Die unehrliche Schuldenlimit-Debatte in den USA

Der kanadische Investmentmanager Marshall Auerback betrachtet das republikanische Getöse um die Schuldenbegrenzung der USA mit Gelassenheit: ß?Meine eheste Vermutung ist, dass es kaum oder gar keinen Kampf um die Erweiterung der Schuldenbegrenzung geben wird.ß? Eher schon sieht er die Gefahr, dass ein ß?blindesß? Reduzieren des Haushaltsdefizit den umgekehrten Effekt als erwünscht haben könnte.


Von Marshall Auerback, ßbersetzung von Lars Schall

Meine eheste Vermutung ist, dass es kaum oder gar keinen Kampf um die Erweiterung der Schuldenbegrenzung geben wird. Ich denke, der Präsident wird ziemlich allem zustimmen, was immer die Republikaner wollen, und mehr als genug Demokraten zusammen bekommen, die sich ihm anschließen.

Nach bestem Wissen kann ich sagen, dass der gesamte Kongress übereinstimmt, dass das Defizit ein langfristiges Problem ist, das unbedingt angegangen werden muss. Die einzigen Argumente gegen die ß?Haushaltskonsolidierung“, die ich sehen kann, sind die Argumente des ß?blutenden Herzens“,  die es nicht kürzen werden, wenn jeder glaubt, dass eine Insolvenz griechischen Typs droht – trotz reichlicher  Beweise für das Gegenteil.

Der Ball befindet sich übrigens im Spielfeld der Republikaner, insofern sie nicht einfach nur gegen eine Erhöhung der Schuldengrenze sein können. So wird es an ihnen sein, die Führung zu übernehmen und Voraussetzungen und Bedingungen für ihre Stimmen anzubieten, wonach genügend Demokraten alledem zustimmen werden, einschließlich Einschnitten in die Sozialversicherung und Medicare-Aufwendungen, und zwar in der einen oder anderen Art, aktuell und zukünftig.

All das verdammt die US-Wirtschaft dazu, auf absehbare Zeit unter einem akuten Mangel gesamtwirtschaftlicher Nachfrage zu leiden. Wie mein Freund Warren Mosler es in seinem Buch ß?The 7 Deadly Innocent Frauds of Economic Policyß? betonte: Der eigentliche Akt der Staatsausgaben ist NICHT operativ begrenzt oder in irgendeiner Weise durch die Besteuerung oder die Kreditaufnahme eingeschränkt. Das Handelsbilanzdefizit ist KEIN unnachhaltiges Ungleichgewicht, das Arbeitsplätze und Produktionsleistung wegnimmt, solange die Fiskalpolitik zur Förderung höherer Einkommen und einem höheren Wachstum eingesetzt wird. Arbeitsplätze gehen verloren, weil die Steuern gegenüber einem gegebenen Niveau der Staatsausgaben zu hoch sind, nicht aufgrund von Importen. Budgetdefizite können produktive Infrastrukturen aufbauen, die einen positiven Einfluss auf das Wirtschaftswachstum ausüben.

Unterdessen helfen Haushaltsdefizite in der Regel Investitionen anzukurbeln, da sie die gesamtwirtschaftliche Nachfrage vom Sinken abhalten und somit dazu beitragen, Arbeitsplätze zu erhalten. Also werden alle Ausgabenkürzungen, die unternommen werden, bloß um uns unter einer beliebigen, selbst auferlegten gesetzlichen Schulden-Decke zu halten, ganz einfach unser Defizit noch verstärken, weil Regierungen zwar die Ausgaben kontrollieren können, ABER NICHT DAS DEFIZITNIVEAU.

Das Fazit ist: der Glaube, wir könnten das nächste Griechenland werden, lässt uns den Weg weiter verfolgen, das nächste Japan zu werden.


12 Responses to Die unehrliche Schuldenlimit-Debatte in den USA

  1. zeitzeuge sagt:

    Die Dikussionen sind nicht Zielführend.

    Wenn man bedenkt, dass sämtliches Geld nur eine Luftschöpfung ist, und davon ausgeht, dass die Leute nach wie vor konsumieren, ist die eigentliche Geldmenge nur ein Vergleichswert.

    Das eigentliche Problemm ist die Verteilung der Ressourcen, der realen Gütter, nicht der Fiktiven Geldmittel.

