EU droht USA mit Sanktionen

In einer neuen Runde sich abzeichnender protektionistischer Spannungen droht die Europäische Union den Vereinigten Staaten nun mit Konsequenzen im Hinblick auf den verlorenen Auftrag zur Produktion von Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe durch den europäischen Großkonzern EADS. Es zeigt sich einmal mehr, dass politischer Wein gepredigt, am Ende jedoch Wasser getrunken wird.

In einem Ausschnitt aus einem heute erschienen Artikel der Basler Zeitung heißt es wie folgt:

Wenn das Pentagon bei der Ausschreibung von Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe den amerikanischen Hersteller Boeing bevorzugt habe, könnte das Folgen für Rüstungsgeschäfte mit den USA haben, erklärte die Kommission am Dienstag in Brüssel. Der Ausstieg des Airbus-Konzerns EADS und seines US-Partners Northrop Grumman aus dem Rennen um den Milliardenauftrag sei «sehr bedauerlich».

Wein predigen, Wasser trinken. Die Spannungen zwischen den einzelnen Wirtschaftsblöcken mehren sich zusehends, trotz aller beschönigenden Worte, dass es zu keinem Handelsprotektionismus in der Zukunft kommen würde. In den 1930iger Jahren haben Regierungen rund um die Welt diese Thesen und Bekenntnisse auch immer wieder aufs Neue wiederholt, allein die Realität sah dann doch anders aus. Dass dies heute nicht viel anders aussieht, zeigen einige zuletzt durch die Presse gehende Schlagzeilen, obschon festzustellen ist, dass protektionistische Maßnahmen sicherlich noch in ihren Kinderschuhen stecken. Seien es nun der Handelsstreit zwischen den USA und China um Autoreifen und Hühnerfleisch oder die starke Anhebung der Importzölle für den Automobilsektor in Russland bzw. die sich nunmehr abzeichnenden Probleme zwischen der EU und den USA. Wen wundert es, da dieselben ökonomischen Ungleichgewichte im globalen Handel, die mit Auslöser für die heutige Krise gewesen sind, weiterhin bestehen? Es hat sich doch seither nichts geändert, außer dass der Versuch unternommen wurde, die bestehenden Probleme mit einer initiierten Geldflut zu übertünchen…


10 Responses to EU droht USA mit Sanktionen

  1. Wolf sagt:

    EU will den Amis drohen? Selten so gelacht!!

  2. soso sagt:

    wolf – ich lache mit …… EU = USA

  3. Kirael sagt:

    EU eine länder zusammen gewürfelter sauhaufen will die US das fürchten lehren..dann mal los 🙂

  4. roush sagt:

    Erst lassen die Amis uns für viel Geld den Vogel entwickeln und dann gibt es keinen Auftrag.
    Nicht mal die Hälfte.
    Man sollte mit dem Lumpenpack genauso umgehen.
    Wenn man sich mit Amerikanischer Diplomatie auf Augenhöhe auseinandersetzen will, muß man sich bis zur Graßnabe bücken.
    Sorry, aber ich habe für die Amis nicht mehr viel übrig.

    LG roush

  5. Chris sagt:

    Was die USA da machen, gefällt mir sehr.

    Das Pentagon ist der Auftraggeber, also das Amerikanische Volk.
    Warum soll das Ausland an diesem Vertrag verdienen, wenn Boeing doch ein Superangebot hinlegt, von dem auch wiederum das Amerikanische Volk in Form von Arbeit profitiert.

    Das sollten wir für uns zum Beispiel nehmen.

    Das nächste Mal, wenn Deutschland einen grossen Auftrag zu vergeben hat, sollten auch Deutsche Firmen bevorzugt werden, wenn Deutsche Arbeitnehmer in Form von Beschäftigung und der Staat in Form von Steuereinnahmen protieren.

    Genau auf diese Weise und mit viel Fleiss und Glauben an die eigene Nation und Zukunft begann das erste Deutsche Wirtschaftswunder Ende des 19. Jahrhunderts.

    Ein Schritt in die richtige Richtung.

    Bravo USA!

  6. harry hirsch sagt:

    das problem hier ist folgendes, die eads hat genau das geforderte produkt aus der ausschreibung entwickelt und zu einem bomben preis angeboten. boeing hat ein viel kleineres und unpassenderes produkt geboten. da wurde die ausschreibung, welche ja öffentlich war, einfach mal angepasst damit man den umsatz im land halten kann. grenzwertig und absolut gegen die wirtschaftlichen grundsätze einer öffentlichen ausschreibung. ändern kann man daran nichts, mit uns kann man es ja machen.

  7. Chris sagt:

    Jedes Handwerksunternehmen offeriert täglich Angebote.

    Um es dem Kunden Recht zu machen, strengt man sich gewaltig an.

    Die Erfolgsquote ist minimal. Aus den meisten Angeboten wird nichts.

    Wenn Sie ehrlich sind, werden Sie zugeben, dass Sie letztlich auch das Angebot auswählen, von dem Sie sich den grössten Nutzen versprechen ohne Rücksicht auf den Schaden der abgelehnten Anbieter.

    So ist es auch richtig. Das ist echter Wettbewerb.

  8. Diego sagt:

    Ich finde das gut, die Aufträge im eigenen Land zu behalten, zumindest was Rüstungsaufträge angeht. Nur was man selber nicht herstellt wird sollte noch im Ausland bestellt werden. Nur schon wegen der Co2 Bilanz! ;-)hehehe
    Wenn wir ehrlich sind ist das Projekt „Globalisierung“ gescheitert! Das sehen wir überall auf der Welt! Nur scheint das keinen zu Interessieren?! Sollen die nur so weitermachen…
    dann wird sich der Volkeszorn irgendwann über sie ergiessen*vielleicht*.
    Die meisten sind ja eh nur noch TVZombies die funktionieren und sonst nichts!

  9. CHILLAREX sagt:

    Also ich halte es für durchaus legitim, die
    eigene Industrie zu bevorzugen in solchen Zeiten.
    Alles andere wär ja fast schon Verrat.
    Ausserdem hat kein EU.Bürger die EU-Politiker dazu aufgefordert diese Geschäfte zu tätigen und dass wiederum bedeutet dass diese „Sanktionen“ auch nicht im Namen der EU-Bürger verhängt werden würden !!!!!!!!!

  10. Aminichtmöger sagt:

    Man kann nur hoffen, dass China zusammen mit Russland den amerikanischen Imperialisten endlich und nachhaltig zu Fall bringt.Was diese Saubande der Welt angetan hat und antut, ist mehr als nur ein Verbrechen!

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