Von Billionen, Essensmarken, Gold und Silber

Die Märkte scheinen außer Rand und Band, für alle Anlagen gibt es nur eine Richtung – nach oben. Gold und Silber durchbrechen wichtige Marken und in den USA gibt es so viele Bezieher von Essensmarken wie nie zuvor. Weltweit werden Billionen von Dollar an leeren Versprechen – sprich Geld – in die Märkte gepumpt. Die Märkte überhitzen und es gibt keine Möglichkeit die Implosion zu verhindern. Insider fürchten sich zu Recht vor der Zukunft, sie kennen die Folgen aber solange das Hütchenspiel läuft, wird halt abgesahnt.


Gold ist auf über 1400 Dollar gestiegen und damit ist wieder eine wichtige Marke genommen. Dass allerdings bereits die Bildzeitung Gold – allerdings in Papierform – empfiehlt, ist für mich kein gutes Zeichen. Rein aus der Logik ist zuerst ein Absturz der Goldpreise nicht denkbar, je mehr leere Versprechen (Geld) auf den Markt kommen, desto stärker wird der Preis von allem Werthaltigem steigen. Wie ich schon lange sage, glaube ich trotzdem daran, dass sich das Gold-Silber Ratio zu Gunsten von Silber entwickelt.

Werfen wir einen Blick in einen historischen Chart, das Ratio sagt aus, wie viele Unzen Silber – eine Unze Gold ergeben. Historisch lag das Ratio bei 15-20, sprich eine Unze Gold – kostete 15 Unzen Silber.


Quelle : http://goldinfo.net/silver600.html Zum vergrößern Grafik 2 mal anklicken

China hat die Gefahr auf dem Immobiliensektor erkannt und steuert hart dagegen, was zumindest die Gefahr aus diesem Bereich etwas hemmt, einen deflationären Crash auszulösen.

Siehe –>Wende in Chinas Geldpolitik – Zügel werden gestrafft

Das Damoklesschwert eines Goldverbotes hängt allerdings nach wie vor in der Luft und ein Vergleich des Charts zeigt eine ähnliche Entwicklung im Ratio. Es stieg heftig, bevor das Goldverbot kam. Das soll nicht aussagen, dass es kommt, allerdings ist die Möglichkeit durchaus vorhanden.

Wirft man einen Blick in Charts anderer Werteklassen, ist auch eine deutliche ßberhitzung der Futures zu erkennen. Hier exemplarisch der Kupferchart von Querschüsse:

Zumindest bei den Commodities – sprich Rohstoffen – sind klar inflationäre Tendenzen zu erkennen. Hier liegt noch erhebliches Risikopotential, in den über Kredit gehebelten Papieren. Es sind Billionen über Billionen in die Märkte injiziert worden, welche von zum Teil hemmungslosen Zockern, in eben diese Märkte gepumpt wurden. Sehr viel über Kredit.
Solange die Zinsen niedrig sind, mag das Spiel noch ein wenig gehen.

Sehen wir uns noch das Land der Träume an, welches den Großteil der monetären Spritze verabreicht hat. Um einen ßberblick über die sozialen Verhältnisse zu bekommen, ist das staatliche Lebensmittelprogramm SNAP (Supplemental Nutrition Assistance Program) ein guter Indikator.

Querschüsse schreibt folgendes dazu (Ganzer Artikel sehr empfehlenswert) :

Der Anstieg der Lebensmittelmarken-Bezieher auf Monatsbasis. 42,911042 Millionen US-Bürger bezogen im September die moderne Version der Food Stamps, Lebensmittel per Kreditkarte für durchschnittliche 133,80 Dollar pro Person im Monat, auf Basis des staatlichen Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP).
[…]
In den USA waren im September 2010 13,82% der US-Bevölkerung auf staatliche Lebensmittelhilfen angewiesen, dies obwohl der Zugang zu dem SNAP-Hilfsprogramm durchaus rigide ist und die Dunkelziffer der Bedürftigen noch weitaus höher liegen dürfte. Um in den ß?Genussß? der Kreditkarten für Lebensmittelausgaben zu kommen, müssen arbeitsfähige Erwachsene zwischen 16 und 60 Jahren den Nachweis erbringen, dass sie Arbeit suchen und bereit sind bestimmte Arbeiten zu akzeptieren. Die Millionen entmutigten Arbeitnehmer, die aufgegeben haben einen Job zu suchen, fallen wie in der Arbeitslosenstatistik (U-3 komplett und bei der breiter gefassten Arbeitslosenrate U-6 nach einem Monat) auch bei SNAP durchs Netz. Erwachsene ohne Kinder können generell nur maximal 3 Monate SNAP beziehen. Nahezu 76% der Lebensmittelmarken gehen an Familien mit Kindern, davon 61% an Kinder mit nur einem Elternteil.

Als Voraussetzung für die Bedürftigkeit wird die Armutsgrenze herangezogen. Diese ist bei SNAP für einen 1 Personenhaushalt aktuell mit 903 Dollar Nettoeinkommen (678 Euro) je Monat und für einen 4 Personenhaushalt mit 1838 Dollar Netto definiert![1]

Das sind immerhin fast 15 % der gesamten Bevölkerung, welche nicht mehr ohne Staatliche Hilfe in der Lage sind, sich selbst zu ernähren.

