Inflation oder was nun?

Es ist von einer hohen Inflation auszugehen, so der Tenor von einigen populären Wirtschaftsbüchern wie z.B. der reisserische Titel von Stefan Risse ß?Inflation kommt!ß?. Auch Herr Henkel mit seinem Buch ß?Die Abwrackerß? reiht sich in den Club der Inflationisten ein, in dem er indirekt empfiehlt, sich zu verschulden.

Ein Beitrag von Erkan Isik Wirtschaftsblase.de

ß?Achtet nicht auf den Mann hinter dem Vorhangß? Der Zauberer von Oz

Denn eine hohe Inflation so seine Meinung würde Schuldner begünstigen. [1] Der Begriff Lastenausgleichsgesetz und insbesondere Paragraph 15 des LAG ß?Sparerschädenß? hat er als ßkonom wahrscheinlich mental unterdrückt. Auch wenn eine hohe Inflation drohen würde, wäre der betroffene Schuldner gar nicht in der Lage seine Schuld vollständig zurückzuführen, da sein Einkommen gar nicht so schnell steigen würde wie die Lebenshaltungskosten.

Nichtsdestotrotz soll mein Beitrag keine Kritik an den zuletzt genannten Autoren sein, sondern es geht konkret um die Frage, ob eine hohe Inflation in der nächsten Zeit zu erwarten ist? An dieser Stelle kann diese Frage noch nicht beantworten werden. Fakt ist nur, dass wir derzeit eine inflationäre Entwicklung an den Börsen haben, die durch die laxe Geldpolitik der Zentralbanken befeuert wurde. Im krassen Gegensatz dazu scheint der reale Sektor eher deflationäre Tendenzen aufzuweisen. Dies erkennt man vor allem an den Preisrückgängen von diversen Konsumgütern und Dienstleistungen. Passend hierzu möchte ich folgende Charts darstellen, die ich vom Blogger Mike Shedlock entnommen habe:

Restaurants

Verbesserungsarbeiten an Häusern

Telekommunikation

Bücher und Zeitungen

PKW

Elektronik

Körperpflegeprodukte

Der deflationäre Druck ist in den oben dargestellten Charts gut zu erkennen, aber man sollte nicht dem Irrtum verfallen Inflation bzw. Deflation mit Preisen bzw. Preisentwicklungen zu begründen. Die Preisentwicklung von Gütern und Dienstleistungen in die eine oder andere Richtung ist nur das Ergebnis einer Inflation bzw. Deflation.

Nach der österreichischen Schule der ßkonomie bedeutet Inflation eine Ausweitung der ungedeckten Geldmenge und Deflation eine Verringerung der ungedeckten Geldmenge. [2] Marc Faber, ein Anhänger der österreichischen Schule der ßkonomie, begründet eine kommende Hyperinflation durch die Gelddruckorgie der Zentralbanken. Ferner ist ungedecktes Geld mit Schuldgeld gleichzusetzen, ergo benötigt man Kreditnehmer, die bereit sind, sich zu verschulden. Da aber viele Regierungen weltweit und auch private Haushalte (vor allem in den USA) hoch verschuldet sind, gibt es ein Schuldenproblem oder das Fehlen von Nachschuldner, die für dieses zinsbasierte Wirtschaftssystem nun notwendig wären. Aus diesem Grund wären die Zentralbanken gar nicht in der Lage trotz Druckerpresse diesen immensen Schuldenberg abzutragen. Lt. Mike Shedlock und Steve Keen einem Universitätsprofessor aus Sydney droht uns daher eine Schuldendeflation. [3][4] Es ist zweifelsohne, dass die Kreditvergabe der Banken stark rückläufig ist und der Kreditmarkt quasi ausgetrocknet. Somit fliesst keine ausreichende Liquidität in die reale Wirtschaft. Aufgrund der Heldentaten der Regierungen und Zentralbanken werden Zombiebanken und Zombieunternehmen am Leben gehalten und die eigentlichen ß?market-to-marketß? Bewertungen der Kredite (Schulden in den Büchern der Banken) steigen unaufhaltsam an. [3] Seit 2006 wird von der FED die Geldmenge M3 nicht mehr veröffentlicht, auch wenn der Markt zu Recht mutmasste, dass die FED die sich dort abzeichnende Inflationsrisiken verstecken wollen. Dankenswerterweise haben die unabhängigen Volkswirte von www.shadowstats.com diese Geldmenge weiterberechnet:[5]

