NATO-Angriff: Genug ist genug

Was sich bisher an Kollateralschäden ereignet hat, geht auf keine Kuhhaut. Jeder getötete Mensch ist eigentlich einer zu viel, jedoch sind die Fehlschläge der NATO einzigartig. Besonders US-Truppen sind mit dem Finger sehr schnell am Abzug, dieses mal möglicherweise mit weitreichenden Konsequenzen. Pakistan ist es leid den Punching-Ball der USA zu spielen und China bietet sich an, die Lücke alsbald zu schließen. Eine geopolitische Veränderung, die es in Sich hätte.


Von einem „bedauerlichem Zwischenfall“ spricht man Seitens der USA, wenn man nach Erklärungen für die 24 pakistanischen Soldaten ringt. Ohne erkennbaren Grund feuerten US-Kampfhubschrauber nach Medieninformationen auf die Soldaten.

Nun in schwerer „Erklärungsnot“ finden sich sogleich Zeugen die bestätigen wollen, dass die Pakistanischen Soldaten als Erste das Feuer eröffnet haben. Diese Zeugen bestehen allerdings auf Anonymität, wie Reuters meldet. Praktisch nicht wahr?
Die Regierung in Islamabad jedoch gibt an, dass die Soldaten im Schlaf überrascht worden sein. Reuters hierzu:

Nato-Angriff führt zu Krise zwischen Pakistan und USA

In Sicherheitskreisen in Kabul hieß es, afghanische und Nato-Soldaten seien vor dem Luftangriff aus Pakistan beschossen worden. „Sie gerieten ins Kreuzfeuer“, sagte ein westlicher Vertreter. Ein afghanischer Kollege ergänzte, die Soldaten seien beim Verlassen ihres Hubschraubers beschossen worden. Die Besatzung des Helikopters habe das Feuer erwidert. Beide Informanten bestanden auf Anonymität.

Pakistan erklärte, der Angriff auf die zwei Außenposten sei unprovoziert gewesen. Die Soldaten seien im Schlaf überrascht worden.[1]

Dieses ist nur einer der unzähligen Vorfälle, bei denen die Souveränität Pakistans mit Füssen getreten wurde. Drohnen, Raketen und Bevormundung sind an der Tagesordnung. Nicht zu vergessen, die „latenten Gefahr“ durch die Atomwaffen in Pakistan.

Die strategische Position Pakistans, besonders der Versorgungswege für den Afghanistan-Kreuzzug sind nicht zu verachten. Dieser ist nach mundgerechter Verteilung jedoch eh obsolet und so nutzt Pakistan nun mehr als Gegner denn als Partner. Wie schon oft geschrieben, entscheiden die USA nach Tageslaune wer die Achse des Bösen ist.

Es war in den Medien, bereits herauszulesen, dass sich eine geostrategische Verschiebung im Anmarsch befindet. Meldungen wie die folgende waren in der Presse nicht zu übersehen:

Pakistan : Taliban-Angriffe auf Atomwaffen-Lager

Washington. Die radikal-islamischen Taliban haben einem britischen Experten zufolge mehrfach Atomwaffen-Lager in Pakistan angegriffen. In einer Fachzeitschrift des Zentrums zur Bekämpfung von Terrorismus an der US-Militärakademie West Point zählte Shaun Gregory von der University of Bradford drei Anschläge der Islamisten auf.[2]

Sie erinnern sich vielleicht? Erst vor wenigen Tagen, kursierten diese Meldungen. Was Sie vielleicht überraschen wird, meine zitierte Meldung ist aus 2009, also nicht unbedingt tagesaktuell. Das spielt für diese Leute aber keine Rolle, denn man baut auf das Kurzzeitgedächtnis der Menschen. Wenn die Story mal wieder gut ist, kramt man diese einfach wieder vor.

Gehen wir nun noch einmal auf einen Artikel bei RiaNovosti und der Welt ein. China stellt sich an die Seite Pakistans, als Freund und Helfer. Die USA bekommen seitens Islamabad die Rote Karte.

