Rio-Tinto: Fragwürdige Sparmaßnahmen beim Rohstoffriesen

Die Bergbaugesellschaft Rio Tinto kündigte ein drastisches Sparpaket an, sieben Milliarden Dollar in nur zwei Jahren. Rio Tinto gehört zu den drei größten Abbauunternehmen der Welt. Seit der deutlichen Abkühlung von Chinas Konjunktur bereitete man sich bei Rio Tinto mit dem Rotstift vor. Im Gespräch mit IKNews erhob ein Insider der Firma schwere Vorwürfe, während der Mittagspause in der Kantine seien Mitarbeiter per Anruf über ihre Kündigung informiert worden. Die Freistellung erfolgte sofort und Mitarbeitern mit Zugang zu kritischen Informationen wurden diese sofort entzogen. 


Es erwischte die betroffenen Mitarbeiter wie ein Blitz. Gemütlich mit Kollegen beim Mittagstisch, gut gelaunt und voller Tatendrang, die Gedanken bei den Weihnachtsgeschenken für die Familie, eigentlich ein idyllisches Bild. Diese Kulisse wurde von einigen schrillenden Tönen unterbrochen, die Gesichter versteinerten in wenigen Sekunden. Soeben hatte man mitgeteilt, dass der Mitarbeiter ab sofort freigestellt sei und sich direkt nach Hause begeben dürfe.

Was auf den ersten Blick nach einem Bericht aus dem Tagebuch eines chinesischen Wanderarbeiters klingt, betraf nach Informationen, die IKNews von einem Insider bekam, Mitarbeiter von Rio Tinto. Schwelgten diese eben noch in völlig anderen Gedanken, brach binnen Sekunden das Leben, welches man bis eben noch lebte, wie ein Kartenhaus zusammen. Sozial verträglich kann man das nicht unbedingt nennen und die Form, darüber wollen wir nicht sprechen.

Wie IKNews von dem Insider mitgeteilt wurde, könnte das angekündigte Sparpaket unter anderem die IT-Abteilung von Rio Tinto treffen. Überwiegend ist diese für das Customer-Relationship-Management (CRM) verantwortlich und verursacht zum Teil hohe Kosten. Ein Outsourcing in Form des Verkaufs dieser Sparte könnte dem Unternehmen einen Teil der notwendigen Einsparungen bescheren, die kürzlich angekündigt wurden. Die Pressesprecher (UK) von Rio Tinto waren für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht zu erreichen.

Bei einem Jahresgewinn von etwa 10 Milliarden Dollar ist eine Einsparung von 3,5 Milliarden Dollar keine Kleinigkeit. Wie Rio Tinto mitteilte, sollen insgesamt nur eine Milliarde Dollar bei den Explorationen eingespart werden, woher der Rest stammen soll, darüber wollte man noch nicht so detailliert sprechen. Betroffen seien vor allem die Bereiche Aluminium und Kohle, soviel wollte man bereits mitteilen. Als wahrscheinlichste Möglichkeit ist hier natürlich der Stellenabbau zu erwarten. Sollte sich die konjunkturelle Abkühlung Chinas fortsetzen, wovon ausgegangen werden kann, dürften weitere Einsparungen folgen. Das Unternehmen selbst will nach eigenen Aussagen mit den sieben Milliarden Einsparungen bereits einer anhaltenden Abkühlung Rechnung tragen.

Rio Tinto ist wie auch Alcoa eines der Fieberthermometer der Weltkonjunktur, daher sollte man den Blick ab und an darauf richten.

Carpe diem

Bildquelle: Wikipedia – Stephen Codrington


13 Responses to Rio-Tinto: Fragwürdige Sparmaßnahmen beim Rohstoffriesen

  1. Frank H. sagt:

    Tja, fröhliche Weihnachten überall. Japan hat gerade eben ein neues Konjunkturpaket auf Pump aufgelegt. Die Eurozone hält den toten Markt ebenso mit Kredit am Scheinleben.
    Und das US Pferd lahmt an allen 4 Füßen. Lediglich die Militärs, Waffenschieber, Sargmacher und Totengräber haben Hochkonjunktur.
    Welcome To The Club Of BIG MONEY.

