England: Schäuble will Briten in der EU halten

So richtig integrieren wollten sich die Briten nie. Euro nein Danke und auch auf den Rest der Integration hat man keine echte Lust mehr. Wolfgang Schäuble war in Oxford bemüht Brücken zu bauen und die Briten in der EU zu halten. Ob die falschen Lobeshymnen den britischen Premierminister David Cameron zum Umdenken brachten, darf jedoch bezweifelt werden. England ist bisher auch eher eine Einbahnstraße was den „europäischen Prozess“ betrifft.


Wolfgang Schäuble tingelt durch Oxford und probiert David Cameron von den Vorzügen der EU zu überzeugen. Er traf Aussagen wie :“Großbritanniens Stimme werde im europäischen Wettbewerb der Ideen dringend benötigt.“ und „Europa sei umgekehrt auch gut für Großbritannien. Er fürchte, dass dies nicht immer erkannt werde.“

Die Beschlüsse des letzten EU-Gipfels zur Finanz-, Fiskal- und Wirtschaftspolitik waren der Auslöser dieser Debatte. Cameron selbst steht unter enormen Duck aus der eigenen Partei, wo Teile ein Referendum zu einem Austritt aus der EU fordern.

Im Zuge unseres Interviews mit Jim Rogers in Oxford befragten wir einige der Studenten zu ihrer Meinung, einhellig war man sich sicher, Großbritannien gehöre nicht in die EU und man fühle sich auch nicht als Europäer. England ist England, war von etlichen Studenten zu hören. (Die Interviews werden wir noch nachreichen)

Bezeichnend ist an dieser Stelle noch der Vorstoß im Mai diesen Jahres, wo David Cameron eine Zentralregierung für die Euro-Zone forderte. Hierzu schrieben die Deutschen Mittelstandsnachrichten:

Großbritannien fordert Zentralregierung für Euro-Zone
er britische Premierminister David Cameron hat wieder einmal einen guten Vorschlag für Europa: Die Eurozone solle eine gemeinsame Zentralregierung installieren. Großbritannien werde ein solches Unterfangen gerne von der Seitenlinie aus kommentieren.
[…]
Eine erfolgreiche Eurozone erfordere eine einzige Regierung ? also eine Zentralregierung, um tatsächlich richtig arbeiten zu können. ?Ich habe immer geglaubt, verschiedene Länder bräuchten zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Wirtschaftsstrategien und Zinssätze, die auf ihre eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sind.? ?Wenn der Euro wirklich Sinn machen sollte, würde das für mich bedeuten, dass die Länder der Eurozone eine viel stärker koordinierte Wirtschaft- und Schuldenpolitik haben müssten?, sagte er.[1]

Wie immer, von der Seitenlinie aus. Den eigenen Vorschlag nun als Grund zu sehen aus der EU auszuscheiden ist bezeichnend für die relativ versnobte Nation. Man kann es ein wenig mit den potentiellen 80 Millionen Bundestrainern in Deutschland vergleichen, die vor dem Bildschirm auch immer wissen was richtig wäre.

Schon bei den ersten Rettungsmaßnahmen erteilte England Absagen wenn es um finanzielle Mittel des Inselstaates ging. Solidarität schon, aber eben nur von der Seitenlinie aus.

Im Spiegel äußert man sich wie folgt zu den Ausstiegsplänen der Briten:

Europa-Skeptiker: Briten treiben Ausstieg aus EU-Projekten voran
Die Briten haben derzeit wenig Lust auf europäische Integration: Aus mehr als 130 Justiz-Projekten der EU will Großbritannien aussteigen, so die konservative Innenministerin May. Dafür muss aber noch der Koalitionspartner zustimmen – und das Parlament.[2]

Fazit: Natürlich werden die Briten die Reißleine ziehen. Diesen politischen und fiskalischen Harakiri würde nur ein geistig verwirrter freiwillig begleiten. England selbst verliert zunehmend an Bedeutung und ein Aufgehen in der europäischen Mischpoke würde die Nation endgültig des letzten historischen Glanzes berauben. Die EU und allem Voran die Euro-Zone sind auf einem Flug ohne Wiederkehr unterwegs. Man hat die Vorzüge genossen, allerdings ist nun bald Zahltag angesagt. England dürfte sich in den kommenden Jahren ausreichend mit Problemen im eigenen Land konfrontiert sehen und mit dem eigenen Überleben beschäftigt sein. Die Machtzentren verlagern sich in der kommenden Dekade ganz klar weiter in Richtung Asien, Europa wird seinen Platz in der zweiten oder dritten Reihe einnehmen. Aus diesem Grund kann man England also eigentlich nur für diesen vernünftigen, wenn auch egoistischem Schritt beglückwünschen.

