Gespenst von 1929 kehrt zurück – Achten Sie auf die Zeichen

Es heißt, wer nicht aus der Vergangenheit lernt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen. Als Student der Wirtschaftsgeschichte habe ich gesehen, dass diese Maxime immer wieder zutrifft. Der Zyklus wandelt von Furcht zu Gier und die Übervorsichtigen werden zu Übereifrigen. Am Ende ist die Geschichte immer die gleiche: Zu viel Kredit, zu viel Spekulation, das Aussetzen der Zweifel und die Verbreitung des unbändige Glaubens, das es dieses mal etwas völlig anderes ist.

Es spielt auch keine Rolle das der Ausbau der Eisenbahnlinie in den Crash von 1893 führte oder die Aufregung über die Konsolidierung der Stahlindustrie 1901. Oder als 1907 die Spekulation mit Kredit in die Panik und einen Crash führte findet keine Berücksichtigung. Auch die epische Ausweitung von Hypothekenkrediten, Börsenemissionen oder die Zentralbank Stimulationen können letztendlich nicht ewig so weiter gehen.

Die Schwächen des menschlichen Herzens und des Geistes gehen davon aus, dass diese Schwankungen immer existieren werden. Unser rudimentäres Verständnis für die Kräfte der Märkte – welche im Umkehrschluss die Trugschlüsse der Menschen die Investieren, Einkaufen oder Anlageentscheidungen treffen widerspiegeln , bedeutet die Politik wird nie die Launen der Konjunkturzyklen besiegen.

Also Nein, diesmal ist es nicht anders. Die Details haben sich geändert, aber die Rahmenbedingungen sind gleich geblieben.

In Wirklichkeit folgt der Aktienmarkt einem Muster das der Spitze des berüchtigten Börsencrashs von 1929 in unheimlicher Art ähnelt. Das illustrierte Muster von Tom McClellan vom McClellan Market Report welches die Aufmerksamkeit des sehr Bekannten Börsen-Propheten Tom Demark auf sich zog sehen Sie unten:

Quelle: Zerohedge.com

Quelle: Zerohedge.com

Bitte verzeihen Sie mir, dass ich kaltes Wasser über die Fieberträume der Wallstreet gieße die sich in den letzten Monaten immer mehr erhöhten. Dem scheinbaren Höhepunkt des Optimismus auf Rekordniveau, der Grad an Verschuldung am Maximum. Wo die Bären links und rechts kapitulieren in einem Markt der abhängig ist von immer mehr Kredit für Spekulationen, Anreizen der Notenbanken und der Fantasie, dass die Unternehmensrentabilität nie wieder unter Druck geraten könnte.

Bei einem reinen Vergleich von Preis und Basis ist es an der Zeit sich Sorgen zu machen.

Auch fundamental ist es an der Zeit sich Sorgen zu machen.

Weiterlesen auf Zerohedge: http://www.zerohedge.com/news/2013-12-07/ghost-1929-re-appears-pay-attention-signals

Carpe diem

Der Artikel ist eine teilweise und sinngemäße Übersetzung durch die Redaktion.


8 Responses to Gespenst von 1929 kehrt zurück – Achten Sie auf die Zeichen

  1. Herbert Ludwig sagt:

    „Auch fundamental ist es an der Zeit, sich Sorgen zu machen.“

    Genau, man muss endlich die Dinge radikal angehen, d. h. (radix – die Wurzel)an der Wurzel anpacken.

    Ein wesentlicher Punkt ist die ungleiche Vermögensverteilung. „1913 verdienen 2 % der Amerikaner 60 % des Volkseinkommens, Morgan Und Rockefeller allein kontrollieren 20 % des Volksvermögens (341 Großunternehmen mit 22 Mrd. Dollar Kapital).“ (Kinder/Hilgemann, zitiert nach Christian Kreiß: Profitwahn, S. 35)
    „2007 hatten die wohlhabendsten 0,1 % der US-amerikanischen Haushalte ein 220Mal so hohes Einkommen wie die unteren 90 %. Die oberen 1 % der Haushalte besaßen ein Drittel der US-Vermögen.“ (Kreiß, S. 44)
    In Deutschland hatten 2007 „die reichsten 10 % der deutschen Haushalte etwa 61 % des deutschen Nettovermögens. … Die unteren 50 % der deutschen Haushalte, also gut 40 Mio. Menschen hatten netto praktisch kein Vermögen. Die oberen 20 % der Deutschen, also knapp 8 Mio. Menschen, hatten gut 80 % des Gesamtvermögens.“ (Kreiß, S. 20)

    Was bedeutet das? Der Konsum der relativ wenigen Reichen ist begrenzt. Sie stecken ihre riesigen Gewinne in Investitionen, die zu Überkapizitäten führen, oder in Finanzprodukte. „Wenn jedoch sich akkumulierendes Sparkapital auf Dauer nicht in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt wird, sondern sich immer weiter vermehrt und schließlich staut …, so wird … es zum Fluch. Das Kapital staut sich krebsartig. … Je stärker die Vermögenskonzentration in einem Land ist, desto kranker ist die Wirtschafts- und Gesellschaftssituation.“ (Kreiß, S. 38)

