Divergenzen soweit das Auge reicht

Eine Divergenz bezieht sich auf eine allgemeine Abweichung und im Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Börsen spricht man von einer Divergenz, wenn ein Indikator in eine andere Richtung tendiert als der Kurs an einer Börse. (1) Dies deutet somit auf eine Trendwende hin. (2) Seit November letzten Jahres hat der DAX um knapp 1100 Punkte zugelegt und ist wenige Prozente davon entfernt das Allzeithoch von 2007 bei 8151 Punkten zu überbieten. Fast ohne einen nennenswerten Rücksetzer ist der DAX über die 8000 Punkte gestiegen. Diese Marke hat zwar keine charttechnische und psychologische Bedeutung, aber sie wurde dennoch von zahlreichen Medien als Einstiegssignal für den Bullenmarkt ausgerufen. Lt. Frank Stocker sind viele DAX-Titel im historischen Vergleich noch sehr günstig und der aktuelle DAX-Rekord nur eine optische Täuschung, denn in Wahrheit liegen die Kurse weit tiefer und haben noch einiges Luft nach oben.(3) Kursziele von 9000 bzw. 10000 Punkten werden schon genannt. Im Grunde ist nur die 8151 Punkte im DAX die bedeutende Chartmarke, die einen Widerstand bildet. Genauso wie im Jahre 2007, als eben dieses Hoch bei 8151 angelaufen wurde, sah man keine große Kaufwelle nach dem Überwinden dieser Marke. Wäre dem so gewesen, der DAX hätte weniger als 2% darüber deutlich und dauerhaft nach unten gedreht. Als Anleger kann man sich gerne einbilden, dass das heute anders ist. Dennoch ist das der Spruch, der aus monetärer Sicht für allzu viel Anleger seit ewigen Zeiten eine Mausefalle wurde.

Darüber hinaus wird diese Aktienrally nicht durch steigende Umsätze des Volumens bestätigt, sondern es ist eher rückläufig. Das sollte einen Anleger eher nachdenklich machen. Auch sind Assets, die die Rally normalerweise begleiten, wie z.B. Öl und Kupfer nicht gleichauf mit den Aktienindizes gestiegen. Im Gegenteil die Schere zwischen diesen Assets und Aktienindizes hat sich enorm ausgeweitet und aufgrund historischer Vergleiche hat sich diese Schere entgegen der fundamentalen Rahmenbedingungen fast immer abrupt geschlossen. Der folgende Chart zeigt die Divergenz zwischen dem Kupferpreis und dem S&P 500. (4)

SPX_Copper_Mar2013

Der Kupferpreis ist ein sehr aussagekräftiger Divergenzindikator und aktuell wäre das der Fall, dass eine Trendwende in den Aktienmärkten eingeleitet werden könnte.

Carpe Diem,

Erkan

 

Quelle:

(1)  http://de.wikipedia.org/wiki/Divergenz

(2)  https://www.cfx-broker.de/wissen/trading-wissen/cfx-ratgeber/divergenz-als-indikator-fuer-eine-trendwende-an-der-boerse/

(3)  http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article114451358/Boersenrekorde-fallen-und-der-Dax-hat-noch-Luft.html

(4)  http://mcoscillator.com/data/charts/weekly/SPX_Copper_Mar2013.gif

 


4 Responses to Divergenzen soweit das Auge reicht

  1. Nver2Much sagt:

    Und wer hat wieviel Geld auf seinem Konto?

    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/03/16/eu-enteignet-bank-kunden-gesetz-am-sonntag-am-montag-ist-das-geld-schon-weg/

    Ich weiß noch wie ich vor 2 Jahren belächelt wurde als ich das in den Raum stellte.

  2. Janu sagt:

    Eine derart langanhaltende Rally hatten wir zuletzt 1996.

    Wie bei Ausbruch der Börsen- und dann Weltwirtschaftskrise 1929 wird auch jetzt wieder wie wahnsinnig AUF KREDIT spekuliert: http://www.counterpunch.org/2013/03/12/dow-sets-record-on-feds-qe/ .

    Die FED gibt den Banken monatlich Kredit in Höhe von $ 83 Mio. für die Börsen-Zockerei heraus (Siehe: http://investmentwatchblog.com/bidermans-daily-edge-why-stocks-are-rising-even-as-economy-slumps/ ).
    .

  3. Janu sagt:

    Nachtrag: Statt fälschlich „$83 Mio.“ – richtig: $83 Milliarden (=englische billion)

  4. roby sagt:

    Das gibt noch ein böses erwachen für alle Börsenfreaks.

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