Armut in Griechenland von der Medienaufsicht verboten

Griechenland, mitten in Europa. Die Wirtschaft sprudelt nur so vor Kraft und die Sonne scheint auf die sonnigen Gemüter der Helenen. Nichts, aber auch gar nichts kann diese Idylle trügen. So zumindest sieht das die Medienaufsicht in Griechenland. Um den Medienkonsumenten kein verzerrtes Bild zu liefern, ist es nun unter Strafe verboten, Bilder von verwahrlosten oder verarmten Bürgern zu zeigen. In großen Teilen Griechenlands ist das Bild der wirtschaftlichen Katastrophe allgegenwärtig, aber wenn es nicht im Fernsehen kommt, dann ist es auch nicht real. Leider scheint diese Logik sogar zu funktionieren. Ein Beispiel der freien Presse in einem freien Europa.


Diese Geschichte ist nicht neu, aber dennoch topaktuell. Heise zum Beispiel berichtete am 11. Februar darüber. Leider vertraut immer noch ein großer Teil der Menschen auf die Konzernmedien und glaubt daran, dass diese das Bedürfnis haben, die Bürger zu informieren. Von diesem Konzept hat man sich jedoch schon sehr lange verabschiedet. Da auch ein Großteil der Medien von Werbung lebt, ist Konsum befohlen. Würde man realitätsnah berichten, müsste man sich ein neues Geschäftsmodell überlegen. Wem die Öffentlich-Rechtlichen verpflichtet sind, ist wohl überflüssig, zu erklären.

Erstaunlich ist, dass die Menschen nicht irgendwann anfangen, sich zu wundern, nein, gar empören. Was müssten eigentlich die Aufgaben einer „Medienaufsicht“ sein? Sie nimmt eigenständig und unabhängig die öffentliche Verantwortung für die Sicherung der Meinungsvielfalt war, so lautet die offizielle Definition. Wenn schon auf die Inhalte Einfluss genommen wird, dann sollte sich das auf volksverdummende Inhalte beziehen, die wirklichen Schaden anrichten. Nein, dieses Tittytaintment wird gar hofiert und ins Unermessliche ausgebaut. Wer sich versehentlich tagsüber in einen der Privatsender hineinklickt, kann als intelligenter Homo Sapiens nur erschüttert den Informator abschalten, zu offensichtlich ist das Brainf***ing. Nein, so etwas stört nicht, das ist gut für das Volk. Perfekt ist es dann, wenn den Menschen neben der Verwahrlosung des eigenen Intellekts noch eine ordentliche Portion Prozac oder Flucitin draufgeschaufelt wird. In Zeiten wie heute fürchtet sich jede Regierung vor denkenden Humanoiden.

An dieser Stelle kann allerdings eine Beruhigung ausgesprochen werden, der selbst denkende Teil der Bevölkerung nimmt stetig ab. Keine Panik also für unser Nomenklatura. Was nicht durch die Medien oder Medikamente ruiniert wird, dem wird spätestens mit der ganzen Reihe an Schulreformen der Rest gegeben. Eigentlich verwunderlich, wo wir doch „ein Europa“ wollen. Warum greifen wir nicht auch einmal die guten Dinge auf, wie zum Beispiel das vorbildliche Bildungssystem in Dänemark? Ach ne, dann hätten wir ja intelligente Bürger und die braucht kein Mensch?!?

Machen wir lieber weiter wie bisher und verdummen die Bevölkerungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Danach kontrollieren wir die Medien einfach und wenn dort nichts von Armut zu sehen ist, dann muss es ein subjektives Gefühl sein, vielleicht ist man nur in den falschen Gegenden unterwegs gewesen? Schöne neue Welt!

