Kanadas Privatverschuldung als Gefahr

Im Bereich der Immobilienblasen nimmt auch Kanada sich nicht aus. Die Verschuldung der Privathaushalte nimmt bedrohliche Formen an und obwohl Kanada die Subprimekrise ohne großen Schaden hinter sich gelassen hat, besteht mehr und mehr die Gefahr, bald selbst unter die Räder zu kommen. In den Bereichen der Metropolen, haben die Immobilienpreise bereits abnorme Höhen angenommen und auch in Kanada fließt kein Honig in den Bächen und das Lohnniveau ist ähnlich wie zum Beispiel in Europa. Eine Ausnahme bildet zum Beispiel der Abbau der ßlsande um unwirtlichen Alberta, wo aufgrund der Lebensumstände erheblich höhere Löhne gezahlt werden.


Kanada ist eine wohlhabende Volkswirtschaft und rangiert weltweit mit einem BIP(PPP) von ~1,4 Billionen Dollar auf Rang 11. Geschuldet ist das vor allem den erheblichen Rohstoffvorkommen. Die Regierung hat die Verschuldung im Griff und große Teile des Haushaltes fließen in das gut funktionierende Sozial- und Gesundheitswesen. Anders sieht das im Augenblick bei den privaten Haushalten aus, welche sich immer höher Verschulden und wovon eine große Gefahr – besonders auch für das Kreditwesen, herauskristallisieren.

Hier zunächst eine Grafik, Verschuldung der Haushalte zum GDP/BIP


Bildquelle

Hier eine Grafik, Verschuldung zu akkumuliertem Einkommen:


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Fazit: Die gute Nachricht ist, Kanada hat kein Problem mit einer Staatschuldenkrise, jedoch ist der Bankensenktor durch die überbordende Privatverschuldung in Gefahr. Auch die enorme Abhängigkeit von den USA durch die Exporte (76% von 37% des BIP) könnte sich noch als Problem erweisen. Kanada ist bemüht, den Aussenhandel mit Asien zu stärken, um die massive Abhängigkeit vom US-Markt zu reduzieren. Greift die Depression in den USA wieder um sich, könnte das sehr schnell enorme Auswirkungen auf die kanadische Wirtschaft haben. Dieses wiederum hätte sehr wahrscheinlich Probleme bei den Rückzahlungen der Kredite zur Folge und könnte sich dann zu einer Bankenkrise ausweiten. Die Gefahren wurden erkannt und man versucht seitens der Notenbank dem entgegen zu steuern. Hierzu hat unsere Partnerseite Wirtschaftsfacts einen guten Artikel geschrieben.
Auch interessant in diesem Zusammenhang ist ein kürzlich erschienener Artikel bei Zerohedge.

Carpe diem

http://de.wikipedia.org/wiki/Kanada#Wirtschaft
http://www.welt-auf-einen-blick.de/wirtschaft/verschuldung.php
http://www.mises.ca/posts/articles/mark-carney-and-the-art-of-deflecting-blame/


3 Responses to Kanadas Privatverschuldung als Gefahr

  1. Frank H. sagt:

    Hi.
    Canada hat noch weitere ungewartete Bomben im Schrank, die bereits zünden und das Land erschüttern.
    Die Bildungsmisere mangels Finanzen bzw. Aussieben nach Status Quo statt Intelligenz auf breiter Basis.
    Die psotindustrielle Krankheit findet überall im goldenen Westen statt.
    Merke er sich, wo heute keine eigenen Ideengeber von Morgen gefördert werden, ist Siechtum vorprogrammiert.
    http://canada365.wordpress.com/tag/studentenunruhen/
    Was nutzt ein florierender Bankensektor? NICHTS!

  2. KxAlpha sagt:

    Auf Deiner Seite ist es wahrscheinlich noch recht OK, Jens. Ich war letzten Herbst in Vancouver. Erstaunlicherweise haben dort die Immobilienpreise NACH der Olympiade im Winter nicht abgenommen, sondern ihr nach wie vor hohes Niveau gehalten. Warum? Viele Chinesen parken ihr Geld aus Angst vor dem eigenen Staat in Canada. Und da viele schon Familie in Vancouver haben (die Anzahl der Asiaten ist enorm in Vancouver, so dass die „Einheimischen“ langsam aber sicher anfangen zu murren), kaufen die halt jede Hütte zu teils lächerlich hohen Preisen. Oft sind die Immobilien nichtmal bewohnt, einfach nur geparkt. Für junge Familien ist dadurch eine absolute Wohnungsnot entstanden. Die letzten Holzpappkartons werden teilweise im siebenstelligen Bereich gehandelt und die erzielen diese Preise auch wirklich. Selbst ßrzte und Anwälte sind teilweise nicht mehr in der Lage sich Immobilien in erträglich nähe zum Zentrum zu leisten. Dies ist allerdings ein ganz Vancouver und Umgebung spezifisches Problem. Wie es in anderen Zentren wie Montreal, Ottawa und Toronto ausschaut weiss ich nicht, schon lange nicht mehr da gewesen. 😉 Könnte mir vorstellen Edmonton und Calgary sind aufgrund des tar sand booms auch deutlich teurer geworden.

    Aber es gibt sie auch weiterhin noch, die Häuser in der Pampa für CAD100-150k, Wildnis bleibt erschwinglich, hehe.

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