Der mysteriöse Brief in Austin, Texas

Er erwähnte es nicht explizit in dem Spiegel-Interview ß? aber das ist der Hintergrund.ß?

Aufgrund seiner Expertise fragte ich Dr. Bandulet, ob er den Herrschaften mehr dazu erzählen könne.

Hinterdrein schob ich noch in einer anderen Email nach:

ß?Ich vergaß etwas. In diesem Interview mit Der Spiegel sagte Blessing, dass Deutschland den USA versprach, dass Deutschland seine Dollarreserven nicht in Gold umtauschen würde.ß?

Bezogen auf das, was ich zum ß?Blessing-Briefß? geschrieben hatte, meldete sich alsbald Dimitri Speck zu Wort, der Autor von ß?Geheime Goldpolitikß?, das Anfang 2010 im Finanzbuch Verlag erschienen ist (siehe: http://www.geheime-goldpolitik.de/), und Berater von GATA. Seine kurze Mitteilung schickte ich an alle Beteiligten, darunter auch an Dr. Bandulet, und zwar:

ß?Chris, der Blessing-Brief ist in der Lyndon B. Johnson Library in Austin.* Er hat nichts mit der gegenwärtigen Situation bezüglich der Lagerstätte zu tun hat. (…)

*: Brief von Karl Blessing an Mr. William M. Martin, Jr., kein Betreff, unklassizifiert, 30. März 1967, in: LBJL, NSF, NSCH: TTNAN, Box 50, 1966ß?67, Buch 2, Tabs 72ß?98 [1 von 2]ß?

Kurz darauf setzte ich mich mit Herrn Speck telefonisch in Verbindung, um mir seine Version des ß?Blessing-Briefsß? auseinandersetzen zu lassen. Herr Speck meinte, dass Blessing seinem Gegenüber bei der Federal Reserve in Washington D.C., William M. Martin, zugesichert habe, dass West-Deutschland zukünftig keine Dollar-Reserven mehr in Gold umzutauschen gedachte. In seinem besagten Buch sei er auch sehr wohl kurz inhaltlich darauf eingegangen.[i] Die Versicherung von Seiten der Bundesbank habe zwar Konsequenzen gehabt, insofern sie den Dollar-Standard – hinter den Kulissen und gegenüber der ßffentlichkeit unausgesprochen – auf den Weg brachte; mitnichten jedoch habe Blessing zugesichert, dass die Bundesrepublik Deutschland niemals ihre Goldreserven aus den USA abziehen werde, solange dafür US-Truppen im westlichen Teil Deutschlands stationiert blieben. Ebenso sei es in keinster Weise um die Frage der Lagerorte gegangen, da New York wegen des Kalten Krieges als sicherer Aufbewahrungsort galt.

Diese Kern-Interpretation der Dinge deckt sich im ßbrigen mit dem, was der ehemalige Bundesbank-Präsident Karl Otto Pöhl zum ß?Blessing-Briefß? in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im August  2007 erklärte. Hinsichtlich des unilateral durchgeführten ß?Schließens des Goldfenstersß? durch US-Präsident Richard Nixon am 15. August 1971 schrieb Pöhl:

ß?Bis dahin hatten sie [die USA] – jedenfalls theoretisch – freiwillig jeden Dollar in Gold eingetauscht, Westdeutschland als größter Besitzer von Dollar hatte darauf allerdings schon lange im sogenannten ,Blessing-Brief‘ verzichtet und sich damit als guter Gläubiger erwiesen.ß?[ii]

DR. BANDULETS ANTWORT

Zunächst ließ ich es damit bewenden. Dann allerdings schickte, als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte, Dr. Bandulet am 18. Januar doch noch eine Email-Nachricht an Peter Boehringer und mich. Sinngemäß wiederholte er darin noch einmal seine Interpretation, dass es in dem Brief, der seines Wissens nach immer noch vertraulich behandelt werden würde, um ein ß?Immobilisationsß?-Versprechen bezüglich der deutschen Goldreserven gegangen sei, solange Truppen der USA in Deutschland stationiert blieben. Relevant wäre daran bis heute, dass dieses Arrangement von deutscher Seite nach wie vor respektiert würde. In seinem Buch ß?Das geheime Wissen der Goldanlegerß?[iii] käme ein ehemaliges Mitglied der Bundesbank zu Wort, demgemäß Deutschland lediglich ß?kleinen Mengenß? an Gold von New York abziehen könne, und das auch nur unter einem Vorwand.


[i] Vgl. Dimitri Speck: ß?Geheime Goldpolitik. Warum Zentralbanken den Goldpreis steuernß?, Finanzbuch Verlag, München, 2010, Seite 114.

[ii] Karl Otto Pöhl: ß?Bundesbank – Ein Mythos wird fünfzigß?, veröffentlicht am 1. August 2007 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter:

http://www.fazfinance.net/Aktuell/Wirtschaft-und-Konjunktur/Ein-Mythos-wird-fuenfzig-0784.html

Um unnötige Fehler zu vermeiden, setzte ich mich auch mit Karl Otto Pöhl vorab über das Bankenhaus Sal. Oppenheim in Zürich in Verbindung, und bat betreffend des ß?Blessing-Briefsß? um etwas Aufklärung. Unter anderem wollte ich erfahren, ob der ß?Blessing-Briefß? vom 30. März 1967 stammt oder vom 30. Mai 1967. Ferner, ob der Brief als vertraulich behandelt wird oder jemals für die deutsche ßffentlichkeit veröffentlicht wurde (beispielsweise, um die Gerüchte rund um den Brief zu kontern), und vor allem, ob es einen geheimen – oder doch zumindest nicht veröffentlichten – Anhang gäbe.  Meine diesbezüglichen Fragen blieben bis zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung unbeantwortet.

