategen hatten schon vor Jahren berechnet, daß man etwa 3 Mio an Truppen braucht, um das Land zu besetzen. Das ist im Moment eine Truppenzahl, die nicht aufzubringen ist.

    Ohne Sicherheitsrat und damit ohne Russland und China geht im ßbrigen gar nichts.

  8. almabu sagt:

    Der Iran würde nicht besetzt werden, dazu sind die USA, und natürlich auch Israel, nicht annähernd in der Lage! Es könnte aber heftige Bombardements geben, welche die Infrastruktur des Landes zerstören, wie es ja auch schon im Irak geschah. Dazu wäre es sehr nützlich, wenn der Iran KEINE hochtechnisierte Raketenabwehr von den Russen bekäme. Danach setzt man auf eine Erhebung der Bevölkerung gegen ein Regime, das sie nicht schützen konnte. Ein williger Iraner, der sein halbes Leben in den USA verbrachte, wird aus dem Hut gezaubert, als Präsident installiert und voila!

  9. Larry Summers sagt:

    Wie bekannt wurde war Israels Premier Netanyahu letzte Woche in Moskau. Von diesem zunächst geheim gehaltenen Kurzbesuch sind mittlerweile brisante Details durchgesickert. Es ging um einen möglichen Angriff der Israelis gegen den Iran. Laut Politik Global bedrohte Netanyahu die Russen im Falle einer Unterstützung des Iran mit einem Atomschlag mit insgesamt 300 israelischen Atomraketen.
    Israel wird anscheinend von einem Wahnsinnigen regiert.

  10. Annmarie sagt:

    Siehsdu – das isch Politik. Ein paar kleine Deals und gleich ein paar Konflikte auf freundlicher gestellt.

    – Obama kippt Pläne für Raketenschild in Osteuropa
    – Medwedew lobt Abkehr der USA von Raketenschild in Osteuropa

    – Israels Verteidigungsminister: Iran ist keine ernste Bedrohung
    – Der Iran äußerte sich zunächst zurückhaltend. Es könne sich um ein Signal handeln, dass die USA von „Bedrohungen und Konfrontation“ abrückten, sagte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter in Teheran.

    – Iran meldet Einigung mit UN-Atombehörde auf Kontrollen

    (alle Reuters)

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