Das Ende des klassischen Buches?

Schon viele Jahrhunderte erfreuen Menschen sich am geschriebenen und gedruckten Wort. Gedichte, Geschichten und Lehren wurden so – wie in Stein gemeißelt – , an die folgenden Generationen übergeben. Die immer digitalisiertere Welt scheint diesen Umstand ändern zu wollen. Ist die Gefahr real?


Ich möchte in den folgenden Zeilen erklären, warum ich nicht an ein Ende des klassischen Printbereiches glaube und eine Verdrängung meiner Ansicht nach auch sehr große Gefahren birgt.

Menschen haben gewisse Lern- und Speichermuster wie das Gehirn Informationen verarbeitet. Die unterschiedlichen Muster betreffen zum Beispiel das Langzeit- und das Arbeitsgedächtnis.

Digitale Informationen sind heute dank moderner Suchmaschinen mit wenigen Schlüsselbegriffen in wenigen Sekunden wieder auffindbar, so sie denn nicht aus dem digitalem Gedächtnis des World Wide Web getilgt wurden. An diesen Umstand hat sich auch das Gehirn gewöhnt und daher wird ein Großteil der Informationen nur in dem Augenblick, wo es notwendig ist im Arbeitsspeicher (Gedächtnis) gehalten. Wichtige Keywords oder Schlüsselbegriffe , die mit dem Thema verbunden sind, werden dann in das Langzeitgedächtnis überführt, mit der Gewissheit, diese Informationen bei Bedarf in wenigen Sekunden dank Google oder anderen Suchmaschinen wieder zu finden.

Bei dem klassischen Buch sieht das anders aus und die Menschen sind in diesem Falle so konditioniert, direkt große Teile der Informationen in das Langzeitgedächtnis zu überführen, da eine spätere Suche sich erheblich aufwendiger gestaltet. Einige Leser regeln dieses für sich mit Textmarkern oder anderen Hilfsmitteln, um die Detailsuche dann noch etwas zu vereinfachen, allerdings ist es noch immer erheblich aufwendiger als in digitalen Medien.

Weitere wichtige Punkte sind beispielsweise die Unveränderbarkeit von Gedrucktem im Gegensatz zu digitalen Informationen. Auch spielt die Emotion, das Fühlen und Anfassen eine große Rolle. Die entspannte Haltung, die beim Lesen des klassischen Print eingenommen wird, ist auch nicht weg zu denken für mich. Als letzten Punkt möchte ich den Besitz dieser Informationen als wichtigen Punkt auch nicht missen, nichts könnte meine Freude während eines Blicks auf mein Buchregal ersetzen wenn ich die tausenden von Stunden die ich beim Lesen dieser Bücher verbrachte noch mal revue passieren lasse.

Mein Fazit: So Gott will, wird uns das klassische Buch erhalten bleiben und uns weitere tausend Jahre vor den digitalen Konkurrenten schützen. Ich liebe Bücher!

Carpe diem


13 Responses to Das Ende des klassischen Buches?

  1. Newsticker2012 sagt:

    Dem schliesse ich mich auch an, auch ich liebe Bücher…ausserdem bleibt uns ein altes Kulturgut erhalten.oder wie Hermann Hesse sagte:

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

    Hermann Hesse

  2. canis lupus sagt:

    Ein Buch ist ein Buch, ein Buch, ein Buch.

    Niemals werden die Menschen sich das Greifbare, haptische nehmen lassen. Nur Narren sind geblendet von der Technik die es ersetzen will. Der Buchdruck hat dem Menschen erheblich mehr gebracht als die erste Transistorschaltung.

    Das Pendel wird wieder zurückkehren, tut und tat es immer;-)

    So keine Sorge um das gedruckte Buch.

  3. muck sagt:

    Ich denke dem physischen Buch ist das gleiche Schicksal beschieden wie der Schallplatte. Nämlich auf lange Sicht ein Nischenprodukt für Nostalgiker zu werden.

    Was ich an dieser Entwicklung bedenklich finde ist, dass man dann gänzlich Abhängig von einer Stromquelle ist.

    Positiv aber ist ein digitales Buch z.B. für Senioren, die sich die Buchstaben entsprechend ihrer Sehstärke zoomen können.

    mfg 🙂

  4. Die Tante sagt:

    Das wichtige an Büchern ist auch, dass man sie inhaltlich nicht unbemerkt verändern kann, wenn sie erstmal zuhause im Bücherregal stehen…

  5. XOX sagt:

    Digitale Informationskontrolle mit monatlichen Lizensgebührenß

    Bei dem Bildungsstand nach den Pisatest´s ß?

    http://www.youtube.com/user/DieBananenrepublik#p/f/201/ODDD1dzUIJc

  6. Irmonen sagt:

    die Abschaffung der klassischen Bücher – bin ich voll dagegen:
    1. Elektronik kann jederzeit ausfallen, auch durch magnetische Sonnenstürme.
    2. absolute Kontrolle von Infos und Wissen möglich!
    3. Wir sind schon übertechnisiert, ich könnte auch auf das handy verzichten
    4. den Augen tut das subtile geflimmere und Kunstlicht nicht gut.
    5. Elektrobücher total ungemütlich, sind wie Kunstblumen für die Sinne wie tot.
    6. Es stirbt das schmöckern und suchen und finden und sich finden lassen von den Büchern (Fügung) in Buchläden. Keine Buchläden, eine weitere Verarmung der Kultur und des Alltagslebens.