Trotz der Billionen an Dollars, die der FED-Chef Bernanke, in den Markt gepumpt hat, ist die Geldmenge M3 regelrecht eingebrochen. Ergo, deutet das ganze neben dem rückläufigen Krediten auf wachsende Deflationsgefahren hin und ist daher alles andere als inflationär. Auch der Chart der Geldmenge M3 der EZB sieht nicht anders aus:[6]

Monetary Aggregate M3

Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage lautet: ß?Nein, eine hohe Inflation ist in nächster Zeit nicht zu erwartenß?. Irgendwann werden auch die Märkte auf diese fundamentalen Tatsachen reagieren und die Investoren werden aufhören diesen Unsinn über eine aufkommende Erholung zu glauben. Dann wird der unangenehme Wendepunkt an den Märkten eingeleitet werden.

[1] Die Abwracker: Wie Zocker und Politiker unsere Zukunft verspielen von Hans Olaf Henkel, Campus Verlag 2009

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische_Schule

[3] http://globaleconomicanalysis.blogspot.com/2010/03/inflation-where.html

[4] http://www.dealersgroup.com.au/kb/cf24-steve-keen.pdf

[5] http://www.shadowstats.com/imgs/sgs-m3.gif?hl=ad&t=

[6] http://sdw.ecb.europa.eu/home.do?chart=t1.2

Vielen Dank an Erkan Isik von Wirtschaftsblase.de


20 Responses to Inflation oder was nun?

  1. Frank H. sagt:

    Bemerkenswerter Beitrag Cheffe. Danke. Regt zum Nachdenken an.

  2. XOX sagt:

    Ist zwar gut geschrieben (die richtige Tendenz),

    aber in der M3 Tabelle fehlt doch die Nanosekunde.

    Der Unterschied zwischen Preissteigerung und Inflation fehlt.

    Ohne auf die echten Zahlen, sofer es welche gibt, einzugehen die Tendenz stimmt.

    gruss

  3. Frank H. sagt:

    Der Zerfallsprozess geht ungebremst weiter. Dank Immobilienblase und fauler Kredite wird dies die Deflation beschleunigen. Den Kaufrausch weiter ausbremsen. http://www.ftd.de/finanzen/immobilien/:erneute-abwertung-beim-p2-value-morgan-stanley-ringt-um-problemfonds/50166300.html

  4. XOX sagt:

    @ Frank H.

    du hast die Müller Schule besucht, finde ich gut, gruss

  5. Frank H. sagt:

    ßhm XOX, nee nich diese Müllersche Schule besucht, ich habe mir bisher Alles im Leben sauer erarbeitet, mein Gehirn benützt und nachgedacht. Wer sich nicht selbst bewegt der wird wegbewegt, aber in die falsche Richtung. Wir haben ein Gesellschafts-Problem? Ja. Können wir es lösen? Ja. Wollen wir es lösen? Das entscheidet die kritische Masse der Mitleser und der Abwurf von falschen „Morals and Dogma“ der Hochgrad-Freimaurerei in USA und England sowie der falschen Kirchenfürsten. Und vorallem Einsatz seiner natürlichen Instinkte und weg mit dem Technikwahn der es nicht richten kann. Die Natur ist der Lehrmeister nicht der Professor einer Elite-Uni.

  6. PlanB sagt:

    Liebe Mitleser,

    ich schreibe gerade eine Geschichte für Euch.

    Bis gleich, PlanB

  7. Kevin sagt:

    Die Natur ist der Lehrmeister.
    Genau so ist es und noch mehr…
    Es sollte der einzige sinn sein.

  8. PlanB sagt:

    Liebe Mitleser,

    Eine kleine Geschichte zur Inflation von Papiergeld:

    Es war einmal eine kleine Welt.
    Dort lebten ein König – klar, der darf in keiner Geschichte fehlen,
    ein Maschinenbauer, der eine Nähmaschine gebaut hatte und ein Schuster, der gerne mehr Schuhe herstellen wollte, als er bisher mit der Hand nähen konnte.
    Und weil die Geschichte von der Inflationierung
    des belibig vermehrbaren Papiergeldes handelt,
    lebte dort auch ein Banker.
    Der hatte vorher den König des Landes, in dem diese kleine Geschichte spielt, bestochen.
    Er bezahlte ihm die Partys und ein paar Kriege.
    Daraufhin ordnete der König als Dankeschön an,
    daß nunmehr das von diesem Banker bedruckte
    Papier das Geld in diesem Lande sein sollte.
    Dieses Papiergeld hieß ß?.
    Komischer Name vielleicht, aber Ihr habt ja alle
    Phantasie.
    Nun fängt die eigentliche Geschichte an.

