Mission accomplished

Der Tage habe ich eine Bringschuld erfüllt, die ich einem Freund vor ca. einem 3/4 Jahr zugesagt hatte. Mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten war der Lernerfolg jedoch immens. Gestern Abend um ca 20.00 Uhr hieß es dann : Wasser marsch.


Letztes Jahr kaufte ich ein Brunnenbohrgerät, bei welchem die Bohrgestänge nicht gebrauchsfähig waren. Ein guter Freund von mir, bot mir an für das Gerät neue anzufertigen. Er besitzt eine Dreherei und das entsprechende Know How. Er stellte mir die Gestänge zum halben Stundelohn her und schenkte mir sogar das Material, im Gegenzug würde ich bei seinem Schwiegersohn einen Brunnen bohren, so die Abmachung.

Da ich nun in Kürze wieder nach Kanada fliege und auch er in den Urlaub geht, entschloss ich mich kurzfristig den Brunnen zu bohren. Bereits nach den ersten 3 Metern die liefen wie geschnitten Brot, kamen wir auf Ton und die Bohrkrone verklebte innerhalb kürzester Zeit.

Für ein Gestänge von 1,5m Länge waren 1,5 Stunden nötig und so wurde das Bohren zur absoluten Qual. Die Spülöffnungen verklebten und so waren wir mehr mit Gestänge ziehen und reinigen beschäftigt als alles andere. Wenn ich jetzt von Resignation spreche, ist das nicht übertrieben.

Barny machte einen Termin mit einem befreundetem Brunnenbohrer und wir setzten uns am letzten Sonntag zusammen. Aus dem Erfahrungsschatz dieses Mannes zu klauen, war unbezahlbar. Er gab uns einen Hinweis zu einer Bohrkrone, die weder Barny noch ich, jemals so als funktionell gesehen hätten. Auch die Bohrmeißel lieferte er gleich mit. Nun verschwand das Bohrgestänge in einer Geschwindigkeit, die Atemberaubend war.

Ich bekam Hinweise, worauf ich zu achten hätte, bei dem ausgespühltem Bohrgut um die Wasserführende Schicht zu erkennen. Vorgestern hatte ich leider keine Zeit und so bohrte der Schwiegersohn meines Freundes mit seinem Nachbarn ca 6 m in Eigenregie. Genau in dieser Zeit durchbrachen Sie die von mir gesuchte Schicht, allerdings hatten beide das nicht auf dem Schirm und teilten mir das natürlich auch nicht mit. Gestern bohrte ich also weiter, bis das letzte Gestänge versenkt war und das Erfolgserlebnis blieb aus. Frust war bei mir die Konsequenz.

Die Stelle wo wir gebohrt haben, hatte ich persönlich ausgewünschelt und man mag darüber denken was man will, ich kann nur sagen es funktioniert. Warum aber hatte ich die wasserführende Schicht nicht gefunden? Selbstzweifel und Resignation waren die Konsequenz. Es liegt mir nicht besonders gut zu versagen.

Im Gespräch danach teilte mir der Schwiegersohn dann mit, dass genau jene Elemente auf die ich gewartet hatte den Tag zuvor bei der Bohrung ausgespühlt wurden……. *knurr*

Wir schlossen ein Hauswasserwerk an und pumpten. Würde nur das Spülwasser aus dem Ringraum kommen, oder hatten wir einen funktionalen Brunnen gebaut? Nachdem wir die Zisterne vollgepumpt hatten, war diese Frage abschließend geklärt, denn soviel Spülwasser hatten wir nicht genutzt.

Ein voller Erfolg also und somit habe ich meinen ersten eigenen Brunnen gebaut.

Carpe diem


13 Responses to Mission accomplished

  1. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    @ Cheffe
    Einmal ist immer das Erste mal.
    Kenne das bin 6 Tage mit dem Vorschlaghammer 8h am Tag am Rohr gestanden,aber dann hat er gesprudelt da ist dann die Freude noch größer.
    Der letzte halbe Meter war Fels.
    Dafür ist das Wasser absolut klar.
    Viel Spass noch mit dem Brunnen,vor allem mit den Behörden. Grinnnns

  2. Frank H. sagt:

    Moinsen.
    Hättet ihr mal lieber weiter gemacht, dann gäbe es auch noch heißes Wasser oder schwarzes Gold. *ggggg*
    Glück auf im Schacht. Hättet ihr mal sagen sollen.
    Und wer bohret der findet auch ohne Wünsch dir Was.

  3. LIMMY sagt:

    Gratuliere Cheffe, das nenn ich mal Erfahrungen der anderen Art und darüber hinaus auch noch eine Aktion mit Sinn und Zweck.
    Solche Dinge werden wir in naher Zukunft öfter hören.

    @ Yadahaddu Iriwadschi: „Viel Spass noch mit dem Brunnen,vor allem mit den Behörden. Grinnnns“

    In dem Fall einfach Fresse halten, denn wo kein Kläger, da kein Richter. 😉

    LG LIMMY

  4. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    @ Limmy

    Selber schon ja.
    Aber die Nachbarn die Neidhammeln.
    Ich hatte denen ja Angeboten ich Helfe Ihnen,
    aber nö lieber verpfeifen sie dich als mal was zu Arbeiten.

    Ging aber nach Hinten los. .-)

  5. LIMMY sagt:

    Ja ja die lieben Nachbarn. Ich bin froh, dass ich so etwas nicht habe 😀

    Aber auch die werden sich noch umschauen……

  6. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    @ Limmy

    Ja aber so wie ich mich kenne Helfe ich denen dann Trotzdem Wieder.
    Wenn sie sich umschauen…..

