EZB: Trash-Karussell am Wochenende?

Das Repertoir der Notenbank ist offensichtlich noch lange nicht ausgeschöpft, wenn es darum geht undurchsichtige Aktionen zu machen. Der Notenbank ist es verboten direkte Staatsfinanzierung zu betreiben und so stellt die erhebliche Menge an griechischen Bonds ein massives Problem dar. Wie Reuters meldet, hat man sich aber schon auf einen Trick geeinigt, um diesen Felsen zu umschiffen.


Der brutale Haircut, oder wie er in den Finanzkreisen genannt wird, die retroactive collective action clauses, stand mit dem „obligatorischen Nein“ der EZB vor einer schier unüberwindbaren Problematik. Wenn bereits die Notenbank als größter Einzelgläubiger der Beteiligung „privater“ Gläubiger hätte eine Absage erteilen müssen, wäre das erreichen der Mehrheit durchaus schwierig geworden.

Ohne der Beteiligung selbiger jedoch, würde das Rettungspaket scheitern und Griechenland trotz allem einen „Default“ erleiden, wodurch eine Kette an Folgen ausgelöst würde. Unter Anderem würde beispielsweise die finanzielle Massenvernichtungswaffe CDS scharf geschaltet.

Reuters meldet folgendes zu der Angelegenheit:

Kreise – Notenbanken tauschen griechische Anleihen
Mit dem Anleihetausch am Wochenende könnte sich die EZB diesem Prozedere entziehen, weil die neuen Anleihen zwar die selben Bedingungen haben wie die alten. Aufgrund des Ausgabedatums wären sie aber nicht Teil des Pakets.
[…]
In der Hängepartie um ein zweites Milliarden-Hilfsprogramm für Griechenland sucht die Euro-Zone bis Montag eine Entscheidung. Dann soll auch der freiwillige Anleihentausch mit den Privatgläubigern verkündet werden. Ziel ist ein Schuldenschnitt, der 100 Milliarden Euro bringen soll.[1]

Fazit: Es ist erstaunlich wie geistreich hier sämtliche Regeln umschifft werden. Jeder Bürger würde einfach in den Bau wandern, würde er solche Spielchen treiben. Wenn etwas „alternativlos“ scheint, werden alle Gesetze und Regeln ausgehebelt, geändert oder über Bord geworfen. Zur Not wird auch dem privaten Sektor noch ein Tauschgeschäft vorgeschlagen, um das Karussell am drehen zu halten. Wer aber, wird am Ende wohl die Zeche bezahlen?

Carpe diem

[1] http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE81G01M20120217


6 Responses to EZB: Trash-Karussell am Wochenende?

  1. Yadahaddu Iriwadschi sagt:

    Der Sparer wird die Zeche Zahlen und das ist Alternativlos.

  2. Beim Handeln der EZB wird klar, dass sie weder unabhängig noch dem Interesse der Allgemeinheit verpflichtet ist. Nicht zuletzt durch die Personalie „GoldmanSachs-Mann“ Draghi wird das deutlich. Schauen wir uns die Machtverhältnisse innerhalb der EZB an so wird deutlich, dass der EZB-Rat vorgibt und bestimmt, was das Direktorium auszuführen hat. Der EZB-Rat besteht aus den 17 Vorsitzenden der nationalen Zentralbanken und dem 6-köpfigen Direktorium. Interessant ist, wer die Vorsitzenden der nationalen Zentralbanken bestimmt und wessen Interessen sie vertreten. Klare Lage, die Eigentümer entscheiden das. In der BRD scheint es noch relativ „neutral“ entschieden zu werden, da die BuBa von der Rechtsform eine Körperschaft öffentlichen Rechts ist. Allerdings nicht in Italien (über 94% in privatem Besitz; größtenteils Geschäftsbanken), Belgien (50%), ßsterreich (30%), Griechenland (17%). Das ist das, was offiziell auf dem Papier steht. Hinzuzunehmen wäre Lobbying und indirekte Einflussnahme. Vielleicht klingt das ein wenig polemisch, doch es ist Alles EINE Sippe!

    http://www.petersdurchblick.com/2011/07/ezb-wer-hat-das-sagen.html

    Beste Grüße!

  3. plissken sagt:

    Nachdem Angola Mehrgelds Kindergartentrick nicht wirklich funktioniert( Weigerung die Pleite Griechenlands anzuerkennen)hat man doch noch etwas aus dem Hut gezaubert das kaum mehr Niveau u Logik hat-aber egal,es funktioniert.
    Allerdings bleibt ihnen auch nichts anderes übrig-der programmierte Crash darf nicht über die Bühne gehen bis Syrien u der Iran abgewickelt wurden(bzw bis deren ßlinfrastruktur und Bankensektor an die Goymaster übergehen ).

    Bin mal gespannt welcher Trick als nächstes kömmt-den allmählich geht denen die Munition aus u die Halbwertzeiten der Massnahmen verkürzen mehr u mehr.

  4. tom sagt:

    @plissken:

    Der nächste Trick wird der „Zylindertrick“. – Doch anstatt weißen Kaninchen, werden sie Billionen von EURO´s aus dem „Hut“ ziehen.

    Vielleicht übertragen sie das auch dann live, zur besten Sendzeit, im Hauptabendprogramm.

  5. Pappnase sagt:

    „Kreise ß? Notenbanken tauschen griechische Anleihen
    Mit dem Anleihetausch am Wochenende könnte sich die EZB diesem Prozedere entziehen, weil die neuen Anleihen zwar die selben Bedingungen haben wie die alten. Aufgrund des Ausgabedatums wären sie aber nicht Teil des Pakets.“

    Und diese Brut verlangt von ihren Bürge(r)n Steuermoral.
    Ich lach mich kaputt.

    Traumtänzer Gabriel.
    Jetzt wo die „reichen“ Griechen ihr Kapital schon lange verschifft haben, will der Walter Ulbricht spielen.
    Da war ja der Ulbricht schlauer.
    Der hat seine Mauer jedenfalls noch rechtzeitig gebaut.
    Die Ausweglosigkeit dieser Skulpturen entwickelt sich langsam zum Narrenschiff.

  6. Irmonen sagt:

    und immer wieder grüßt das Murmeltier:
    Giechenland Pleiten: 1826 – 1843 – 1860 – 1893 – 1932.

    macht nichts Deutschland war da bisher auch kein Kind von Traurigkeit
    Deutschland im Zahlungsverzug seit 1800: 5 mal
    Russland: 5 mal, Spanien: 13 mal….

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