Betongold: Eine gefährliche Spekulation

Noch immer glauben sehr viele Menschen mit Immobilien Ihr Geld in Sicherheit bringen zu können. Es gibt einige gute Gründe, warum man daran zweifeln kann und diese sollte sich jeder Immobilienbesitzer in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Ob man nun als Spekulant auftritt, oder nur versucht mit einer eigenen Immobilie die Krise zu überstehen, spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Jede Fehleinschätzung könnte zumindest dramatische Konsequenzen haben.


Das Schreckgespenst der Inflation dient hier dazu, die Menschen massenweise in die Panik zu treiben und gegebenenfalls falsche Entscheidungen zu treffen. Es lauern unzählige Gefahren auf dem Weg, die für Generationen die Immobilienpreise in den Keller drücken könnten. Wir werden im Einzelnen versuchen diese hier aufzulisten und zu erklären.

Der Lastenausgleich


Hier bin ich bereits mehrere Male auf die Gefahr eines Lastenausgleichs eingegangen und daher werde ich nur kurz einige Worte dazu schreiben.

Mit Hilfe des Lastenausgleichsgesetz wurde das letzte Mal 1952 der Lastenausgleich durchgeführt und die Immobilienbesitzer bekamen einen ordentlichen Haarschnitt verpasst. Besonders die Datenerfassung Zensus 2011, wirft hier weitere Bedenken auf.

Immobilie birgt in sich schon die Gefahr. Man ist damit nicht mobil und so natürlich recht einfache Beute, wenn es darum geht die Staatsfinanzen etwas in die Reihe zu bringen. Betroffen ist beim Lastenausgleich der „unbelastete“ Teil der Immobilie, nach heutigem Stand, mit 50 % per Zwangshypothek. Zu weiteren Details bitte vorangegangene Artikel lesen. Der Vollständigkeithalber sei noch auf den 27.01.2011 hingewiesen, wo Kirsten Lühmann (SPD), im Bundestag die Debatte über einen kommenden Lastenausgleich forderte.

Dramatische Immobilienblasen


In Europa gibt es einige dramatische Immobilienblasen, wo die Luft noch nicht annähernd entwichen ist. Hier seien nur Spanien und Italien exemplarisch genannt. Einen recht ausführlichen Artikel zu der spanischen Immobilienblase, welche hunderte Milliarden Euro ausmacht, finden Sie hier. Zwar ist bereits etwas heiße Luft entwichen, jedoch ist man noch Lichtjahre von einer fairen Bewertung der Immobilien entfernt. Der Tag der Wahrheit wird kommen und da Immobilien eine Investition „fürs Leben“ sind, wirken diese dramatischen Stürze sich meist über Jahrzehnte aus.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch den Artikel „Dramatische Privatverschuldung: Platzt Norwegens Häuserblase?“ von unserer Partnerseite Wirtschaftsfacts empfehlen. Besonders Norwegen, welches als grundsolide gilt, stellt hier ein bedrohliches Beispiel dar.

Durchgriff des Staates über Steuern und Abgaben


Das Beispiel Griechenland ist hier gut, um die Problematik zu erläutern. Beispielsweise wurde eine Zwangsabgabe auf Immobilien erhoben, die für 2011 und 2012 jeweils mit bis zu 20,- Euro pro elektrisierten Quadratmeter zu Buche schlägt. Weiterhin wurden die Heizölpreise auf Dieselniveau angehoben und weitere Abgaben drastisch erhöht. Welche Wahl haben Sie? Eben, keine!

In diesem Zuge wurden etliche Hausbesitzer, zum Beispiel in Spanien aus Ihren Immobilien getrieben, was zu einem weiteren Verfall der Preise führt.

SolvencyII


Auch über Solvency II habe ich hier bereits einige Beiträge verfasst. Im ersten Step wird es die Fonds und Gewerbeimmobilien in Europa treffen. Eines jedoch ist klar, wenn es den Immobiliensektor an sich trifft, schlägt das auch auf den normalen Immobiliensektor durch. Wenn Fonds und Versicherer gezwungen werden entsprechende Investitionen mit Eigenkapital zu unterlegen, dürfte es zu massiven Abverkäufen kommen. Was die Flutung eines Marktes bedeutet, braucht hier sicherlich nicht im Detail erläutert zu werden. Ein gutes Beispiel ist hier auch der AXA-Immoselect, welcher seinen Betrieb eigentlich über den Verkauf einer Immobilie in Rom wieder herstellen wollte, der Verkauf ist geplatzt und der Fonds in der Abwicklung.

