FED unter Druck, kommt die Zinserhöhung?

Die Zinsen steigen langsam aber sicher Weltweit an und der Konflikt innerhalb der FED schwelt. Der eine Teil sagt, eine Zinserhöhung ist der Todesstoß, der andere Teil ein notwendiger Schritt gegen die Inflation. Allerdings gibt es noch andere sehr große Gefahren.

Die Spekulanten unter den Lesern werden jetzt schon ahnen, worauf ich hinaus will, Currency Carry Trades. Diese hochspekulative Anlageform hat insbesondere seit Beginn der null Prozent Zinsen in den USA neue Höhenflüge angenommen.

Currency Carry Trade (auch CCT) ist eine Spekulationsstrategie, bei der ein Spekulant einen Kredit in einer Währung mit vergleichsweise niedrigem Zinsniveau aufnimmt, um davon Zinspapiere zu kaufen, die in einer anderen Währung mit höherem Zinsniveau notiert sind. Er hofft dabei, dass durch die höheren Zinseinkünfte nach Rückzahlung des Kredits noch ein Gewinn verbleibt. Die Risiken bei dieser Spekulation besteht in Wechselkursschwankungen und in Zinsänderungen.

Die Rendite der Currency Carry Trades setzt sich entsprechend aus zwei Komponenten zusammen: zum einen die Differenz zwischen Haben- und Sollzins, zum anderen der Ertrag/Verlust aus der Wechselkursentwicklung.

Um die genannten Risiken zu reduzieren, können Zinsschwankungen über festverzinsliche Geschäfte eliminiert und das Wechselkursrisiko über Terminmarktgeschäfte reduziert werden. Diese Absicherungen reduzieren jedoch die erwartete Rendite (bei einer vollständigen Absicherung der Risiken wäre der Ertrag Null).

Beispiel: Ein Investor leiht sich Geld in Yen, weil er dort nur 0,5% Zinsen zahlt, und legt in USD an, da er hier 4% erhält. Solange die Wechselkurse stabil sind oder, wie meist üblich, sich in schmalen Korridoren bewegen, ist das Geschäft profitabel. Wenn der Yen aber wie im Oktober-Crash 2008 innerhalb weniger Tage um mehr als 10% steigt, dann verliert der Investor massiv Geld, da er den Kredit in Yen zurückzahlen muss. Der Investor versucht daher möglichst schnell aus dem Geschäft auszusteigen, um seine Verluste zu begrenzen. Dies führt aber dazu, dass er Yen für USD kauft und hierdurch der Yen weiter steigt. Möglicherweise führt das große Volumen von Carry-Trades daher zu starken Devisenschwankungen.[1]


ßber die Höhe der aktuellen CCT´s wird nur spekuliert, aber es geht um extrem besorgniserregende Summen. In einem Artikel werden die CCT´s als Lunte bezeichnet die von beiden Seiten brennt. Da dieser Markt aktuell extrem groß und vor allem sehr unübersichtlich ist, kann es zu extremen Währungsschwankungen kommen bei einer Zinserhöhung.

ßber die weiteren immensen Gefahren der Zinserhöhung werden noch weitere Artikel folgen.

Carpe diem

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Currency_Carry_Trade


4 Responses to FED unter Druck, kommt die Zinserhöhung?

  1. Der Reisende sagt:

    Na ja, Geld mit Geld vediennen ist nix anderes als Räuberei.

  2. rlweb sagt:

    Ob Zinsen rauf oder runter gehen, ist langfristig Wurst. Exponentieller Verlauf der Schulden, wird damit lediglich beschleunigt oder abgebremst.

    Naja, wie schon einer mal schön gesagt hatte: Geld ist für viele keine Frage der Mathematik, sondern eine Frage des Vertrauens.

  3. roush sagt:

    Sicher gehen uns alle die Spekulationsgeschäfte an. Wir als Allgemeinheit tragen nämlich letztendlich die Verluste, während die Gewinne in andere Taschen fließen.
    Wenn in näherer Zukunft das Spielgeld für die Zocker nicht mehr ausreicht, wird die MwSt. erhöht. Niemand sollte denken, dass es uns deswegen besser geht.
    Ein Witz ist das alles. Als wäre Wahrheit im GELD.
    Sollte das der Weisheit letzter Schluss sein, dann sage ich schon mal „Gute Nacht Menschheit“.

    LG roush

  4. Der Reisende sagt:

    die Erhöhung der Mehrwertsteuer bringt genau nix.

    Schlussendlich landet alles Geld eh bei der Steuer, nur die Durchlaufzeit wird kürzer.

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