„Dark Mail Alliance“: Bald sichere E-Mails 3.0?

Es ist noch nicht lange her, da hatten die E-Mail Anbieter Lavabit und Silent Circle ihre Dienste eingestellt. Das empfanden die Betreiber als notwendig, um der NSA nicht die Nutzerdaten und etwaige Kommunikation aushändigen zu müssen. Trotzdem drohte man ihnen mit Strafverfolgung. Jetzt wurde eine neue Allianz ins Leben gerufen, die einen neuen und wesentlich sichereren Standard anbieten soll, sogar die Meta-Daten werden neben dem Inhalt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (end-to-end encryption, E2EE) unlesbar gemacht. Für Geheimdienste wäre damit das Abfangen mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden, da man entweder auf dem Endgerät selber oder beim Sender vor der Verschlüsselung zugreifen müsste.


Das ist sicherlich die Horrorvorstellung für die Chefetage der NSA. Eine wirksame Verschlüsselung, bei der man nicht einmal mehr den Anbieter in die Zange nehmen kann, um an die Kommunikation oder die Meta-Daten zu gelangen.

Vorgestellt hatte die neue Allianz den Maildienst Dark Mail auf der „Inbox Love Conference“ gestern in Mountain View, Kalifornien. Bei Heise heißt es dazu:

Die Dark Mail Alliance hat ihrer Mitteilung zufolge bereits ein fertiges Konzept für „E-Mail 3.0“ in der Tasche: Sie will bald ein Protokoll und eine Architektur liefern, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ermögliche, ohne dass Metadaten anfallen. Die Bestandteile dieser noch nicht näher beschriebenen Architektur sollen auf Open-Source-Basis stehen. Die Allianz werde nun daran arbeiten, weitere Mitglieder zu organisieren und diese dabei unterstützen, die neue Architektur zu implementieren.[1]

Natürlich gibt es einige wichtige Punkte zu beachte. So zum Beispiel das nur Mails verschlüsselt werden die auf der gleichen Technik beruhen. Ob der Empfänger einer Mail dazu in der Lage ist, soll eine Ampel anzeigen. Leuchtet diese Grün, ist die Kommunikation beidseitig verschlüsselt und nur diese beiden können den Inhalt entschlüsseln, leuchtet die Ampel rot, kann man sich die Verschlüsselung sparen.

Man darf auch die Kompetenz der Geheimdienste nicht unterschätzen gegebenenfalls Verschlüsselungen zu knacken. Die NSA soll möglicherweise bereits über einen modifizierten Quantenrechner verfügen, der jede Form der Verschlüsselung knacken könnte.

Ob das die Lösung aller Probleme ist, sollte daher noch bezweifelt werden, aber man sollte es der NSA so schwer wie möglich machen die ganze Welt zu bespitzeln.

Carpe diem

[1] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Dark-Mail-Alliance-arbeitet-an-abhoersicherer-Mail-2036883.html
Pressemeldung von Silent Circle


4 Responses to „Dark Mail Alliance“: Bald sichere E-Mails 3.0?

  1. Erasmus sagt:

    😀 😀 😀

    Coole Werbung aber mehr nicht wann kapiert eigentlich der letzte das die soviel Rechnerleistung haben das die egal welche verschlüsselung in Echtzeit mitlesen.

    Die sind einfach immer 10-15 Jahre im vorraus mit den Rechnern.

    Yada

  2. Jens Blecker sagt:

    Naja wir können zumindest soviel Rechenleistung binden wie nur irgendmöglich. Rein theoretisch könnte man dann auch ein Tool entwickeln das ähnlich wie Track Me Not permanent verschlüsselte Müllmails verschickt um die Jungs mal richtig zu stressen.

    Nichts tun ist zumindest keine Alternative 😛

  3. DreiZt sagt:

    Ahjo. Wer verschickt denn bitte prekären Inhalt digital? 😀 Was das überhaupt alles soll, versteh‘ ich eh nicht. Die Regierungen haben wohl zuviel Geld. Mir kommt das alles wie ne riesige Show vor.

    Es gibt den schwarzen Mann, die weißen Ritter und die Musik spielt weiter.

    Und ich prophezeie euch: Selbst wenn alle Blogger innen Knast wandern, die sich politisch engagieren – einer bleibt immer online. Und sein Name lautet (Trommelwirbel): Freeee… 😀
    Folgt seinem Beispiel und kämpft gegen die tönernden Riesen. Ob er wohl gecastet wurde? Hm, hm, hm.

  4. anarruko sagt:

    man sollte lieber gar keine mails schicken und die online aktivitäten weit reduzieren

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