Carpe diem

Leseempfehlung: http://www.heise.de/tp/artikel/38/38543/1.html


11 Responses to Armut in Griechenland von der Medienaufsicht verboten

  1. Newsticker2012 sagt:

    soweit ich mitverfolgt habe gibt es bereits stadtteile in Athen die unter Anarchie stehen.

    http://www.format.at/articles/1218/521/326495/ueber-strassen-athens-hauch-anarchie

  2. Frank H. sagt:

    Für wohltätige Zwecke und für seine baulichen Wiederherstellungsarbeiten an San Damiano nahm Franz Waren und Geld aus dem Geschäft seiner Eltern. Dies führte zu Streit mit seinem Vater, der schließlich vor dem Richterstuhl des örtlichen Bischofs Guido II. einen Prozess gegen seinen Sohn führte. In dieser Gerichtsverhandlung, die im Frühjahr 1207 öffentlich auf dem Domplatz stattfand, entkleidete sich Franziskus vollständig, verzichtete mit dieser Geste auf sein Erbe und sagte sich von seinem Vater los. Seine überlieferte Aussage:

    So hat der Herr mir, dem Bruder Franziskus, gegeben, das Leben der Buße zu beginnen: Denn als ich in Sünden war, kam es mir sehr bitter vor, Aussätzige zu sehen. Und der Herr selbst hat mich unter sie geführt, und ich habe ihnen Barmherzigkeit erwiesen. Und da ich fortging von ihnen, wurde mir das, was mir bitter vorkam, in Süßigkeit der Seele und des Leibes verwandelt. (Testament 1-3[7]) In den Biographien und Legenden wird diese Begebenheit hagiographisch überhöht.

    Als Franziskus 1208 am 24. Februar, dem Gedenktag des Apostels Matthias, in der kleinen Kirche von Portiuncula die Messe hörte, wurde er auf jene Stelle des Evangeliums nach Matthäus (10,5–14 EU) aufmerksam, die von der Aussendung der Jünger erzählt:

    Geht aber und predigt […] Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch. Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Mt 10,8–10 EU

    Gibs den Armen und nimm es ungeniert bei den Reichen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Robin_Hood

  3. Lucy Sky sagt:

    @News
    Der Artikel war von vor den Wahlen. In Athen ist bis auf die Eingriffe der Goldenen Morgenroete gegen legale und illegale Einwanderer alles ruhig. Wir sind in eine Art Starre oder Ohnmacht verfallen.

    Zum Artikel:
    Das Gesetz schiebt die Neuarmen vor, es heisst eigentlich, dass man die Armen, wie sie z.B. vor den Essensausgaben in der Schlange stehen, nicht ohne sie vorher zu fragen fotografieren oder filmen und das dann auch noch veroeffentlichen darf. So dargestellt, macht es Sinn, denn viele schaemen sich abgrundtief und wollen nicht erkannt werden. Ich allerdings denke, dass das nur als Vorwand benutzt wird und das Volk ruhig halten soll. Macht allerdings wenig Sinn, denn die Mehrheit der Bevoelkerung lebt in den Zentren, dort wo man die Armit taeglich live erleben kann.

  4. EuroTanic sagt:

    @Frank H.
    „keine Schuhe“
    Sowas kann auch nur sagen, wer nicht im kalten Täuschland wohnt. LOL

  5. Newsticker2012 sagt:

    @Hallo Lucy

    Ja ich weiss der Artikel sollte nur ein Aufhänger sein, bei Maybrit Illner letzte Woche war der Mr. Dax und er war mit einem Kamerateam in Griechenland und auch Athen..und schilderte die neuesten Momente.
    Kinder die vor Hunger umfallen..ect und auch Anarchie.
    Gruss News

  6. Newsticker2012 sagt:

    @Lucy

    ab Minute 14.30

    http://www.youtube.com/watch?v=d8YZ-QLXN6k

    gruss News

  7. Lucy Sky sagt:

    @News

    Ich weiss, dass hier Kinder ohnmaechtig werden vor Hunger. Und die Feuer dienen dazu, die Obdachlosen zu waermen. Leider ist von der Anarchie nix zu bemerken. Ohnmacht, nichts als Ohnmacht. Von unserem Blog hat sich der Mitarbeiter zurueckgezogen, da es aufgrund der vielen heissen Themen – gerade auf regionaler Ebene – schnell mal zu ’ner Anzeige kommen kann. Er ist Lehrer und hat als Staatsangestellter (und Vater von 2 Kindern) Angst, da allein schon die Anzeige Grund fuer eine fristlose Entlassung ist.

  8. Mr Mindcontrol sagt:

    Zum Bild: Ich finde es hier nicht ganz seriös einfach unkommentiert ein Bild aus Spanien zu nehmen, dieses Bild wurde im Zuge der ganzen Zwangsräumungen in Spanien vor ca. 2 Jahren gezeigt, nur so zur Info!

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