Wenn das Geld arbeitet
In meinem Leben bin ich viel rumgekommen, auch auf etlichen Baustellen. Häufig sah man dort Arbeiter schwitzen, niemals jedoch habe ich irgendwo Geld arbeiten gesehen. Da fragt man sich doch, wo arbeitet denn das ganze Geld? Bei der Bank wird einem doch immer gesagt : Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten.
Hier ist der wichtigste Punkt zu verstehen, dass wenn Sie Ihr Geld arbeiten lassen, es nichts weiter bedeutet, als das jemand Anderes für Sie schwitzt. Geld arbeitet nicht und normal vermehrt es sich auch nicht.
In den letzten 12 Jahren wurde das Karussell abermals richtig in Schwung gebracht. Unter Reagan begannen bereits die Finanzkartelle die Macht zu übernehmen und unter Bill Clinton wurde die Deregulierung derart fossiert, dass die Jongleure richtig wilde Sau spielen konnten.
Es wurde gehebelt, betrogen und abgezockt, dass einem ganz schwindelig werden kann. Gestern sah ich mir den Film Inside-Job an (Tip von Newsticker) wo eine wirklich gute Chronologie abgespielt wird. Auch wenn einem die Fakten alle bekannt sind, schockt es doch es in einer Abfolge zu sehen und festzustellen, wie korrupt dieser ganze Laden ist. Hier der Trailer mit deutschen Untertiteln:
Bei Amazon kostet der Film neu 8,80 Euro, gut investiertes Geld wie ich finde.
Wissen Sie was der Witz an der Sache ist? Der Begriff Bankraub bekommt eine völlig neue Bedeutung. Man sollte die Definition bei Wikipedia erweitern, um den Punkt, dass Anleger von Ihren Banken ausgeraubt wurden. Rund um den Planeten ist ein System völlig ausser Kontrolle geraten und man hat nichts gelernt. Egal wie schlimm der Kater ist, am nächsten Tag wird – ohne Rücksicht auf Verluste – die Party weitergefeiert. Bis zum völligen Organversagen.
Als Beobachter und Zeitzeuge sieht man sich das von der Seite an und kann es eigentlich nicht fassen. Solange die Staaten weiter Unsummen in die Löcher der Finanzindustrie kippen, wird gefeiert. Koste es was es wolle. Betrachtet man wer am Ende die Zeche zahlt und das viele der „Manager“ nichts anderes können, kann man zumindest Mitleid empfinden.
Ein wenig erinnert die ganze Situation an die „unsinkbare“ Titanic. Auch dort spielte die Musik bis zum letzten Augenblick. Das Schiff konnte nicht sinken und daher ignorierte man auch geflissentlich die Warnungen. Einige Wenige der 3000 Personen auf dem Schiff nahmen die Warnung dann doch ernst und machten Sich mit Ihren Familien auf den Weg. Von den 1178 Rettungsbootplätzen wurden nur 705 genutzt. Es ist eine Analogie zu Heute, nur das wir über erheblich mehr Passagiere sprechen und im Verhältnis fast keinen Rettungsbootplätzen.
Das Schiff ist mit Volldampf unterwegs auf den Eisberg, aber man hat uns ja erklärt es ist „unsinkbar“, also auf zum nächsten Schampus solange die Musik noch spielt. Viele Schreiber versuchen mit diesem Mythos aufzuräumen und wer ein wenig nachdenkt, bekommt sehr schnell ein Gefühl dafür, dass dieses Schiff absaufen wird. Immer wieder fragen Leser was sie machen sollen und auch da gibt es keine Patentlösung, die für alle gilt. Jede Situation muss einzeln betrachtet werden und entsprechend reagiert.
Zum Abschluss bleibt nur zu sagen, der Wahnsinn wird seine Opfer fordern und ich befürchte es werden sehr viele werden. Die Politik versagt vollumfänglich und asphaltiert den Dozern der Finanzmärkte die Strasse neu. Von dieser Seite aus brauchen wir nicht auf Hilfe zu hoffen. Lobbyismus, Korruption und Unfähigkeit sind allgegenwärtig. Das ist die Realität. Die Mär vom Ende der Krise wird noch ein weiteres Mal mit einer „Blut- und Tränenrede“ unter das Volk gejubelt werden. Bis zum letzten Tag wird man nicht die Wahrheit sagen, sonst würde das System unkontrolliert kollabieren, bevor man die notwendigen Mechanismen geschaffen hat um das Volk zu kontrollieren.