    Und da man bei Geschichten immer ganz aufmerksam sein muß, bitte ich alle Leser, auf die Menge
    von Waren und die Menge des Papiergeldes zu achten.
    Denn wenn mehr Papiergeld gedruckt würde,
    als Waren vorhanden sind, dann wäre das Inflation,
    was soviel heißt, wie das Papiergeld würde weniger wert und das wollen wir ja nicht.

    Und daher passen wir gut auf die Helden in unserer
    Geschichte auf.

    Der Schuster kam nun eines Tages auf die Idee, die Nähmaschine des Maschinenbauers zu kaufen, um mehr Schuhe herstellen zu können.

    Diese Nähmaschine kostete allerdings 1.000,-ß?.
    Aber er hatte aber keine 1.000,-ß?.

    Kein Problem dachte er und ging zum Banker, weil
    er dachte, der beste Freund des Königs hat bestimmt 1.000,-ß?, die er mir leihen kann.

    Der Banker besuchte darauhin den Schuster, sah
    welch wunderbare Werkstatt sich dieser bereits geschaffen hatte und erfüllte ihm seinen
    Wunsch, in dem er dem Schuster 1.000,-ß? auf sein Konto überwies.
    Was, fragt Ihr Euch bestimmt -ein Konto?
    Ja sage ich, denn das war schon ein modernes
    Königreich.Jeder hatte ein Konto.
    Der König hatte es befohlen, weil sein Freund, der Banker ihn darum gebeten hatte.
    Der König hatte das nie richtig verstanden,
    aber würden Sie einen, der Ihnen die Partys
    und alle sonstigen Wünsche finanziert, zuviel fragen?
    In Wahrheit hatte der Banker ein großes Geheimnis.
    Er wußte,daß die meisten seiner Kunden nie mehr als 10% ihrer Guthaben in einer bestimmten
    Zeit wieder benötigten.
    Also bat er den König ein Gesetz zu erlassen, daß ihn berechtigte, nur noch 10% der eingezahlten Guthaben aufzubewahren.
    Den Rest konnte er nun verleihen.
    Mit

  9. PlanB sagt:

    wollt Ihr die Geschichte zu Ende lesen?

    (…Ich bin nämlich gerade unterbrochen worden
    durch eine Diskussion mit meinem Nachbarn über 9/11.)

  10. Arne Will sagt:

    weiter bitte.

  11. Sundance sagt:

    So überspringt man die Inflation.

    Naja, was gerade in der Wirtschaft abläuft ist das „Ponzi Schema“ !
    Es werden zwar Unmengen von Geld von den Zentralbanken (privat) an andere Banken (privat) ausgegeben, es gelangt aber nicht in die Wirtschaft !
    Im Gegenteil: Die Schuldner müssen zusammenkratzen was sie haben, um ihre Kredite zu bedienen und ihre Rechnungen zu bezahlen !
    Es wird abgesahnt !

    Und genau das ist der Betrug ! Die Milliarden (auch Staatsbürgschaften) sprich:Renten/Pensionen/Lebensversicherungen usw.)werden den Banken im Arsch gesteckt, weil sie durch ihre erfundenen Finanzgeschäfte, Zins-Schulden bei und an sich selbst,begleichen müssen vorzugeben.

    Leute ihr werdet gerade am helligten Tage, von den Banken mit der Komplitzenschaft der Politiker beklaut !

    Wenn wir alle damit aufhören würden unsere Rechnungen zu bezahlen, wäre von einem Tag zum nächsten Schluss damit–na ok, eine Woche !

    http://www.firstclassmlm.com/de/2008/03/18/is-mlm-a-ponzi-scheme/

    Nach einer Deflation gabs immer Krieg !

  12. Seren200018 sagt:

    Ich wäre immer vorsichtig bereits jetzt Prognosen abzugeben ob wir in einer Hyper-Inflation oder Hyper-Deflation landen.
    Im Endeffekt sind beides ßbersteuerungserscheinungen die durch zu starkes reagieren auf eine Situation entstehen. So entsteht keine Hyperinflation wenn es vorher keine starke Deflation gibt und umgekehrt. Das ganze kann sich aber auch abwechseln und aus einer beginnenden Hyperinflation kann schnell durch zu starkes gegensteuern eine Hyperdeflation werden.