[iii] Bruno Bandulet: ß?Das geheime Wissen der Goldanlegerß?, Kopp-Verlag, Rottenburg, 2007.

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8 Responses to Der mysteriöse Brief in Austin, Texas

  1. Der 4. Weg sagt:

    Das Ganze riecht nach Unrat! Das Gold ist inzwischen sicher schon längst unter ein paar Mafiafamilien verteilt die den Hals nicht zu bekommen können.

    Aber was soll es? Die Deutschen können auch ohne dieses Gold auskommen. Ihr Erfindungsreichtum ist ungebrochen. Nur wird er niedrig gehalten. Und die meisten deutschen Patente werden von anderen Nationen realisiert. Würde Deutschland mutige und echte, deutsche Patrioten am Ruder haben, wäre Deutschland schon längst autark und nicht mehr von dem Wohlwollen einiger Mafiabanditen abhängig.

    Denn Deutschland zu vernichten geht nicht denn dann würde ganz Europa fallen. Den Willen zu zerbrechen auch nicht. Man kann ihn nur einige Zeit herunterhalten. Mit Verrätern aus dem eingenen Volk. Die Wunde wird bald ausbrechen. Deutschland wird den anderen Völkern folgen.

  2. ginsterburg sagt:

    hallo 4. weg 😉

    genau!!! sollen sie das gold behalten – wir machen uns unser eigenes GOLD

    gruß stefan

  3. Silver Rock sagt:

    Nachdem ja DE den GR das Gold im 2.WK geklaut haben soll haben es nun die US mit freundlicher zustimmung sicher eingelagert(=geklaut). Es liegt aber nicht mehr im knox – dort liegen nur noch die duplikate sog. wolframkerne das gold ist schon lange weg.

    das wissen aber nur die maffiosos. beweisen kann das keiner

  4. Silver Rock sagt:

    aja, die CH bitte nicht vergessen da ist das meiste Gold „versickert“

    Zitat:
    Die Untersuchung dient allgemein der historischen Wahrheitsfindung und soll Klarheit schaffen über den Umfang und das Schicksal der infolge der nationalsozialistischen Herrschaft in die Schweiz gelangten Vermögenswerte. Im Rahmen des vom Bundesbeschluss vom 13. Dezember 1996 festgelegten Gegenstandes soll die Rolle der Schweiz, insbesondere des Schweizer Finanzplatzes untersucht werden, sowie der Umgang der Schweiz mit diesem Abschnitt ihrer Geschichte.

    aus http://de.wikipedia.org/wiki/Bergier-Bericht

    na, wo ist denn nun das Volksgold und wie kommen wir da ran?

  5. bauagent sagt:

    Nach meinem Kenntnisstand lagert das Gold, das vor 1970 von der BRD im Bestand war in NYC.

    Später angeschafftes Gold wurde im Rahmen der Europäisierung in Paris, London und Frankfurt untergebracht ( Siegerclique ? ).

    Es gab da mal eine Stellungnahme von Weber, die im Internet lesbar war, leider habe ich die Quelle nicht mehr gefunden. Darin heißt es:

    Aus der Erinnerung:

    Das bilanzierte Gold befindet sich im alleinigen Eigentum Deutschlands. 50 % des Goldes sei in NYC, 20 % in Paris und weitere 25 % in London.

    Dass nur 5 % in Frankfurt lagern begründet Weber damit, dass es den “ üblichen Usancen “ entspricht, handelbares Edelmetall an den wichtigsten Bösenplätzen zu halten. Das physische Gewicht bei Auslieferung würde eine Rolle spielen.

    Ich fand die Stellungnahme äußerst seltsam.

  6. Irmonen sagt:

    was würde ein unverdorbene naturgebildete Intelligenz dazu sagen?
    „die Kuh ist dort, wo der Mist geschissen wird.
    Wer dass Gold hat, hat es.“

    Vielleicht ist er, der Goldbewacher (Siegermächte)ja mal gnädig und großzügig und gibt es uns wieder, doch eher pinselt der Weihnachtsmann dem Osterhasen seine Ostereier an.

  7. Outside-Job sagt:

    Staatsminister Dr. Rickermann und der Geheime Staatsvertrag

    http://www.krr-faq.net/bilder/kanzlerakte.jpg

    Der Geheime Staatsvertrag offenbart u.a.

    – die Medienhoheit der alliierten Mächten über deutsche Zeitungs- und Rundfunkmedien bis zum Jahr 2099
    – die sog. ß?Kanzlerakteß? also jenes Schriftstück, das jeder Bundeskanzler Deutschlands auf Anordnung der Alliieten vor Ablegung des Amtseides zu unterzeichnen hat,
    – sowie die Pfändung der Goldreserven der Bundesrepuplik durch die Alliierten.

    Quelle>>> http://www.deutschland-debatte.de/2011/02/04/staatsminister-dr-rickermann-und-der-geheime-staatsvertrag/

    Also wenn die das Dokument eine Fälschung ist, wem gehören den rechtmäßig die Goldreserven?

    Warum wird von den Goldreserven der Bundesrepublik gesprochen und nicht von den Goldreserven des Deutschen Reiches?

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