Ken Jebsen: Eine rhetorische Massenvernichtungswaffe

Dieses Interview hatte sich der selbsternannte Menschenfreund sicherlich etwas anders vorgestellt. Bei der Mensur führte Ken den Degen brillant und der Moderator selbst rutschte in eine fast nicht mehr wahrnehmbare Nebenrolle. Was man dem Moderator zugute halten muss, er platzierte ungewollt seine Spitzen so gut, dass Ken Jebsen zur Hochform auflief. Mir selbst ist der so genannte „Jo Menschenfreund“, der den Angaben nach wohl Pirat ist, bisher unbekannt und ich habe auch nicht die Intention, das zu ändern. Seine Hilflosigkeit gegen die rhetorische Massenvernichtungswaffe Ken Jebson allerdings amüsierte mich.


Das Interview an sich hat zum Teil sehr gute Argumente und nach dem obligatorischen Teil der Selbstverteidigung brachte Ken wirklich viele Dinge sehr gut auf den Punkt. Wie es sich für einen guten Krimi gehören würde, steigt die Spannung – auch innerlich bei Ken – zum Ende hin weiter an. Der „Moderator“ braucht mehrere zaghafte Versuche, um das Interview zu beenden. Prädikat: absolut sehenswert. An Ken werde ich allerdings auch noch Kritik üben, da er zum Teil Argumente führt, welchen ich widerspreche, aus eigener Erfahrung.

Sowohl die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Dagmar Reim, als auch die intellektuelle Schlupfwespe Henryk M. Broder bekommen ordentlich ihr Fett weg. Er räumt auf mit der Vergewaltigung von Begriffen wie „Verschwörungstheorie“ oder „Antisemitismus“ und gibt einige Einblicke in sein Privatleben. Hier einige Zitate aus dem Interview, welche ich zum Teil verkürzt oder sinngemäß abbilde:

  • Zweifel sind die Grundausstattung eines Journalisten.
  • Krieg sollte im 21. Jahrundert ein überholtes Mittel sein.
  • Intendantin Dagmar Reim lügt, ich habe im Rundfunkrat nachgefragt, auch dort wurde kein Beweis geführt.
  • Ich habe keine Illusionen mehr, was da draußen in der Presselandschaft abgeht.
  • Man kann Beweise erfinden, nur weil man Leute loswerden will. Man konstruiert einen Beweis und kann sicher sein, dass niemand danach fragt.
  • Warum geht die Intendantin nicht gerichtlich gegen meinen Vorwurf der Lüge vor? Das kann ich Ihnen sagen, weil es keinen Beweis gibt.
  • Henryk M Broder ist eine Art Sniper, der aus dem Hintergrund zuschlägt, das ist so unterirdisch.
  • Dieses ständige Messen mit zweierlei Maß mach‘ ich nicht mit.

Zu dem folgenden Teil möchte ich sagen, dem widerspreche ich vehement, auch wenn ich Verständnis aufbringen kann für seine Situation. (Verkürzte Version nur zum Verständnis, worum es geht)

Wenn Journalismus darin besteht, das man nur noch voneinander abschreibt, das ist ja dauernd passiert.., nur zwei Journalisten haben mich persönlich getroffen….. es hat mich gewundert, wie wenig Menschen sich die Mühe machen….

Als mir klar wurde, dass Ken geschlachtet werden soll, kontaktierte ich ihn mehrfach, um die Fakten zu bekommen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich so gewissenhaft wie möglich recherchiere und auch den richtigen Leuten unangenehme Fragen stelle. Zu jener Zeit jedoch kam keinerlei vernünftiges Feedback von Ken, sondern völlig wirre Nachrichten bei Facebook, die ich überhaupt nicht verstand. Natürlich hätte er sich Backup aus dem Mainstream erhofft, allerdings waren zu dem Zeitpunkt die alternativen Medien seine einzige Chance. Das vernachlässigte er – zumindest in meinem Fall – sträflich und so habe ich mich auch nicht weiter mit den Ereignissen beschäftigt. Bei Unrecht geht es mir jedoch nicht um Ego, sondern darum, darüber aufzuklären und daher mache ich nun auch gerne diesen Artikel.

Einen weiteren Vorwurf möchte ich noch platzieren. In dem Interview wirft Ken Henryk M. Broder ein ungeheuerliches Zitat vor und macht sich selbst dessen schuldig, was er kritisiert. O-Ton zu Broder von Ken: „Seine Sprache disqualifiziert den Mann, ich möchte nur mal eins zitieren. Er hat doch gesagt über die Palästinenser … und er redet über Menschen. Zitat: Es wird keinen Frieden geben, so lange dieses parasitäre Pack nicht von seinem “Recht auf Rückkehr” Gebrauch macht.

Tatsächlich greift er in seinem Beitrag die „humanitären Organisationen“ an und nicht die Palästinenser. Aus dem Artikel von Broder:

Vom Designer-Sofa den Kamof den Palästinenser um Selbstbestimmung unterstützen, abends mit einer Bloody Mary auf das Wohl der Hamas anstoßen und zwischendurch Bettelbriefe nach Europa schreiben – was für ein Leben!

So lange dieses parasitäre Pack nicht von seinem “Recht auf Rückkehr” Gebrauch macht, wird es keinen Frieden in Palästina geben. Bei Berio am Winterfeldtplatz sind noch ein paar Stellen frei.[1]

Auch wenn ich Herrn Broder nicht mag und auch seine Ergüsse normal nicht lese, war diese Anschuldigung so gravierend, dass ich es überprüft habe. Da lieber Ken, musst du selbst etwas korrigieren.

Insgesamt sonst ein Interview, dem ich in sehr vielen Punkten beipflichte und was auch gut anzusehen ist. Wenn wahrscheinlich auch ungewollt, vielen Dank dafür an den Moderator.

Carpe diem

[1] http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/schickt_die_referenten_in_die_wohl_verdienten_renten/

Schreibe einen Kommentar

Kursanbieter: L&S RT, FXCM