Diplomatische Krise : China springt Pakistan nach Nato-Angriff zur Seite

Nach dem blutigen Nato-Angriff auf einen pakistanischen Grenzposten hat sich überraschend China auf die Seite Islamabads geschlagen. Eine Kampfansage an die USA.
[…]
Zugleich rief die Regierung in Peking dazu auf, die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität Pakistans zu respektieren. Der Vorfall solle genau untersucht werden. [3]

Auch die Nähe Pekings zu Pakistan ist wenig überraschend. In meinen Augen, ein sehr wichtiger Punkt. Bereits jetzt soll China Militär in Pakistan haben, was nicht überrascht. Die Schachfiguren werden aufgestellt, ohne Pause.

Hier noch eine kurze Zusammenfassung von RiaNovosti, welche ausführlich beschreibt, wie Pakistan reagiert:

Pakistan will Beziehungen zu USA radikal revidieren

Unter anderem verweigerte Islamabad Washington die Benutzung des Luftwaffenstützpunktes Shamsi in Beludschistan.
[…]
ß?Darüber hinaus wurde in Islamabad die Sperrung der Fernstraßen bekanntgegeben, über die der größte Teil der nichtmilitärischen Güter sowie der Brenn- und Schmierstoffe für die Kräfte der Nordatlantischen Allianz in Afghanistan geliefert wird. Die Amerikaner haben den Stützpunkt, von dem aus sie vermutlich ihre Drohnen zur Bekämpfung von Al-Qaida- und Taliban-Milizen starten, laut Anweisung Islamabads innerhalb von 15 Tagen zu räumenß?, teilt das Blatt mit.[4]

Nicht erst seit Gestern treten die USA auf Is

[1] http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE7AQ05L20111127
[2] http://www.fr-online.de/politik/pakistan-taliban-angriffe-auf-atomwaffen-lager,1472596,3339856.html
[3] http://www.welt.de/politik/ausland/article13739140/China-springt-Pakistan-nach-Nato-Angriff-zur-Seite.html
[4] http://de.rian.ru/world/20111128/261596259.html


9 Responses to NATO-Angriff: Genug ist genug

  1. Frank H. sagt:

    Aus der Mottenkiste 1/2011 SZ: Rüstungswettlauf in vollem Gange, Tendenz steigend.
    http://www.sueddeutsche.de/politik/robert-gates-in-china-ruesten-gegen-amerika-1.1044721

  2. Rizzo sagt:

    Naja, seitens China ist Pakistan das strategisch wichtigste Ziel der Gegend würde ich sagen. Indien mit dem Potenzial irgendwann China gleichzuziehen in direkter Reichweite zu haben ist für China Goldwert.
    Indien und China kämpfen schon seit längerem um die Asiatische Vorherrschaft und auch hier kann man wohl sagen das es um die Ressourcen Pakistans geht die entweder der USA (damit also auch Indien) oder eben China (damit wäre Indien aussen vor) zur Verfügung stehen. In diesem Fall ist die Hauptressource Wasser. Interessante Parallele zu Lybien übrigens wenn man zwischen den Zeilen liest. China hat sehr schnell verstanden wie es Indien mittels Austrocknung massiv angehen kann ohne offene Kriegshandlungen führen zu müssen.
    Schon seit Jahren staut China viele strategisch wichtige Flüsse des Himalayagebirges ab oder leitet diese um dieses Wasser fehlt in Pakistan, Bangladesh sowie eigentlich allen südlichen gelegenen Staaten und vorallem auch in Indien. Das neueste Projekt Chinas stellt die Umleitung des Brahmaputra dar. Einer der drei grössten Flüsse der Gegend der nach Indien/Bangladesh fliesst. Die Planung besagt diesen komplett nach China umzuleiten. Sollte China nun auch in Pakistan Einfluss auf Wasserprojekte bekommen wäre Indien mit unlösbaren Problemen konfrontiert die sie in die Offensive zwingen würden. Auch ohne China in Pakistan steht Indien in den nächsten 10 Jahren vor unlösbaren Wasserproblemen.
    Indien ist eines der grössten Länder der Welt (Bevölkerungstechnisch) und auch eines mit der grössten Armutsrate. Die Inder können ansich schon viel ab und sind sehr leidensfähig aber ohne Wasser wird es zwangsweise auf Kriege/Bürgerkriege rauslaufen.
    Jetzt darf sich jeder mal die Frage stellen warum China so beharrlich in Tibet bleibt und sich gerne in Pakistan festkrallen möchte. China denkt da in viel weiteren Dimensionen, das ist ein grosser Schuss gegen Indien in erster Linie. Das damit die USA auch eins auf den Deckel bekommt kommt China dabei nicht allzu ungelegen.