Deflation vs Inflation


Momentan befindet sich Europa weitestgehend eher in einer deflationären Phase mit einem Hauch von Stagflation, wie ihnen jeder Spanier oder Grieche gerne bestätigen wird. Die erheblichen Geldsummen werden entweder im Kreis gedreht, oder zur Tilgung anderer Kredite verwendet. In der Realwirtschaft taucht dieses Geld nicht auf. Bei den Börsen, da gebe ich Ihnen Recht, da herrscht Inflation und die Werte sind von den Kursen entkoppelt.

Im Falle einer Inflation wären die Banken in weiten Teilen die Verlierer, ohne eine vorherige saftige Deflation. Die Schuldner würden in die Bank gehen und sich mittels der Sackkarre entschulden. Ein schöner Gedanke, jedoch halte ich das für wenig wahrscheinlich. Die gesamten wirtschaftlichen Entwicklungen, mittlerweile auch erheblich in China, deuten stark auf eine deflationäre Entwicklung hin.

Mit wachsenden deflationären Tendenzen werden die Menschen immer vorsichtiger bei Ihren Ausgaben, die Arbeitslosigkeit steigt und so entwickelt sich eine Spirale, die nur sehr schwer zu durchbrechen ist. Auch die Gefahr eines deflationären Crashs, ausgelöst durch China haben wir in mehreren Artikeln beleuchtet.

Das irgendwann in letzter Konsequenz die Inflation zum Zuge kommt, ist nahezu sicher. Die große Unsicherheit ist nur der Weg dorthin. Alle wirtschaftlichen Fundamentaldaten deuten zumindest darauf hin.

Daher überlegen Sie sich gut, in welcher Form Sie in Immobilien investieren, oder ob Sie Ihre Immobilie vorschnell abbezahlen, wie oben erwähnt, ist das nicht ganz gefahrlos.

Irgendwann wird der Staat gezwungen sein große Mengen an Vermögen aus der Bevölkerung zu pressen um die Bürgschaften etc zu bezahlen. Eine Erhöhung der Tabak- und Mineralölsteuer wird dafür nicht genügen. Es bleibt Ihrer Fantasie überlassen, was Sie für den wahrscheinlichsten Weg halten. Ich für meinen Teil, sehe erhebliches Gefahrenpotential in Immobilien. Leider sind auch große Teile meines Vermögens noch in selbigen Gebunden und so plane ich persönlich mittlerweile einen Ausfall mit ein. Bitte verstehen Sie diesen Artikel nicht als Vermögensberatung, sondern nur als gut gemeinten Hinweis. Wie Sie Ihr Geld am besten verpulvern, dazu fragen Sie bitte Ihre Banker und Vermögensverbrater 😉

Carpe diem


57 Responses to Betongold: Eine gefährliche Spekulation

  1. tugrisu sagt:

    Das Beispiel mit Oma Tüttelbeck zeigt und beweist ganz klar den BETRUG am normalen Bürger zugunsten der Banken. Denn in dem Beisspiel ist auch das Guthaben der Oma in wirklichkeit eine SCHULD der Bank. Die Bezeichnung Guthaben dient nur der Täuschung der Menschen. In Wirklichkeit ist ein Guthaben eine SCHULD. Eigentlich ganz einfach, wenn man die richtigen Worte benutzt.

  2. hab den schock mit dem kaminkehrer schon durch:
    alle meine holz-kohle-öfen dürfen so bleiben weil se alle älter als 1950, also als „historisch“ gelten und es ja damals keine DIN EN ISO noch nicht gab. ßrgerlich für die welche seine öfen vor ein paar jahren erneuert hat. also hab ich glück gehabt mit dem kaminkehrer 😉

  3. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    Abwarten für deine „Historischen ßfen“ findet sich auch noch was.

    Bzw. Warmwasserleitungen auf Legionellen Prüfen.

    Denen werden bald Legionen auf die Füsse Treten.

  4. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    Noch was ich hab hier schon mal meinen Kampf mit dem Schwarzen Mann angerissen.

    Jedesmal bei den Messungen hat der mir den Warmwasser Boiler auf 55 Grad runtergedreht.
    Jetzt weis ich auch warum Legionellenprüfung mann muss auch mal was finden . GRRRRRRRRRRRR

    Aber nicht mit mir ich stelle jedesmsl wieder auf 65 Grad
    hoch.
    Wie schön vorauseilend diese Bastarde sind.

  5. wenn du mit deinem schwarzen mann nicht zu recht kommst, dann kannst du dir einen neuen suchen aber die stecken alle unter einer decke 😉
    http://www.sueddeutsche.de/geld/schornsteinfeger-monopol-gekippt-mehr-konkurrenz-beim-kehren-1.712089

  6. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    Rock das ist mir bekannt.
    Die haben eine Innung und wenn du dich beschwerst hast du erst richtig Erger.

Schreibe einen Kommentar

Kursanbieter: L&S RT, FXCM