Euro: Benzin ins Feuer

Pünktlich zum neuen Jahr wird dem Euro noch ein ordentlicher Schluck Brandbeschleuniger bei gegeben. Ein Beispiel ist ein britisches Wirtschaftsinstitut, welches dem Euro nur eine 20 % Chance zum ßberleben gibt. Bereits 2011 könnte es vorbei sein, so die Botschaft. Hier stellt sich aber die Frage, warum beschäftigt sich dieses Institut nicht eher mit dem Pfund, welches bereits Ausgebombt ist?


Wenn man sich die Berichterstattung ansieht, ist fast davon auszugehen, dass in Kürze der nächste Alternativlose Vorschlag folgt um den Euro zu retten.

Offen wird im Handelsblatt geschrieben, entweder Transferunion oder Zerfall. Nach deren Definition also Pest oder Cholera. Eine Frage die sich jedoch ein Jeder stellen sollte, warum ging es Deutschland vor dem Euro derart gut? Die deutsche Mark war hart wie Kruppstahl und doch haben wir es irgendwie geschafft unsere Waren zu verkaufen. Irgendwo stimmt in den Prohetien der Untergangs-ßkonomen doch etwas nicht.

Herr Brüderle singt nebenbei das Lied vom Superaufschwung und Vollbeschäftigung, was bei mir doch die Frage nach seinem Geisteszustand aufkeimen lässt. Auch wenn alle Arbeitslosen bzw Arbeitssuchenden vor der Statistik versteckt sind, wird doch die Realität eine andere Sprache sprechen und Mittlerweile kann ich mir sogar vorstellen, das man 2011 noch über den Teppich gelogen bekommt.

Die Schulden hier und in anderen Ländern lassen sich nunmehr nur noch durch mehr Schulden finanzieren und da braucht es keinen Topökonomen um die Konsequenz zu erkennen. Woher soll auch die nächste Welle des Aufschwungs kommen? Natürlich kann die Regierung per Gesetz die Bürger zwingen eine völlig irrationale und unsinnige Wärmedämmung um das Haus zu machen. Natürlich kann die Regierung auch den Ausbau der Stromnetze erwzingen und durch den Steuerzahler finanzieren lassen, aber wird das am Ende dann den totalen Aufschwung nach sich ziehen?

Genau an diesem Punkt beisst sich die Maus in den Schwanz. Grundvoraussetzung währen erhebliche Lohnsteigerungen womit dann auch tatsächlich der Grundstein für eine Inflation von hohem Ausmaß gesetzt wäre. Ein großer Teil der Bürger hat den Gürtel schon sehr eng geschnallt und daher ist dort für derartige Zwangs-Konjunkturpakete wenig Luft.

Hier noch einige Sätze aus dem Handelsblatt und der Welt:

Der Euro im ßberlebenskampf

Europa hat seine Währung längst nicht wieder im Griff. Anleihen der Schuldenstaaten werden auch im neuen Jahr bei Anlegern nicht sehr beliebt sein. Die Euro-Zone steht vor einer schwierigen Entscheidung: Transferunion oder Zerfall?
[…]
Mit einem großen Versprechen hat sich die politische Führung der Europäischen Union vom Jahr 2010 verabschiedet: „Wir werden alles Nötige tun, um die Stabilität des gesamten Euro-Währungsgebiets sicherzustellen“, sagten die 27 Staats- und Regierungschefs zum Abschluss ihres Gipfeltreffens kurz vor Weihnachten in Brüssel.

Doch die Willensbekundung ist das eine, die Umsetzung das andere. Die Europäer haben es noch längst nicht geschafft, ihre Währung zu retten. „Die Probleme wurden auf die lange Bank geschoben“, kritisiert Daniel Gros, Direktor der Brüsseler Denkfabrik Centre for European Policy Studies (CEPS). [1]

Aus der Welt:

Britisches Wirtschaftsinstitut schreibt den Euro ab

Britische ßkonomen taxieren die ßberlebenschance des Euro auf gerade mal 20 Prozent. Schon 2011 könne es vorbei sein ß? wenn Spanien und Italien Geld bräuchten.
[…]
Spanien und Italien müssten im Frühjahr Anleihen über 400 Milliarden Euro refinanzieren. Dies dürfte eine neue Krise in der Eurozone auslösen. Bereits zu diesem Zeitpunkt könnte der Euro scheitern. Die sich vertiefenden Ungleichgewichte zwischen den schwachen und starken Euroländern dürften der Währung auf jeden Fall langfristig schaden.[2]

Wer im letzten Jahr die Meldungen besonders um Spanien verfolgt hat, weiß wie wahrscheinlich es ist, das Spanien einen guten Schluck aus der Pulle nimmt.