    Fakt ist aber das keine Regierung die selbst Geld drucken kann freiwillig eine Hyperdeflation mitmacht. Im notfall wird Hellikopter Ben seinem Namen alle Ehre machen und tatsächlich aus dem Hubschrauber Geld verteilen. Zu glauben das die Notenbanken bereits ihr ganzes Pulver verschossen haben ist etwas vorschnell. Niemand verbietet Zinsen unter 0 zum beispiel.

  13. PlanB sagt:

    Hallo Arne Will,

    ich werde die Geschichte zu Ende erzählen.
    Jedoch nicht hier im Forum, da ich das
    demokratische Votum respektiere.
    Bei den genannten 10.000 Klicks und mehr auf diese Seite ist Dein einsamer Wunsch keine Legitimation dafür.
    Darüber hinaus will ich hier nicht ins „Nichts“ senden.

    Sobald das Märchen fertig geschrieben ist,
    werde ich es als Artikel an Alex Benesch senden.

    Mal sehen, ob er es dann veröffentlicht.

    Herzliche Grüße an Dich, PlanB

  14. nichtsdestotrotz sagt:

    @ planb
    wifil einladungen haette den der herr gerne ?

  15. der Reisende sagt:

    @PlanB

    Zu deine Storry

    Warum soll der Banker die Erlaubnis haben, nur 10% vom Geld aufzubewahren, wenn er die Lizenz hat, den Zaster nach belieben zu Drucken ?
    Der Kann das Geld ja in die Tonne kloppen und neuen Zaster drucken.

  16. PlanB sagt:

    @ der Reisende, Ko. 17,

    in meiner Geschichte kommen ausgedachte Zahlen zum Einsatz,
    denn in unserer Phantasie sind wir noch frei 🙂

    In der echten Welt müssen die Banken nicht
    einmal 10% des Papiergeldes aufbewahren, das Ihre Kunden auf den Girokonten haben und jederzeit abheben könnten, sondern nur 2%. *

    Den Rest verleihen Sie einfach gegen Gebühr
    weiter.
    Und solange nicht alle Kunden oder zumindest ein größerer Teil davon sich ihr Geld vom Girokonto
    gleichzeitig auszahlen lassen (=Bankrun), merkt kaum einer den Betrug.

    *
    „Das Mindestreservesystem der Europäischen Zentralbank:

    Für alle im Euro-Währungsraum niedergelassenen Kreditinstitute, die das Kredit- und Einlagengeschäft mit jedermann durchführen, bestimmt die Europäische Zentralbank (EZB) die Höhe der Mindestreserve. Diese Mindestreserve ist für Kreditinstitute innerhalb der Europäischen Währungsunion verpflichtend um an den geldpolitischen Geschäften des Eurosystems teilzunehmen. Zur Zeit beträgt der Mindestreservesatz der EZB dabei 2,00 %.

    Auf Antrag können Kreditinstitute die Sanierungsmaßnahmen unterworfen sind sowie bestimmte Spezialinstitute dabei von der Mindestreservepflicht durch Beschluss der EZB befreit werden.“
    (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve)

    Herzliche Grüße PlanB

  17. PlanB sagt:

    Und hier nun für drei interessierte Leser
    die komplette Geschichte:

    Eine kleine Geschichte zur Inflation von Papiergeld:

    Es war einmal eine kleine Welt.
    Dort lebten ein König ß? klar, der darf in keiner Geschichte fehlen,
    ein Maschinenbauer, der eine Nähmaschine gebaut hatte und ein Schuster, der gerne mehr Schuhe herstellen wollte, als er bisher mit der Hand nähen konnte.
    Und weil die Geschichte von der Inflationierung
    des beliebig vermehrbaren Papiergeldes handelt,
    lebte dort auch ein Banker.
    Der hatte vorher den König des Landes, in dem diese kleine Geschichte spielt, bestochen.
    Er bezahlte ihm die Partys und ein paar Kriege.
    Daraufhin ordnete der König als Dankeschön an,
    daß nunmehr das von diesem Banker bedruckte
    Papier das Geld in diesem Lande sein sollte.
    Dieses Papiergeld hieß ß?.
    Komischer Name vielleicht, aber Ihr habt ja alle
    Phantasie.
    Nun fängt die eigentliche Geschichte an.