Meine Damen und Herren, wir leben in der größten Bubble die dieser Planet je zu Gesicht bekommen hat und dort gibt es kein geordnetes Entkommen für alle. Wie immer bisher, wird das Volk die Last schultern, nur ist es diesesmal ungleich schwerer.
Carpe diem
16 Responses to Wenn das Geld arbeitet
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
@Cheffe
Ja, sehr nüchtern betrachtet von Deiner Seite aus, ich muss sagen das der Film eigentlich „in tausende“ Briefkästen landen muss…damit die Menschen wissen…um was es wirklich geht, auch Island wurde zum Systematischen Crash benutzt…
Der Film ist ein muss
Geld Arbeitet aber nur für die „Eliten“
Geld schaft Sklaven, Früher brauchte mann Sklavenjäger heute hat mann Banker.
Und was soll jetzt das :
USA: D-Mark-Einführung empfohlen
http://info.kopp-verlag.de/nachrichten/usa-d-mark-einfuehrung-empfohlen.html
Nein, diesmal gibt es keine Patentlösung um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Diesmal ist Tatkraft und Selbstverantwortung gefragt. Möglichkeiten sind viele vorhanden. Kreativität und Mitdenken ist gefragt. Und sich Anstösse im Internet besorgen. Dann kann man das Passende für sich zusammenstellen. Es gibt keinen anderen Ausweg. Diesmal ist Abnabelung angesagt. In jeder Beziehung.
Das Geld ist zum Fluch geworden. Schon seit tausenden von Jahren mit wenigen Episoden von ehrenwertem Geld. Geld, das nicht zum Schmarotzen benützt werden kann.
Man sollte auch einmal bedenken was die Schaffenskraft der Menschen zustandegebracht hätte, wenn das Geldsystem nicht immer für Zerstörung sorgen würde. Es wäre das Paradies. Zumindest der Garten Eden.
Was für eine Riesensauerei die sich unter unseren eigenen Augen abspielt! Man sollte es nicht glauben. Es ist wahr, Banditen haben immer einen Vorsprung. Oder fast immer? Hoffen wir, dass diemal die Aufklärung wirkt. Schliesslich leben wir im Aufklärungs- und Informationszeitalter.
Es wird schlimm werden, sehr schlimm. Ich habe gestern einen Bericht eines Mannes gelesen, der im Kosovo Krieg als Zivilist überlebt hat. Kein Strom, kein Wasser, keine Lebensmittel zu kaufen, keine funktionierende Heizung etc. Nach kurzer Zeit entwickelten sich normale Menschen zu Tieren. Wer nicht in einer grossen familiären Gruppe lebte und nicht ausreichende Waffen hatte um sich zu verteidigen wurde vom Mob ausgeraubt und ermorden. Wegen eines Stückes Brot. Krankheiten wegen der schlechten Versorgung und fehlende ärtliche Versorgung tun ein übriges.
Wer glaubt, dass wir glimpflich und zivilisiert durch die nächste Krise kommen ist ein Idiot und Geschichtsleugner.
Warum hatten Politik_Kriminelle es zu gelassen das Finanzkartelle die Macht übernehmen und alles wurde auch noch dereguliert ?
Meine Vermutung ist das das ganze System schon längst gecrasht ist,angefangen beim ersten Golf-Krieg Irak gegen Kuwait und die Lüge mit den Brutkästen.
Wer hat eine andere Meinung?
Wann hat ist das System gecrasht ß?
Wenn alles durch irgendwas zerstört würde z.b Krieg,wie lange würde es dauern bis alles wieder aufgebaut wäre bei dem heutigen wissen?
Da vermute ich,das in immer kürzeren Abständen ginge alles wieder am Arsch und von vorne los und alles ohne Sinn.
