Uwe Barschel : Neue Ermittlungen

Im Jahr 1987 wurde Uwe Barschel von einem Reporter tot in seinem Hotelzimmer in der Badewanne aufgefunden. Dieser Fall warf viele Fragen auf, die nie beantwortet wurden. Aussagen zufolge wollte Barschel einige Enthüllungen machen, die zumindest einen Mord rechtfertigen würden. Jetzt soll dieser Fall noch einmal aufgerollt werden und anhand einer DNA-Analyse die Kleidung Barschels untersucht werden.


Nach neueren Untersuchungen konnte Barschel das Cocktail an Beruhigungsmitteln nicht selber zu sich genommen haben und auch die Erklärungen von dem Chef-Ermittler sind zum Teil mehr als Fragwürdig. Auch jetzt, 24 Jahre nach dem Tode Uwe Barschels sind noch viele Fragen unbeantwortet. Vermutlich wird die Akte Barschel niemals wirklich geschlossen werden können, denn wenn Mord dahinter steckt, muss ein sehr mächtiges Netzwerk dahinter stecken. Hier einige der ungeklärten Umstände, zitiert aus Wikipedia:

  • Barschel bestellte beim Zimmerservice eine Flasche 85er Beaujolais Le Chat-Botté, die gegen 18:30 Uhr mit zwei Gläsern ß? wie in diesem Hotel üblich ß? auf das Zimmer geliefert wurde. Barschel hatte die Flasche im Beisein des Kellners geöffnet und den Wein probiert, nach seinem Tod war die Flasche nicht auffindbar.[r-1 1] Generalstaatsanwalt Rex hält es sowohl für möglich, dass ein Zimmerkellner die Flasche entfernt hat, ohne ins Badezimmer zu schauen, als auch, dass Barschel die Flasche selbst entsorgt hat.[r-1 1] Auch ein Mörder hätte die Flasche entsorgt haben können, eine unbemerkte Einnahme der Medikamente über den Wein wäre Rex zufolge jedoch nicht möglich gewesen.[r-1 1] Eines der Gläser blieb unbenutzt, das andere wurde zerbrochen im Mülleimer des Badezimmers gefunden. Auf dem zerbrochenen Glas wurde nur ein Fingerabdruck Barschels sichergestellt, dies kann sowohl dadurch erklärt werden, dass das Glas abgewischt wurde als auch dadurch, dass Barschel das Glas so hielt, dass er keine weiteren Abdrücke hinterließ.[r-1 1]
  • Nach Aussage des deutschen Oberstaatsanwalts Heinrich Wille war ein aus der Minibar des Hotelzimmers stammendes Whiskyfläschchen ausgespült worden. Zudem wurde nachgewiesen, dass die Flasche Spuren von Diphenhydramin enthalten hatte.[12] Nach Gutachter-Aussagen lässt sich dies dadurch erklären, dass Barschel aus der Flasche trank, nachdem er das Diphenhydramin bereits eingenommen hatte und so über Lippenkontakt und Speichelrückfluss Diphenhydramin-Spuren in die Flasche gelangten.[r-1 1] Die in der Whiskeyflasche enthaltene Flüssigkeit hatte einen Alkoholgehalt von nur 0,035 %. Rex erklärt dies damit, dass Barschel, der sonst keinen Whiskey trank, die entleerte Flasche mit Wasser füllte und trank.[r-1 1]
  • Im Flur des Hotelzimmers wurde ein ausgerissener Hemdknopf gefunden, mit sämtlichem Garn in allen vier Knopflöchern. Der Knopf stammte aus dem zweiten Knopfloch von oben, Barschels Krawatte war ordnungsgemäß gebunden.[r-1 1] Rex erklärt den ausgerissenen Knopf mit unkontrollierten und unkoordinierten Handlungen, die unter dem Einfluss von starken Schlafmitteln, wie sie bei Barschel nachgewiesen wurden, auftreten können.[r-1 1]
