Schätze der Natur : Weißdorn (Vorletzter Blog dieser Serie)

In Mitteleuropa sind zwei Weißdornarten heimisch: der eingrifflige Weißdorn (C. monogyna) besitzt in seiner Blüte nur einen Griffel und in der sich daraus entwickelnden Frucht nur einen Stein. Der zweigrifflige Weißdorn (C. laevigata) hat meist 2-3 Griffel im Zentrum seiner Blüte und mehrere Steine in der Frucht. Beide Arten lassen sich auch anhand ihrer Belaubung unterscheiden: Crataegus monogyna wird wegen seiner tiefer eingeschnittenen Blätter auch Spitzlappiger Weißdorn genannt, während der ß?stumpflappigß? genannte Weißdorn (Crataegus laevigata) an den nur leicht gelappten Blättern zu erkennen ist.

Beide Arten kommen in der mitteleuropäischen Kultur- und Naturlandschaft sehr häufig vor. In Gärten und Parks wird hingegen oft eine Zierform des C. laevigata gepflanzt: der Rotdorn (C. laevigata ß?Pauls Scarletß?) Dieser ist im Mai mit leuchtend dunkelrosa Blüten übersät und wird meist als kleinkroniger Baum gezogen. Der Rotdorn ist ein idealer Alleebaum für etwas beengte Platzverhältnisse.

 

 

Weißdorne wachsen als sehr dicht verzweigte Großsträucher oder auch als kleiner Baum. C. laevigata ist etwas schwachwüchsiger als C. monogyna. C. Laevigata erreicht 2-6 Meter in Höhe und Breite, C. monogyna kann auch bis zu 8 Meter hoch werden.

Junge Triebe sind von oliv- bis graugrüner Farbe und stark bedornt. Die Dornen sind etwa 2 cm lang. Am alten Holz bildet sich schuppig abblätternde, silbergraue Borke.

Die Blätter haben eine verkehrt eiförmige Form, stehen wechselständig und sind ledrig fest. Bei C. laevigata sind sie glänzend dunkelgrün, bei C. monogyna kaum oder nicht glänzend. Die Unterseite der Blätter ist matt (C. laevigata) oder bläulichgrün (C. monogyna).

C. Monogyna besitzt spitzlappige, tief eingeschnittene Blätter mit 1-4 Lappen auf jeder Blattseite.

C. Laevigata ist durch stumpflappige, manchmal sogar nur leicht gekerbte, Blätter mit insgesamt 3-5 Lappen gekennzeichnet.

Die weißen, duftenden Blüten stehen in Schirmrispen. Die Blüte beginnt bei C. laevigata ca. 2 Wochen vor C. monogyna.

Die Früchte des C. monogyna haben einen Stein, die des C. laevigata sind Sammelsteinfrüchte mit 2-3 Steinen.

 

 

Weißdorne sind, ähnlich wie die Schlehe, die Haselnuss oder der Holunder, eines der am weitesten verbreiteten und häufigsten Feldgehölze. Sie bilden Hecken, wachsen aber auch als Einzelstrauch auf Schutt- und ßdland, besiedeln Böschungen, Bahndämme und Wegränder sowie ehemalige Wiesen, Weiden und Streuobstwiesen. Außerdem findet man sie an Waldrändern und im Unterwuchs von lichten Edellaub- pder Kiefernwäldern.

 

 

Die Blätter enthalten Flavonoide, die Früchte ebenfalls, aber in geringerer Menge. Die Blüten enthalten bis zu 0,15% ätherisches ßl.

Weißdorn ist eine auch von der Schulmedizin anerkannte Heilpflanze. Die positive Wirkung auf die Durchblutung der Herzkranzgefäße und eine Senkung des Blutdrucks ist klinisch nachgewiesen. Weißdorn wird auch zur Rekonvaleszenz bei Herzinfarkt-Patienten eingesetzt. Nebenwirkungen wurden nicht festgestellt, die Verträglichkeit ist sehr gut. Generell ist zu beachten: Weißdornpräparate wirken nicht wie eine Kopfwehtablette sofort, sondern die positive Wirkung stellt sich erst nach einer längeren Einnahmezeit ein.

 

 

Junge Blätter und Blüten haben einen nuss- oder mandelartigen Geschmack. Das Fruchtfleisch ist mehlig und schmeckt leicht süß sowie säuerlich-zusammenziehend.

Nach Weißdornbüschen muss man nicht lange suchen, sie sind fast überall zu finden. Zwar sind die Sträucher mit Dornen bewehrt, doch die Ernte lässt sich trotzdem einfach bewerkstelligen, da die Früchte leicht zu pflücken sind. Handschuhe sind in der Regel nicht notwendig.

