Anonyme Bewerbungen

Der Wahnsinn nimmt kein Ende. Jetzt gibt es einen Vorstoß zu einer anonymen Bewerbung. Wie sinnbefreit das Ganze ist, versuche ich in wenigen Worten zu erklären. Vielleicht sollten wir auch gleich anonym den Arbeitsvertrag verschicken?

Die Qualen bei der Besetzung von Arbeitsplätzen ist mir als Arbeitgeber mehr als bekannt. Qualifizierte und willige Abreitskräfte sind schwer genug zu finden, nun soll die Bewerbung auch noch anonym ablaufen.

Momentan soll es nur als Pilotstudie laufen, aber wir wissen ja selber wie schnell so etwas dann implementiert wird.

Kurz ein paar Sätze von der Tagesschau zum Thema:

Gleiche Job-Chancen für Aishe, Mustafa und Paul

Ziel einer anonymen Bewerbung ist es, dass Unternehmer nur aufgrund der fachlichen Qualifikation eines Bewerbers entscheiden, ob die Person zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht. Denn weitere Informationen haben sie nicht, kein Foto, kein Alter, keinen Namen.

Eine Maßnahme, für die es gute Gründe gibt, sagt die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders dem „Hamburger Abendblatt“: „Bei Bewerbungen haben Frauen mit Kindern, ältere Menschen oder Bewerber mit ausländisch klingenden Namen deutlich schlechtere Chancen als andere.“[1]


Hier möchte ich auf diese Punkte nun eingehen. Frauen mit Kindern beispielsweise, haben häufiger Ausfall durcc Krankheiten der Kinder etc. In großen Unternehmen mag das zu kompensieren sein, in kleinen jedoch nicht. Ich persönlich habe auch ältere Mitarbeiter eingestellt, da diese häufiger über eine wesentlich bessere Erfahrung verfügen als jüngere. Ich würde allerdings keinen Mitarbeiter einstellen, den ich ein Dreivierteljahr
anlernen muss und der dann 1 Jahr später in Rente geht. Hier würde auch eine Anonyme Bewerbung nichts ändern, diese wäre für beide Seiten nur reine Zeitverschwendung.

In einem Unternehmen von mir, welches mittlerweile verkauft ist, hatte ich mehrfach beispielsweise russische Mitarbeiter. Diese sind aus Eigeninitiative zu einer Vorstellung erschienen und haben nach Arbeit gefragt.

Wenn allerdings ein Chef oder Personalchef ein Problem mit Ausländern hat wird sich dieses mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, auch bei einem Vorstellungsgespräch nicht ändern.

Was also soll dieser Nonsens bringen? Ich gebe hier nur meine bescheidene Meinung wieder und die sagt, dass es völliger Humbug ist.

Carpe diem

[1] http://www.tagesschau.de/wirtschaft/anonym100.html


15 Responses to Anonyme Bewerbungen

  1. Arne Will sagt:

    Ich frage mich, wie ich meine Qualifikation nachweisen kann, wenn ich mich anonym bewerbe? Auch frage ich mich, wohin denn eine Zusage zu einem Bewerbungsgespräch geschickt wird?

  2. kraulquappe sagt:

    Dieses Bewerbungstrara wird völlig überbewertet!

    Meine Erfahrungen:

    Nach 11 Jahren Erziehungszeit eine Bewerbung aus der laune raus – ohne Mappe, die Unterlagen mit ’ner Büroklammer aneinander geheftet, kein Foto.

    Vorstellungsgespräch – Job bekommen.

    Nach Insolvenz der Firma, 1 Jahr Weiterbildung (durchgeboxt beim Arschamt!), 1 Bewerbung, diesmal mit Mappe, ohne Foto, dafür frech: Job bekommen!

    Immer als Frau mit 3 Kindern! (Allerdings erwähnte ich nie, getrennt lebend zu sein, sondern gab mich als verheiratet aus. Was ich ja vor dem Gesetz auch war!!!)

    Heute als Ausbilderin:

    Fotos lenken tatsächlich von den Qualifikationen ab!

    Wobei:
    Qualifikationen sind nicht alles! Sympathie und die Frage, ob der Bewerber ins Team paßt, sind nicht minder wichtig!

  3. hugo001 sagt:

    @ Cheffe

    das ist deine Meinung… In den USA ist dieses Prinzip Gang und Gebe…

    Außerdem wirst du nicht verpflichtet einen Mitarbeiter einzustellen, weil du das Argument in deinem Artikel bringst, dass du dann keine Lust hast jemand nach einem Jahr an die Rente zu verlieren…

    Dieses Prinzip ist also wunderba, denn es erhöht die Chancengleichheit und ist meiner Meinung nach überhaupt kein Non-Sense so wie im Artikel des Betreibers dieser Seite dargestellt!

  4. kraulquappe sagt:

    Neutral geht in D übrigens gar nicht mehr!!!!