    Hochwahrscheinlich kommt dann mal wie bei den hochgiftigen Bio-Sparlampen eine EU-Diktaur-Verordnung im Namen des ßkofaschismus – Holz und Rohstoffsparen – und verbietet gedruckte Medien wo immer es geht.
    In meiner Arbeit gibt es übrigends seit der Computer eingeführt wurde noch mehr Papierverbrauch als vorher, und bei mir privat auch….
    6.

  7. rekler sagt:

    Ich arbeite bei einem der größten Druchmaschinen-Hersteller der Welt und ich kann euch sagen:

    Printmedien sind definitiv am Ende! Bücher noch nicht so extrem wie Zeitungen aber es ist nur eine Frage der Zeit. Da bin ich mir sicher!

  8. TRI sagt:

    Auch ich bin ein Mensch der viel und gerne liest, aber ich finde das gedruckte Bücher zumindest in dem Schulunterricht entfernt werden sollten.

    Was heute in den Schulbüchern steht, sofern die auf den neusten Stand sind, ist eh nicht auf dem neusten Stand und meist (Geschichte/Politik) gelogen.
    Da sich ein gedrucktes Buch nicht selbst aktualisiert, bleiben die Falschmeldungen (um es mal versönlichher zu sagen) die gleichen.

    Ich gehe sogar so weit, das ich glaube das auf Grund eben dieser gedruckten Bücher, worauf sich unsere Gelehrten nur zu gern berufen, unser Fortschritt gebremst wird.

    Gegen Romane oder andere geistreiche Bereicherungen spricht nichts.
    Auch glaube ich das es sowas immer in gedruckter Form geben wird und das ist auch gut so.
    Klar sind unsere Informationen im Internet zwangsläufig manipulierbar aber das ist eben auch das Gute, denn wenn Bücher falsch gedruckt werden werden ganze Generationen mit Fehlinformationen geprägt wie es schon immer geschehen ist.

    Wenn einer sich ja schon die Mühe macht und ein Buch schreibt und dann jemand das sogar druckt und herausbringt muss es ja alles stimmen was drin steht.
    Wir haben zu lange auf das vertraut was geschrieben steht.

    Ich persönlich wurde mit Geschichtsbüchern unterrichtet die soo alt waren das mein Lehrer
    falsche Sachen im Buch mündlich berichtigen musste.

  9. Tester sagt:

    Ich glaube nicht dass das Buch je verschwinden wird.

    Dass es mit digitalen Medien kontrollierbar ist haben bereits viele Kindle-User feststellen können als vor 1-2 Jahren mittels automatischer online-Updates ganz zufällig „The Animal Farm“ und „1984“ von gut 500.000 Geräten verschwunden waren. Ausgerechnet diese zwei Bücher, hmm…

  10. dirk sagt:

    ich hoffe ihr sprecht ein wenig spanisch…

    das sollte euch gefallen

    http://www.youtube.com/watch?v=YhcPX1wVp38&feature=related

    LG

  11. Blotterart sagt:

    Bücher haben doch auch eine besondere „Aura“ und das gemütliche Lesen im Lesesessel macht sicher mehr Vergnügen als vorm PC immer nur PDF´s zu lesen. Habe mir heute im Second-Hand Laden über 35 Bücher für 7,50 gekauft. Lesen ist also nichtmal teuer. Und das waren nicht nur alte Romane sondern auch interessante Bücher wie z.B. Willy Brandt in Erfurt fast neuwertig. Zudem habe ich das Gefühl, ich weiß nicht ob mir das nur so vorkommt, dass man das im Buch gelesene mehr im Kopf behält, als wenn man eine PDF liest. Bücher sterben nicht aus!

  12. Habnix sagt:

    Ohne Buch verfestigt sich die Matrix,die manipulierbarkeit der Elektonischen Medien wird dann allgegenwärtig und damit auch die manipulation der Menschen.

    Vorrausgesetzt das das Internet und Fernseh manipuliert wird und es keine andere möglichkeit gibt auf ältere Informations Quellen zurück zugreifen die man nicht manipulieren kann.

    Bsp.: Computer ohne CD-Laufwerk oder änlichem.

  13. watching sagt:

    Bücher werden nicht aussterben. Sie lassen sich viel angenehmer lesen, als ellenlange PDF’s. Fachbücher werden sicherlich zurückgedrängt, aber Ratgeber und stinknormale Romane wohl eher minimal.

    bei Zeitschriften ist es klar. Viel zu teuer für Informationen die im Web zur Verfügung stehen. Zumal man ja in einer Zeitschrift immer nur eine Sichtweise erklärt – im Netz kann man viel schneller mehrere perspektiven prüfen und Empfehlungen sind authentischer.

    Selbst ein E-Pad in Buchform wird nicht den Durchbruch erzielen.

    Und Bücher sind auch manipulierbar, wenn sie nur über Springerlink und Google zum Abruf bereit gestellt werden.

    Operatives Wissen ausm Netz, strategisches (Gedankengut) aus dem Buch. So wirds sein und das Prinzip passt sich halt an.

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