Carpe diem

[1] http://www.handelsblatt.com/politik/international/waehrungskrise-der-euro-im-ueberlebenskampf;2721371
[2] http://www.welt.de/wirtschaft/article11920978/Britisches-Wirtschaftsinstitut-schreibt-den-Euro-ab.html


18 Responses to Euro: Benzin ins Feuer

  1. der_ichbins sagt:

    Der Brüderle hat schon recht mit Superaufschwung und Vollbeschäftigung!

    Superaufschwung bei den Reichen und Vollbeschäftigung in form von Leiharbeit und workfare (Bürgerarbeit).

  2. roush sagt:

    Also, meine Autos brauchen nur soviel, wie ich tanke. Wenn alles leer ist, dann ist eben alle. Das ist wie die Zwiebel in der Brieftasche.
    Bisher habe ich nicht das Gras wachsen gehört.

    Aus technischen Gründen, tanke ich voll, damit der Tank nicht rostet. Das kostet aber mehr als ein Barrel.

    Ansonsten wünsche ich jedem Cayenne-Fahrer, alles Gute und ein frohes neues Jahr!

    LG roush

  3. bauagent sagt:

    Wenn wir mal die ganzen Beitrittszwänge beiseite lassen und die heutige Situation sehen dann wird einem schnell klar, dass heterogene Staaten keine gemeinsame Währung – ohne floatende Wechselkurse – dauerhaft halten können. Der (Alp)-Traum von der Zentralregierung in Brüssel für Länder, die nur noch Protektorat sind wird nur dann haltbar sein, wenn man sich auf politischer Ebene auf floatende Kurse einigen könnte.

    Das dürfte aber nahezu unmöglich sein, weil dann die großen Staaten ( nicht nur Deutschland ) keine Vorteile mehr aus der Einheitswährung ziehen würden. So stellt sich wahrscheinlich nur noch die Frage ob ein langsames Sterben besser ist, als ein schneller Knall.

    Ich bevorzuge im Frühjahr den schnellen Knall durch Verweigerung der Anleihekäufer, wenn Spaniens Immobilien auf die Agenda kommen.

    Es geht politisch auch darum, dass man mit möglichst geringem Gesichtsverlust aussteigen kann und eine politische Union erhält. Hier haben Frankreich und Deutschland unterschiedliche Interessen.

    Dass der Euro von anglo-/amerikanischer Seite unter Feuer steht war klar, schließlich sind beide Währungen kaputter als der Euro, aber immerhin Einzelwährungen und schwerer aus den Angeln zu heben.

    Trost: Kippt der Euro, dürften die anderen Währungen mitlaufen.

  4. Gockeline sagt:

    Hat noch niemand bemerkt,
    dass wenn es allen gut geht,
    alle jammern und klagen und warnen!
    Geht es einem schlecht und ist schon am absaufen,
    lächelt man und tut so als sei alles in Ordnung.
    So wie kurz vor der Lehmannpleite.
    So wie in allen Unternehmen die kurz vor dem Bankrott stehen.
    Daher rufen alle Politiker samt Journalisten uns zu,alles sei in Ordnung,damit keine Panik enstehen soll.
    Damit der Untergang geordnet von statten gehen soll?

  5. roush sagt:

    Also, wenn ich mir die Gesamtlage anschaue, werde ich mein Auftragsfach wechseln.
    Nach Möglichkeit werde ich Toilettenpapier-Verkäufer. Bei soviel Scheiße, die vom Himmel regnet, ist das sicher ein gutes Geschäft.

    LG roush

  6. ginsterburg sagt:

    @ roush

    😉 ich nem mal ne wagenladung zum vorzugspreis!
    (danke hast gerade zwei leute zum lachen gebracht)

    gruß stefan und lena

  7. roush sagt:

    @ 3 bauagent

    gut gesagt. Ohne Witz. Kommt klar ´rüber.

