Just in Time: Die Gesellschaft am Rande eines Kollapses

Es ist fast atemberaubend, mit welch einer Kontinuität die Geschwindigkeit des Lebens zunimmt. Erstaunlich daran ist der Umstand, eigentlich gibt es keinen Zwang dafür, ausser jenem, den die Menschen sich selbst oktroyieren. Nur nichts verpassen, aber dabei das Leben komplett an sich vorbeirauschen lassen, das scheint die Devise. Die Menschen sind zwar irgendwie zufrieden mit der Situation, allerdings nicht glücklich. Der so genannte Burn-Out ist eine logische Konsequenz aus diesem Lifestyle.


Die Menschen in der modernen Konsumgesellschaft sind gewohnt alles und zu jeder Zeit zu bekommen. Dabei spielt die Psychologie eine große Rolle. Bestellt man etwas – etwa bei Amazon – dann ist die Lieferung bereits fest für den nächsten Tag eingeplant. Würde es sich um lebenswichtige Medikamente handeln, wäre dies noch nachvollziehbar, allerdings betrifft es so ziemlich jedes Handelsgut was man sich nur vorstellen kann.

Das Motto der Industrie, konsumieren bis der Arzt kommt, ist zum Programm geworden. Was dabei zum Teil für ein logistischer Aufwand dahinter steckt ist schon gewaltig.

Gestern durfte ich persönlich eines der dabei entstehenden Probleme am eigenen Leib spüren. Nach einem Kinobesuch in Magdeburg war ich mit meinem besten Freund auf dem Rückweg. Wir wollten noch kurz auf einem Rasthof anhalten und ein Getränk für den Rückweg kaufen. Direkt nach der Einfahrt war ein Halt unausweichlich, der Platz war völlig überfüllt mit LKW´s, in denen die Fahrer nächtigten. Wir beschlossen also links auf der „Vorbeifahrspur“ in einer Buchte kurz zu halten, ein Vordringen bis zur Tankstelle mit dem Fahrzeug schien unmöglich.

Nach der nächsten Parkplatzauffahrt von der Vorbeifahrspur stand bereits ein Schwertransporter der seine Pause einlegte. Das hätte uns durch die Möglichkeit, dann über den Parkplatz zu fahren, jedoch nicht berührt. Gerade als ich wieder beim Auto ankam, war bereits die erste Schwerlasttonne (Windrad) an uns vorbei gerollt und hielt hinter dem anderen schnarchenden Lkw. Damit war die erste Option wohl erledigt. Der Blick fällt nach hinten, vielleicht käme man ja noch rückwärts raus? Die Hoffnungen schwanden, nachdem die zweite „Schwerlasttonne“ direkt hinter uns zum stehen kam. Nun, es würde sicher gleich weiter gehen, nur etwas Geduld.

Nach etwa 15 Minuten Wartezeit und dem Abstellen der Motoren bei den LKW´s wurde dann doch die Situation etwas skuril und ich stieg aus, um die Fahrer zu fragen, wie es nun weitergehen solle. Leider ist mein polnisch nicht besonders gut und so ging ich zum Fahrzeug, was den Transport offensichtlich koordinierte. Ein deutsches Kennzeichen, Gott sei dank. Meine Frage konnte er allerdings nicht beantworten, einzig das der „Tscheche“ als erster in der Reihe, weigerte sich weiter zu fahren, da er sich sonst seine gesetzlich vorgeschriebene Ruhephase zerstören würde, bekam ich als Antwort. Nachts um 23.30 Uhr nicht unbedingt eine befriedigende Aussage, wenn man am nächsten Tag wieder arbeiten muss.