Wie viel Sie nun auf die Parolen in den Medien geben, die Krise sei vorbei, möchten wir Ihnen überlassen. Es sei nur angemerkt : Nach der Krise, ist vor der Krise.

Carpe diem

[1] http://www.querschuesse.de/4291-millionen-empfanger-von-food-stamps/


9 Responses to Von Billionen, Essensmarken, Gold und Silber

  1. Derbe sagt:

    Ja das ist schon erschrend was in den USA los ist.
    Das traurige dabei ist das der Mainstream hier das so gut wie tot schweigt.Bloss keine Schwäche der „Supermacht“ dem Volk zeigen.
    Als ich vor knapp 2 Monaten meinem Vater sagte das in den USA knapp 40 Mio. Menschen Lebensmittelkarten als Prepaid Kreditkarte im Monat erhalten,schaute der mich Doof an und meinte ich soll nicht soviel Fernsehen gucken und Bild lesen…
    Da war ich baff.

    Kennt übrigens jemand hier ein paar Webseiten von Deutschen die aus den USA berichten? Also Auswanderer? ßber die Lage vor Ort?
    Nein bitte nicht Conny Reimann:)

  2. Nur eine Nummer sagt:

    Ich telefoniere ab und zu mit meiner Gastmutter in Kalifornien – das ist alles sehr bitter und die Lebensmittelpreise steigen tatsächlich. Frisches Obst und Gemüse ist wohl sehr teuer geworden. Ich werde mal sehen, ob ich sie heute oder morgen wieder erreiche, dann kann ich hier noch ein paar news posten.

  3. Nur eine Nummer sagt:

    Ach ja, interessant sind eigentlich auch immer die Berichte und Kommentare von der National Inflation Association (NIA), zu erreichen unter http://www.inflation.us
    Die Leute versuchen die Massen zu sensibilisieren und bringen regelmäßig News zum Bereich Wirtschaft.

  4. Habnix sagt:

    Ich sehe seit ca. 3 Monaten Schilder mit Werbung für den Ankauf von Gold,diese Schilder sind alle neu
    und ich denk was geht hier ab,ob wohl ich weiss ganz genau was das zu bedeuten hat.

    War gestern in Köln auf dem Weihnachtsmarkt den ganzen Tag Sau-Wetter wir waren mit elf Leuten bin zum ersten mal mit dem ICE der DB gefahren es war also echt ne bescheuerte Idee von meiner Tochter,also auf dem Wmarkt war nichts brauch bares nichts nützliches,nicht eine Kappe als Kopfbedckung dabei,hätte man an so einem Tag wie gestern damit sein Geld mach können aber nein die Leute denken nicht nach also ich weiss nicht was mit den Leuten los ist,den gegenwärtigen zustand nicht reflektieren in keinster weise gut man konnte nen Regenschirm kaufen,der billigste 7ß? aber sonsten kv(kannste vergessen)selbst die eigenen Leute gehen stundenlang auf dem Weihnachtmarkt und nur mehr oder weniger nützliches was wo anders hätten billiger haben können,o.k lassen wir das abgehakt.

  5. Frank H. sagt:

    Ich habe hier noch einen Artikel aus der Wirtschaftspresse gefunden die sich mit Amerikas Schulden befasst. Genauer gesagt mit den Kommunen.
    Da sieht es offenbar sehr desaströs aus!
    « Anleihen der US-Städte, – Gemeinden und -Kreise» : Der große Anleihencrash des zweiten Halbjahrs 2010
    Da die US-Städte, – Gemeinden und ß?Bezirke am Rande der Zahlungsunfähigkeit stehen, steht der Markt für ihre Anleihen, die sogenannten Munis, die dazu dienen, lokale Infrastrukturen der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Schulen, Krankenhäuser, Nahverkehr, Kanalisation etc. zu finanzieren, unmittelbar vor der Implosion.

    Dabei gibt es viele Parallelen zu der Subprime-Krise. Die Informationen über die finanzielle Lage der US-Städte, – Gemeinden und ß?Kreise sind alles andere als lückenlos. Dennoch haben die Rating-Agenturen ihren Anleihen in der ihnen eigenen willkürlichen Art die höchsten Noten gegeben. Wer sie besitzt, muss sich auf schlechte ßberraschungen gefasst machen. Denn die Krise treibt viele Gebietskörperschaften, die aus politischen oder tatsächlichen Gründen ihre Einnahmenseite (Steuern und Abgaben) nicht verbessern können, in den Ruin. Vor dem Hintergrund des Auslaufens des Konjunkturprogramms der Bundesregierung (1) und des Programms Build America Bonds, mit dem die Bundesregierung die Städte und Gemeinden bei der Ausgabe von Anleihen finanziell unterstützte, des sich ankündigenden Negativwachstums der US-Wirtschaft (was zu Steuerausfällen führt), des weltweiten Trends zu Sparprogrammen für die öffentlichen Hand und die Angst der Finanzmärkte vor zu hohen öffentlichen Schulden, lässt sich für den Markt der ß?munisß? nur das Schlimmste vorhersagen. Bitte weiterlesen unter
    http://www.leap2020.eu/Anleihen-der-US-Stadte-Gemeinden-und-Kreise-Der-groSe-Anleihencrash-des-zweiten-Halbjahrs-2010_a5563.html

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