Spanien Aa1: Moody´s stuft ab

Auch wenn man die Abstufung als eher moderat bezeichnen kann, dürfte sie für Spanien selbst die Krise noch verschärfen. Viele Kommunen sind bereits pleite, die Arbeitslosigkeit hoch und für lange Zeit kein Land in Sicht.


Es ist nur eine Frage der Zeit, wann auch Standard & Poors oder andere Ratingagenturen nachziehen. Diese Meldung, dass Moody´s Spanien herabgestuft hat, wird nicht ohne Folgen bleiben.

Die Refinanzierung am Kreditmarkt wird sich abermals erschweren und die Zinsen steigen, in einer Zeit, wo Spanien eigentlich sowieso schon nach Luft ringt.

Reuters schreibt dazu:

London (Reuters) – Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit des mit Konjunkturflaute und hohen Schulden kämpfenden Spaniens herabgestuft.

Die Bonität werden nicht mit mehr mit der Bestnote Aaa bewertet, sondern um eine Stufe auf Aa1 gesenkt, teilte Moody’s am Donnerstag mit. Weitere Herabstufungen drohen vorerst nicht: Der Ausblick sei „stabil“.[1]

Ohne hellseherische Fähigkeiten würde ich sagen, dass Spanien der nächste Kandidat ist der sich mit Irland um den Rettungsschirm prügeln wird. Die Nettozahler des Rettungsschirms reduzieren sich auf Länder, die sich nicht über einem bestimmten Zinsatz am Kapitalmarkt refinanzieren können. Da bleiben nicht viele über. Auf den Euro dürfte das abermals den Druck erhöhen.

Carpe diem

[1] http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE68T05A20100930


4 Responses to Spanien Aa1: Moody´s stuft ab

  1. Christoph F. sagt:

    „dass Spanien der nächste Kandidat ist der sich mit Irland um den Rettungsschirm prügeln“
    So hab ich’s bislang noch nicht gesehen. Aber wenn man bedenkt, dass die Subventionierungsmasse der Nettozahler (sprich wir) für den Rettungsschirm bestimmt nicht mehr für alle PIIGS reicht, müsste bei den verbleibenden PIIS ja eher ein Bestreben da sein, schneller Pleite zu gehen. Der Kuchen hat vielleicht nur noch ein, zwei Stücke, der Rest geht leer aus.

  2. Linquist sagt:

    Ach wo, dann wird nachgelegt. Ausserdem, es war doch schon die ganze Zeit klar, wo der Zug hin faehrt. Aber die Idee mit dem schnellen Pleite gehen, ist natuerlich reizvoll!
    Der Rettungsschirm gleicht eher einem Fallschirm, je mehr daran haengen, desto schneller gehts nach unten.

  3. Frank H. sagt:

    Man wollte eine reine Wirtschaftsunion unter Leitung der Industrietycoone und Hochfinanzbankiers haben und man hat sie dank willfähriger Politiker aller Richtungen bekommen. Derweil man die Menschen durch die 3 Affenpresse schön hinters Licht geführt hat.
    Nun aber zeigt sich das dies ohne die Herzen der Bewohner zementiert wurde und nun zu Recht die Einwohner streiken bzw. wenn das so weiter läuft mit inhaltsleeren Hetzparolen und unfähigen Frustdebatten sich leider irgendwann dies in Gewalt entlädt. Viel fehlt wohl nicht mehr, zumal auch der gemütliche Deutsche irgendwann die Nase voll hat. Ist das das prognostizierte Schachmatt der westlichen Werteideologie schon 2010? Hat sich der Club of Rome, die Bilderberger oder die Trilaterale Kommision nicht doch diese Entwicklung richtig erkannt, aus Angst vorm Scheitern des Kapitalismus VOR dem fall des Kommunismus die falschen Ideen entwickelt, die falschen Schlüsse gezogen und sitzt nun, NACH dem Ende des Kommunismus, der sich gerade wandelt in eine Art Mischwesen zwischen Kommunismus und Kapitalismus unter einer zentralistischen diktatorischen Führung, in der eigenen Falle einer Scheinwelt des überbordenen Luxus und Machtrausch? Und aus der UNO soll nun im letzten Akt der Unvernunft eine Lösung mit Brachialgewalt her? Das kann nicht gelingen, to big to fail.

  4. daniel sagt:

    @frank h. zunächst … ich lebe in spanien. kein laden war zu – kein bus fiel aus. es gab hier praktisch keinen streik.

    zum anderen – die wirtschaftliche lage hier ist verheerender als man euch in den medien glauben machen will.

    seit monaten nimmt die zahl der „metallsammler“ zu – die für ein paar euro an die verwertungshöfe liefern.

    allabendlich sammeln sich menschentrauben hinter den supermärkten – um die tonnen nach entsorgten lebensmitteln zu durchwühlen.

    praktisch jeder kreisel füllt sich abends mit mädels und morgens sind die strassen der industriegebiete voll mit kondomen.

    meiner meinung nach ist das fatalste das spanien tun konnte – der eu beitritt nebst einführung des euro.

    obendrauf explodieren seit 2 jahren die preise bei gleichbleibenden löhnen.

    :X

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