Nach kurzem Überlegen entschied ich mich, die Autobahnpolizei zu rufen um die Situation in irgendeiner Weise zu lösen. Etwa 15 Minuten später war diese dann auch vor Ort und klapperte die unterschiedlichen LKW ab und sprach am Ende mit dem Führer des Leitfahrzeugs. Man kam zu uns und erklärte, dass wir noch 20 Minuten warten sollten, sonst müsste der LKW-Fahrer seine Pause von vorne beginnen, selbst wenn er nur die benötigten 100m vor fahren würde. Natürlich dürften die Schwerlasttransporte nicht auf der Spur stehen, aber wo sollten die schon sonst hin? Es wird die Zeit auf der Fahrerkarte immer bis zur letzten Minute ausgenutzt und ein weiterer Fahrer der dann übernehmen könnte wäre zu teuer.

Ein wenig zerknautscht aber in dem Wissen, dass die Fahrer selbst ja auch nichts dafür können, warteten wir also weitere 20 Minuten ab. Etwa zur abgesprochenen Zeit wurde dann auch der vorderste Schwertransporter angelassen und die Lichter gingen an. Die Gedanken ans heimische Bett wurden munter, nun konnte es weiter gehen.

Leider stimmt das so nicht ganz, denn die „Schwerlasttonne“ direkt vor uns, blieb just an dem Punkt stehen wo er eben stand. Nun er wird sicher eben nur kurz noch irgendetwas notieren oder machen und dann wird es schon weitergehen. Nach etwa 5 Minuten weiterer Wartezeit und ohne eine erkennbare Anstrengung der „Tonne“ sich vom Fleck zu bewegen, machte ich mich auf in Richtung LKW. Ich klopfte an die Tür und die Fahrer der „Tonne“ hinter und vor uns saßen gemeinsam im Führerhaus und tranken Kaffee. Gestikulierend erklärte ich, dass wir noch immer darauf warteten von der Vorbeifahrspur wieder auf die Autobahn zu gelangen. Die Fahrer zeigten mir auf, dass nun diese beiden noch mindestens 20 Minuten Pause machen müssten, sonst gäbe es Strafe. Ich fühlte mich wie in Absurdistan.

Kommen wir nun zum Kernproblem dieser Geschichte. Die Menschen wollen alles sofort und das auch noch so billig, nein nicht günstig, so billig wie möglich. Der Kostendruck bei den Spediteuren ist in Folge dessen enorm und die Preise scharf kalkuliert. Natürlich wäre es sinnvoller, einen Ersatzfahrer zu haben, besonders im Schwerlastbereich oder auch einfach nicht die Fahrzeit bis zur letzten Minute auszureizen, so dass man noch ohne eine Strafe 100 Meter vorfahren könnte. All das ist aber nur ein Symptom unserer Konsum- und Highspeedgesellschaft.

Warum wird beispielsweise während der besten Spargelzeit in Deutschland, qualitativ minderwertigerer aus Griechenland in die Supermärkte transportiert? Nun er ist halt einen Euro billiger. Subventioniert aus Geldern die wir eingezahlt haben. Da Spargel recht schlecht zu Fuss ist, brauche ich kaum erklären, wie er den Weg in die Regale findet. Ähnliches findet sich bei Erdbeeren aus Ägypten und vielen anderen Produkten.

Was bei näherer Betrachtung bereits offensichtlicher ökonomischer Wahnsinn ist, bleibt auch bei weiterer Betrachtung ein ökologischer Wahnsinn. Jeden Tag sterben Menschen auf deutschen Autobahnen, eingeklemmt in Autowracks, weil völlig übermüdete Kraftfahrer die letzten Cents versuchen reinzufahren.

Würde man sich lokal und saisonal orientieren, es würde sich sehr viel Logistik einsparen lassen und auch die Ernährung wäre wesentlich ausgewogener und gesünder. Nicht jeder Mist der angeboten wird, muss unbedingt unter den eigenen Habseligkeiten landen. Gute lokale Produkte dürfen auch ruhig etwas teurer sein, weniger wegwerfen und bewußter Konsumieren, wäre hier hilfreich.