  7. LIMMY sagt:

    Das finde ich einen feinen Zug von Dir Yadahaddu, schließlich sind wir „mit dem Finger auf Andere zeigen“ in den letzten Jahren nicht wirklich weiter gekommen. Ich würde es genauso machen wie Du.
    Halten wir jenen zugute, dass sie noch Gefangene des verlogenen Systems sind (waren) und geben auch ihnen die Möglichkeit sich zu verändern 🙂

  8. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    @ Limmy

    Ich kanns mir halt einfach nicht anschauen wenn sich einer rumquält.
    Da leg ich dann lieber mal Hand an und Helfe dann mal.
    Allerdings kann ich auch so richtig Eklig sein wenns mal sein muß.
    Das haben die Behörden dann auch gemerkt.
    Die kommen alle noch aus dem Tiefschlaf.

  9. Der 4. Weg sagt:

    Gratuliere, Cheffe! Auch ich habe meinen Brunnen selber gebohrt. Natürlich mit Helfern. Es ging 68 meter tief. Nach 18 meter stiessen wir auf Grundwasser. Der Rest der Bohrung war um das Wasser zu sammeln um immer genügend in Reserve zu haben.

    Wir haben dazu 6 m lange Wasserrohre benützt und einen selbstgemachten Bohrkopf wie eine Pfeilspitze selbst angefertigt. (Ich habe eine Metallwerkstatt). Die Wasserrohre haben wir von Hand hin und her bewegt dadurch wurde das Bohrgut sehr fein und konnte gut hochgepumpt werden.

    Allerdings, wenn es sich vermeiden lässt, sollte man solche Sachen nie anmelden. Ein Bohrloch lässt sich ja gut tarnen.

  10. Berg sagt:

    ich kann mich noch an 1976 erinnern ..in diesen sommerferien damals hatte ich mit meinem vater einen 7,50 tiefen brunnen gegraben. das lief so ab..am anfang eine verschalung von 1,50 höhe 1,00m breite und 1,60m länge gebaut und mit zement ausgefüllt…danach das erdreich unten drunter abgegraben bis der betonkorpus nach unten sackte…das ganze wurde bis zu 5 mal wiederholt indem man auf den betonkorpus immer wieder eine neue verschalung aufbrachte und unten das erdreich mit flaschenzug und eimer die erde hochschaffte und mit einem kl. agria..so ähnlich wie das hier:

    http://www.dhd24.com/azl/index.php?anz_id=75261426

    auf unser feld, das ca. 1000 m entfernt war wieder abgeladen hatten. das ganze mit schaufel und handschmackes. seit dem wusste ich was arbeit ist und was unsere vorfahren mit ihrer hände arbeit alles so geleistet haben. das ganze ging 6 wochen lang also die gesamten sommerferien von morgens 7 bis zum einbrechen der dunkelheit bis ca 21oo 2200 uhr abds. nur sonntags wurde ausgeruht. wer damals auf dem bau geschafft hat, dem erging es nicht anders. rundherum wohnten eh nur winzer und deren buben mussten im betrieb ebenso ran.
    kein vergleich zu heute…ergänzenderweise muss man zu heute auch anmerken, dass die wenigsten diese körperliche belastung noch aushalten können, da sich die krankheiten im rückenbereich schon in frühen kinderzeiten ausdrücken. wer damals sich dagegen wehren wollte, hat es ziemlich bezogen und musste dafür noch härter ran.
    der brunnen existiert heute noch und gibt genug brauchwasser (kein trinkwasser) ab und erinenrt mich an keine so schöne zeit in meinem leben.

  11. Berg sagt:

    ach so nachtrag. vorher hat mein vater das auch ausgewünschelt und ich hab dem bis heute nicht viel abgewinnen können, weil mir bis heute keiner erklären kann welches physikalische gesetz da zugrunde gelegt werden kann. in den christl. kreisen in denen ich in meiner jugend so unterwegs war, sprach man von spiritismus, okkulte praktiken und satanismus also so ähnlich wie gläserrücken oder pendeln. dazu kann sich ja jeder sein eigenes bild machen. mir ist es bis heute unheimlich.

  12. Der 4. Weg sagt:

    @ Ko. 11, Berg,
    Wünschelruten sind nichts unheimliches und jeder kann das Bedienen lernen wenn er sich nicht davor sträubt. Es wird dabei kein physikalisches Gesetz verletzt. Es werden feinstoffliche Kräfte und Schwingungen eingesetzt. Die Schwingung einer Handrute wird von dem Aurafeld des Wünschlrutengängers beeinflusst und hat nichts mit der Handbewegung zu tun. Inzwischen mit den feinfühligen und fortschrittlichen Messgeräten ohne weiteres Nachweisbar. Es gibt gute Fachbücher dazu.

  13. rolf sagt:

    Nach 30 Jahren Erfahrungen im Brunnenbau und auch mit Wünschelrutengängern erlaube ich mir die Meinung mitzuteilen, dass das alles Blödsinn ist.
    Grundwasser tritt nicht linienförmig oder punktförmig auf, sondern flächig.

    Aber wer an Wünschelruten glaubt, der stellt sein Bett sicher auch „nach den Erdstrahlen“ passend auf.
    Glaube kann halt Berge versetzen…

    BTW:
    Im Ton/Lehm bohrt man besser mit einem Stufenmeissel, denn Rollenmeissel sind für Fels und offene Meissel sind für Sand/Kies.

    Der erste Brunnen ist immer der Schwerste 😉

    Stell doch mal ein Foto deines Bohrgerätes rein, Cheffe!

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