Spanien kombiniert Griechenland und Suprime 2.0

Mit dramatisch, wär die Lage in Spanien noch wohlwollend umschrieben. Das europäische Paradies entwickelt sich zum eruopäischen Alptraum. Renditen von 20 % pA und schier endloses Wachstum versprach sich Investoren und Anleger von Spanien. Eine Weile hat es auch funktioniert, indem immer irrsinnigere Renditen in Immobilien erreicht wurden.

Die Leser, welche mich persönlich kennen, wissen, dass ich eigentlich Ende 2010 auch nach Spanien auswandern wollte. Die Koffer waren gepackt und Spanien erkundet. Eine Deutsche Schule für meine schulpflichtigen Kinder war auch bereits lokalisiert. Ein Spanischkurs hatten wir auch bereits in der Abendschule besucht. Meinem „Abenteuer“ stand also nichts mehr im Wege. Der Plan war seit 2006 gefasst und ich hatte auch Firmen technisch in Deutschland bereits alles geregelt.

Bereits Anfang 2008 sah ich jedoch die ersten Rauchschwaden am Himmel aufziehen und fing an alles etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele der Entwicklungen in der Welt und speziell auch Spanien finden bereits statt, einige wirklich tiefgreifende Ereignisse stehen uns noch bevor. Für mich war allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass Spanien sich nicht mehr für meine Pläne eignen würde.

Bei meinem letzten Besuch in Spanien 2009 war ich geschockt über tausende von stillgelegten Bauten an der Costa del Sol und mir war klar, es würde in anderen Regionen Spaniens nicht anders aussehen. Ein Großteil der Wirtschaftsleistung ist aber der Immobiliensektor gewesen, neben dem Tourismus.

Wer sich die fatalen Daten einmal genauer ansieht, braucht auch kein Prophet sein um zu erkennen wo Spanien aktuell steht:

  • Arbeitslosigkeit 20% +
  • Jugendarbeitslosigkeit 40 % +
  • ca. 1,5 Millionen leerstehende Wohnungen
  • 325 Milliarden Euro Schulden von Bauträgern und Investoren im Immobiliensektor
  • Spaniens Schulden an die Bundesrepublik 245 Milliarden Euro
  • Stagnierende Wirtschaft auf dem Niveau von 2009 siehe Artikel Wirtschaftsfacts.de

Ich hörte grade erst kürzlich von einem Bekannten, die spanische Immobilie habe 30 % an Wert verloren aber seit euch gewiss, dass ist erst der Anfang. Subprime gab es nicht nur in Amerika.

Griechenland hat bereits gezeigt, dass Europa nicht in der Lage ist weitere Belastungen zu stemmen und gegen Spanien ist das ein Fliegengewicht. Ich für meinen Teil, würde auf jeden Fall, wäre ich in Spanien investiert, aussteigen. Als ich überlegte nach Spanien auszuwandern, hatte ich mich ein wenig auf dem Immobilienmarkt umgesehen und das einzige Land, welches mir bekannt ist und diesen Wahnsinn topt ist Italien. Für völlig abgepfiffene Finkas oder Rustikos muss man ein Vermögen hinlegen, da muss jedem klar sein, dass dort etwas nicht stimmt.

Die immer gültige Börsenregel für Anleger fand hier Ihre Berechtigung: „Gier frisst Hirn“. Wie schon zur DotCom Zeit, wird nicht der innere Wert einer Anlage geprüft, sondern die völlig absurde Rendite beäugt.

Carpe diem


16 Responses to Spanien kombiniert Griechenland und Suprime 2.0

  1. First sagt:

    Dann werden wohl bald, die aus Spanien importierten Lebensmittel in Deutschland billiger werden. Ich meine, wenn die Spanier uns über 200 Mrd. Euro schulden, dann müssen sie aber lange Stricken um das abzutragen.
    Hallo, ist da jemand noch in Spanien investiert? Ja, Uuups. Dann würde ich aber zusehen, dass ich meine Euros schnell da raus bekomme, bevor die Euros zu Peseta 2.0 werden.
    Hier sehen wird, dass auch Immobilien nicht vor Verlust schützen können. Jetzt gibt es nur den einen Leitspruch: Nur Bares ist Wahres.
    Aber bald können wir wieder Urlaub in Spanien machen, wenn die Peseta 2.0 dort ist. Dann wird auch wieder der Hartz 4-Empfänger sich einen Urlaub leisten können. 2 Euro pro ßbernachtung, das ist doch bezahlbar. Ein Problem könnte höchstens der Flug sein.