Insgesamt mal etwas Geschwindigkeit aus dem Leben nehmen und das genießen, was es auch wert ist, das kann ein Spaziergang oder ein gutes Gespräch mit Freunden sein.
Just in Time, drängt die Gesellschaft immer näher an den Kollaps und es bringt niemandem wirklich einen Vorteil. Wenn im Supermarkt abends um 20.00 Uhr keine frischen Brötchen mehr zu bekommen sind, geht man das nächste mal einfach früher einkaufen?

Carpe diem


16 Responses to Just in Time: Die Gesellschaft am Rande eines Kollapses

  1. Schliwutz sagt:

    Was ich mich allerdings frage ist, warum eigentlich diese regionalen Produkte immer auch noch ordentlich teurer sind, als die die von weit her angekarrt werden müssen. Das finde ich als Verbraucher recht befremdlich, da doch ein Großteil der Logistik die nötig ist wegfällt. Auch wenn´s subventionierte Ware ist, sollte der Preisunterschied nicht so groß sein. Aber wahrscheinlich denke ich mal wieder nicht im großen Stil 😉

  2. illumis sagt:

    Skuriel aber ihr bekommt eure Erdbeeren in Magdeburg aus Ägypten ?
    Also wir bekommen sie aus Portugal und Spanien so wie aus dem Inland. Aber mal davon ab das Spedition Gewerbe spart auch nur wo es nur kann, was da schon alles abgelaufen ist an Versicherung Schäden.
    Wenn das stimmt das Treuhand Trust gegründet werden dann kann ich das von einer Gesunden Sparte aus betrachten und erkenne das nicht die Schuld dem Michel zugeschoben werden kann , sondern an dem Satz zu Geschultet werden muss : in der Politik Geschieht nix zufälliges , wenn dann kann man sich sicher sein , das es genau so geplant ist. Aber um deinen Gedanken gang zuende zu gehen könnte man aber mittleerweile behaupten es wäre eine 50/50 Patt Situation und die Lösung liegt beim Kunden aber vergess nicht,teure gute sichere sachen müssen auch transportiert oder in/exportiert werden.

  3. illumis sagt:

    weshalb man dafür nicht die Bahn Nuzt und die Autobahnen mit LKW`s verfährt ?

  4. illumis sagt:

    Lösungen sind ja da aber die sind nicht gewollt sondern genau so wie es Läuft !

  5. michaelbunny sagt:

    Out of Sequence mittlerweile.
    http://www.youtube.com/watch?v=U6vLAa-kylM

    Hakuna Matata und das Mittagsschläfchen nicht vergessen.

    In diesem Sinne Mützchen!

  6. Irmonen sagt:

    …Regionales ist teuer weil meist nicht (EU) subventioniert und in kleineren Mengen angebaut, hergestellt….

  7. magellan sagt:

    Hallo Jens,
    ich bin ein stiller Leser fast der ersten Stunde und möchte mich einfach mal für die tolle Arbeit, die Du leistest,bedanken.

    Zum Beitrag. Wir befinden uns in einer Art Beschleunigungsphase. Das was dazu gedacht war, uns das Leben zu erleichtern, bewirkt genau das Gegenteil.
    Die Beschleunigung fing Anfang der 90er mit dem Handy an. Es folgte das Internet,dann das Smartphone, Facebook, what´s up und bald google glass. Alles jederzeit und sofort verfügbar ist das Credo, das letztendlich denjenen zerstört, der sich davon vereinnahmen läßt.

    Alles Gute
    Magellan

  8. Politicus sagt:

    Meiner Meinung nach hat der Bericht einen falschen Blickwinkel auf die Tatsache dass nicht der Verbraucher Schuld an dem dilemma Güterverkehr und Straße ist, sondern der Produzent.

    1.Die Industrie spart sich mit „just in time“ ihre Lagerhaltungskosten, im Input, um die Gewinne zu maximieren.

    2.Die Industrie ist auf einen schnellen Warenumschlag angewiesen, spart Lagerkosten im output und sichert Marktanteile. Was ich verkaufe, verkauft die Konkurrenz nicht!