    Und da man bei Geschichten immer ganz aufmerksam sein muß, bitte ich alle Leser, auf die Menge
    von Waren und die Menge des Papiergeldes zu achten.
    Denn wenn mehr Papiergeld entstünde,
    als Waren vorhanden sind, dann wäre das Inflation,
    was soviel heißt, wie das Papiergeld würde weniger wert und das wollen wir ja nicht.

    Und daher passen wir gut auf die Helden in unserer
    Geschichte auf.
    Um es ein wenig zu erleichtern, fassen wir die Situation vor Beginn in unserer Geschichte zusammen:

    An Waren/ Gütern war vorhanden:
    Eine Nähmaschine und eine komplett eingerichtete Schusterwerkstatt und was Ihr Euch sonst noch so an Waren vorstellen wollt, die zu diesem Zeitpunkt existierten.

    An Geld war vorhanden:
    Das, was die Leute so unterm Kopfkissen und auf Ihren Konten hatten.
    Leider hatte der König noch nicht so hervorragende Möglichkeiten, wie sie heutzutage gegeben sind, um seine Untertanen zu bespitzeln, daher werden auch wir die genaue Summe des vorhandenen Geldes nicht erfahren.
    Nennen wir diese Geldmenge also Summe X.

    Und wir erinnern uns: Diese Geldsumme X stand in einem bestimmten Verhältnis zu allen vorhandenen Waren.
    Daraus ergab sich die Kaufkraft des Geldes.

    Zurück zur Geschichte.
    Der Schuster kam nun eines Tages auf die Idee, die Nähmaschine des Maschinenbauers zu kaufen, um mehr Schuhe herstellen zu können.

    Diese Nähmaschine kostete allerdings 1.000,-ß?.
    Aber er hatte aber keine 1.000,-ß?.

    Kein Problem dachte er und ging zum Banker, weil
    er dachte, der beste Freund des Königs hat bestimmt 1.000,-ß?, die er mir leihen kann.

    Der Banker besuchte daraufhin den Schuster, sah
    welch wunderbare Werkstatt sich dieser bereits geschaffen hatte und erfüllte ihm seinen
    Wunsch, in dem er dem Schuster 1.000,-ß? auf sein Konto überwies.
    Was, fragt Ihr Euch bestimmt -ein Konto?
    Ja sage ich, denn das war schon ein modernes
    Königreich. Jeder hatte ein Konto.
    Der König hatte es befohlen, weil sein Freund, der Banker ihn darum gebeten hatte.
    Der König hatte das nie richtig verstanden,
    aber würden Sie einen, der Ihnen die Partys
    und alle sonstigen Wünsche finanziert, zuviel fragen?
    In Wahrheit hatte der Banker ein großes Geheimnis.
    Er wußte, daß die meisten seiner Kunden nie mehr als 10% ihrer Guthaben in einer bestimmten
    Zeit wieder benötigten.
    Also bat er den König ein Gesetz zu erlassen, daß ihn berechtigte, nur noch 10% der eingezahlten Guthaben aufzubewahren.
    Den Rest konnte er nun verleihen.
    Mit dem Segen des Königs konnte unser Banker von nun an praktisch Geld aus dem Nichts schöpfen.
    Warum aus dem Nichts, werden nun aufmerksame Leser fragen.
    Weil er den größten Teil des auf die ganz normalen Konten als kurzfristig verfügbares eingezahltes Guthaben einfach verlieh,
    aber gleichzeitig jederzeit in der Lage sein mußte, diese Guthaben seinen Kunden bei Bedarf wieder vollständig auszuzahlen.
    Was auch immer Ihr nun darüber denkt, Fakt war, der Banker handelte auf der Grundlage des Gesetzes, erlassen vom König.

    Kommen wir zu den sympathischeren Figuren in unserer Geschichte.
    Unser schaffensfreudiger Schuster war überglücklich, die 1.000,-ß? erhalten zu haben
    und kaufte sich sogleich die Nähmaschine des Maschinenbauers.

    Der Maschinenbauer erhielt nun die 1.000,-ß?
    und der Schuster die Nähmaschine.

    Unser fleißiger Schuster nähte nun Schuhe, was das Zeug hielt.
    Er war begeistert, wie einfach das ging.

    Leider waren die meisten seiner Kunden überhaupt nicht begeistert von den Schuhen, da sie nicht ihren geschmacklichen Vorstellungen entsprachen.

