Max Keiser : Es heißt süße Gerechtigkeit

Angekündigte ßbersetzung: Die „CRASH JP MORGAN, KAUF SILBER“-Kampagne, die vor kurzem von Max Keiser gestartet wurde, zieht im Internet virulente Kreise. Nichtsdestoweniger fragte ich mich, ob damit ein gewisses Problem verbunden sein könnte, und so habe ich nach einigen Klarstellungen gefragt.


Von Lars Schall, chaostheorien.de

Betreff: CRASH JP MORGAN, KAUF SILBER

Lieber Max Keiser und liebe Stacy Herbert,

Ich fragte mich, ob Ihre Kampagne, bürgerlich gesinnte Menschen vom Kauf mindestens 1 Unze physischen Silbers zu überzeugen, rechtliche Folgen für Sie haben könnte, weil man denken könnte, dass Sie hier eine Finanzberatung geben. Darüber hinaus könnte man Sie zukünftig womöglich des Frontrunnings bezichtigen, falls Sie umfänglich in Silber invesiert haben sollten, ohne dies Ihrem Publikum offenzulegen. Deshalb schrieb ich eine E-Mail an eine Reihe von Finanz- und Edelmetall-Experten.

Eine dieser E-Mails ging an den Vorsitzenden des Gold Anti-Trust Action Committee, Bill Murphy. Ich stellte ihm diese Frage:

Fordert Max Keiser die Menschen zum Kauf 1 Silbermünze aus politischen Gründen auf oder stellt sein Aufruf eine „Anlageberatung“ dar, die einer Offenlegung bedürfte? Meiner Meinung nach lautet die Antwort „Nein“ ß? da er keine Anlageberatung anbietet, sondern eine politische Aktivismus-Beratung, die mit dem nominalen Kauf von 1 Silbermünze verbunden ist. Wie denken Sie darüber?

Bill Murphy sandte mir eine E-Mail zurück, die besagte:

Lars, ich sehe so: Wenn ich die Leute dazu aufforderte, Dollarnoten zu kaufen, wäre das eine Anlageberatung? Ich glaube nicht. Silber ist Geld, wo ist also der Unterschied?

Alles Gute,
Bill Murphy.

Eine weitere E-Mail mit der gleichen Frage ging an den Herausgeber des „International Forecaster“, Bob Chapman.

Herr Chapman antwortete auf diese Weise:

Hallo, die Bitte ist weder politisch noch ist sie eine Anlageberatung. Es ist die Ansicht eines Kommentatoren und einer Person, die jahrelange berufliche Erfahrung in den Märkten besitzt. Es ist eine Reflektion seines Wunsches, Kriminelle zur Rechenschaft gezogen zu sehen. Einer der Wege, das zu tun, besteht darin, die Menschen zu informieren, dass JPMorgan Chase und HSBC erhebliche ungedeckte Positionen in Silber haben, und dass, wenn jeder physisches Silber kauft, beide Organisationen gezwungen wären, ihre Short-Positionen abzudecken, was Verluste für diese Manipulatoren mit sich bringen würde. Dies ist süße Gerechtigkeit. Es liegt im Bereich des Möglichen eines jeden von uns in einer freien Gesellschaft, sich in einer Weise auszudrücken, wie immer wir das wollen. Somit besteht die Ansicht darin, die Leute zum Kauf von Silber anzuhalten, um Verluste bei JPM und HSBC zu erzwingen, weil sie seit Jahren von der ßffentlichkeit gestohlen habe.

Mit freundlichen Grüßen,
Bob Chapman.

Ich schrieb auch Peter Boehringer, dem Vorstand der Deutschen Edelmetall-Gesellschaft, und dem Börsen-Kommentatoren Frank Meyer. Peter Boehringer schrieb zurück:

Lars, ich kenne Max Keiser nicht sehr gut und schon gar nicht kann ich seine innersten Gedanken lesen. Vermutlich ist er ßberzeugungstäter – und ich nehme ihm ab, dass er in diesem Fall in erster Linie „politischen Aktivismus“ betreibt.

Ein Problem könnte sein, dass es von Keiser keine Offenlegung von einer Position in Silber gibt. Ich würde ihm raten, eine solche Offenlegung zu machen, WENN er Silber besitzt. ODER eben AUCH, wenn er keines hat. Dann ist er auf der sicheren Seite. Wer würde schon unterstellen, dass seine präzedenzlose Aktion den Silbermarkt bewegen würde? Es KANN zwar sein, dass
es ihm tatsächlich gelingen wird. Aber kein Gericht der Welt würde unterstellen, dass er einen solchen Erfolg voraussehen konnte.

Allerdings kann ich nicht wirklich das Risiko sehen, dass man ihm hier einen Insiderhandel-Vorwurf machen kann: weder wenn er Silber hält, noch wenn er keines besitzt.

