Zitat des Tages

“Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen wollen.”
John Maynard Keynes (aus den Kommentaren)


4 Responses to Zitat des Tages

  1. theuserbl sagt:

    Mal eben einem Moment der Erkenntnis gehabt. Schreibe ich ihn mal kurz auf, bevor ich hinterher wieder meine Sentimentalität bereue.

    Ich habe mich oft gefragt: Wenn ein Mensch öfter wiedergeboren werden sollte, warum kann er sich nicht an seine früheren Leben erinnern? Und warum gibt es auf dieser Welt soviel Hass und Kriege.

    Ich hatte die Antwort schon so oft von Leuten mit Nahtodeserfahrungen und so gehört und gelesen. Doch ich habe sie immer ignoriert.

    Genauso wie man blinden Leuten schlecht etwas über Farben erzählen kann, ist es auch mit anderen Dingen. Daher muß ich erst für eine Erklärung etwas ausholen:

    Hört in euch hinein und überlegt, was ihr im Leben früher gerne erreichen wolltet. Meist hat es mit Erkenntnisgewinn und/oder damit zu tun, anderen zu helfen. Stellt es euch richtig vor, daß ihr auf dem Wege zu diesem Ziel seid. Wenn ihr es euch richtig vorstellt, spürt ihr vielleicht etwas, das man als „inneres Glück“ bezeichnen könnte. Es fühlt sich möglicherweise auch wie „sich öffnen“ oder so an. Spürt dieses Gefühl und merkt es euch.

    Nun stellt euch vor, daß dieser Weg aus irgendwelchen Gründen verlassen wurde. Ihr macht etwas, das euch nicht ganz so gefällt. Ihr arbeitet Tag ein Tag aus IRGENDWAS. Und habt kaum Zeit sich um anderes zu kümmern. Stellt euch auch das richtig vor. Vielleicht spürt ihr nun etwas, das man als „innere Dunkelheit“, „innere Depression“ oder „seine Sicht begrenzen“ beschreiben könnte. Spürt auch dieses Gefühl und merkt euch auch das.

    Das „innere Licht“ ist wie ein Kompass, der einen auf einen bestimmten Weg führt. Je heller das „innere Licht“, desto dunkler und kälter kann es um einen herum sein.
    Hat man jedoch eine „innere Dunkelheit“/“innere Depression“, dann braucht man äußeres Glück. Der eine ißt viel, der andere ißt viel Süßes, welches Glückshormone freisetzt. Wieder andere rauchen Zigaretten, etc.
    Doch der innere Kompass schreit weiterhin, daß es der falsche Weg ist. Und so ignoriert man ihn und versucht ihn zu beteuben. Der eine nimmt Drogen (Harte Drogen oder Alkohol), der nächste guckt ständig Fernsehen und Filme. Ein anderer lenkt sich mit viel Arbeit ab. Und wieder jemand anderes spielt ständig Computerspiele.

    Ja, es ist ein ablenken. Und ich behaupte, die Mehrheit der Bevölkerung lenkt sich (un)bewußt ab, um nicht auf die innere Stimme hören zu müssen.

    Auch wenn ich einige Fleischesser hiermit vor den Kopf stoße, möchte ich auch noch einmal auf die Aussage von Leo Tolstoi hinweisen:
    »Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben«

    Dieser Aussage stimme ich uneingeschränkt zu. Wer dermaßen aufs Weggucken konditioniert ist, daß er – indem er vor allem Billigfleisch kauft – nicht nur Massentierhaltung und Tierquälerei toleriert, sondern sogar finanziell unterstützt, der guckt auch weg, wenn sein Land gerade ein anderes Land überfällt und so.

    Jeder schiebt auch die Verantwortung auf den jeweils anderen:

    Der Konsument sagt: „Was kann ich denn dafür, wenn die Bauern die Tiere so schlecht behandeln.“

    Der Bauer sagt: „Was kann ich denn dafür, wenn der Kunde nicht bereit ist, für artgerechte Tierhaltung zu bezahlen.“

    Der Politiker sagt: „Die meisten Konsumenten wollen günstiges Fleisch. Wenn wir die Gesetze ändern, haben wir die Mehrheit der Wähler gegen uns.“

    Jeder kann aber für sich etwas dran ändern. Die Verantwortung wird jedoch einfach auf andere geschoben.

    Dieses ist nur ein Beispiel. Auch in anderen Bereichen guckt man weg und schiebt die Verantwortung auf andere.

    Auf diese Weise entstehen meiner Meinung nach auch Kriege. Indem keiner auf seine innere Stimme hört und sämtliche Verantwortung auf andere schiebt.

    Ich sagte am Anfang, daß ich nun auch verstehe, warum sich kaum einer an sein früheres Leben erinnert, wenn es denn Wiedergeburt geben sollte.
    Es hat sicherlich mehrere Gründe. Einer davon wird sicherlich sein, daß auch kaum einer es überhaupt WILL. Wenn man zurückblickt ist einem möglicherweise schon einiges aus dem aktuellen Leben fremd. Da möchte man sich nicht noch mit weiteren Leben beschäftigen.

    Nur soviel zu meiner derzeitigen Sichtweise.

  2. Herr Schmidt sagt:

    Sehr gute Fragen….Jahrtausende alt ….Nur: beantworten kann ich die auch nicht.
    Aber aus diesem einfachen Grund sollte man sich im gegenwärtigen Leben zusammenreißen, um da nicht in irgendwelche Schwierigkeiten zu kommen, die man hätte vermeiden können…Eigendlich ganz einfach.
    Habe mal irgendwo gelesen, dass der Atheismis, die Haltung „nach dem Tod ist alles vorbei“ erst seit Beginn der Industrialisierung zu einer „Massenbewegung“ wurde.

  3. Geschoepf sagt:

    Ja so ist es, wir lenken ab und werden abgelenkt, vom wirklichen LEBEN. Das ist eine der Auswikungen des Systems in dem wir leben. Wir sollen nicht leben um des Lebenswillen, sondern um dem „System“ – also bei uns, dem Kapitalismus zu dienen. Eine gewisse Schicht, provitiert davon, in dem andere für sie (mit) arbeiten. Dazu ist der Kapitalismus auf ständiges „Wachstum“ ausgerichtet, obwohl das ja an sich schon vollkommen unmöglich ist. Mit den Folgen der Zerstörung an der Umwelt und gnadenloser Ausbeutung auch von unseren Mitgeschöpfen, den sogennanten „Nutztieren“. Ein wahrhaft wahnhaftes System, von ebensolchen Mitmenschen ausgedacht, aber eben für eine bestimmte Anzahl von Menschen, sprich „Elite“ sehr lukrativ – noch.
    So lange bis die breite Masse der arbeitenden Menschen dies nicht mehr mitmacht, und dem Konsumwahn und Zwang die rote Karte zeigt, oder der Kollaps auf Umweltebene, das heißt Umwelschäden, die uns das Leben unmöglich oder nur noch eingeschränkt möglich machen, Rohstoffmagel, Energiemangel usw. erfolgt. Mal sehen, was zu erst eintritt, das „Aufwachen“ der Mehrheit, oder der ökologische und ökonomische Zusammenbruch. Dann spätesten werden sie – „die Masse“ – wach.

  4. Geschoepf sagt:

    „Warum wir uns vom Kapitalismus befreien müssen“

    http://westendverlag.de/westend/buch.php?p=82&n=leseprobe

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