  3. Cheffe sagt:

    Puh, Danke @ Rizzo,

    hochinteressant, hatte ich bisher null auf dem Schirm. Werde ich mich mit beschäftigen. Der Wahnsinn kennt keine Grenzen. Wenn du weiterführende Quellen hast, würde ich mich über eine Mail freuen.

  4. Rizzo sagt:

    Links hierzu wären zb.:

    http://www.project-syndicate.org/commentary/chellaney1/German

    oder

    http://tibetfocus.com/2010/12/22/china-und-indien-gipfel-der-argwohnischen-giganten/

    Kurzes Zitat daraus zu China und Tibet:

    Obwohl Indien über mehr Ackerland verfügt als China ß? 160,5 Millionen Hektar gegenüber 137,1 Millionen Hektar ß?, entspringen die meisten großen indischen Flüsse in Tibet. Die riesigen Gletscher, gewaltigen Unterwasserquellen und die Höhe des tibetischen Plateaus machen Tibet zum größten Süßwasserdepot nach den polaren Eiskappen. So entspringen alle großen Flüsse Asiens mit Ausnahme des Ganges im Hochland von Tibet. Sogar die beiden Hauptnebenflüsse des Ganges kommen aus Tibet.

    Die politische/strategische Macht der Kontrolle über das Wasser ist wohl jedem Waffensystem ebenbürdig

  5. Tester sagt:

    Rizzo: China bleibt in Tibet weil es ein Teil von China ist und schon immer war, eigentlich bedarf das keiner Erklärung. Dass eine Sekte von Kinderschändern da einen Teufelsstaat gründen will, ist ein ganz anderes Thema und hier fehl am Platz.

    Indien ist erstens keine Konkurrenz für China und zweitens unter der Fuchtel des Empire, wie schon immer. Die Kolonialherren sind lediglich in den Hintergrund getreten, geändert hat sich aber sonst nicht viel.

  6. Rizzo sagt:

    @ Tester

    Indien keine Konkurrenz zu China? Naja momentan noch nicht das mag sein aber das Schwellenland Indien holt in atemberaubender Geschwindigkeit auf und hat als einziges Asiatisches Land (Russland mal ausgenommen) das Potenzial China die Stirn zu bieten. Im Grunde hat Indien alles was es braucht um bei anhaltender Geschwindigkeit in circa 10 Jahren mit China gleichzuziehen:
    – Viele billige und auch entbehrliche Arbeitskräfte (in China beginnen die Löhne derweil zu steigen)
    – Ausreichend Bodenschätze (ausser ßl)
    – Mittlerweile das industrielle Know How (Durch Uk und USA)
    – ausreichend Militär und erklärte Atommacht
    – Bündnisse mit dem Westen/USA (wirtschaftlich und militärisch)