    Dem Verbraucher wurde und wird durch die Industrie zum schnellen Konsum erzogen!!

    Ich finde es nicht Richtig mit dem Finger auf „den Konsument“ zu Zeigen. Er wird nur verführt. Das gilt auch für den Fleischverzehr. Der Produzent möchte große Umsätze mit hohen Gewinnen erzielen. Dazu benötigt er den Konsument, den er durch Psychologen ausspionierte und so gezielt seinen Schwachpunkt ausnutzt. Z.B. das vermeintlich leckere Schnitzel jeden Tag auf dem Tisch.

  9. Melissa sagt:

    Es ist immer der Verbraucher, der Konsument, der entscheidet und verantwortlich ist.

    Allerdings stimmt das schon mit „verführt werden“ Wer einem gerade trockenen Alki ständig die Flasche vor die Nase hält ist einfach ein A-loch.

    Es wird uns nicht leicht gemacht konstruktive Entscheidungen zu treffen egal in welchem Bereich aber das ist für mich keine Entschuldigung.

    Es ist auch sicher nicht leicht aus einem fahrenden Schnellzug abzuspringen. Die heutige Gesellschaft ist geprägt von der Gallenblasenfunktionsenergie wie die chinesische Medizin sagt.
    Da geht es um Geschwindigkeit und Wachstum, wachsende Geschwindigkeit und schnelles Wachstum und natürlich immer schneller und immer größer das siehst du dann überall ob wirtschaftlich oder ernährungstechnisch.

    Ein überstrapazierter Gallenblasenmeridian führt wirklich zwangsläufig zur Erschöpfung jeglicher Ressourcen. Es geht um Quantität und nicht um Qualität, es geht um Schein und nicht um Sein.

    Die Energie steigt ständig nach oben und will alles und zwar sofort so ungefähr wie bei 3-5 jährigen Kindern. Sie müssen oft auch gebremst, wieder zur Ruhe gebracht, besänftigt und mit der inneren Quelle(Hara) verbunden werden.

    Die Nierenfunktionsenergie gibt das Vertrauen ins Leben zurück, also darin dass es das Leben gut mit uns meint und wir alles bekommen was wir benötigen, ja dass wir eigentlich schon alles in uns haben. Es ist eine zufriedene Ruhe, die einen jedoch nicht untätig werden lässt….nur von diesem Punkt aus kann die Energie dann zum Herzen aufsteigen in dem pure Freude und Mitgefühl wohnt.

    Also der Burnout ist der erste Schritt zur Heilung und Gesundung oder kann es zumindest sein.

  10. joschwald sagt:

    Hallo Melissa,

    ich gebe Dir recht.
    Bei mir war der Burnout auch der erste Schritt!!
    Ohne den wäre ich wahrscheinlich heute noch „voll dabei“!!

    Nach einigen Jahren des inneren Wandels sehe ich nun die Welt und das System in dem wir alle leben aus einem anderen Blickwinkel und vor allem mit viel mehr Abstand.
    Erst wenn man diesen Punkt erreicht hat, beginnt man wirklich zu VERSTEHEN.

    Vor meinem Wandel habe ich zwar viel GEWUSST, aber wenig wirklich VERSTANDEN.
    Und dieses Verstehen (so glaube ich) kommt erst, wenn man genügend Abstand vom System und weniger Abstand von sich selbst hat.

    Wie ich aus vielen Gesprächen weiß, ist ein großer Wandel im Gange.
    VIELE Menschen haben mittlerweile VERSTANDEN in welchem System wir leben und tun bereits etwas dagegen.
    Ich denke: „Steter Tropfen höhlt den Stein“.
    Soll heißen: Ein Wandel wird sich vollziehen (hin zum natürlicheren, besseren), aber eben nicht „just in time“!!!!

