Crash: Krise lange nicht vorbei

Warum die Krise noch lange nicht vorbei ist und weshalb Sie sich auf Ihren gesunden Menschenverstand verlassen sollten

Ein Gastbeitrag von Gerhard Spannbauer Autor und Betreiber der Seite Krisenvorsorge.com

Ruft die seit knapp zwei Jahren wütende Finanzkrise nicht auch ein ungutes Gefühl bei Ihnen hervor? Obwohl Politiker aller Couleur nicht müde werden, den Erfolg ihrer Rettungspakete zu feiern und zu erklären, dass die Krise bald überwunden ist, erfasst sie immer weitere Bereiche. Aufgrund der Tatsache, dass viele Menschen noch nicht persönlich betroffen sind, erkennen sie nicht, was vor sicht geht und welche Konsequenzen ihnen drohen. Bei genauer Betrachtung ist dies jedoch gefährlich. Dies möchte ich Ihnen hier näher erläutern.

Blicken wir zurück: Was haben uns Politiker und Fachleute nicht alles zur Krise mitgeteilt und wie oft hieß es, es ist alles nicht schlimm und sie wäre bald wieder vorbei. Tatsächlich erreichten wir immer neue Ausmaße.

So sagte beispielsweise Ben Bernanke am 28. Februar 2008: „Einige kleinere US-Banken werden die aktuelle Finanzkrise nicht überleben. Bei den großen, international agierenden Instituten wird es aber wohl keine ernsthaften Probleme geben.“ Peer Steinbrück, damaliger deutscher Finanzminister, meinte im März 2008: „Uns liegen überhaupt keine Anzeichen dafür vor, dass sich zusätzliche Belastungen für die deutsche Wirtschaft ergeben. Die Bundesregierung sieht momentan nicht die Notwendigkeit eines staatlichen Eingreifensß?.

Sie sind Zeuge geworden, dass beide Aussagen absolut falsch waren und wie sich die Situation weiter verschärft hat. Mit diesen Einschätzungen lagen und liegen sie absolut daneben. Der Eindruck drängt sich auf, dass die Politiker ebenso wie die meisten Bürger versuchen, sich möglichst gut und lange ß?durchzuwurstelnß? und die wirklichen Gefahren verkennen.

Währenddessen erreicht die Krise Dimensionen, die bis vor wenigen Monaten unvorstellbar schienen: Stichwort Staatsbankrott. Seit Wochen wird auf allen Kanälen darüber debattiert. Noch vor wenigen Monaten wurde dieses Thema ins Reich der Fabeln oder nur in weit entfernte Dritte-Welt-Regionen verwiesen. Jetzt reicht die Liste der möglichen Kandidaten von Griechenland, Irland, Ukraine, Lettland und anderen Ländern wie ßsterreich sogar bis unmittelbar vor unsere Haustüre.

Sollte man sich angesichts dieser Entwicklung nicht Gedanken machen und konkrete Vorsorgemaßnahmen ergreifen? Was sagen Politiker, verschiedene ß?Expertenß? und die meisten unserer Mitbürger zu der Notwendigkeit, sich auch auf Störungen der allgemeinen Versorgung sowie der öffentlichen Infrastruktur mit Vorräten und weiteren Maßnahmen einzustellen? Schwarzmalerei, ßbertreibung und Kopfschütteln sind die üblichen und noch harmlosen Reaktionen. Dabei sollte eine gewisse Bevorratung zum normalen Lebensstandard gehören, so wie es früher völlig normal war.

Bis in die siebziger Jahre gehörte ein gewisser Lebensmittelvorrat zur Grundausstattung der Haushalte. Die Kriegs- und Nachkriegsgeneration war noch stark von Hungerzeiten und anderen Nöten geprägt. Anders sah es dann bei den Nachkriegskindern aus, die mit einer fortwährenden Verbesserung der Lebensumstände aufwuchsen. Solche elementaren Mängel kannten sie nicht und sie waren auch keine reale Bedrohung mehr. Gefahren dieser Art schienen bei uns im ß?fortschrittlichenß? und vom ewigen Wohlstand beseelten Westen gebannt.

Leider müssen wir feststellen, dass es sich hierbei um eine Illusion handelt, die derzeit platzt. Wir haben das ewige Glück nicht gepachtet, sondern werden aufgrund irreparabler Schäden im Geldsystem frontal und nicht sonderlich gut vorbereitet von der weltweiten Krise getroffen. Zunächst fallen Arbeitsplätze weg, die Firmenpleiten steigen und eine negative Stimmung macht sich in gewissen Teilen der Bevölkerung breit. Auch diese Entwicklung wird in der ganzen Tragweite von den meisten nicht wahrgenommen, solange sie Arbeit haben oder weiter die üblichen Zuwendungen seitens des Staates erhalten.

Nur was passiert, wenn Dämme brechen? Wenn die bereits überforderten Kommunen pleite sind? Der Staat die gewohnten Leistungen nicht mehr wie bisher bezahlen kann? Die Steuereinnahmen bei gleichzeitig drastisch steigenden Sozialausgaben weiter einbrechen und die Anleger keine Staatsanleihen mehr kaufen? Dann beginnt ein Absturz, dessen Fallhöhe man aus heutiger Sicht nicht einschätzen kann, weil eine Finanzkrise nie so global wie heute war.