Grüße,
Peter.

Als eine Antwort auf diese E-Mail schrieb Frank Meyer:

aber…

…wenn man möchte, kann man daraus schon etwas konstruieren. Ich wette, das entgeht keinem Anwalt. Max sagt ja selbst, dass nur 100 Millionen Unzen p. a. zur Verfügung stehen. Wenn dem so sei, dann wäre das aber eine völlig neue Dimension, denn es geht hier nicht um eine limitierte Anzahl an Anteilsscheinen in Form von Aktien. Man könnte dann auch noch auf die Idee kommen, in die Disclaimer hineinzuschreiben: er/sie besitzt ßl, Benzin, Rapsöl und vier Stück Butter. Ich würde heute für die Zukunft gar nichts mehr ausschließen. Aber wir sind noch in 2010 – nicht in 2013. Wie garstig ich heute wieder bin…

Mit freundlichsten Grüßen,
Frank.

Im Fall, dass Sie auch an bescheidenen Meinung interessiert sind: Ich stimme völlig mit der scharfen Messer-Antwort überein, die von Bill Murphy gegeben wurde – wer etwas anderes denkt, zeigt seine Unwissenheit über Silber und Gold, Punkt.

Mit freundlichen Grüßen und viel Glück bei Ihrer politischen Aktivismus-Beratung,
Lars Schall.

Betreff: IHRE EMAIL

Lieber Lars Schall,
ich mag die Antwort von Bill Murphy. Das ist genau die Antwort, die ich im Kopf habe. In der Tat ist es eine Fangfrage, die Sie gestellt haben. Wenn man eine andere Antwort gibt als die, die Bill Murphy gab, sollte man seinen Job aufgeben ß? jedenfalls dann, wenn er in irgendeiner Weise mit Geld zu tun hat.

Beste Grüße,
Max Keiser.

Marilyn Monroe: One Silver Dollar (1954)


One silver dollar
Bright silver dollar
Changing hands
Changing hands

Endlessly rollin‘
Wasted and stolen
Changing hands
Changing hands

Spent for a beer he’s drinkin‘
Won by a gamblers lust
Pierced by an outlaw’s bullet
And lost in the blood red dust

One silver dollar
Worn silver dollar
Changing hands
Changing hands

Love is a shining dollar
Bright as a church bell’s chime
Gambled and spent and wasted
And lost in a dawn of time

Ooh-ooh, Ooh-ooh-ooh
Ooh-ooh, Ooh-ooh-ooh
Ooh-ooh, Ooh-ooh-ooh-ooh

One silver dollar
Worn silver dollar
Changing hearts
Changing lives
Changing hands


2 Responses to Max Keiser : Es heißt süße Gerechtigkeit

  1. XOX sagt:

    Der Silbermarkt ist sehr sehr klein, da kann dich schon was bewegen.
    Aber man sollte zur sicherheit auch folgendes wie oben geschrieben hinzufügen:
    „….er/sie besitzt ßl, Benzin, Rapsöl und vier Stück Butter.“

    dann ist man auf der „SICHERENSEITE“.

    ———–
    Anmerkung zum folgenden Video:
    „Disclaimer: Ich habe 1 Fünf Euronote (Buchstabe X vor der Nummer 08831065505 und eine Gedenkmünze der Olympischen Spielen von München 1972“. lol

    http://www.youtube.com/user/DieBananenrepublik#p/f/12/h5tGKuB5QwI

  2. roush sagt:

    @ 1 XOX
    Eine 1972er Olympiamünze kann in perfektem Zustand einen Sammlerwert von ca. ß?60.- Wert darstellen.
    Meine (mehrere) habe ich vor über XIII Jahren leider viel zu preiswert an die Bank hergegeben. Heute bekommt man mindestens zwei Unzen Silber-Bullion/St. dafür. Bei einem damaligen Einstandspreis von 10 Mark, wäre es gemessen am heutigen Silberwert ein guter Deal.

    Gerade habe ich den Video-Tip gesehen. Meine persönliche Panik hält sich im Rahmen aber ich kann den ängstlichen Naturen unter unseren Mitmenschen nur empfehlen, kein überflüssiges Geld auf jedweden Konten zu lagern.

    So what, das geht unter in dem Kapitel,
    „Wie gewonnen, so zerronnen“. Entweder oder aua.
    ___
    Haben oder nicht haben, verlieren und wiederfinden, gewonnenes und verlorenes vor den Spiegel halten; dann ist Vermögen theoretisch verachtfacht.
    ___
    In einer Zeit, in der logische Abläufe, gerade in Finanztechnik ad ab surdum geführt werden, ist menschliches Denken obsolet.
    Let them go.

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