    Liebe Grüße
    joschwald

  11. Konjunktion sagt:

    Passend dazu:

    FED: 3 Billionen zum Systemerhalt

    „Um die Wahrheit zu sagen, ich bin wirklich erschüttert.“
    (Chef-Marktstratege Joseph Trevisani von Worldwide-Markets)

    auf die Ankündigung der privaten Federal Reserve aka US-Notenbank, die Notenpresse auch weiterhin am Rotieren zu halten.

    Wirtschaftsanalysten, Ökonomen und ander Marktteilnehmer hatten fest mit einer Reduzierung auf 75 Milliarden Blatt Klopapier US-Dollar pro Tag Konjunkturhilfe (charmant für Aufkäufe von wertlosen Staatsanleihen) gerechnet. Hatte sich doch nach offizieller Lesart die US-Konjunktur in den letzten Wochen und Monaten erholt. Die FED selbst will jedoch

    „weitere Indizien dafür ab[…]warten, dass die Erholung nachhaltig ist, ehe sie den Umfang der Wertpapierkäufe korrigiert.“

    Was denn nun? Erholung der Konjunktur oder doch keine? Obwohl die FED in den letzten sechs Jahren unvorstellbare drei Billionen (!) US-Dollar in das System gepumpt hat, und somit unser debitistisches Schuldgeldsystem in Zusammenarbeit mit EZB, Bank Of England, Bank Of Japan usw. am Laufen hielt, scheinen die Bazooka des wertlosen billigen Geldes und die seit Monaten historisch niedrigen Leitzinsen nichts bewirkt zu haben.

    Dass dieser Schluss – zumindestens für die US(t)A(si) – richtig ist, lässt sich leicht an den vor wenigen Tagen veröffentlichten US-Zensuszahlen festmachen.

    mehr hier : http://konjunktion.info/2013/09/fed-3-billionen-zum-systemerhalt/

    VG

  12. Perseus44 sagt:

    @joschwald,

    Mal interessant einen hier gleichgesinnten zu treffen, auch ich hatte son Mist allerdings nen Voll Burnout.
    was du beschreibst ist richtig, man fängt das umdenken an, errechnet unter anderen bringt es was, was ich tue oder ist es eh für die Katz. dazu muss ich allerdings sagen, das ich vorher ohne Strom gar nicht exestieren konnte, was Kollegen schon als Steigerung Richtung Vollworkaholic bezeichnet hatten.
    Allerdings muss dazu sagen das, dass eine Andere Zeit in meinen Augen war, Leistung zählte was und nicht nur Akademische Grade und diverse Verblödung hier. es war auch eine Zeit, wo noch was ging im Ansatz von der Pike auf, das Karusell des Wahnsinns hat sich in D usw. erst ab dem Jahr 98 immer und immer schneller gedreht.
    Während meinem Studium der BWL usw. stiess ich auf das Modell der Boston Consulting Group, den Marketingmix, das war im Grunde wers kennt die Blaupause für den dann kommenden Irrsinn, der in verbindung mit später kranker Wirtschaftsmathematik usw. auch diesen Bankenwahn auslöse. Noch heute baut im Grunde die gesamte Marketing und ähnliche Disziplinen gelagerte Arten auf diese Blaupause auf.
    Aber Joschwald wer wirklich was verändern will, der resigniert irgendwann weil, keiner hilft im Endeffekt und gerade unser Land sich eher massiv hin zu jeden mir das meiste degradiert. Möglichkeiten Änderungen umzusetzen gibt es viele aber es bedarf Starke Teams und starke Unterstützung. Seh ich ne Chance zwar fürs erstere muss ich aber leider sagen nicht das letztere genannte.

    In diesen Sinne

    Gruss Perseus

  13. Perseus44 sagt:

    @Konjunktion,

    Du vergisst dabei das diese 3 Bill. nur Gelder der Fed sind, nicht das sie erst mindestens dann 30 mal und dann mindestens diese 90 Bill. dann noch 10 mal gehebelt wurden. Das allein aus Sicht der FED, bei der EZB sieht das ähnlich aus.