    Was nützt mir alles Geld der Welt, wenn ich dafür nichts käuflich erwerben kann.

    nach dem sich die Hälfte der Weltbevölkerung (China, Indien, Pakistan) auch am Wachstum und Wohlstand beteiligen möchte, fliessen die Ressourcen nicht ungehindert in die gelddruckenden Länder, womit diese in ein Dilemma kommen, weil sie keine echte Wertschöpfung anbieten können.

    Die Weltressourcen verteilen sich auch ein Breitere Publikum. D.h. sehr vielen geht es ein Bisschen besser, und einigen geht es schlechter.

    die Wirschaftsdeppen machen aus diesem simplen und natürtlichen Zusammenhang ein riesen Gewese und versuchen da Wachstumsmodelle und weiss ich nicht was einzuführen.

    solange man Geld unabhänig von den Ressourcen betrachtet, sondern nur über Geldschöpfung aus dem Nichts, wird es keine Lösung der sozialen, politischen, ökologischen oder religiösen und allen anderen Fragen geben

    Und mit Ressourcen meine ich nicht nur Gold und Silber, sondern die Menge der Verfügbaren Rohstoffe und der verfügbaren Arbeitskraft, welche beide als zu 100% gleichwertig (und weltweit einheitlich) zu betrachten sind !

    will heissen:

    Eine Stunde durchschnitsarbeit muss weltweit den gleichen Preis haben.
    oder anders, ein durchschnitsleistender in bangladesch muss für ein kilo Gold, genauso VIEL (nicht genausolange !!!!!) arbeiten, wie ein durchschnitsleistender in der Schweiz, also die gleiche Leiszung erbringen.

    ein guter ansatz ist zum beispiel das Mauern von 1 qm Ziegelwand qualitätsstuffe A.

    wenn einer das in 30 Minuten schafft, und der andere in 3 Tagen, haben beide die gleiche Arbeit geleistet und bekommen dafür den selben Gegenwert !

    Nur es ist insofern utopisch, weil alle, die heute herren über Politik und Wirtschaft sind, von ihren goldenen Rossen runtersteigen müssten, und echten Gegenwert an Arbeit bieten müssten.

  2. Newsticker2012 sagt:

    Guten Morgen Gemeinschaft,

    Amerika kann garnicht anders, China rückt nicht nur in Europa vor….sondern streut Nachrichten die so ein Gewitter verursachen das es den Amerikanern Angst und Bange wird.

    China nennt den Dollar ein „Produkt der Vergangenheit“

    Peking – Ein vom Dollar beherrschtes Weltwährungssystem hat nach Ansicht von Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao keine Zukunft. Die Dominanz der amerikanischen Währung sei ein „Produkt der Vergangenheit“, erklärte Hu in am Montag veröffentlichten Interviews mit der „Washington Post“ und dem „Wall Street Journal“ – kurz vor einem Gipfeltreffen mit Präsident Barack Obama am Mittwoch im Weißen Haus. Der chinesische Yuan stehe zugleich aber nicht an der Schwelle, neue Reservewährung zu werden. „Es braucht lange Zeit, bis die Währung eines Landes weltweit akzeptiert wird.“ Peking hat in jüngster Vergangenheit verschiedene Schritte unternommen, den Yuan zu internationalisieren. So öffnete China seinen Währungsraum für die Beschaffung von Kapital. Hu wies in dem Interview entsprechend auf die Bemühungen seines Landes hin, die Währung verstärkt für Handel und Investments zu verwenden. Die USA messen dem Besuch des chinesischen Staatschefs große Bedeutung bei.

  3. Newsticker2012 sagt:

    Noch Fragen ß

    Dienstag, 18. Januar 2011
    Größter Kreditgeber
    China überholt Weltbank
    Die Volksrepublik China verstärkt seit geraumer Zeit ihre Bemühungen, ihre Handelsbeziehungen zu den Entwicklungsländern zu intensivieren. Das Reich der Mitte löst dabei die Weltbank als größten Kreditgeber ab. Chinas Engagement ist dabei alles andere als uneigennnützig. Die ökonomische Abhängigkeit vom westlichen Exportmarkt soll verringert werden.