  2. anarruko sagt:

    das muss nichts heißen.
    kann auch sein das china sich ein anderen handelspartner gefunden hat.

  3. Babs sagt:

    @Jens,

    schau Dir mal die Inhaberin und ihre rigiden Methoden an, die sie jedem entgegenbringt. Gier frisst Hirn hat die wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen. Wundert Dich da der Umgang mit ihren MA?

  4. Zartbitter sagt:

    Wer beruflich mit grösseren Konzernen zu tun
    hat, der weiß, das es der neue „Führungsstil“
    ist, der dort herrscht.

    Derzeit wird in allen Branchen mit Volldampf
    „optimiert“, d.h. MA werden entlassen oder
    nicht mehr ersetzt.

    Wie das aufgefangen wird?

    Das Zauberwort heisst „Gewinnmaximierung
    durch Arbeitsverdichtung bei Verlängerung
    der Wochenarbeitszeit zu gleichen Gehalt“….

    … na das wird schon gut gehen, oder?

  5. AE-35 sagt:

    Exakt!

    Genau wie das hier „…und Mitarbeitern mit Zugang zu kritischen Informationen wurden diese sofort entzogen“.

    Das gehört generell zu den ersten Dingen an die gedacht wird. Manche Kollegen/innen merken sogar erst das sie Entlassen wurden, wenn ihr IT-Konto nicht mehr „funktioniert“.

    Aus Sicht der Konzerne gilt generell: „Deine“ Aktien steigen umso höher, desto weniger Mitarbeiter Du bei gleichem Auftragsvolumen und Umsatz hast.

    Alles was zählt sind die Gewinne der Aktionäre. Der Mitarbeiter/in ist nichts mehr weiter als der die Bilanzen verunreinigende Dreck! Und Dreck muss schließlich weitgehendst beseitigt werden, denn die BRD/Welt soll schöner werden.

    Früher hieß es mal „Personalabteilung“ (angestellte Menschen), dann „Human Ressources“ (Menschenmaterial) und jetzt „Ressources“ (Material).

    Das „Material“ wird in den Kalkulationen heutzutage genau so berechnet wie Sachwerte.

    Der Mensch, der abhängig Beschäftigte zumal, ist zur Sache geworden!

    Nur weiter so, schaut nur alle untätig dabei zu wie sie uns und jegliche Menschlichkeit zerstören.

    Der „Dank“ des Imperiums der dunklen Seite der Macht, ist Euch sicher.

    AE-35

  6. SanJa sagt:

    So sehr ich sonst deine Kommentare würdige, muss ich dich doch des besseren belehren.

    „Früher hieß es mal “Personalabteilung” (angestellte Menschen), dann “Human Ressources” (Menschenmaterial) und jetzt “Ressources” (Material).“

    Teilweise heisst es heute immernoch „Personalabteilung“. Heute, so auch wie in meinem Studium, heisst es „Human Resources“ aber direkt die abwertende Übersetzung hernehmen ist nicht koscha, AE, und bitte mit einem „s“. Den Resource wird eher so übersetzt:

    Ressource, Quelle, Betriebsmittel, Rohstoff

    Und ich habe noch nirgendswo gelesen oder gehört, dass man nurnoch „Resources“ sagt, was wiederrum nicht Material ist.

    Beim Rest schliesse ich mich dir an.

    Gruß

  7. EuroTanic sagt:

    Solange die Menschen den Dreck der Firmen kaufen, die ihre MItarbeiter und Kunden wie Dreck behandeln wird sich das nicht ändern. Ich kaufe so gut wie nichts mehr Supermarkt. Lebensmittel baue ich so gut es geht selber an, oder sammle Wildkräuter. Verbrauchsgegenstände oder Haushalt etc. kaufe ich nur noch gebraucht. Sollen sie doch alle auf ihrem Mist sitzenbleiben.