  2. NuI sagt:

    First

    Wer sein Geld in Spanien-Immos hat ist die Kohle los! Die Immobilien werden zu 80% keine Käufer finden. Nur wirklich gute Immos, in guter Lage, werden noch Käufer finden, und selbst die werden unter Wert verkauft werden müssen.

  3. JT sagt:

    Hallo Cheffe,
    beschäftige dich doch mal etwas mit Uruguay
    Sicher auch nicht das Paradies auf Erden, aber hoch interessant für Auswanderer.

    Amtssprache größtenteils spanisch
    (von Vorteil für Dich)
    Präsident: seit 1. März 2010 José Alberto Mujica Cordano
    Partei: Frente Amplio
    Ein linkes Parteienbündnis, aus ca. 40 verschiedene Parteien und Organisationen
    Trennung von Kirche und Staat fest verankert
    74% römisch-katholisch getauft, nur 3 bis 5% nehmen aktiv am kirchlichen Leben teil

    1Euro entsprechen derzeit 25Peso (urug.)
    Mehrwertsteuer beträgt 22 Prozent
    Sozialsystem nach europ. Vorbild
    Gesundheitsreform 2008, Gesundheitswesen besser als in D
    Montevideo gilt als die Stadt mit der größten ßrztedichte der Welt
    Grundschüler öffentlicher Schulen werden mit Laptop ausgestattet
    Lebenshaltungskosten sind recht günstig, rund 60% von denen in Deutschland, wenn man stark auf Importartikel aus der EU verzichtet
    Supermarktketten und Einkaufszentren bieten ähnliches an wie in D, also kein Verzicht

    Einwanderer können einmal persönliches Umzugsgut zollfrei einführen
    müssen dazu noch keine Daueraufenthaltsgenehmigung besitzen.
    reicht, wenn diese beantragt ist bzw. Termin für Antragstellung hat

    Uruguay erlaubt doppelte Staatsangehörigkeit (nicht üblich)
    gilt als sehr ausländerfreundlich
    Recht auf Einwanderung ist dort sogar in der Verfassung verankert
    Nachdem die Einwanderungsformalitäten erledigt sind, erhält man eine uruguayische ß?vorläufige Cédulaß? ausgestellt, in vollem Umfang für ein Jahr gültig, bis zur ß?endgültigen Cédulaß?

    Wer die uruguayische Staatsbürgerschaft und damit auch einen uruguayischen Reisepass beantragen möchten, muss mindestens 5 Jahre lang im Besitz einer Daueraufenthaltsgenehmigung gewesen sein

    eine der reichsten Volkswirtschaften Lateinamerikas, aufstrebendes Schwellenland
    gilt als Zufluchtsort für Kapital aus den Nachbarländern
    auf der „Schwarzen Liste“ der OECD für Steueroasen
    globale Krise vergleichsweise gut überstanden, nicht in Rezession geraten
    deutliche Senkung der Inflationsrate von 9,19% auf 5,9% gegenüber Vorjahr

    Außenverschuldung bei 19,943 Mrd. US-Dollar
    (65% des BIP)
    Stand: September 2009

    Löhne und Gehälter in den letzten 5 Jahren um durchschnittlich 74% gestiegen!

  4. top sagt:

    nun, ich habe vor 2-3 Jahren gerne öfters Urlaub in der Gegend um Jerez ( tiefstes Andalusien ) gemacht und mich bei der Gelegenheit auch mal auf dem Immobilienmarkt umgesehen.

