Neuordnung des Weltfinanzsystems : Mehr Macht für IWF

Abermals werden die Rufe nach mehr Macht für den IWF laut, als einer von mehreren Vorschlägen eines „Expertengremiums“. Bereits jetzt sind die Befugnisse dieser Machthydra erschreckend und führen zu erheblichen Gefahren für souveräne Staaten. Liest man die Vorschläge aus dem Gremium wo sich Menschen wie Horst Köhler, Paul Volcker und Michael Camdessus treffen, wird schnell klar wohin die Reise gehen soll. Braucht die Menschheit wirklich mehr IWF, oder endlich wieder mehr Souveränität?


Eines der Hauptthemen dieses Gremiums sind die Leistungsbilanzen von Ländern, sprich das Verhältnis von Import zu Export und das daraus resultierende Defizit. Dieses dann zu sanktionieren ist das „perpetuum Mobile“ welches diese Gruppe nun für sich zu entdeckt haben scheint. Doch sieht man sich die Realität an, wird schnell klar, das ist ein Schuss in den Ofen.

Vergleichen wir nur die 5 Länder jeweils mit dem größtem ßberschuss und dem größtem Defizit miteinander:


Quelle : CIA World Factbook

Wie sollten jetzt China, Japa und Deutschland beispielsweise Ihren ßberschuss senken? Nicht mehr in die USA liefern? Vielleicht präventiv Milliarden von Windows7 Versionen bestellen und in ein Lagerhaus parken oder zur Energieerzeugung benutzen? Natürlich könnten die USA einfach Ihren Konsum einschränken, was mit Sicherheit der beste Weg wäre, allerdings nicht wirklich plausibel ist.

Würde die „Expertenrunde“ sich mal die Hardfacts ansehen, denke ich würden nicht derart schwachsinnige Ideen auf den Plan kommen. Noch einige Worte aus der Welt-Online dazu:

Gremium fordert mehr Macht für den IWF

Der frühere Bundespräsident Horst Köhler mischt sich mit dem ehemaligen amerikanischen Notenbankchef Paul Volcker und anderen in die Finanzpolitik ein. Sie fordern mehr Macht für den IWF und die Regulierung von Leistungsbilanzen und Währungen.
[…]
Ein internationales Expertengremium hat zur Neuordnung des Weltfinanzsystems vorgeschlagen, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) Finanzsanktionen gegen Länder mit unkooperativer Wirtschaftspolitik verhängen könne. Der Entzug von Stimmrechten beim IWF, Einschränkungen im Kapitalverkehr oder Handelssanktionen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) könnten ebenfalls zu den Instrumenten gehören, um Länder mit stabilitätsgefährdender Wirtschaftspolitik zu disziplinieren, teilte das Gremium mit. Zu einer stabilitätsgefährdenden oder unkooperativen Wirtschaftspolitik gehöre unter anderem die Erzeugung von sehr hohen Leistungsbilanzüberschüssen oder -defiziten über lange Zeit, sagte der ehemalige IWF-Direktor Michel Camdessus.
[…]
Die Fachleute schlagen ferner vor, die Sonderziehungsrechte zu einer echten Reservewährung zu machen. Die Staaten könnten regelmäßige Sonderziehungsrechte zugeteilt bekommen. Es sollte auch geprüft werden, wie die Privatwirtschaft Sonderziehungsrechte verstärkt nutzen könne.

De Facto will man über den IWF eine neue Weltwährung installieren und mit Internationalen Befugnissen die Geschicke von souveränen Nationen steuern. Ein Unding und obendrein sehr gefährlich.

Die Globalisierung muss als das erkannt werden was sie ist, ein großer Fehler mit erheblichen Gefahren. Es ist an der Zeit die Schraube zurück zu drehen und wieder Souveränität als das Maß aller Dinge zu betrachten.

Carpe diem

[1] http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~EDB7FE39058D74212AA560581B1EF017E~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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