19 Uhr Livesendung zu China-Japan-Krise und weltweitem Abwertungswettlauf der Währungszonen

In einer Gesprächsrunde zur aktuellen weltweiten Situation der Geldsysteme und Währungszonen sind heute Abend bei Radio Utopie zu Gast: Jens Blecker (Net News Express, Infokrieger News), Erkan Isik (Wirtschaftsblase) und Michael Mross (MMnews). Thema Nr.1.: die laufende Konfrontation zwischen zwei der bedeutendsten Währungszonen und Wirtschaftsmächte der Erde, der Yen-Zone Japan und der Renminbi-Zone China.

Zuletzt war im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen den Währungszonen Renminbi (China) und Dollar (USA) um einen unterbewerteten Renminbi, welcher dadurch Produkte aus der Renminbi-Zone gegenüber Produkten aus den vom Dollar abhängigen Währungszonen preisgünstiger machte, auch der Yen unter Druck geraten. Daraufhin kaufte die japanische Regierung auf Staatskosten 22 Milliarden Dollar und verkaufte dafür Yen (1, 2). Und das, obwohl der Staat Japan selbst spätestens seit 1998 dafür gesorgt hat, dass die eigene Währung Yen – und damit die gesamte Yen-Zone Japan, mitsamt der Bevölkerung, welche diese Währung benutzt – durch die unabhängige Bank of Japan und ihren Lenkungsrat kontrolliert wird. Die Bank of Japan wiederum gehört ganz normalen, kommerziellen, „privaten“ Geschäftsbanken. (3)

Die Situation in allen kapitalistischen Währungszonen, wie in Deutschland, so auch in Japan, ist die gleiche: ganz normale Banken besitzen die Zentralbanken. Die Zentralbanken wiederum kaufen Schuldscheine der Banken, denen sie selbst gehört. So erfinden die Banken Geld aus dem Nichts. Dieses Luftgeld verleihen die Banken dann (mit Zinsen, deren Höhe sie kontrollieren) an die Staaten, deren Zentralbank, Geldsystem und Währung sie bereits beherrschen. So verschuldet dieses systemisch relevante System die Staaten. Deren Bürger wiederum bezahlen dafür mit dem einzig real existierenden Zahlungsmittel in diesem Finanzalchimismus: Lebenszeit und Arbeitskraft. Als Gegenleistung dürfen sie dafür ab und zu einer Minderheit die Schuld geben.

Die Renminbi-Zone hat nun gegenüber den kapitalistischen Währungszonen einen entscheidenden Vorteil: sie wird nicht von unkontrollierten / „unabhängigen“ Zentralbanken und Geschäftsbanken, sondern durch das staatliche Regime selbst gelenkt. Die „People´s Bank of China“ untersteht dem Zentralrat Pekings. Das gibt China die Möglichkeit, seine Währung zu kontrollieren und (neuerdings im Rahmen eines Währungspakets) zu einem festen Wechselkurs an den Dollar zu koppeln und sich so einen Vorteil zu verschaffen. Das ist der Punkt.

Aktuell stehen die Zentralbank der Dollar-Zone (die von Geschäftsbanken besessene „Fed“) und die Bank of Japan seitens der „globalisierten“ Geschäftsbanken unter Druck ihnen noch mehr staatliches Geld durch „Interventionen“ am Geldmarkt zu schenken. Die Geschäftsbanken erhöhten dafür die Zinsen ihrer „Kredite“ an die Staaten („Staatsanleihen“). Die von den Banken kontrollierten Schuldzinsen auf Staatsanleihen Japans mit einer Laufzeit von 20 Jahren („20 Jahre Bonds“) kletterten, da offenbar die Staaten Japan und die USA vor neuen „Interventionen“ stehen und dafür neue Anleihen bei den Banken aufnehmen werden. Heute trifft sich dazu in Washington die Fed. Ein neue Schwächung des Dollar wurde unweigerlich wieder zu einer ßberbewertung des Yen führen und daher zu entsprechenden „Interventionen“ des japanischen Staates zugunsten der Exportwirtschaft und Konzerne in der Yen-Zone führen (4).

Grob zusammengefasst: es vollzieht sich ein weltweiter (von China weitgehend kontrollierter) Abwertungswettlauf der Währungen ab. Das wirkt sich natürlich auf die ßkonomie (Wirtschaft) in den einzelnen Währungszonen und ihrem jeweiligen Geldsystem aus.

Wer hat da nun die besten Chance, als Sieger vom Platz (dem Planeten Erde) zu gehen?