    Der Schuster blieb auf einem riesigen Haufen Schuhe sitzen und fing bitterlich an zu weinen.
    Aber alles Weinen half nicht.
    Der Tag kam, da mußte der Schuster zum Banker, um die 1.000,-ß? zurück zu bezahlen.
    Der Banker hatte kein Mitleid mit dem Schuster, da half alles Weinen und Flehen nichts.
    Er verwies auf den Vertrag, den die Beiden seinerzeit geschlossen hatten.
    Dort stand, würde der Schuster die 1.000,-ß? nicht zurückzahlen, bekäme der Banker seine Einrichtung einschließlich der Nähmaschine, um aus dem Verkauf
    seinen Verlust von 1.000,-ß? zu decken.

    So passierte es, daß der Banker der neue Eigentümer der Werkstatt wurde.
    Ob man nun Mitleid mit dem Schuster empfindet, der alles auf eine Karte setzte und verlor, sei dem Leser überlassen.
    Der Banker veräußerte die Sachen umgehend.

    Da man bei Geschichten immer ganz aufmerksam sein muß, bitte ich alle Leser, auf die Menge
    von Waren und die Menge des Papiergeldes nun am Ende dieser Geschichte zu achten.
    Und zwar unabhängig davon, wie oft diese evtl. ihren Besitzer gewechselt haben.

    An Waren/ Gütern ist nun vorhanden:

    Eine Nähmaschine und eine komplett eingerichtete Schusterwerkstatt und was Ihr Euch sonst noch so an Waren vorstellen wollt, die zu diesem Zeitpunkt existierten. Wie am Beginn der Geschichte

    An Geld ist nun vorhanden:
    Das, was die Leute so unterm Kopfkissen und auf Ihren Konten hatten.
    Leider hatte der König noch nicht so hervorragende Möglichkeiten, wie sie heutzutage gegeben sind, um seine Untertanen zu bespitzeln, daher werden auch wir die genaue Summe des vorhandenen Geldes nicht erfahren.
    Nennen wir diese Geldmenge also Summe X. Wie am Beginn…?

    Habe ich etwas vergessen?
    Zum Glück gibt es ja Sie, den aufmerksamen Leser.

    Richtig: Zu dieser Geldsumme X haben sich zusätzliche 1.000,-ß? gesellt. Die Menge an Waren ist aber die Gleiche geblieben.
    Wir erinnern uns:
    Wenn mehr Papiergeld entstünde, als Waren vorhanden sind, dann wäre das Inflation.
    Damit wurden nun alle Bürger des Königreiches teilenteignet, da ihr Zahlungsmittel an Kaufkraft verlor.
    Das ist, was passiert, wenn Papiergeld beliebig vermehrt wird, ohne das zusätzliche Waren dabei entstehen.

    Halt, haben wir nicht alle etwas vergessen?
    Wir wollten doch gut auf die Helden in unserer Geschichte aufpassen.
    So etwas darf sich einfach nicht wiederholen!

    Wir haben den Fehler erkannt.
    Und was machen kluge Menschen, wenn sie einen Fehler erkannt haben?
    Richtig. Sie korrigieren ihn.
    Gut, werden nun Einige sagen, die eine Sache ist, etwas als falsch zu erkennen,
    aber weiß man deshalb auch, wie es besser geht?

    Wer wissen will, wie wir die Helden unserer Geschichte in Zukunft vor dem räuberischen Papiergeldsystem schützen können,
    welches der König und der Banker gemeinsam errichtet haben,
    dem empfehle ich dieses Buch:

    „Das Kapitalismus Komplott“ von Oliver Janich

    gibt es z.B. hier http://shop.infokrieg.tv/de/Das-Kapitalismus-Komplott?x1a28a=19ea7d81ebccfea7b44a720c4d1a258c

    Herzliche Grüße aus der echten Welt, in der glücklicher Weise ein solcher Betrug undenkbar ist von PlanB

  18. nichtsdestotrotz sagt:

    @ planb 😉

    @ fuer alle die folgende vids noch nicht kennen sollten:
    Fabian – Gib mir die Welt plus 5 Prozent
    http://video.google.de/videoplay?docid=-2537804408218048195#

    money as debt
    http://video.google.de/videoplay?docid=6433985877267580603&hl=de&emb=1#

    Wie funktioniert Geld? (Teil 1-3)
    http://video.google.de/videoplay?docid=-8368239920596130207&hl=de&emb=1#

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