Unser weltweites Finanzsystem befindet sich in einer dramatisch angespannten Situation, dass weitere Rückschläge nicht leicht wegstecken kann. Sie sollten die Zeichen der Zeit erkennen und beginnen, sich auf den Fall ß?Xß? vorzubereiten. Sollte es zu einer Pleite einer großen Bank, eines Konzerns oder eines Staates im Euroraum kommen, könnte dies der berühmte Tropfen auf den heißen Stein sein. Dass sich dies in der heutigen just-in-time-Gesellschaft ohne nennenswerte Vorratshaltung fatal auswirken würde, ist selbstredend.

Wollen Sie in solch einem Fall zu den ersten Verlieren gehören und zusehen, wie Ihr Papiergeld hinter geschlossenen Bankschaltern dahin schwindet? Sie banale Nöte durch Engpässen bei der Nahrungsversorgung, eventuellen Strom-, Wasser- und Gasausfällen erleben? Nachdem wir gesehen haben, dass man ß?Fachleutenß? nicht sonderlich vertrauen kann und sich die Situationen allen Beteuerungen zum Trotz weiter verschlechtert, sollten Sie eine angemessene Vorsorge treffen und Ihr Leben selbst in die Hand nehmen, solange die gewohnten Strukturen bestehen und die Regale voll sind.

Gerhard Spannbauer
www.Kriesenvorsorge.com


9 Responses to Crash: Krise lange nicht vorbei

  1. ebm_bln sagt:

    Diesen Text sollte „man“ einfach mal kopieren und als Flyer, E-Mail o.ä. weitestgehend VERBREITEN!

    Zumindestens in der Familie und im Freundeskreis…

    Man sorgt sich ja auch um die Lieben.

    greetz und danke an Gerhard… ebm_bln 😉

  2. Fang mal im Familien- und Bekanntenkreis oder am Arbeitsplatz damit an – die wollen das einfach nicht hören! Stattdessen hören sie lieber auf den Wetterbericht, da gehts dann auf einmal, sich wegen ein paar Schneeflocken ein paar Vorräte für die nächsten Tage zu besorgen. Aber das muss jeder selber wissen, welche Informationen einem wichtig erscheinen und welche nicht.
    Ein Tipp von mir: beschäftigt Euch schonmal mit alternativen Zahlungsformen (Tauschhandel, Komplementärwährungen, Freeconomy, Nachbarschaftshilfe).
    Ein Beispiel aus nicht allzuferner Vergangenheit zeigt, wie schnell das zum Alltag gehören kann:
    Argentinen in den Neunzigern…

    http://www.sparkonzepte-online.de/html/tauschhandel.html#29.08.2009

  3. steffen sagt:

    heute erst kam ein kollege zu mir und meinte, dass seine aktien im portfolio wieder an wert gewinnen und das es ja alles nicht so schlimm ist, wie ich es ihm vor einem jahr proknostiziert habe!!! ich gab ihm den rat, dass er sobalt wie möglich aussteigen sollte um eventuelle gewinne noch mitzunehmen bevor es böse endet, jedoch nahm er es bloss mit einem müden lächeln auf!!! ich sagte ihm, dass wir uns heute in einem jahr wiedersprechen werden, mal sehen was kommt!!!

  4. Expat2001 sagt:

    Ich weiss ja jetzt nicht, ob das hier hin passt, aber ich las gerade, dass die FED ihr REKORDERGEBNIS seid ihrer 100 jährigen Existenz (wohl nicht ganz 100 Jahre…) eingefahren hat! Quelle: Reuters
    Krise? Nicht für Rothschild & CIE…
    Viva Ralph

  5. Sandra sagt:

    Das mit dem Rekordgewinn der FED habe ich auch gerade gelesen. Das ist doch der Hammer. Wie soll denn das bitte schön reell gehen? Aber wenn man sich seinen Gewinn einfach selbst drucken kann. 😉

    Ansonsten halte ich Krisenvorsorge nach wie vor für extrem wichtig! Egal welche (geschönerten und erlogenen) Aufschungnachrichten gedruckt werden.

  6. martinsgarten sagt:

    Das mit dem Rekordgewinn der FED habe ich auch gerade gelesen. Das ist doch der Hammer. Wie soll denn das bitte schön reell gehen?

    Man kaufe 1 Bill Anleihen des Staates oder der BOA usw. zu 4,5% – da hat man 45 Mrd Gewinn.

    – ETWAS VEREINFACHT –

  7. Tasmane sagt:

    Es sollte wohl eher heißen : Der Tropfen, der das Faß zum überlaufen bringt !

  8. Sandra sagt:

    Ach ich glaube da müssen noch viele Tropfen kommen um das Fass zum ßberlaufen zu bringen. Gleichzeitig bin ich sicher, dass die vielen Tropfen auch kommen werden. 😉

  9. Vandenberg sagt:

    @ Cheffe

    der link sollte in krisenvorsorge.com berichtigt werden, es gibt keine kriEse 😉

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