Da die beiden Arten etwas zeitversetzt blühen hat man die Wahl entweder bei den früheren C. laevigatra oder zwei Wochen später bei C. monogyna zu sammeln. Sammeln Sie nur die frisch aufgeblühten Blüten: diese enthalten die größte Menge an ätherischem ßl.  Auch im Herbst kann man das Sammeln der Früchte in aller Ruhe angehen lassen: da die Früchte wochenlang erntefähig sind und ihnen Frost nicht sofort schadet kommt man nicht unter Zeitdruck. Vögel und Kleinsäuger schätzen zwar die Weißdornfrüchte als Herbst- und Winternahrung, fressen aber nicht sofort alles auf, so dass man sich auch aus diesem Grund nicht extra beeilen muss.

 

Verwendete Pflanzenteile und Erntezeit

Junge Blätter              April, Mai

Blüten                         Mai, Juni

Früchte                       September, Oktober

 

Rezepte & Ideen

 

Weißdorn-Tee

Zur Herstellung dieses Tees werden Blätter, Blüten und Früchte gleichermaßen genutzt. Die einzelnen Bestandteile des Tees werden zu unterschiedlichen Jahreszeiten gesammelt, direkt im Anschluss daran getrocknet und dann in etwa zu gleichen Teilen gemischt in Teedosen abgefüllt und gelagert. Die Blüten sammelt man im Mai, spätestens Anfang Juni, die für den Tee verwendeten Blätter im Hochsommer im Juli, die Früchte werden dann im September reif zum sammeln. Das sammelgut jeweils verlesen, nicht waschen und auf Gitterrosten zum trocknen auslegen. Idealerweise wird ein Dörrgerät mit Temperaturregler eingesetzt, so dass man die Gewähr hat immer unter 50 Grad trocken zu können. Der fertig getrocknete Tee muss bei Berührung laut rascheln (bei Blättern und Blüten).

Zur Zubereitung des Tees überbrüht man 1-2 TL Tee pro Tasse, lässt diesen 10 Minuten zugedeckt ziehen und süßt je nach Bedarf mit etwas Honig oder Rohrohrzucker.

 

 

 

Weißdorn-Sirup

1kg Weißdornfrüchte, verlesen, waschen und in einen Topf geben. Mit Wasser auffüllen bis die Früchte gerade so mit Wasser bedeckt sind und zum kochen bringen. Unter gelegentlichem Rühren 20 Minuten schwach köcheln lassen, dass das Fruchtmus durch eine Flotte Lotte drehen und Saft und Fruchtmark auffangen. 1L Weißdorn-Fruchtzubereitung mit 500g Rohrohrzucker mischen, den Saft und abgeriebene Schale von zwei unbehandelten Zitronen dazugeben und wieder zum kochen bringen. Nach etwa 3 Minuten Kochzeit den Sirup heiß in vorbereitete, steril gemachte Flaschen abfüllen und sofort verschließen. Der Sirup eignet sich zur Herstellung von Erfrischungsgetränken und als Süßungsmittel von Tees. Haltbarkeit: mindestens ein Jahr.

 

Weißdorn-Marmelade

1kg Weißdornfrüchte verlesen, waschen und in einen Topf geben. Zur Hälfte mit Wasser auffüllen, dann mit Apfelsaft fortfahren bis die Beeren gerade so mit Flüssigkeit bedeckt sind (je nach Topfform etwa 300 ml Apfelsaft). Nun folgende Zutaten hinzufügen: ein Apfel, entkernt und gestückelt, der Saft von zwei Orangen und einer Zitrone, das Mark einer Vanilleschote, ¼ TL Zimtpulver, eine Prise Nelkenpulver, abgeriebene Schale von unbehandelten Orangen und Zitronen. Alles für ca. 10 Minuten zugedeckt köcheln lassen, ab und an umrühren. Danach den Sud durch eine Flotte Lotte drehen und das Fruchtmark und den Saft auffangen. 1,2L der Fruchtzubereitung nun mit 500g Gelierzucker 1:3 vermischen und unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Nach etwa 3 Minuten Kochzeit die Marmelade heiß in die bereits vorbereiteten, sterilen Schraubdeckelgläser abfüllen und zunächst kurz auf dem Kopf stehend abkühlen lassen. Die Marmelade ist mindestens ein Jahr haltbar.

 

 

Viel Freude in Natur & Küche!

Markus Strauß

 

Weitere Informationen unter www.simply-wild.de

©Simply Wild GmbH

 

Bildquelle : Wikipedia – Siebrand


2 Responses to Schätze der Natur : Weißdorn (Vorletzter Blog dieser Serie)

  1. Melissa sagt:

    Nach 6-8 Wochen mindetens 2 Woche Pause einlegen…das gilt auch für Weissdorn genauso wie für Johanniskraut.