  • Die Lage der Schuhe Barschels war ungewöhnlich. Der rechte Schuh lag gebunden im Flur des Hotelzimmers vor der Zwischentür zum Zimmer, der andere nass und geöffnet vor der Badewanne. Im vorderen Bereich des im Badezimmer aufgefundenen Schuhs wurde Dimethylsulfoxid nachgewiesen. Der Badewannenvorleger wies einen großen Fleck auf, der von Abfärbungen dieses Schuhs verursacht worden war. Für Rex deutet die Lage der Schuhe ß?auf unplanmäßiges Handeln eines bereits bewusstseinsgetrübten zum Suizid Entschlossenen hin.ß?[r-1 1] Ein planvoll vorgehender Mörder hätte hingegen darauf geachtet, die Schuhe unauffällig anzuordnen.[r-1 1]
  • Auch ein vorgefundenes Handtuch war mit Dimethylsulfoxid ß? einem Mittel, welches unter anderem ermöglicht, eine beliebige andere Substanz durch die Haut aufzunehmen ß? verunreinigt. Das Tuch lag in der Kofferablege-Nische neben dem Koffer an der Eingangstür und nicht im Badezimmer. Oberstaatsanwalt Wille ist der Meinung, dass dieses Handtuch dort von einem Täter hingeworfen wurde, der sonst im Hotelflur mit einem Handtuch sofort aufgefallen wäre. Da auf dem Handtuch Farbanhaftungen von Barschels Schuh gefunden wurden, schließt Rex hingegen, dass Barschel mit dem Handtuch seinen Schuh, auf den eine Flüssigkeit gelangt war, abgewischt hat.[r-1 1] Aufgrund der auffälligen Platzierung und der Tatsache, dass nicht etwa leichter zu entsorgendes Toilettenpapier benutzt wurde, deutet auch das Handtuch Rex zufolge auf „irrationales Handeln“ eines Suizidenten hin.[r-1 1]
  • Auf der Badewannenvorlegematte fand sich eine Spur, die als nicht von Barschel stammender Abdruck eines Schuhs interpretiert wird.[13] Rex zufolge ist es möglich, dass falls es sich bei der Spur um einen Schuhabdruck handelt, dieser von den Stern-Reportern oder den Schweizer Polizisten, die den Tatort nur oberflächlich sicherten, stammt.[r-1 1] Die von den Stern-Reportern gemachten Fotos können hier nicht zur Klärung beitragen, da die Matte nur unklar zu erkennen ist.[r-1 1]
  • Bei der Obduktion der Leiche wurde ein Hämatom auf der rechten Stirnseite festgestellt, welches eventuell durch Gewaltanwendung entstanden sein könnte. Der Schweizer Gutachter hielt dazu fest, dass das sehr oberflächliche Hämatom ß?beim Stoß des Kopfes gegen die Badewanne bei einem Krampf während des Komas entstanden sein konnte. Das Koma kann Krämpfe entstehen lassen. Ich bringe in Erinnerung, dass genau an der Stelle der Kopf gegen die Badewanne gelehnt war.

Ein interessantes Interview gibt es auf Spreerauschen: http://spreegurke.twoday.net/stories/httpspreegurketwodaynetstories5975527/

Die neuen Ermittlungen : http://nachrichten.t-online.de/barschels-tod-soll-neu-untersucht-werden/id_47151160/index

Carpe diem


4 Responses to Uwe Barschel : Neue Ermittlungen

  1. Foerster003 sagt:

    Der Fall Barschel ist schon lange gelöst. Der Ex-Spiegel Journalist Wolfram Baentsch hat 3 Jahre intensiv in dem Fall Barschel recherchiert. Im 4. Quartal 2006 kam sein Buch in den deutschen Buchhandel. Seine Ergebnisse präsentierte er führenden Chefredakteuren namhafter Verlage ohne das seine Recherchen in den Zeitungen erschienen. Stefan Aust, der ehemalige Chefredakteur des Spiegels, sagte zu Wolfram Baentsch, ihm würde an der Geschichte stören, daß er nicht selber so ein Buch geschrieben hat. Aber im Spiegel erschien die Geschichte trotzdem nicht.
    Wer jetzt nicht gleich das Buch von Wolfram Baentsch lesen möchte, kann sich erstmal ein Interview mit ihm ansehen. Abgesehen von dem Fall dem Fall „Barschel“ zeichnen seine Aussagen ein gutes Bild, wie die Uhren in der BRD GmbH gehen.