  8. tugrisu sagt:

    Die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialordnung soll allen Menschen und der Gemeinschaft dienen. Traditionelle Kennzahlen, wie etwa das Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder die Wachstumsrate, die nur bedingt mit dem Wohlstand der Menschen und der Nachhaltigkeit des Wirtschaftens verknüpft sind, sollen daher nicht mehr alleinige Orientierungsgrößen für die Wirtschaftspolitik sein.

    Da Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit universelle Grundwerte sind, wollen wir auch über den nationalen Rahmen hinaus auf die Berücksichtigung dieser Werte hinwirken.

    Freiheitlich ist eine Gesellschaftsordnung, in der die individuelle Entfaltung des Menschen im Mittelpunkt steht. Sie wird durch das Gemeinwohl sowohl gestärkt als auch beschränkt. Deshalb sind Freiheit und Verantwortung untrennbar miteinander verbunden.

    Gerecht bedeutet, dass die Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Gesellschaft so gestaltet sind, dass sowohl eine Teilhabe als auch ein angemessenes Leben grundsätzlich gewährleistet werden.

    Nachhaltig ist ist ein auf Dauer angelegter, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und der Umwelt. Die Haushalts- und Subventionspolitik, sowie das Finanzsystem, müssen dem Menschen und der Realwirtschaft langfristig dienen.

  9. SanJa sagt:

    Der neue Eid für angehende Bundestagsabgeordnete?!?!

    Sehr schön formuliert. Gefällt mir.

  10. AE-35 sagt:

    @SanJa

    Das von „Human Resources“ zu „Resources“ (mit einem S 😉 ) wurde den mir bekannten Human-Resources-Leuten genau so, während ihrer Schulungen weitergegeben. Wohlgemerkt bei einem sogenannten „Global Player“, nicht etwa bei einem Mittelständler. Ich rede hier von einem Konzern der pyramidalen Elite!

    Dort wurde auch darüber beraten in der zentralen Mitarbeiterdatenbank künftig nicht mehr nur „Mrs“ und „Mr“ zu führen, sondern auch Begriffe für „Beides“ bzw. „von nach“ einzuführen.

    Also im Sinne der Gender-Agenda die Geschlechtlichkeit zu „erweitern“. Dabei dachte man vor allem an die Konzernverbindungen nach Asien, wegen der dort häufiger vorkommenden Geschlechtsumwandlungen.

    Und ich muss wissen wovon ich hier berichte, denn ich kannte alle Beteiligte und die dahinterliegenden Prozesse, auch wenn ich damals mit deren Abteilung nichts direkt zu tun hatte.

    Wie gesagt, dass das nicht überall so ist, wie ich geschildert habe, ist mir schon klar. Nur, die Großen setzen nun mal die Trends. Was dort läuft, wird früher oder später auch weiter „unten“ ankommen.

    Es gibt also aus meiner Sicht keinen Grund zur Entwarnung!

    AE-35

  11. AE-35 sagt:

    @EuroTanic

    Richtig!

    Vor kurzem schrieb ich hier:
    „Lasst die Menschheit vom Krebs dieses Planeten zum Krebs dieses Systems werden, dann stirbt was uns wirklich bedroht.“

    Dein Handeln geht in diese Richtung.

    Sehr gut!

    Wir müssen diesem System die Kraft rauben ehe es uns unwiderruflich mit Haut und Haaren gefressen hat.

    AE-35

  12. tugrisu sagt:

    Nö, hab ich bei den Piraten im Grundsatzprogramm gefunden. Muss man ja alles selbst raussuchen und lesen. Auch bringen die MSM nur Gülle….

  13. Habnix sagt:

    Ja klar geht das gut,denn dadurch verschärft sich die Finanzielle Lage der entlassenen Arbeitnehmer und Angestellten die dadurch gedrängt werden sich billiger am Arbeitsmarkt an zu bieten und so mit eine Lohnspirale nach unten dreht.

    Eine Verklumpung des Marktes wird statt finden wo sich immer größere Konzerne finden die dann alles beherrschen und bestimmen in der Welt. uaach pfui 🙁

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