    Natürlich gibt es Kräuter bei denen man nicht gleich oder nicht sehr stark mit Umkehrreaktionen rechnen muss eher mit einer Gewöhnung.

    Frauenmantel oder Melisse sind recht harmlos. Weissdorn gehört da nicht dazu. Vorallem bei hochdosierten Präparaten wird oft geraten nach 2 Wochen schon zu pausieren.

    Umkehrreaktion heisst: Die Pflanze erzeugt die Symptome die sie in gemäßigter Dosierung heilt.

    Du machst dann praktisch eine homöopathische Prüfung durch….

  2. Felix sagt:

    Stichwort Effektive Mikroorganismen (EM) neutralisieren Radioaktivität, Fukushima

    Radioaktive Emission verseuchte Luft, Wasser, Böden und Nahrungsmittel in der land- und meerseitigen Umgebung des Kernkraftwerkes. Mehr als 340 000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Weite Gebiete um das Kraftwerk sind nach wie vor so verstrahlt, dass die Rückkehr der Bevölkerung ungewiss ist. Landwirtschaftliche Flächen können aufgrund der Verstrahlung und hoher Salzgehalte der Böden, durch das angespülte Meerwasser, kaum bewirtschaftet werden.

    Auf der anderen Seite hört man aus diesen Gebieten immer wieder eindrucksvolle Berichte von Flächen, die mit EM behandelt werden. Beobachtungen und Ergebnisse, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen und die eindrucksvoll belegen, welches Potential in den EM Effektive Mikroorganismen® steckt.

    Stellvertretend für viele fantastische Erfolge möchten wir Sie auf einen Film hinweisen, der bereits ein Jahr alt ist, an Aktualität jedoch nicht verloren hat. Der Film ist japanisch mit englischen Untertiteln und erzählt von einem biologisch wirtschaftenden Landwirt, der auf seinen Obstplantagen bereits seit über 20 Jahren mit EM arbeitet, selbst Bokashi herstellt und dies überall auf seinen Flächen verteilt. Im letzten Sommer lieferte er die erste Ernte ßpfel und Birnen nach der Katastrophe an seine Genossenschaft. Für viele Landwirte bedeutete dies den finanziellen Ruin, denn die Annahme ihrer Ernte musste aufgrund radioaktiver Verstrahlung verweigert werden. Die Produkte waren nicht für den Verzehr oder die Weiterverarbeitung geeignet. Anders war es bei dem Bio-Landwirt, der mit EM wirtschaftet: Die Genossenschaft teilt ihm das Ergebnis der Untersuchung seiner Früchte mit ß? ß?NDß?, also ß?non detectableß?, es ist keine radioaktive Verstrahlung messbar. Nun möchte man natürlich wissen, woran es liegt, dass solch gute Werte gemessen wurden und die Pflanzen das schädliche Cäsium nicht aufnehmen.

    Die Gründe für die Messwerte ß?NDß? sind nicht abschließend geklärt. Prof. Higa und Prof. Tazaki forschen intensiv an der Fragestellung warum Boden und Pflanzen, die mit Effektiven Mikroorganismen behandelt werden, eine geringere radioaktive Verseuchung aufweisen. Die Hypothese lautet, dass die EMß?s in der Lange sind, das schädliche Cäsium in Barium umzuwandeln. Fakt ist, dass der Einsatz funktioniert und Bauern und dem Land hilft. Daher spricht sich die Regierung dafür aus, EM zu verwenden, denn es ist weder teuer noch schadet es der Umwelt. (ßblicherweise wird verseuchter Boden entfernt und als Sondermüll gelagert. Versalzter Boden kann erst nach einer Reihe chemischer Maßnahmen wieder in Bewirtschaftung genommen werden.)

    http://www.youtube.com/watch?v=bZelpOgn64w

    Die vielen positiven Ergebnisse von EM in Fukushima gegen die Auswirkungen radioaktiver Verseuchung und hohe Salzgehalte im Boden aufgrund des Tsunamis, führten im ersten halben Jahr nach der Katastrophe bereits zu einem Verbrauch von über 100 000 Tonnen EM. Viele Menschen wissen bereits um die positive Wirkung und die extrem verringerten Halbwertzeiten von Cäsium bei kontinuierlicher Verwendung von EM. In den Medien bleibt er Einsatz trotzdem ohne Erwähnung – vielleicht weil es zu einfach und zu günstig istß?

    Dennoch bleibt die EM-Welt ß?am Ballß?. Vom 08. Bis 10. Oktober findet in Fukushima eine EM-Konferenz statt, an der auch … teilnehmen wird. Es werden Untersuchungsergebnisse von Testfeldern vorgestellt, Betriebe und Flächen im Katastrophengebiet besucht und über das weitere Vorgehen beraten.

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