China gegen Japan : Handelskrieg verschärft sich
Wie ich bereits in dem Radiotalk vom 21.09.2010 mit Michael Mross und Erkan Isik angab, habe ich diesen Kampf erwartet. Japan ist auf extrem dünnem Eis unterwegs und der chinesische Drache speit Feuer mit voller Wucht. Langsam aber sicher zeigt China seine Macht in allen Positionen. Nun wird Japan über die „seltenen Erden“ bekämpft, die für dessen Industrie unabdingbar sind.
Seltene Erden ist ein Begriff, den sehr wahrscheinlich viele meiner Leser nicht kennen, daher hier eine kurze Definition dazu:
Verwendung
Seltene Erden werden in vielen Schlüsseltechnologien eingesetzt, so wird das Metall Europium in Röhrenbildschirmen benötigt, damit diese die rote Farbe darstellen können. Seltene Erden bewirken, dass magnetisiertes Eisen die magnetische Wirkung nicht verliert, diese Neodym-Magnete werden in Elektromotoren verwendet und in Windkraftanlagen oder in Hybrid-Motoren von Autos eingebaut. Für Leuchtstoffröhren kommen ebenfalls Seltene Erden zum Einsatz und das Element Lanthan wird für Batterien benötigt.[A.d.R. Desweiteren in vielen anderen Hightechbereichen]
Abbau
Weltweiter Abbau (in Tonnen)
Land 2006 2007
China 119,000 120,000
Indien 2,700 2,700
Brasilien 730 730
Malaysien 200 200
Kanada – –
Gesamt (gerundet) 123,000 124,000[1]
Sie werden zu 95 Prozent in China abgebaut und sind unentbehrlich für wichtige Hochtechnikbranchen in den Industrieländern. Batterien für Hybridfahrzeuge, Mobiltelefone, Hochleistungsmagnete, Flachbildschirme, Festplattenlaufwerke, Röntgenapparate, bestimmte Waffen- oder Radarsysteme kommen ohne sie nicht mehr aus.[2]
Nach dem Treiben des Yen-Kurses und dem Streit um den Schiffskapitän, holt China die Trümpfe aus dem ßrmel und außer dicken Backen bleibt den Japanern nichts über als jetzt die Chinesen zu hofieren.
Ich denke, keine andere Industrie in der Welt ist derart abhängig wie die japanische von den Seltenen Erden. Nun ein paar Zeilen aus 20min.ch zum Thema:
China schneidet Japan von Rohstoffen ab
China macht im Streit mit Japan ernst: Für die japanische Industrie wichtige Rohstoffe werden nicht mehr geliefert.
[…]
Nach dem chinesischen Embargo für «Seltene Erden» befürchtet Japan negative Auswirkungen.
[…]
Da China rund 95 Prozent der weltweiten Produktion dieser für die Hightech-Industrie wichtigen «Seltenen Erden» kontrolliert, könne dies schwere Folgen für die japanische Wirtschaft haben. Japan importiert etwa die Hälfte aller chinesischen Lieferungen dieser Erden.
[…]
Seit Montag würden chinesische Zollbehörden ausserdem für den Handel mit Japan bestimmte Güter besonders genau unter die Lupe nehmen, was zu entsprechenden Verzögerungen führe, teilten japanische Speditionsunternehmen mit.[3]
Es ist wirklich an der Zeit zu erkennen, dass China kein Dritte Welt Land mehr ist, sondern eine, wenn nicht DIE wirtschaftliche Weltmacht. Wer heute noch die Chinesen belächelt, dem ist wahrlich nicht zu helfen.
Hier möchte ich Ghandi zitieren : ß?Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.ß?
Die Geschichte wiederholt sich, damals belächelte man Japan als billigen Nachahmer, den Verlauf kennen wir ja.
Carpe diem
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Erden
[2] http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E011959D5FA2D43C487038A8B39C3D131~ATpl~Ecommon~Scontent.html
[3] http://www.20min.ch/news/ausland/story/China-schneidet-Japan-von-Rohstoffen-ab-11340966
6 Responses to China gegen Japan : Handelskrieg verschärft sich
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Oh je, oh je! Jetzt brennts aber lichterloh. Das wird die Anleger weiter verunsichern. Und die ohnehin labilen Beziehungen seit 1936 Japan China überfallen hatte, weiter verschlechtern. Die USA haben Bündnistreue zugesagt neulich. Nun wisst ihr warum. Seltene Erden brauchen alle westlichen Industriestaaten auch. Vorallem wir in Deutschland haben ja zum Glück noch eigene Industriebetriebe. Wenn China dicht macht dann gute Nacht. Wie war das noch gleich? Der Drache aus dem Osten fegt die Erde sauber.
[…] wird Japan über die ß?seltenen Erdenß? bekämpft, die für dessen Industrie unabdingbar sind. Infokrieger berichtet. Seltene Erden ist ein Begriff, den sehr wahrscheinlich viele meiner Leser nicht kennen, […]
Goldman Sachs gibt das Signal: Raus aus China:
http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=8873
Chinas neue Ratingagentur bricht mit Branchen-Spielregeln
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Chinas-neue-Ratingagentur-bricht-mit-BranchenSpielregeln/story/26469801
@Miry. Selbst dem roten Riesen geht irgendwann die Luft aus. Chinas Wirtschaft wächst viel zu schnell und den Eliten dort scheint die Gier und der Erfolg in den Kopf zu steigen. Daneben hat wohl die Goldman Sachs Bank auch mitlerweile so ihre Probleme ihr Kapital zu deponieren. Der Kitt des ungedeckten Papiergeldes ist definitiv aufgebraucht.
Die sozialen Unruhen erfassen da alles global verwurstet ist immer mehr Länder der Erde. Den Schaden den diese bekloppten Welttycoone angerichtet haben, um eine Art Weltfinanz- und Sozialkontrolle unter dem Regime dieser Hochfinanzeliten soll anschliessend mit einer passenden Endlösung noch ausgependelt werden?
Wird nicht gut gehen. Sie kriegen ja jetzt schon nicht mal die 3 Weltwirtschaftszonen stabil!
Beobachtet doch mal wie die 3 Hauptakteure EU, USA und China sich verhalten. Zunächst siehts ja harmonisch aus, mal abgesehen von einigen kleinen Zwischenfällen die eher der Einschüchterung der Bevölkerung dienen, während sich die Entscheider die Welt schön reden und monetär aufteilen.
Wirklichkeit und Theorie klaffen somit immer weiter auseinander. Kann so etwas gut gehen?
Möge sich ein Jeder mal fragen.
Passt als Mitläufer im Thema dazu. USA mischen ebenfalls China kräftig auf. US Repräsentantenhaus contra chin. Staatsführung. Handelssanktionen gegen Währungsmanipulationen. Da Japan und USA (noch) eng zusammenstehen schaukelt sich der Frust auf allen Seiten weiter hoch.
http://www.ftd.de/politik/international/:vorwurf-der-waehrungsmanipulation-us-repraesentantenhaus-droht-china-mit-sanktionen/50176415.html