    Man kann dabei auch sehr viel über die Arbeit von Geheimdiensten im Zusammenspiel mit den Massenmedien lernen. Auf die deutschen Qualitätsmedien ist Verlass, es kommt nur auf den Blickwinkel an, von wo aus man es betrachtet.

    10-minütiges YouTube Video (Teil 1)

    10-minütiges YouTube Video (Teil 2)

    10-minütiges YouTube Video (Teil 3)

    10-minütiges YouTube Video (Teil 4)

    Teil 5 bis 7 bitte selber heraussuchen.

  2. Foerster003 sagt:

    In der Berliner Zeitung vom 10.10.1994 stand:

    ß?Im März 1990 durchforstet Bernd Barschel die Aktenberge im Geraer Stasi-Archiv. Im Wende-Herbst ,89 ist der Cousin des 1987 unter ungeklärten Umständen im Genfer Hotel ß?Beau Rivageß? verstorbenen Kieler Ministerpräsidenten Uwe Barschei Mitglied des Neuen Forum geworden. Seit kurzem gehört der Sprachwissenschaftler der Jenaer Schiller-Universität auch dem Bürgerkomitee an, das die Stasi-Bezirksverwaltung in Gera besetzt hat.

    Eines Tages nimmt Bernd Barschel einen Freund von der Jenaer Uni zur Seite: ß?Ich habe was Tolles in den Akten gefundenß?, vertraut er ihm an. ß?Das hätte ich nie für möglich gehalten. Jetzt wird einiges ins Rollen kommen.ß? Mehr aber gibt der Wissenschaftler dem Freund nicht preis. Er wolle ihn da nicht hineinziehen, eines Tages werde er es schon erfahren.

    Plötzlicher Tod

    Barschei schweigt auch in den nächsten Wochen und Monaten. Erst Anfang Oktober kommt er auf seinen Fund noch einmal zurück. Im kleinen Kreis kündigt er an, er werde, was seinen Fund vom März anbelange, nun nicht mehr länger schweigen.

    Zwei Wochen später ist der Wissenschaftler tot. Ursache und Umstände seines plötzlichen Todes geben bis heute ß? wie bei seinem Vetter aus Kiel ß? Rätsel auf.

  3. Foerster003 sagt:

    Zitat aus der im Artikel verlinkten T-Online Nachricht:

    Der Fall des unter mysteriösen Umständen gestorbenen ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) soll mit Hilfe von DNA-Analysen neu überprüft werden.

    „Heute ist mehr möglich als damals“, sagte der frühere Barschel-Chefermittler Heinrich Wille dazu den „Lübecker Nachrichten“. Zuvor hatte dem Blatt zufolge ein Sprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft bestätigt, dass die Kleidung des Toten in den kommenden Tagen auf verwertbare DNA-Spuren hin untersucht werden solle.

    Wie kann es sein, dass sich Staatsanwälte Weisungen von Politikern unterordnen müssen. Wie können in dieser Bananenrepublik noch faire und freie Ermittlungen durchgeführt werden? Sogar der postkommunistische Staat Rußland garantiert die Unabhängigkeit seiner Staatsanwälte.

    In der Gewaltenteilung ist der Staatsanwalt als Leiter der Ermittlungen der Exekutive zuzuordnen.

    Anders als Richter sind Staatsanwälte weisungsgebunden (§ 146 Gerichtsverfassungsgesetz) und unterliegen uneingeschränkt der Dienstaufsicht durch Vorgesetzte (§ 147 GVG).

    (Quelle: Wikipedia)

    Der frühere Barschel-Chefermittler Heinrich Wille kommt auch in der ARD Report-Sendung vom 10. September 2007 zu Wort.

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