    LG roush

  8. roush sagt:

    @ 6 Stefan und Lena

    Frohes neues Jahr!

    Na, das freut mich! Ein herzlicher Lacher ist machmal mehr Wert, als ein abscheulicher Börsenguru, der grinsend die Kohle einsackt und zwar für „nothing“.

    LG roush

  9. Irmonen sagt:

    in mehreren Schritten in Vorbereitung – europaweit:
    alle Einkommen der Arbeitnehmer müssen dann vom Arbeitgeber direkt an die Finanzämter sprich Staat abgetreten (überwiesen) werden. Der Staat überweist dann, nach Abzug von dem was er denkt, dass er braucht, also Steuer, Arbeitslosenv., Rentekasse, Krankenkasse etc., den Restbetrag an den Bürger. In Zukunft sind wir alle Staatsangestellte:

    Also
    Der Staat bereitet sich darauf vor, den totalen Zugriff auf unsere Arbeitsleistung zu haben.

    wer Fantasie habe möge mal die wunderbaren Möglichkeiten die daraus für die EU-Fascho-Regierung erwächst aufzählen.
    peanuts dagegen der Euro-Verschiebebahnhof!

  10. Der 4. Weg sagt:

    @ Ko. 9, Irmonen, daraus läuft es hinaus. Das ist sehr leicht zu durchschauen. Im Grunde ist es Sklaventum im eisernen Käfig. Zusammengehalten mit Denunziantentum und ausgeübter Staatsgewalt.

    Wenn das Bargeld abgeschafft wird ist das ganze Spiel aus. Dann ist die Kontrolle perfekt. Denn das ganze System kann sich nur mit dem Geldbetrug halten. Besser wäre es wenn sich die Menschen nach Alternativen umschauen würden. Not macht erfinderisch. In diesem Fall seelische Not. Denn ein paar abgenagte und abgelutschte Knochen werden von den Schweinebacken und Schmarotzern schon noch verteilt werden. Auch Spiele werden dargeboten. Denn Ablenkung muss sein.

    Aber ich bin sicher, dass die Gegenwehr sich schon so langsam bildet. Der Umsturz wird von innen kommen. Und dann ist die Möglichkeit da um die Staatssouverenität wieder zu erlangen. Denn nur im gesunden Wettbewerb (nicht Konkurrenz) kann eine freie Gesellschaft funktionieren. Geld ist normal so unnötig wie ein Kropf.

    Eine einfache und leichte Einführung in ein geldloses System wird in „der4weg.blogspot.com“ so nach und nach entwickelt. Mit konkreten Beispielen die jetzt angegriffen werden. Einmal muss man ja anfangen.

  11. bauagent sagt:

    @ Der 4.Weg

    Man kann natürlich nicht alles rückwärts installieren.

    Technische Innovationen, mobile Netzwerke etc., alles existiert GLOBAL. Das wird man kaum abschaffen können.

    Die Frage ist, wie Menschen regional, ihrer Natur entsprechend leben können und gleichzeitig die globalen Aufgaben daran angepasst werden können. Dazu zählt Nachhaltigkeit, gerechte Resourcenverteilung und regionale Freiheit.

    Im Moment machen wir es ja genau umgekehrt.

    Ohne ein Geldsystem wird es wohl nicht gehen. Hier wäre eine interessante Variante die von Prof.Hörmann aus Wien.

  12. Ironman sagt:

    Hab hier was schönes gefunden. Es passt zum Thema. Das ist Deutschlands Zukunft.

    Am geilsten ist ja die Stelle (Die EZB druckt Geld um es der FED in den Arsch zu schieben. Diese wiederum leihen uns das Geld dann wieder mit horrenden Zinsen)
    Wie doof sind eigentlich unsere Banker und Politiker?

    http://www.globalfire.tv/nj/11de/politik/die_letzte_euroschlacht.htm

  13. Habnix sagt:

    Vor über 20 jahren hätte es eine Lohnerhöung geben müssen,aber nein es mussten ja Arbeitsplätze ausgelagert werden,natürlich wegen der Gewinne

    Ludwig Erhard

    Maßvoll !
    ___________________________________________________
    Der Zug ist gegen die Wand gefahren,mit voller Absicht.