    Ich gehörte so ziemlich zum letzten Jahrgan, wo auch Frauen Industriekaufmänner waren. Meine Unterlagen lauten noch alle auf „Mann“. (Was ich auch immerwieder stolz kundtue!!!!)

    nach 1985 griff dieser seltsame Feminismus aber so dermaßen um sich, daß der beruf seit dem auch Industriekauffrau heißt.

    Tja, und die Verdienstmöglichkeiten, in diesem einstmals angesehenen Beruf sind seit dem übrigen für eine Frau die gleichen, wie für eine ungelernte Bürohilfe.

    Vielen Dank Frau Schwartzer!

  5. Vandenberg sagt:

    ehm – sobald ich mich wo bewerbe und derjenige ein Zeugnis von mir sehen will zwecks fachlicher Quali, bin ich doch sowieso nicht mehr anonym?
    dann sieht der Geburtsdatum, Name etc..
    glaube nicht, dass sich das hier bei uns durchsetzen würde – wer die Infos ausschwärzt, wird automatisch aussortiert, da er was zu verbergen hat…

  6. Frank H. sagt:

    Scheint mir eher eine ßbung geistig verwirrter Beamter zu sein. Denn die Realität sieht ganz anders aus. Hier werden erneut aus Minderheiten Mehrheiten gemacht und aus Mehrheiten Minderheiten. Dient nur einem Ziel. Frustration und Abschreckung auf beiden Seiten. Die Arbeitgeber werden gegängelt und der Jobsucher auch. Denn wer nicht einmal einen einfachen Lebenslauf aufsetzen kann, sollte zunächst sich schulisch orientieren. Hier kann ich als Arbeitnehmer nur sagen. Die Diskriminierung in der Gesellschaft nimmt langsam groteske Züge an.
    Wo gibt es denn noch solche Länder die anonym Bewerbungen handeln? Mir unbekannt. frauen sind NICHT mehr benachteiligt. Im Gegenteil. Bei der letzten Entlassungswelle während der Finanzkriese waren es vorallem nur Männer die gehen mussten. Ei gugge da!

  7. martina sagt:

    Der Mench besteht doch nicht nur aus einme kurzen Lebenslauf und aus Ausbildungsunterlagen.

    Der Mensch ist ein Mensch und kein Stück Papier.

    Es ist doch auch wichtig, das Sozialverhalten, die Gestik und Mimik.

    Passt der Mensch zu den ANDEREN im Team?

    Welche pers. Ausstrahlung hat er und vieles mehr.

    Das wäre ja dann wie eine Beschreibung, über die Vor- oder Nachteile einer Maschine.

  8. Timpus sagt:

    @ cheffe

    „Abreitskräfte“ ß
    Sollte man es nicht eher mit „Anreitsen“ versuchen… ?

    Ansonsten Zustimmung, auch zu kraulquappe#2.
    Hab ich noch nie verstanden, diese Vermittlungen vom „Verarschungsamt“.
    Hingehen, vorstellen, schlau sein, Job kriegen, anfangen, oder ?

    Qualifikation wo ? Auf Papier ?
    Praxis zählt.
    Sympathie ist sehr wichtig, genau! und Flexibilität.
    Hab schon viel Verschiedenes gearbeitet (mit den Augen klaun), aber erst einmal ne Bewerbung geschrieben.

    Damit will ich aber NICHT sagen, daß jeder, der Arbeit sucht, auch eine findet !
    Deshalb vermute ich verschleiernden Aktionismus hinter diesem Vorstoß zu einer anonymen Bewerbung. Das Problem ist nicht die fehlende Anonymität, sondern die fehlenden Arbeitsplätze, bzw. der Unwille, die vorhandene Arbeit gerecht aufzuteilen und vernünftig zu bezahlen.

  9. Neutrino35 sagt:

    Dabei funktioniert ja kein „bei gleicher Eignung wird die Frau bevorzugt eingestellt“ mehr, denn dadurch gibt es keinen Tittenbonus mehr, damit es überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch kommt. Was die Geschlechterfrage angeht, ist es zu begrüßen. Allerdings meinen die aus dem Ministerium für alle außer Männer, daß dadurch den Frauen die Chance auf einen guten Arbeitsplatz verbessert. Dann darfs zur Bewerbung allerdings auch keinen Lebenslauf mehr geben und auch die erworbenen Fähigkeiten sollte man nicht mehr kundtun müssen, da das ja auch auf das Alter schließen könnte.

    Wie wäre es, wenn man dann gleich noch das ganze Markenrecht beerdigt und nur noch anonyme Produkte verkaufen dürfte, da es sonst doch zu einer Wettbewerbsverzerrung kommen könnte?