    Bei einem Makler wurde tatsächlich in einem Dorf ein „Verschlag“ ohne Terasse oder Balkon mit ca. 10qm tatsächlich für rund 40.000 ß? angeboten, allerdings „para reformar“, also ein richtiges Drecksloch…

    Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Euro eigentlich auch keinen großen Wert mehr hat und auch bald offiziell keinen mehr haben wird, so ist des „Angebot“ eine bodenlose Frecheit…

  5. Infokrieger sagt:

    Also ich war im Januar 2 Wochen in Portugal (das ist das Nachbarland von Spanien 😉 ). Und dort ist die Situation so, dass es eigentlich gar nicht sein kann, dass u. a. dort die Immobilienblase noch nicht geplatzt ist. Ich könnte von dort viel berichten, aber nur ein Beispiel von vielen: Die Mietpreise sind so hoch wie bei uns, teilweise sogar noch höher. Wenn ein Haushalt zwei Verdiener hat, dann geht gut ein Verdienst für die Wohnungskosten drauf. Es kann gut sein, dass bei 2 Verdienern das Gesamteinkommen eines Haushaltes bei weniger als 1.200 Euro liegt. Ist sogar in der Region wo ich war – und bald auch teilweise wohnen werde – eher normal. Die Lebensmittelpreise sind eher höher als bei uns. Spritkosten annähernd gleich hoch. Extrem viele Wohnimmoblilien gehören bereits der Bank, da die Menschen ihre Kredite längst nimmer bedienen können. Außerdem haben die Leute noch unfassbar hohe Konsumentenkredite. Unglaublich was ich dort alles mitbekommen habe!! Das würde mir hier niemand glauben. Jedenfalls mag ich die Portugiesen sehr. Das sind sehr liebe und sympathische Menschen mit viel Herzlichkeit. Die Menschen sind so verrückt nach Kindern. Ja, mir tut jetzt schon leid, was dort wohl nur eine Frage der Zeit ist: Der Crash!!

    Viele Grüße

    infokrieg.info

  6. Zelina sagt:

    Mit Griechenland sieht es wirklich schlimm aus. Ich bin mal gespannt, wie lange es der Euro noch macht. Heute habe ich gelesen, dass Griechenland aus dem Euro austreten muss. Von unseren Politikern und Wߤhrungsh߼tern h߶rt mal leider gar nix. Welche Volksvertreter haben wir nur gewߤhlt.

  7. Pelele sagt:

    La Decadencia de los Espanoles es insorportable,y eso vas hacer su consecuencia.
    Das was sie jetzt in Spanien erleben,ist die Konsequenz die die Spanier bez. werden,die weit über ihre traumhafte Historie hinausgehen wird.Weil dort wo Dekadenz zum Lebensstil gehört ist der Absturz immer in aussicht.

  8. stiller_leser sagt:

    bzgl. der „Crash Ansage“ …
    Ich sehe dies anders – Die EZB hat vor knapp einem Jahr den Geldmarkt geflutet – unbegrenzte Kreditlinien zu 1% – daraus haben sich die Banken 440 Mrd. einverleibt. Im Juni läuft das Jahr aus und wenn ich mir die Kurse anschaue, sind wir in den letzten 12 Monaten „gut gelaufen“ – sprich ich meine, erstmal geht es noch weiter rauf (DAX un Co.) evtl. bis 7300 – 7500 und dann stellt sich die Frage erst.
    Links:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,632359,00.html

    http://www.godmode-trader.de/nachricht/EW-Analyse-DOW-Jones-Weitere-Hochs-sind-moeglich-aber-Dow,a2119655.html

  9. Ralph sagt:

    @Infokrieger et al
    ICh lebe bereits seit vielen Jahren In Portugal (nahe Lissabon), habe die ß?Einführung und bereits 3 „Krisen“ miterlebt. Jedesmal habe ich fest geglaubt, dass das System zusammenstürzen MUSS, wenn man sich selbst eine Jeans auf Kredit kaufen kann. Aber es hat bislang immer geklappt und Portugal wird auch diese Mal nicht crashen. Wenn Ihr das Land und die Mentalität richtig kennen kennen würdet, würdet Ihr wissen, dass die Dinge in Portugal anders laufen. Ich weiss auch noch nicht warum das so ist, aber es ist so. Com calma e rigor. Nichtsdestotrotz werde auch ich mich auf den Zusammensturz im Euroraum vorbereiten, der unweigerlich auch Portugal mitreissen wird. Es wird aber nicht Portugal den Euroraum zerreissen! Streichen wir das „P“ aus dem PIIGS, bleibt IIGS wie „IGITT“…?

    Alles gute, Ralh

  10. Meckerziege sagt:

    Mal ein paar Hintergründe dazu:

    Gaaaaaaaaaaaaaaaanz dunkle Wolken am Horizont:

    http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=2360

    Die spanische Zentralbank teilte den einheimischen Banken Anfang Februar mit, damit zu beginnen, ihre überbewerten Immobilienportfolios um 20% abzuschreiben.