  14. Schwarzblut sagt:

    Cheffe, genau die gleichen Fragen hab ich mir auch schon gestellt…DE, das wirtschaftlich stärkste Land Europas und das war auch schon vorm Euro so, ist nicht in der Lage ohne EU zu überleben?

    Und Brüderles Gequatsche, naja, gut möglich das wir ein Aufschwung haben, steigende Umsätze sprechen ja für sich…aber wie die steigenden Umsätze zustande kommen, darüber wird geschwiegen!…Allein schon das geschwurbel über gestiegene Kaufkraft bringt mich zum Schmunzeln…

    Habe für meinen Neffen mehr zu Weihnachten ausgegeben als davor, denoch hatte er letztenendes weniger unter Baum gehabt als davor…soviel zu gestiegener Kaufkraft und gestiegenen Umsätzen…und so setzt sich in meinen Augen der imanigäre Aufschwung zusammen…

  15. denkmallogisch sagt:

    Eine Mischung zwischen Rumpelstielschen und Pinoccio, das ist für mich unser Herr Wirtschaftsminister. Der Esel ist schon längst im Amt.

  16. Der 4. Weg sagt:

    Steigende Umsätze kommen den Konzernen zugute, so dass sie noch mehr Geld zum Zocken haben. Nicht einmal Brosamen werden dabei runterfallen.

    Ein geldloses System muss nicht unbedingt Rückschritt bedeuten. Hier wird sehr viel falsch gedacht. Wenn heute das Geld verschwinden würde wären alle Realwerte noch da. Alle Innovationen würden noch benützt werden können. Und vor allen Dingen ist die menschliche Kreativität noch vorhanden.

    Ansporn wird es auch ohne Geld geben. Für Luxus und Chromschlitten müssten sich halt Gruppen bilden die diesen luxuriösen Plunder selbst zusammenbasteln. Die Uninteressierten braucht man da nicht zu belästigen. Maschinen und Automaten sind ja kostenfrei. Rohstoffe sind auf der Welt zur Genüge vorhanden. Ohne Geldspekulation würde deren Ausbeutung nur etwas Schweiss kosten. In einer fortgeschrittenen Gesellschaft würden sowieso Automaten alles übernehmen.

    Der Mensch ist von Hause aus faul. Also wird er immer noch seinen Grips anstrengen um sich sein Leben so bequem wie möglich zu machen. Und die verschiedenen Talente gehen ja auch nicht verloren. So dass sich im Grunde genommen nicht viel in der Vielfalt ändern wird. Der Beruf eines Steuerberater wird natürlich wegfallen. Diese Leute könnten dann Bohnen anpflanzen.

    Für Leute, denen eine einfache Grundversorgung genügt, könnten 10 Wochenarbeitsstunden vorgeschlagen werden um an der Grundversorgung teilzunehmen. Andere müssten eben freiwillig oder notgedrungen, um ihr ausgefallenens Hobby zu pflegen, wie oben schon angesprochen, selber Hand anlegen. Genug Dumme werden sie schon finden um sich daran zu beteiligen. Mit Kreativität oder Handanlegen.

    Dienstleistungen sind natürlich genauso gut geeignet um an der Grundversorgung teilzunehmen. Die organisatorischen Feinheiten könnten Erbsenzähler ausbaldowern. Also, woran hakts? Ohne Geld sind wir immer noch die Alten und werden ßbersoll leisten um etwas besser als mit Grundversorgung zu leben. Das ist dann jedem seine Angelegenheit. Dazu braucht man keine Menschen zu betrügen und zu linken und als Arbeitssklaven zu missbrauchen.

  17. Foerster003 sagt:

    Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, daß wir mit dem EURO verKOHLt wurden.

    http://www.youtube.com/watch?v=zNdYekfUJ5M&feature=fvst

  18. Silver Rock sagt:

    „ein britisches Wirtschaftsinstitut, welches dem Euro nur eine 20 % Chance zum ßberleben gibt“

    Sponsert by George Soros

    http://wirtschaft.t-online.de/george-soros-unterstuetzt-legalisierung-von-marihuana/id_43255528/index

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