Italien : Schlachtfest auf dem Bondmarkt

Ab einem Zinsatz von 7 % spricht man bei Bonds von einem nichtmehr Tragfähigen Schuldenstand. Diese Marke hat Italien nun mit Schwung durchbrochen. Nahtlos knüpft man so an Griechenland an, welches den Point of no Return lange überschritten hat. Berlusconi übergibt das steuerlose Schiff mit Kurs auf einen Eisberg nun jemandem, der stärkere Gebete sprechen kann und beten scheint hier wirklich angebracht zu sein.


Werfen wir einen Blick auf die Tabelle der Bond-Sätze, dann erinnert es doch stark an den Beginn von Griechenlands Dilemma. Mit Italien jedoch, haben wir eine Größenordnung erreicht, die den EFSF in einem Zug leerlutsch wie ein hungriges Kind die Milchpulle.

Fünfjährige Anleihen bei 7,61 %, dass ist ein sattes Plus von fast 11%, hier wird eine Zinslast aufgetürmt, die für jede Volkswirtschaft heftig wäre. Ob die Dynamik in der gleichen Geschwindigkeit durch die Finanzmärkte gebracht wird, wir werden sehen. Für Italien wird es jetzt zumindest ungemütlich und damit auch für Resteuropa.

Portugal wird sicher nicht so schnell überholt, aber es ist von konzentrierten Aktionen der Zocker gegen Italien auszugehen. Das Dolce Vita dürfte in Kürze vorbei sein. Mit ungefähr 2 Billionen $ BIP haben wir hier 6,5 mal Griechenland am Start. Fast 120 % des BIP ist ja auch kein Pappenstiel.

Carpe diem

Bildquelle : http://pigbonds.info/


10 Responses to Italien : Schlachtfest auf dem Bondmarkt

  1. Blubb sagt:

    120% des BIP ist aber auch nur die offizielle Verschuldung, Italien wird sicherlich mit den Pensionsrückstellungen nicht anders verfahren haben, wie Deutschland. Auch Frankreich kommt allmählich ins Fadenkreuz, ein halbes oder 1 Jahre, dann wird es da auch anders aussehen, mit dem Unterschied, dass die Franzosen eine tolle Streikkultur haben und wissen, wie man sich einer elitären Klasse erledigt. Man kann nur hoffen, dass dieses Mal dafür gesorgt wird, dass so etwas wie heute, nie wieder statt finden kann.

  2. Berg sagt:

    nach bilderberger joschka fischer ist man wohl schon dabei über eine verkleinerte eu zu sprechen.

    es wird wohl auch darauf herauslaufen nur noch 17 staaten in der eu zu belassen.

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-11/joschka-fischer-eurostaaten

  3. strom23 sagt:

    Es macht platsch und das nächste Kind ist im Brunnen. Der Situation am Bond Markt sei Dank ist es aber nur auf die ganzen anderen Kinder die schon drinne liegen gefallen.
    Kann man eine 11% Steigerung von Anleihe Zinsen als bedenklich bewerten ? Ja definitiv aber wie uns die vergangenen Monate gezeigt haben sind solche Bewegungen inzwischen normal.
    Ein dauerhafter Schaden würde nur entstehen wenn Italien ein weiteres Downgrade erhält ansonsten bekommt die EZB durch Anleihe Käufe die Karre eventuel Morgen schon aus dem Dreck oder zumindest unter die 6%.
    Das steigen der Zinsen und die anschließende Fütterung aus der Notenpresse durch Zentralbanken sind seit einigen Jahren usus und ein gutes
    Geschäft für Anleihe Zocker. Viel geredet, nichts neues, kurzum der Crash bleibt aus denn der schiefe Schulden Turm von Europa fällt nicht um solange die EZB ihn stützt.

  4. Cheffe sagt:

    @ Strom, das ist doch das übliche Karussell. Downgrade wird in Kürze folgen, weitere Verteuerung, etc.

    Nun wird Rom in die Grütze geschossen 😉

  5. Newsticker2012 sagt:

    Europa 2.0?
    Berlin und Paris denken über Aufspaltung der Euro-Zone nach
    Deutsche Mittelstands Nachrichten | Veröffentlicht: 09.11.11, 19:36 | Aktualisiert: 09.11.11, 20:14 | 5 Kommentare

    Offenbar gibt es in Brüssel, Berlin und Paris erste ßberlegungen auf höchstem diplomatischen Level, dass die Euro-Zone in ihrer derzeitigen Form nicht zu halten ist. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet über weitreichende Gedankenspiele.

    http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/11/31393/

  6. Newsticker2012 sagt:

    Staatsschulden
    Italien: Staatspleite würde EU und IWF 1,4 Billionen Euro kosten
    Deutsche Mittelstands Nachrichten | Veröffentlicht: 09.11.11, 16:48 | Aktualisiert: 09.11.11, 19:50 | 10 Kommentare

    Eine Staatspleite Italiens können sich die EU und der IWF nicht leisten, warnt Gary Jenkins. Eine Rettung würde um die 1,4 Billionen Euro kosten.

    http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/11/31345/

  7. Frank H. sagt:

    Angst essen Seelen auf.
    Nun lasst doch dem Netzwerk sein Spass. Es wird ihr vorletzter sein.
    Es gibt kein Zurück mehr an die ewigen Milchquellen liebe Raubkatzen. Euer Futternapf wird immer öfter leer sein. Bis ihr euch am Ende selbst auffressen werdet.
    Das weise Gericht der Vorsehung kommt noch. Den Geist der die Eliten aus der Flasche holten, er wird wieder zurückkommen.^^ Nur Geduld.

  8. Newsticker2012 sagt:

    Industrieproduktion Sep. IST & SOLL

    FRANKREICH
    08:45 -1,7% gg Vm -0,8% gg Vm

    Industrieproduktion Sep.
    ITALIEN
    10:00 -4,8% gg Vm -3,0% gg Vm

  9. AE-35 sagt:

    Während diese Irren in den Regierungsämtern der europäischen Hauptstädte eine mögliche Verkleinerung der EURO-Zone planen, sollten sie endlich mal die Konsequenz aus ihrem Desaster ziehen und die Rolle rückwärts wagen.

    Es ist doch offensichtlich geworden, dass dieser Größenwahnsinn und die damit verbundene Gleichschaltungswut unserer Eliten zum Gegenteil dessen geführt hat, was angeblich hätte daraus werden sollen.

    Jeder Fischer weiß, dass ein grobmaschiges Netz von seiner Funktion her zerstörungsanfälliger ist, als ein Feinmaschiges. Das heißt auf unsere Währungen bezogen, dass es besser wäre, mehr anstatt weniger davon zu haben.

    Nur unsere „Denker/innen“ in den Parlamenten wollen (dürfen!) das einfach nicht begreifen.

    Schande über sie, diese Verräter/innen an der Sache und an den Völkern!

    AE-35

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