    Wie aus einer jüngsten Studie von Oxford Economics hervorgeht, erwachsen dem Land daraus zusätzliche Probleme neben der bereits hohen Arbeitslosigkeit und dem anhaltenden Kollaps an den Immobilienmärkten.

    Denn jetzt droht auch noch eine in ihrem Ausmaß nicht zu unterschätzende Kreditklemme.

    Die Prognosen gehen nicht davon aus, dass Spanien so bald zu Wachstum zurückkehren wird.

    ++++++++++++++++++

    MM: Na und da …. guckt doch schon wieder ein Kaninchen aus dem Hut:

    http://info.kopp-verlag.de/news/europaeiß?her-banken.html

    Um eine totale Krise im spanischen Banksystem zu verhindern, hat die Europäische Zentralbank eine heimliche, hoch riskante Rettungsaktion gestartet, um die Banken liquide zu machen, indem sie Milliarden Euro in spanischen forderungsbesicherten Wertpapieren (asset-backed Securities = ABS) kaufte.

    Allein im turbulenten vierten Quartal akzeptiert die Zentralbank eine Rekordsumme von 53 Milliarden Dollar an forderungsbesicherten Wertpapieren und Obligationen von den Banken.

    ++++++++++++++++++

    MM: Und so wird das auch weitergehen – DIE haben noch viele Hüte mit Kaninchen drin, die rausgezaubert werden können – der ganz große Crash kommt noch lange nicht.

    Venceremos von der Meckerziege

  11. Realist sagt:

    Stimm dir voll und ganz zu Meckerziege.Ist wie ein Monopoly Spiel,das kann mann auch ewig spielen.

  12. Ja ihr Lieben da im Euroland.Ich habe meine Immobilien auf Mallorca und in Andalusien schon 2004 verkauft.Bin seit 6 Jahren in Uruguay und habe hier das Hotel Saint Moritz auf den neuesten Stand gebracht.30 % der Gaeste sind Investoren aus Europa und jetzt kommen auch noch die Amerikaner dazu.Dem Artikel ueber Uruguay kann ich nur zustimmen.Das Klima ist etwa wie Suedfrankreich.Saludos.

  13. […] Infokriegernews: Spanien kombiniert Griechenland und Suprime 2.0 […]

  14. Die massive Verschuldung von Griechenland und Spanien zeigt uns wohin die Reise der Staatsverschuldung f߼hrt. Steuergeschenke auf Pump haben nur kurz einen Effekt am Arbeitsmarkt, langfristig werden aber die Zinszahlungen stߤrker Schaden, als das kurze Strohfeuer genutzt hat.

    Richtig wߤre endlich die Ursachen der Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise anzugehen, als immer nur die Auswirkungen mit neuen Schulden zu mildern.

    Wenn wir die Arbeitslosigkeit endg߼ltig besiegen, haben wir in Deutschland ca. 150 Milliarden Euro pro Jahr, die wir f߼r massive Steuersenkungen mit gleichzeitigem Schuldenabbau nutzen k߶nnen.

    Das dies wirklich m߶glich ist erkennen wir daran das es uns eigentlich immer besser gehen m߼sste, da wir immer effizienter produzieren k߶nnen. Leider ist jedoch das Gegenteil der Fall.

    Doch wir k߶nnen es ߤndern wenn wir die Ursache angehen !

    http://www.arbeitslosigkeit-besiegen.de

  15. guapo sagt:

    Ja, die spanische Immobilienblase ist wirklich ohne Beispiel und bislang noch überhaupt nicht geplatzt.
    Ein kleines Beispiel: Als ich 1994 nach Barcelona auswanderte kostete dort eine Einzimmerwohnung, ca. 30qm, zentral gelegen in der Altstadt ca. 6000 Euro. Nicht Miete, sondern Kauf. Vor 2 Jahren: 300 bis 400 000 Euro – mehr als das 50-fache in 15 Jahren. Die Mega-Bubble, völlig sinnfrei. Und wenn die Preise jetzt 10, 20 oder 30% zurückgekommen sind, so ist das nichts. Nada. Die Preise werden so tief fallen, dass man den aufprall nicht mehr hören wird…

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