    BP würd’s freuen …

  10. Arne Will sagt:

    Etwas offtopic, aber ein Beispiel sinnloser Ressourcenverschwendung von der Arbeitsgemeinschaft:
    – Einladung zu einer Massnahme, die Bewerbungsunterlagen fertigt im Hause der Arge.
    – Mensch mit PC begrüsst mich und fordert meine Bewerbungsunterlagen.
    – Mensch schreibt meine persönlichen Daten, meinen Lebenslauf und drückt mir einen Gutschein für Passfotos in die Hand.
    -ich komme wieder und Mensch scannt Fotos ein.
    – nun kommt es, Mensch schreibt Bewerbung für mich( ich muss dazu sagen, ich habe in einer örtlichen WeiterbildungsANSTALT Bewerbungstrainings abgehalten), druckt einen Serienbrief aus. Schickt diesen individuell für mich verfassten Brief an hunderte Arbeitgeber, weiss garnicht, wieviele davon nicht für mich geeignet waren.
    – Resultat: Nachfrage beim Amt durch die Arbeitgeber, ob sie nicht alle Tassen im Schrank haben, ein und dieselbe Bewerbung für hunderte Kandidaten zu schicken. Ich war ja schliesslich nicht der einzige bei diesem Mist.
    ABER, es war eine Massnahme, ergo war ich bzw. alle anderen auch raus aus der Statistik.

  11. Prometheus sagt:

    Kommt das nicht vom Familienministerium?
    Verstehe auch nicht was das bringen soll.
    Dann drückt man halt jedem beim Vorstellungsgespräch erstmal nen Fragebogen in die Hand.
    Hinzu kommt – warum sollte ich meine persönlichen Angaben bei einer Bewerbung weglassen.

  12. denkmallogisch sagt:

    Es sollte eigentlich offensichtlich sein, dass diese Anonymität vor allem die Kleinunternehmer noch mehr davon abschrecken wird Leute zu einem Gespräch einzuladen! Wenn ich jetzt so ein Unternehmer bin und bekomme ständig die Falschen Leute ins Gespräch dann denke ich mir doch,“Wie viel Zeit muss ich denn investieren um halbwegs vernünftige Leute zu finden und gleichzeitig das eigentliche Unternehmen zu führenß Das ist doch wie auf Hoher See ohne Kompass oder Navi zu sein! Die Kleinunternehmen gehen irgendwann ein bei solchen Hirnrissigen Gesetzen!! Denn sie haben dann fast keine chance profissionelle Arbeiter zu finden, ohne zusätzliches Personal einzustellen, welches nur damit beschäftigt die richtigen Leute zu finden^^

    was wieder einmal zeigt, dass Zentralisierung und die Deindustrialisierung das offensichtliche Ziel der Leute ist die wir so gern in unseren Beiträgen erwähnen

  13. daniel sagt:

    woooow. das beisst sich aber mit dem vermummungsverbot. weil erst bewerbe ich mich anonym dann gehe ich anonym zum bewerbungsgespräch. und montags beginne ich anynom zu arbeiten. superidee.

  14. martina sagt:

    Fünf Firmen testen anonyme Bewerbungen

    Anonyme Bewerbungsverfahren – Bürokratie-Wahnsinn oder der Weg zu mehr Gerechtigkeit? Fünf Unternehmen und das Familienministerium verlangen von Bewerbern künftig Lebensläufe ohne Namen, Fotos und ohne Angaben zu Alter, Familienstand, Geschlecht. Der Testlauf soll im Herbst starten.

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,713583,00.html

  15. Ironman sagt:

    So ein Schwachsinn, dank Elena, Fast und WeCu erfährt man alles über den Bewerber.Da reicht eine Tel Nummer aus. Bei manchen Jobs werden Führungszeugnisse gefordert. Da kannste anonym sowiso vergessen. Im übrigen geht einen dieser Bewerbungsterror von der Arge auf den Sack! Bewerbungen auf Stellen zu schreiben die es nicht gibt, ist totaler Schwachsinn und soll nur die Arbeitslosen beschäftigen das sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Jobs gibts sowiso nur bei der Zeitarbeit minderbezahlt und meist Knochenjobs. Möchte nicht wissen wieviele Verkäuferinnen,Bürotannten und andere Damen ohne ihr hübsches Gesicht dann noch den Job bekommen hätten den sie heute haben. Wenn man Kunden gewinnen will kannste nicht ein hässlichen Drachen schicken. Ups da haben wir sie wieder die Diskriminierung. Hässliche haben weniger Chancen. Ich schlage vor alle Arbeitnehmer sollen mit Sack überm Kopf zur Arbeit gehen. Dieser Diskriminierungs Schwachsinn ist sowiso das letzte.FRauen verdienen seit ewigen Zeiten weniger Geld für die gleiche Arbeit aber da redent keiner von Diskriminierung. Zeitarbeiter verdienen 30% weniger als fest Angestellte bekommen weniger Urlaub, Geld, Kein Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld aber das ist alles ok keine Diskriminierung. Hautfarbe,Geschlecht und Nationalität das ist diskriminierend. Na deshalb schafft man ja die Nationalstaaten ab gelle. Unsere Regierung hat nur Scheisse im Kopf. Jetzt wollen sie in der FDP den Schwulen in der FDP Los werden. Das ist Diskriminierung! Abgesehn davon, labert der Brüderle noch viel mehr Müll aber der hat Sessel Grabstein dieser Dummschwätzer. Mann kann über soviel dummgelaber gar nicht soviel fressen wie man kotzen möchte.

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