Hat das Geschäftsmodell Schweiz ausgedient?

Kürzlich unterhielt ich mich mit meinem Bruder, der einige sehr gute Bekannte in der Schweiz hat. Damals als die Diskussion aufkam, ob die Schweiz das Bankgeheimnis lockern würde, sprach er mit einem davon und fragte was dieser darüber denkt. Die Anwort war klar und deutlich : „Das Bankgeheimnis – ist die Schweiz!“ Ein Blick auf die Schweiz soll Perspektiven aus unterschiedlichen Seiten beleuchten.


Gerne wird seitens der Politik vorgebracht, dass nur Steuerbetrüger das Bankgeheimnis bräuchten, allerdings gibt es auch noch eine andere Sichtweise. Geld hat immer etwas mit Vertrauen zu tun und eben jene Verschwiegenheit der Schweiz war ein wichtiger Aspekt dabei. Selbstverständlich wurde dieser Kanal auch für Schwarzgelder und ßhnliches benutzt. Betrachtet man wieviele Schlupflöcher es in dieser Art noch gibt, hat sich allerdings daran wenig geändert. Wer will, geht dann halt nach Jersey oder eines der vielen anderen Paradiese für Steuerflüchtlinge.

Die Schweiz steckt in immensen Schwierigkeiten durch seine Banken, die das ganz große Rad gedreht haben im Subprimemarkt, so wollte zum Beispiel die UBS der Marktführer in diesem Segment werden und blähte seine Bilanz auf ein Vielfaches des Schweizer BIP auf. Dieser Umstand machte die Schweiz nicht nur verletzlich, sondern sorgte für eine komplette Erpressbarkeit. Dieses konnte man Seinerzeit sehr gut medial verfolgen.

Neben der UBS sei hier noch Credit Suisse genannt, die in einer ähnlichen Misere stecken.

Ein weiteres Segment ist die Kreditvergabe von Frankenkrediten in die osteurpäischen Länder. Meines Erachtens ein wesentlich wichtigerer Aspekt zur Kopplung des Franken an den Euro. Mehr und mehr waren die Schuldner nicht mehr in der Lage die Kredite zu bedienen und weiteres Ungemach drohte den schweizer Banken.

Am Ende muss man sich fragen, ob die Schweiz als Geschäftsmodell ausgedient hat? Es gibt noch genügend Leichen in den Kellern bei einigen Banken um die Schweiz komplett zu sprengen. Das ehemalige Synonym für Unabhängigkeit und Demokratie könnte langsam ausgedient haben und man ist offensichtlich erpressbar geworden. Ein Zeichen der Zeit wie ich denke.

Carpe diem


8 Responses to Hat das Geschäftsmodell Schweiz ausgedient?

  1. zeitzeuge sagt:

    Die Schweiz ist die „Kasse“ im Casino, da liegt das richtige Geld, die Sicherheiten der Zocker.

    Das trifft den Nagel am ehesten auf dem Kopf.

    Alles andere sind Spielchips.

  2. zeitzeuge sagt:

    @cheffe (am Rande)

    die BAZ und die Tagi haben ihren Server nach Schweden verlagert.

    zum Thema.

    Ist ein Arbeitsloser Systemabhängiger als ein Vollzeitarbeiter ?

  3. Holger Breit sagt:

    Das Thema Schweiz ist ein sehr trauriges Kapitel, wie so viele heutzutage. Vermasselt haben die das schon Anfang der 1990er Jahre, da sie große Mengen ihres Goldes zu Tiefstpreisen verkauften. Wenn man nämlich von Vertrauen spricht, dann geht es immer auch um Gold! Ausserdem sind sie völlig unlogischer Weise ja dem IWF beigetreten und der verbietet in seinen Statuten den Mitgliedsländern die Deckung des Geldes durch Gold. Dies war ein Schritt in die total falsche Richtung, aber man wollte ja immer mit den Anderen mitpielen und hat sich so in eine Abhängigkeit begeben, die man vorher nie hatte, was natürlich auch das Vertrauen senkt und zusätzlich den Steuerzahler noch große Summen an Mitgliedsbeiträgen kostet.

  4. Tester sagt:

    Zeitzeuge: „Ist ein Arbeitsloser Systemabhängiger als ein Vollzeitarbeiter ?“

    Fangfrage? Beide sind abhängig, aber nur weil sie an das System glauben. Wobei der Arbeitslose ja nicht zwingend am Tropf des Systems hängen muss.

  5. Frank H. sagt:

    Mahlzeit.
    Die Frage müsste anders lauten.
    „Hat der Rothschildclan andere Pläne? Raus aus den hinterlassenen Schuldenstaaten? Neue Opfer in Südostasien und Südamerika in Sicht?“
    Warum komm ich auf solches?
    Das BIZ, Mitgründer u. a. Rothschildclan, ist wie die FED auch, eine deren Privatbankenkartelle, erbaut in der Schweiz auf „ergaunertem“ exterritorialem Gebiet.
    Rothschild bezahlt defacto Israels Wirtschaft, irgendwoher muss das Geld kommen. Wer gut mitdenkt wird mich schon recht verstehen.

  6. plissken sagt:

    Wie kann ein land dass nur Käse u Uhren produziert(hehe)nur so reich sein u dabei während all der Kriege,obwohl reiche u leichte Beute vor Besatzungen verschont bleiben?-ob das wohl an den Banken liegt,die die Kriege finanzieren?
    Das andere Rothschildländle Israel hat auch einen bemerkenswert hohen Lebensstandard.(ist ein lohnendes Geschäft auf kosten anderer zu leben)

    Dieses Modell wird niemals ausdienen solange dass Geldsystem nicht geändert wird,es wird nur ausgelagert(zB nach den Kayman Inseln(city of london2)-ein so wichtiger Finanzort u keine Sau kennt ihn, wo deutsche Politiker ihre Bestechungsgelder kleinhäxeln u solange hin u hertransferieren bis keine Spur mehr rückverfolgbar ist).

  7. dieter e. sagt:

    Es wird die Schweiz so lange geben, wie es das westliche Geldsystem gibt.
    Viele Firmen, welche international tätig sind, haben eine schweizer Adresse, weil darüber abgerechnet wird. Deshalb auch die Kursfestschreibung auf min. 1,20 CHF zu 1ß?.
    Ich war selbst einige Jahr in der Schweiz tätig, u.a. für einen saudischen Investor.
    Man ist als Ausländer nur so lange geduldet, wie man auch Arbeit hat. Bei einem Ausländeranteil von über 20% ist genug Spielraum für Entlassungen.
    Gruss,
    D.

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