  4. Zinssklave sagt:

    @zeitzeuge
    Wenn alle für ihre Arbeit (Qualifikation/Zeit identisch) weltweit das gleiche bekommen wäre die Globalisierung beendet. Es gäbe keinen Grund außerorts zu produzieren, damit fingen ganz andere Probleme an: Rohstoffe und Agrargüter sind nicht gleichmäßig verteilt und wenn man die nicht mehr gegen billige Arbeitskraft tauschen kann gibt es schnell Verteilungskämpfe (Krieg).

  5. Der 4. Weg sagt:

    Ko. 1, ein sehr guter Ansatz. Aber warum nicht gleich das schnöde Geld abschaffen?

    Ko. 4. dann tauscht man Rohstoffe gegen Fertigprodukte. Ohne den Bankzins usw. Dies wurde im dritten Reich erfolgreich praktiziert, weil die Deutschen ja 1933 ein neues Geldsystem eingeführt haben. Dies war ein Mitgrund um den 2. WK zu provozieren.

  6. Prometheus sagt:

    @newsticker
    die Chinesen würden doch auch am liebsten direkt
    auf die SZR umsteigen. Weiß nicht, ob den Amis
    bei diesem Gedanken bange wird. Der IWF ist doch
    ihr Baby.

  7. Sleeper sagt:

    Aliens gelandet? 😀

    http://thecow.me/e36e1a21

  8. Irmonen sagt:

    @ 1 Zeitzeuge

    sehr gut -wie wahr!!!

    Die Lüge ist kompliziert.

    Die Wahrheit ist immer einfach, und manchmal auch komplex.

  9. stavblue sagt:

    @ 5,
    meinst Du das Federgeld?

  10. Der 4. Weg sagt:

    Ko. 9, staveblue,

    richtig, hierzu gibt es Informationen im Internet. Ich habe allerdings zur Zeit kein Link parat. Einfach Stichworte eingeben. Vielleicht 3.reich, oder unglaublichkeiten, oder so ähnlich. Es gibt ganze Bücher zum herunterladen. Ich habe das Thema schon hinter mir und klammere mich nur noch an grundlegendes.

    Mit diesem zinslosen Geld hat es das Deutsche Volk geschafft innerhalb drei Jahren Vollbeschäftigung zu erreichen. Wohlbemerkt, damals wurde noch nicht aufgerüstet. Die Finanzierung der Aufrüstung wurde dann später hinterlistig von den Banken gefördert.

  11. stavblue sagt:

    @ 10

    Das ist interessant, ich bin zwar mit der Theorie des Federgeldes etwas vertraut, wusste aber nicht, inwieweit man das tatsächlich auch umgesetzt hat, da Herr Feder nicht wirklich mit den erforderlichen „Befugnissen“ ausgestattet wurde –

    Strafrechtlich sicher einwandfreie Links zu finden ist schwierig.

    Hat aber die Aufrüstung nicht auch angeblich Hjalmar Schacht ermöglicht durch diese seltsamen „Mefo- Wechsel“, der dann auch abgesägt wurde?

    Und dann gab es ja auch noch diesen Strasser, der ja auch wegen der Vollbeschäftigung wohl rumgetobt hat (auch nicht lange).

    Ein weites nebliges Feld…

  12. Der 4. Weg sagt:

    Ko. 11, staveblue,
    alle die Namen die Du erwähnst sind darin irgendwie verwickelt. Das zinslose System wurde 1933 eingeführt. Der Aussenhandel wurde Ware gegen Ware (Bananen gegen Maschinen, übertrieben gesagt) abgewickelt. Also Austausch wo jeder davon etwas hatte. Gewisse alte Afrikaner erinnern sich noch heute wie fair sie von den Deutschen behandelt wurden. Deswegen hatte Deutschland gute Freundschaften mit arabischen und afrikanischen Ländern gehabt. Inzwischen wurde alles kaputtgemacht. Es ist ein Jammer!

    ßbrigens, die Aufrüstung kam erst Jahre später. Da wurden wir echt wieder in das Getriebe hineingezogen. Es war eine Falle um das zinslose System der Deutschen kaputtzumachen und für alle Zeit zu tilgen. Und es wurde gehörig aus den Erinnerungen gestrichen. Alle Bücher die da aufklären sind natürlich verboten. Aber man kann sie auffinden. Vieleicht unter- vho.org -. Ich bin nicht sicher. Einfach probieren.

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