Schätze der Natur XXVI : Wiesen-Schaumkraut
Das Wiesen-Schaumkraut gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Betrachtet man eine einzelne Blüte, so wird dies schnell deutlich: die Mittelachsen der vier Blütenblätter bilden ein Kreuz. Zwar lassen sich die pfeffrig schmeckenden Blätter des Wiesen-Schaumkrautes noch bin in den Juni hinein ernten, doch jetzt, Mitte April, ist dessen Hochsaison: die Pflanzen stehen kurz vor oder in voller Blüte und sind kräftig entwickelt.
Das Wiesen-Schaumkraut liebt feuchte, mitunter sogar nasse Standorte: Feuchtwiesen, lichte Auwälder und Randbereiche von sumpfigem Gelände.
Die Erkennungsmerkmale des Wiesen-Schaumkrautes:
Die bodennahen Blätter unterscheiden sich deutlich von den am senkrecht aufstrebenden Stengel stehenden: 2-5 Blattpaare und das im Vergleich zu den seitlichen Fiederblättern deutlich größere Endblatt bilden das bodennahe Fiederblatt. Die einzelnen Blättchen zeigen eine abgerundete Rautenform.
Die höher gelegenen Fiederblätter der Stengel sehen dagegen viel zierlicher und filigraner aus: meist drei oder vier Blattpaare bilden zusammen mit dem Endblatt die Fieder wobei die einzelnen Blättchen dabei von ausgeprägt spitz-lanzettlicher Form sind.
Der Stengel des Wiesen-Schaumkrautes ist rund und hohl. Die Blüten bestehen aus vier Blütenblättern deren Achsen ein Kreuz bilden. Die Farbe der Blüten variiert von rein weiß bis rosa und lila.
Das würzige Wiesen-Schaumkraut ist nicht nur bei Wildpflanzen-Sammlern beliebt: Schaum-Zikaden mögen es auch sehr und legen in auffälligen, weißen Schaumklümpchen ihre Larven ab. Die Schaumklümpchen sehen aus wie Eischnee und befinden sich meist in den Blattachseln der Fiederblätter am Stengel. Sie sind zwar nicht giftig, doch unappetitlich.
Geerntet werden die zarten Blätter des Wiesen-Schaumkrautes: diese schmecken würzig, oft pfeffrig, ähnlich einer scharfen Kresse und eignen sich daher sehr gut als Zutat in einem Frühlings-Salat oder im Kräuterquark, als Suppeneinlage, in Eintöpfen und Aufläufen. Die Blüten ergeben eine wunderschöne essbare Dekoration.
Der scharfe, kresseartige Geschmack wird durch so genannte Senf-Glycoside verursacht. Diese schmecken nicht nur lecker, sondern regen auch die Leber und die Galle in ihren Entgiftungs-Tätigkeiten an. Neben Mineralstoffen, Spurenelementen und Bitterstoffen enthält die Pflanze auch reichlich Vitamin C: 360 mg / 100g Frischpflanze! Das Wiesen-Schaumkraut ist damit ein echtes ß?Fit-in-den-Frühling-Krautß?!
Viel Freude in Natur und Küche!
Markus Strauß
PS: Infos zu Büchern, Seminaren und anderen Veranstaltungen unter www.simply-wild.de und www.dr-m-strauss.de
Wer das Wiesen-Schaumkraut live erleben möchte: am 16.04. beginnt in Heidelberg-Kohlhof die Ausbildung zum Selbstversorger aus der Natur
One Response to Schätze der Natur XXVI : Wiesen-Schaumkraut
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Danke Jens,
ich habe alle drei Bücher.
Wir Menschen machen so vieles falsch, die Natur stellt alles bereit, was zum Leben gebraucht wird.
Durch Kultivierung und Veredlung haben wir die Uressenz verändert. Wir müssen jetzt anbauen, sähen und ernten.
Wenn ich mir die Bücher so anschau, dann bräuchten wir das gar nicht. Die Natur stellt alles, aber auch alles kostenlos bereit, in Hülle und Fülle.
Aber weil der Mensch es immer den Herrschenden nachmachen wollte, die damit angefangen haben vor langer langer Zeit, hat sich das so entwickelt wie es heute ist.
Mir kommt immer mehr der Gedanke, dass der Ausspruch
„sie sähen nicht und ernten doch“ seine volle Berechtigung hat.
Ich weiß, dass ich einer unter Wenigen bin, wenn es mir auch keiner richtig glauben mag, so gut wie heute ging es mir gesundheitlich noch nie.
Die Tiere draußen brauchen auch keinen Doktor.