    Wo liegt die Wurzel dieser Entwicklung? In der Möglichkeit des arbeitslosen Einkommens durch Zinseszins, Unternehmensgewinnanteile (z. B. Aktien)und Mieten und Pacht aufgrund des Eigentums an Grund und Boden. Hier müssen die Dinge an der Wurzel gepackt werden.
    Vgl: http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/12/06/ausbeutung-durch-das-zinssystem/
    http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/10/11/die-sozial-zerstorerische-wirkung-des-aktienrechts/
    http://fassadenkratzer.wordpress.com/2013/11/08/soziale-auswirkungen-des-eigentums-an-grund-und-boden/

  2. michaelbunny sagt:

    Der Heiner Flassbeck hat es ganz exakt zusammengefasst auf einen Satz ….
    http://www.flassbeck-economics.de/keynes-in-einem-satz/

    Ein anderer netter Herr hat mal in einem Forum Aktien relativ klar beschrieben – in der 1970ern waren die Aktien unterbewertet – seit dem wurden sie aufgeholt, ergänze ich mal. Genauso wie ein anderer auch offensichtlich Wissender – Der Aufschwung der letzten Dekaden kam dadurch zustande, dass sowohl Staat als auch Unternehmen mit Krediten haben eingedeckt.

    Während dem Neuen Markt, respektive der dot-com Blase dachte ich noch. Es geschehen Zeichen und Wunder… aber seit dem fahre ich halt Strategie nach dem Crash geschwind rein, mit Fonds die erste Erholung durch und dann relativ hurtig wieder raus, das bringt in kurzer Zeti 40 bis 60%.

    Wenn diesmal in Aktienmärkten ein Crash kommt, dann könnte der durchaus fundamentaler sein.

    Wenn man zu 2007 ca. 7 Jahre dazu rechnet, dann kommen wir einen Bereich in dem sich der 7jährige Zyklus halt wieder reinreklamiert.

    Was ich nicht weiß, wie lange es gelingt mit Stützung der Asset Märkte überhaupt durchzukommen. Es ist ja nicht anzunehmen, dass seit 2001 der sog. Aufschwung anders wurde getrieben und vermutlich schon zuvor.

    Spannend ist wie weit Korrektur sich ausnimmt, eher im Hinblick auf 2021/22. Selbst wann jetzt um 1/3tel korrigiert wird stellt sich vermutlich mittelfristig die Frage, wann kommt man auf das Niveau der eigentlich angesagen Korrektur auf ein 1/3tel von höherem Niveau. Möglw. sind wir so ca. bei dem Punkt. Beurteilen kann ich das nicht. Aber in Aktien bin ich Moment bestimmt nicht.

  3. michaelbunny sagt:

    Eines ist irgendwie nicht ganz unlogisch. Wann in der Globalisierung ausgehend von den U.S. der 7 Jahres Zyklus die Welt umspannt, dann bekommen alle mehr oder weniger gleichzeitig ein ähnliches Problem. Der Zyklus ist ja nicht der Heuschreckenplage in der Natur geschuldet, sondern eher den anderen …

  4. Frank H. sagt:

    Selbst die sich freiwillig zensierenden Massenmedien kommen nunmehr vermehrt mit erstaunlichen Sachen auf den Tisch:
    Das wir als Erste das FRS (FED) als geschaffene Krake der Wall Street bezeichnet haben, wird hiermit netterweise endlich einmal sachlich untermauert!!!
    http://www.wiwo.de/unternehmen/banken/us-notenbank-achse-des-boesen/9187304.html

  5. EuroTanic sagt:

    Die schreiben doch eh nichts, was ein frei denkenden und interessierter Mensch ohnehin schon weiss. Getreu dem Motto. Wenn es nicht mehr länger zu verheimlichen/ignorieren ist, dann haut man kurz vor dem Crash noch mal die entsprechenden Infos raus. Damit niemand hinterher sagen kann: „Ihr habt uns nicht gewarnt.“

  6. Frank H. sagt:

    Staatstragende Medien bereiten Bevölkerung auf die Zwangsenteignung vor!!!!
    Pünktlich mit der GroKo fällt der Startschuß zur Diktatur.
    Alle hier wurden gewarnt. Dagegen getan hat KEINER was bis auf 2,3 Hansels.
    http://www.focus.de/finanzen/doenchkolumne/staatsschulden-nicht-bezahlbar-warum-die-vermoegensabgabe-fuer-alle-kommen-wird_id_3468195.html
    Mögen die Thyrannenspiele also beginnen! Welcome To Lucifers Regimechange von Oben.

  7. sosmsos sagt:

    hier meine aktuelle Analyse:

    http://staatschuldenluege.wordpress.com/2013/12/09/des-pudels-kern-dieses-blogs-nochmal-auf-den-punkt-gebracht/

    Jetzt wird endlich im Zusammenhang auch schlüssig klar, warum die Realwirtschaft schrumpft aber die Liquidität in den Kapitalmärkten trotzdem nicht versiegt bzw nicht in die Realwirtschaft den Weg findet.

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