Leitzinsen : Handelsblatt vs FTD

Während im Handelsblatt auch von einer kräftigen Senkung der Leitzinsen geschrieben wird, gibt die FTD an, die Mehrheit der von ihnen befragten ßkonomen gehe nicht von einer Zinssenkung aus. An diesem Beispiel sieht man wieder wunderbar, es kommt auf die befragten ßkonomen an. Vergleichen wir kurz die Aussagen und spätestens am 9. Februar werden wir erfahren, wer näher am Puls der Zeit lag.


Folgendes gibt es im Handelsblatt zu lesen, was sich mit meinen Informationen decken würde:

EZB-Schattenrat fordert Zinssenkung
Renommierte europäische Volkswirte drängen die Europäische Zentralbank, ihren Leitzins von derzeit einem Prozent weiter zu senken.
[…]
Bei ihrer letzten Sitzung hat das Expertengremium der Europäischen Zentralbank (EZB) über eine Zinssenkung abgestimmt, wie das Handelsblatt (Montagausgabe) berichtet. Demnach stimmten von den 15 Mitgliedern des EZB-Schattenrats elf für eine Zinssenkung, davon sechs für einen großen Schritt von einem halben Prozentpunkt, fünf für einen viertel Punkt.[1]

Nun die Einschätzung der Financial Times sieht man das etwas anders:

FTD-Zinsumfrage Die EZB bleibt auf der Lauer
Die Zinsen im Euro-Raum bleiben zunächst bei einem Prozent, glaubt die große Mehrheit der von der FTD befragten Volkswirte. Denn zunächst gilt es noch, einen Geldsegen bei den Banken unterzubringen.
[…]
In der FTD-Zinsumfrage sagten 34 der 39 teilnehmenden ßkonomen, der EZB-Rat werde die Zinshöhe nicht verändern. Lediglich fünf Volkswirte rechnen bereits für diese Woche damit, dass die EZB den Zins senkt.
[…]
Eine deutliche Mehrheit von 22 der 39 ßkonomen zeigte sich in der FTD-Zinsumfrage überzeugt, dass die EZB ihren Leitzins bis April auf 0,75 Prozent senken wird, zwei glauben sogar an ein Zinsniveau von 0,5 Prozent. 25 Volkswirte gehen davon aus, dass der Zinssatz bis Februar 2013 unter dem aktuellen Satz von 1,0 Prozent liegen wird. In dieser Gruppe glauben zehn ßkonomen, dass der Leitzins binnen Jahresfrist auf 0,75 Prozent sinken wird. 15 sind sogar davon überzeugt, dass es dann nur noch 0,5 Prozent sein werden.[2]

Fazit: Die Zinssenkung dürfte in Kürze folgen, nicht unwahrscheinlich, dass dieses noch vor dem nächsten großen „Geldsegen“ geschieht. Leider kommt das Geld – egal wie billig – nicht bei der Wirtschaft an, sondern wird lieber auf den Pokertischen oder overnight bei der EZB geparkt. Zumindest die Börsen dürften einen solchen Schritt wieder mit einem ordentlichen Feuerwerk feiern, gibt es doch wieder ausreichend Spielgeld, ohne Risiko. Wenn das große Geld kommt, muss es ja irgendwo hin, nur nicht in die Wirtschaft.

Carpe diem

[1] http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/geldpolitik/rezession-ezb-schattenrat-fordert-zinssenkung/6160882.html
[2] http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:ftd-zinsumfrage-die-ezb-bleibt-auf-der-lauer/60164607.html


4 Responses to Leitzinsen : Handelsblatt vs FTD

  1. Antifeminist sagt:

    ja, senkt die Zinsen, dann wird mein Kredit (noch) billiger 😀

  2. Habnix sagt:

    In dieser Zeit einen Kredit zu haben ,könnte sich als schweren Fehler erweisen.Es sei den du hast das Geld gut angelegt.

  3. Pinoccio sagt:

    Ein Geldsystem mit negativen Zins, und die Pokerrunden würden sich nicht mehr lohnen.

    Alles schon ausprobiert worden, aber die Poker-Nasen sind anscheinend schon zu mächtig.

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