Carpe diem

[1] http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/05/42547/
[2] http://www.spiegel.de/politik/ausland/euro-skeptiker-briten-treiben-ausstieg-aus-eu-projekten-voran-a-861443.html
Bildquelle : Wiki – Hans Musil


8 Responses to England: Schäuble will Briten in der EU halten

  1. freifrau sagt:

    England soll machen was es will. Die sind doch gar nicht mit all den schrecklichen Konsequenzen, wie dem Euro, dabei, sondern haben sich schon immer nur die Rosinen rausgepickt.Herr Schäuklappe will doch nur nicht, dass andere Länder merken, wie blöd sie waren, dem Selbstmordkommando beizutreten.
    England soll endlich offiziell den USA beitreten und somit zu seinem „Kind“ stehen, dass es der Welt auf´s Auge gedrückt hat.
    Schäuble sollte sich Gedanken machen ob „er“ nicht austritt/zurücktritt und zwar aus/von Allem – sofort – zum Wohle der Menschheit!

  2. nova sagt:

    Liebe Freifrau, ich stimme ihren Kommentar zu.
    Allerdings sollte endlich einmal Schluss sein mit dem Unsinn, dass das U.K. doch den USA beitreten möge. Die USA ist IM BESITZ DER BRITISCHEN KRONE! Die Briten haben nie ihren Griff auf ihre einstigen Kolonien gelockert. Mag sein, dass sich die Geischter der Regierungen in den „Kolonien“ ändern;- niemals aber die Besitz- und Macht-Verhältnisse.

  3. Nver2Much sagt:

    Seht Ihr und genau das ist es was ich nicht verstehe, das ist mir genauso unerklärlich wie die FED. England kreiert den Euro und macht dann nicht mit, sondern hat weiterhin seinen Pfund. Wie geldgierig sind die Politiker, wenn sie solche Verkäufe tätigen?

    Dem Vatikan ist es egal das sie in Vatikanstadt den Euro haben, sie haben mittlerweile soviel Land und Gebäude, denen ist egal welches Geld gerade zirkuliert, sie machen das ja schon seit Jahrtausende. Sie sind nicht nur Steuerfrei, sondern haben ein eigenes Gesetz und bekommen für all die Gebäude die besonders kostspielig wären von uns Sklaven soviele Spenden das sie sogar damit noch jede Menge Geld machen.

    Deutschland gehört den USA (da besetzt) USA gehört England, also gehören wir England und England gehört seit 900 Jahren dem Vatikan, also gehören wir dem Vatikan. Die Banken sind nicht die Ursache, die Banken sind die willfährigen und wir diejenigen die immer wieder der Karotte hinterher laufen und das schon seit Jahrtausende.

  4. freifrau sagt:

    „Wie geldgierig sind die Politiker, wenn sie solche Verkäufe tätigen?“
    Zunächst, es sind nicht „die Politiker“ die Geldgierig sind. Gut das sind sie zweifellos, aber das ist nicht das Problem.
    Es sind nicht die Bankster, die alles „Geld“ an sich reissen.
    Es ist nicht der Vatikan, dem alles Land gehört. (England gehört nicht dazu, es ist anglikanisch und die Queen ist das Kirchenoberhaupt)

    All diese sind nur speichelleckende Diener. Dahinter steht ein kleiner Kreis von wirklich Mächtigen, die auch nicht so blöd sind sich 1 mal pro Jahr in Bilderberg zu treffen oder sonstwo, um über die Welt zu diskutieren – sie schicken höchstens ihre Diener zu dieser Desinformationsshow, damit die intellektuellen was zu spekulieren haben. Diese Leute wissen das Geld völlig wertlos ist. Es geht nicht um die Gier nach Geld. Mit dieser Gier nach Geld werden nur die unteren Diener gefügig gemacht. Es ist die Gier nach MACHT – absoluter Macht.
    Krank.

  5. Nver2Much sagt:

    „Es ist nicht der Vatikan, dem alles Land gehört. “

    Es gibt zwei Machtinstitutionen, die es schon seit Jahrtausende gibt.

    Queen und Papst, wer kann da keinen Zusammenhang sehen? Wenn eine Institution so lange an der Macht ist, dann ist sie nicht ohne Grund so lange an der Macht.

    Wir können davon ausgehen, das hinter dem Vatikan und dem Königshaus nur deren Dämonen sitzen, die sie uns glauben machen möchten.

    Wir müssen nur nachdenken und schon sehen wir die Lösung vor unseren Augen.

    Ist natürlich nur meine Meinung und die von meinem bestem Freund Google 🙂

  6. tom sagt:

    … ok, ich hab mal nachgedacht … und noch immer keine Lösung gefunden ..

  7. […] sieht "Durchbruch" bei Energiewende Emotionen: 22* In Blogs gefunden: England : Schäuble will Briten in der EU halten IKNewsCameron selbst steht unter enormen Duck aus der eigenen Partei wo Teile ein Referendum zu einem […]

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