    So wie China jetzt schon auf dem Rohstoffmarkt Staubsauger spielt (Besonders bei Stahl und ßl) wären die Asiatischen Rohstoffe für 2 grosse Industriestaaten wohl nicht mehr ausreichend bzw. die Verkaufspreise für Waren würden durch Konkurrenz sinken und die Einkaufspreise für Rohstoffe drastisch steigen.
    Sicher nicht im Interesse der Exportnation China Indien beim Aufstieg zuzuschauen, daher sieht China Indien als gefährlichste Regionalmacht und somit als potenziellen Gegner.
    Also konzentrieren sie sich auf Indiens Achillesfersen: Wasser und ßl. ßlvorkommen haben die Inder nicht viel (70% wird importiert). Die Wasservorkommen Indiens sind bereits jetzt durch veränderte Monsunniederschläge und Dürren nicht mehr ausreichend und es muss aufwendig mit LKWs Wasser durchs Land und in die Grosstädte gekarrt werden. Beim ßl muss garnichtviel unternommen werden, das Problem erübrigt sich wenn man das Wasser abdreht. Klingt leider genauso brutal wie ich es schreibe.

    Lachender dritter bei einem wirtschaftlich erstarkenden Indien und einem Showdown an dieser Stelle wäre wohl der globale Rohstoffgigant Russland. Wäre mal interessant Russlands Ansicht dazu zu erfahren, aber da kann ich mir selbst keinen Reim drauf machen.

    Zu Tibet, naja, gespaltenes Thema. Ich denke das die miltärische Präsenz nichts mit den sporadischen Aufständen dort zu tuen hat, das könnte man mit ein bischen Goodwill und Polizei auch so im Griff bekommen. China ist eher bewusst das dort auch seine Wasservorräte sowie weitere gigantische Rohstoffmengen lagern und da sind die Tibetaner als störende Komponente nicht eingeplant, aber das ist nur meine Meinung.

    ßbrigens auch interessant das China seine ßlbohrplattformen im Südchinesischem Meer mit getarnten Türmen ausgerüstet hat, schon in den frühen 90er Jahren. Es werden Radar- und Luftabwehrsysteme darunter vermutet, genaueres weiss man nicht. Leider finde ich dazu nicht allzuviel im Netz aber es gibt Leute die davon ausgehen das ein 3ter WK auch im Südchinesischen Meer losbrechen könnte. Das Verhältniss zwischen China und Japan ist dort überaus schlecht und beide beanspruchen dort ßlfelder, das Konfliktpotenzial ist dort enorm.

    http://www.naturwaerme-montafon.at/presse/2008/orf_oel.pdf

    So oder so, dem Fehler China zu unterschätzen sollte man nicht aufsitzen. Auch China hat seine eigenen Probleme aber auch unglaubliches Potenzial.

  7. Frank H. sagt:

    @Hans. Ich weis nicht so recht! I can’t believe it full.
    Maybe only propagandatricks?

  8. kaphorn sagt:

    tibet kann und konnte auch vor dem wk 2 mit deutschland ganz gut…komisch…aber mal by the way: ich habe vorhin eine interessante eingebung gehabt (ein bisschen offtropic): mischt man das buch WAL zusammen mit den dokus signatur der sphären, wissen in stein, gesetz der resonanz und vermischt das mit den ean-code (666), den tzolkin kalender, heilige geometrie, das wissen um die entstehung der realtiät, dann ergibt sich ein bild: wir können anhand von einem bestimmten zahlencode (es reicht der gedanke daran) die zukunft beeinflussen..positiv oder negativ…alles fängt in unseren gedanken an..wir können mit den gedanken die realität schaffen..alles ist abhängig von unseren gedanken. diese werden zb. durch die negativ behafteten zahlen wie 666 (diese sind codiert auf den europäischen artikelnummern), dadurch werden wir negativ beeinflusst bzw. abhängig gemacht. wenn man zb. an einem glas mit eiskristallen einen aufkleber mit zb. einen schönen spruch dran klebt (zb. ich liebe dich) und sich anschliessend diese kristalle unter einem mikroskop anschaut, sehen diese wunderschön aus. wenn man einen zettel mit einer negativen aussage dranmacht (zb. ich hasse dich) sehen diese kristalle unterm mirkoskop ziemlich bescheiden aus….nur ein negativ behafteter satz, zeichen, zahl löst negative wirkungen aus und umgekehrt…es ist sooooooooooooooo einfach. resümee: liebe

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