    Gruss Perseus

  14. joschwald sagt:

    Also ich bin über die Phase der Resignation hinaus.

    Ich dachte früher immer, man muss die Leute informieren, Ihnen zeigen was hier läuft, im Prinzip: die Leute ändern.
    Das funktioniert aber nicht!!

    Was bei mir gut funktioniert ist folgendes:
    Ich mache mein Ding, das was ich für richtig halte. Selbstversorgung, keine monetäre Bewertung meiner Entscheidungen im Sinne „rentiert sich das oder nicht“ sondern ist das richtig oder falsch was ich mache usw usw.

    Mit diesem Vorgehen habe ich schon weit mehr bewegt als mit gut gemeinten Ratschlägen oder Infos.

    Einmal war eine Schreiberin einer Lokalzeitung bei mir und wollte wissen, was ich den hier so mache. Und schwupps war die Info zum „es geht auch anders“ in über 60.000 Haushalten gelandet.

    Es muss nicht immer eine grosse Truppe hinter dir stehen um etwas zu bewegen.
    Am meisten bewegt man, wenn man selbst zu 100% ohne wenn und aber hinter der Sache steht die man macht.
    Und ich denke genau so ändert man die Welt.
    Wie gesagt: „Der stete Tropfen höhlt den Stein“

    Liebe Grüße
    joschwald

  15. NeueZukunft sagt:

    Jens, also ich kann irgendwie den Zusammenhang zwischen Deinem Beitrag und Deinem „Schuldigen“ nicht erkennen.

    Das Problem ist, dass für die LKW Fahrer ein Chipkartensystem eingeführt wurde mit dem die Fahrt und Ruhezeiten sekunden genau und über mehrere Monate lang gespeichert werden.
    Zum einen für uns anderen Verkehrsteilnehmer gut weils weniger überlastete Fahrer gibt zum anderen aber auch schlecht, weil der LKW-Fahrer eben nicht noch ein paar Km dran hängen kann, bis zum nächsten Parkplatz.
    So dass es eben zu solchen Szenarien kommt.
    Und das hat alles rein garnichts mit Just in Time zu tun. Die Ware mus so oder so transportiert werden. Es ist ja nicht so, dass heute, sagen wir mal, 1.000.000 halbvoller LKWs unterwegs sind und früher eben 500.000 voll geladene.
    Ganz im Gegenteil. Der Preisdruck geht immer mehr in die Richtung, dass überladen gefahren wird.

    Die eigentliche Ursache vieler unserer heutigen Probleme laufen immer wieder auf unser Zinseszinssystem hinaus. Schau Dich doch mal um. Egal wen Du fragst; Unternehmer, Angestellte, Selbständige oderArbeitslosen. Allen fehlt das Geld. Wir sind alle Opfer der Banken.
    Es wird propagierd, dass man doch besser nen Kredit aufnimmt um durch diese Investition weniger Steuern zu zahlen.
    Ergebniss ist eben, dass immer mehr Geld aus dem Kreislauf abfließt. Also müssen neue Quellen erschlossen werden. Stichwort geplante Obsoleszenz.
    Darunter zähle ich auch das immer schneller, weiter höher im technikbereich. Mein Opa hatte seinen Musikschank sicher 40 Jahre. Der Fernseher war auch deutlich über 30!
    Und Heute:
    Kommt alle drei Jahre ein neues Format raus dem man hinterher rennen muss(!).
    (Übrigens hab ich keinen FS, is mir zu blöde)
    Und das ganze zieht sich übrigens durch die gesamte Industustrie. Die müssen so handeln, weil sie sonst vor die Hunde gehen.
    Einfaches Beispiel:
    Ballistol konnte fast Jahrzehnte lang nur mit einem Produkt überleben. Dann kamen langsam wenige neue hinzu. Aber seit neuestem sprießen die Nebenprodukte wie Pilze aus dem Boden.

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