Zu dieser heiklen Situation debattieren die Finanzexperten Jens Blecker (Net News Express, Infokrieger News), Erkan Isik (Wirtschaftsblase) und Michael Mross (MMnews) live bei Radio Utopie zu einer Gesprächsrunde.
Beginn: 19 Uhr.
Moderator: Daniel Neun

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Quellen:

(1) http://www.tagesschau.de/wirtschaft/yen112.html
(2) http://www.globalpost.com/dispatch/japan/100917/yen-currency-forex-us-diollar-japan-economy
(3) http://www.bigdaikon.org/board/viewtopic.php?f=7&t=11624&p=231120
(4) http://www.bloomberg.com/news/2010-09-20/japanese-government-bonds-may-advance-on-speculation-boj-to-ease-policy.html

Original-Artikel: Radio Utopie


10 Responses to 19 Uhr Livesendung zu China-Japan-Krise und weltweitem Abwertungswettlauf der Währungszonen

  1. Frank H. sagt:

    Hallo ihr Moderatoren und Gastkommentatoren von Radio Utopie.
    Dann könnte man wohl noch die USA direkt einbeziehen. Obama giftet öffentlich China an!
    Experten fordern zur Mäßigung auf, warnen vor dramatischen Konsequenzen.
    Die USA steht mit dem Rücken an der Wand.
    Ich hab das Gefühl die ISAF Truppen kommen nur zu Fuss nach Hause.
    Wahrlich historische zeiten. Der Tod zweier Imperien würde die NWO dann aber doch umkippen.
    http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:wechselkurse-obama-geisselt-china-fuer-schwachen-renminbi/50172401.html

  2. Irmonen sagt:

    über die FED weiß ich über Bücher ziehmlich gut Bescheid.
    ßber die EZB bin ich immer noch im unklaren. Wem gehört diese Bank? Wer hat in der EZB die eigentliche Macht und wie bekommen die NWOler ihn dorthin? Stemmt sich da von den Abgeordneten niemand dagegen? Haben die denn keine Ahnung was wirklich läuft? Sind die Aberordneten des EU Parlaments auch weitgehend NWOler? Wenn ich mir da die Hohlmeier anschaue die eindeutig einen Posten zugeschachert bekam….da geht es doch um Absicherung. Und was ist mit dem Rest der Mannschaft sind das auch 3-Affen-Mitglieder?…

    Also mal was genaueres über die EZB auch per link würde mich wirklich interessieren.

  3. XOX sagt:

    @ Cheffe

    Wie ist die e-Mail Adresse, wenn ich während der Sendung eine Frage stellen will?

    Die S.-Box ist nicht mehr Online, gruss

  4. Cheffe sagt:

    @ Xox die shoutbox ist laut daniel auf der RU-Radio-Seite

  5. das_ding sagt:

    Schön – endlich mal wieder ein Radio von Euch!

    P.S. Kommt auch in den Chat http://www.infokrieg.be/
    bzw.: irc.fu-berlin.de #infokrieg

  6. XOX sagt:

    Danke, aber ich kann mich nicht einloggen,

    [don’t have sufficient]

    gruss

  7. klaus-fidibus sagt:

    Interssante Diskussion war das.
    Wie hat Michael Mross gesagt. Die restlichen Geberländer müssen das Brüsseler Rettungspaket schultern und es ist nicht ausgeschlossen ob die Paketsumme nicht bis zu 1 Billion!! ansteigt.
    Nur, der Geberländer werden es immer weniger.
    Die „Hempels auf dem Hinterhof“- Geld und Wirtschaftspolitik kommt jetzt schon mit Löcher stopfen kaum noch hinterher. Und dann soll womöglich der letzte Nettozahler WIR, noch fast alles schultern. Vonwegen 146 Mrd.
    Dürfts a wengle meher gsei, sagen die Franken.
    Wie hieß es damals bei Erich? „Der Letzte macht das Licht aus !“

  8. Nur eine Nummer sagt:

    Die Bürger der Staaten „[…] wiederum bezahlen dafür mit dem einzig real existierenden Zahlungsmittel in diesem Finanzalchimismus: Lebenszeit und Arbeitskraft. Als Gegenleistung dürfen sie dafür ab und zu einer Minderheit die Schuld geben“
    Klasse formuliert von Daniel, im Prinzip sind wir schon versklavt. Es ändert sich nur noch die ohnehin schon nicht mehr zurückzahlbare Summe unserer uns aufgezwungenen „Schulden“! Und irgendwer ist dann der Sündenbock, der totgeschlagen wird. So dezimiert man nicht nur die Bevölkerung, so schafft man Anarchie! Und das ist das Etappenziel der Eliten zur NWO.

  9. Nur eine Nummer sagt:

    Ach ja, @ Klaus-fidibus
    das mit dem Licht ist so wie mit der Reise nach Jerusalem 🙂
    Ob wir das Licht ausmachen werden? Die ganze Welt wird dann mit dem Finger auf uns zeigen … vielleicht entkommen wir dann ja in der Dunkelheit lol

  10. common sense sagt:

    Eigentlich nichts substanzielles zu China-Japan, dafür zum Zustand des Gesamtsystems.

    Hier gibtß?s einen Mitschnitt (74 min, 35 MB)
    http://rapidshare.com/files/420450450/RU_2010-09-21_China-Japan-Krise.mp3.html

    Die Verständlichkeit und Lautstärke der Teilnehmer schwankte leider ebenso wie die Tiefe der Einsichten. Jens war am allerschlechtesten zu hören, hatte dafür aber mit die tiefsten Einsichten 🙂

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