@ Habnix
Meiner Meinung nach zwischen Mitte und Ende der 80er Jahre.
Zu kom 6. Sorry das war ja der Zweite Golf-Krieg mit Bush Senior. 🙂
@ cheffe,
ende der 80er also 89/90 beitritt der DDR zu BRD.
83 hat F.J.Straus die 7 Milliarden DM für die DDR eingeleitet wo raus ich schloss das der Ostblock mehr oder weniger pleite war.
Das letzte aufbäumen der Weltwirtschaft war die ßffnung der Märkte im Ostblock Inklusive von China?
Im Grunde weiß ich nicht, was ihr meint mit „pleite“ und „pleiter“. So lange genug Sklaven da sind um den Wahnsinn weiter zu betreiben, solange „läuft“ das System. Versuch doch mal den „Wert“ einer Sache festzulegen. Dann rechne mit dem Zinsundzinseszins einfach hoch. Selbst wenn die Welt jetzt im Ganzen „pleite“ ginge, so würde die Sonne morgens aufgehen und die Pflanzen würden wachsen. Will etwa jemand der „Erde“ verbieten sich zu drehen oder der Sonne zu scheinen ß
Man kann ein Leben leben ohne gelebt zu haben.
Lebendig zu leben ist selbst Einfluss auf sein Leben zu nehmen.
Sterben werden alle von uns, aber wer es wagt zu leben und den Tod akzeptiert, der kann lebendig leben.
Wacht auf, das ist auch eure Erde und nicht derer, die viel Geld oder Macht besitzen.
Frankfurter Rundschau, 25.10.11
ß?wo das Geld auf Feldern wächstß?
(hallo cheffe, du bist nicht up-to-dateß?.Geld auf Feldern wachsen lassen, na wenn das nichts ist!)
Landwirtschaft ,das ist in Iowa nun big business, sagt Dan Pillar ein Agrarjournalist von der Tageszeitung Des Moines Register. Die Bauern machen einen Sack voll Geld, sie werden dieses Jahr so viel wie noch nie zuvor mit Mais und Soja verdien. Die Ernte war im vergangenen Jahr 14 Millionen Dollar wert, dieses Jahr sollen es 20 Mill. sein.
Untersuchungen zeigen, dass ein Preisanstieg von 10% in Guatemala dazu führt, dass die Menschen im Schnitt 9-10% weniger Kalorien konsumieren, in Peru sind es sogar 19%. In den Entwicklungsländern geben die Menschen 50-70% ihres Geldes für Lebensmittel aus.
Die Bauern in Iowa sind in einer Position der Stärke. Sie können es sich leisten gute Preise abzuwarten (Biodiesel sei Dank), das Angebot künstlich zu verknappen. Sie brauchen das Geld nicht dringend, sie habne die Taschen voll damit.
Bauer Lund: wer am meisten zahlt wird beliefert, ist all about the money, sagt der Bauer mit kehligem Gelächterß?.
Selbstverständlich ist das ganze „Finanzproblem“ eine geplante Abzocke.
Das erkennt man z.B. an der Grafik „Wer schuldet wem wieviel.
http://hw71.files.wordpress.com/2010/05/02marsh-image-custom1.jpg
Der Clue ist, jeder hat bei einer anderen Bank den Kredit, womit er bei dem Anderem eingekauft hat.
Wäre es die selbe Bank, könnten die Schulden gegeneinander aufgerechnet werden.
Dadurch werden so einige Nullen verschwinden!
Genau das war die Idee dahinter, der Zwang zu einer Einheits-Bank in Europa, und letztendlich zur Ein-Weltbank. (sozusagen Alternativlos)
Die Zeche bezahlt natürlich auch hier der Bürger.
Mich würde mal interessieren wie so ein Chart aller beteiligten Staaten in Europa und ein weiterer Chart der gasamten Staaten der Welt aussieht.
Gibt’s sowas schon ?
Ach, habe das Wichtigste vergessen.
Dadurch das 2 Kredite gegeneinander aufgerechnet werden, fallen bei A+B die Zinsen weg.
Und umgekehrt wurde es inzeniert, dadurch entstanden die Schulden.