1. Fazit zum Umstieg auf Linux Mint 16

Ab April 2014 wird Windows-XP nicht mehr supportet und so wird man gezwungen auf Windows „Longhorn“ umzusatteln. Was es damit auf sich hat, habe ich in einigen Artikeln beschrieben. Der nächste Schritt in den Totalverlust der Kontrolle, Big Brother und letztendlich einer vollumfänglichen Überwachung. Mittels „Clean-IT“ wird in der Zukunft niemand mehr etwas auf dem Rechner haben, was den Unternehmen nicht genehm ist oder wofür er keine Lizenz besitzt. Mit diesem epochalem Wandel hat Microsoft mir den nötigen Stups gegeben, der mir die letzten Jahre fehlte. Dafür zunächst ein herzliches Danke.


Bequemlichkeit und die Angst vor Problemen haben mich jahrelang davon abgehalten den nötigen und konsequenten Schritt zu gehen. Der Datenkrake und dem Lizenz-Monopolisten Microsoft den Rücken zu kehren erfordert einiges an Überwindung. Die eingetrampelten Pfade sind schließlich bekannt und so schön bequem. Wie aber passt das zu dem was hier auf IKN immer gepredigt wird? Richtig, überhaupt nicht. Unter anderem waren es Mails von Lesern, die mich ermutigt haben endlich den nötigen Schritt zu gehen. Mir wurde versprochen, du gehst den Weg nicht alleine. Wenn Probleme auftauchen, bin ich da. Das war ein sehr gutes Gefühl und vermittelte Sicherheit.

Im Augenblick habe ich so viel zu tun, dass mir die Zeit fehlt mich in Bedienungsanleitungen hinein zu lesen und mich mit der Konsole herumzuschlagen. Ich brauche ein funktionierendes System, das ist wichtig um arbeiten zu können.

Immernoch ein wenig feige, habe ich mir eine neue SSD-Festplatte bestellt, um im Zweifel einfach wieder die andere Festplatte einstecken zu können. Im Nachhinein, eine Verschwendung, wenn auch der Speed der Platte ganz hübsch ist. Der Nachteil, ich habe nur 128 Gb Platz, was bei meinen Datenmengen ziemlich mau ist. Auch hätte ich mir das Datensichern und verschieben ersparen können. Nun denn der Vorteil ist, das extrem kreative Datenmanagement was jeden außer mir in den Wahnsinn treiben würde, ist der Ordnung gewichen.

Die Angst vor dem Umstieg war völlig unbegründet, wie man in meinem Video zur Installation unschwer erkennen kann. Ich brauchte keinerlei Treiber suchen, alle Standartfunktionen liefen auf Anhieb und fehlerfrei. Videos ansehen, Musik hören, es war wirklich erstaunlich. Parallel habe ich mir auch gleich einen Tor-Browser geladen (onion routing) und mein Mailprogramm mit Enigmail und PGP verschlüsselt.

Wer heute damit klar kommt ein Programm zu installieren und nicht nach 30 Sekunden – wenn es nicht sofort klappt – entmutigt in den Sack haut, kann ganz getrost den Umstieg auf Linux wagen. Die Steuerung funktioniert weitestgehend wie bei Windows. Sicherlich gibt es noch einiges was mit Linux eben MEHR geht, aber hier geht es ja zunächst darum sich vor der kommenden Lizenzknechtschaft zu schützen und die Kontrolle über das eigene System zurück zu erlangen. Wie wichtig das noch sein wird, werden die kommenden Jahre auf schmerzliche Art und Weise jenen zeigen, die eben diesen einen Schritt nicht gegangen sind.

Auf meinen beiden anderen Systemen werde ich Linux in den kommenden Tagen installieren. Einer wird ein paralleles System erhalten um weiterhin beispielsweise mein Schnittsystem nutzen zu können.

Fassen Sie sich ein Herz und gehen Sie den Schritt, um Ihrer Selbst willen.

Carpe diem


68 Responses to 1. Fazit zum Umstieg auf Linux Mint 16

  1. Tranfunzel sagt:

    das ist richtig. Oft wird sog. „embedded Linux“ verwendet. Z.B. auch in den Toll Collect Automaten oder den Fahrkatenautomaten der Bahn.
    Woher ich das weiß? Ich habe vor Jahren für Höft & Wessel gearbeitet und kenne die Maschinen von drinnen.
    Bezüglich Router.
    Zum „Programmieren“ benutzt man eh. HTLM. Das heißt Browser aufrufen, IP rein und dann ganz wie gewohnt da drin alles „richtig“ einstellen.
    Das bedeutet für die Allermeisten ändert sich beim Umstellen auf Linux da gar nicht. LAN Buchse und Linux/Apple/Windows etc bleibt das Gleiche. Deswegen wurden ja diese Netzwerkstandarts geschaffen.
    Wenn ich das in manchem Blättchen lese.. „internetfähiger Rechner“. Jeder Rechner, der ne LAN Buchse hat wird in den Router gestöpselt.
    Man kann ja auch in einer großen Familie/Haus Mama,Papa Kinder alle möglichen Betriebssyteme und Rechner dran stöpseln. Wenn die Tochter unbedingt einen stylischen Apple benutzen will bitte sehr.
    Hauptsache der Router ist sicher…. Kindern kann man auch den Internetzugang zeitgesteuert verbieten. Nix mehr mit nachts im Netz surfen.
    Vielleicht denkst du mal an die sog. MAC Adressen einer Netzwerkkarte. Jede Karte ist eindeutig identifizierbar und darüber ortbar.
    Wie sonst konfiguriert mal wohl Firmennetzwerke, wenn die „bösen“ Angestellten dauernd in verschiedenen Büros rumturnen also immer andere Netzwerkbuchsen benutzen.

  2. tom sagt:

    …. schon gefunden *ggg* (smr990)

  3. Arab4Justice sagt:

    Habe mir kürzlich 100GB von meiner Windows Systempartition abgezwackt und darauf Linux Mint 16 installiert. Lief alles ziemlich schmerzfrei. Als Partitionierungs-Tool habe ich den Paragon Partition Manager 12 Professional verwendet (von nem Kumpel ausgeliehen). Das ganze hat etwas gedauert, weil hierfür alle weiteren Partitionen meiner 2TB großen Festplatte verschoben werden mußten. Beide Betriebssysteme laufen nun ordentlich im DualBoot-Betrieb. Selbstverständlich ist es immer ratsam zuvor ein Image-Buckup zu erstellen. Die Wahrscheinlichkeit das während dieses Vorgangs etwas schief geht ist zwar nicht sonderlich groß, aber ein Restrisko bleibt immer. Die Treiber für meinen Rechner und alle Peripheriegeräte hat LM16 ebenfalls auf Anhieb gefunden und mitinstalliert, was mich ehrlich gesagt sehr beeindruckt hat. Maya ist da noch relativ buggy und würde ich eher nicht empfehlen.

  4. michaelbunny sagt:

    Ein wenig Vorsicht ist geboten. Für uns alten Bastler ist die Sache ja unterhaltsam. Reparieren sollte man Windows nie müssen mit der CD. Dann wird Ubuntu mühseelig. Ein ganz normaler Benutzer der wird mit GRUB 3 am Rande des Wahnsinns landen… Für XP wäre es egal.

  5. Gunnas sagt:

    Moinsen.

    Bin bisher immer stiller Mitleser gewesen.

    Bin mit Win 3.0 / Dos 6 angefangen,
    dann Win 3.11 (läuft noch)
    Win 98 SE (läuft täglich)
    Win XP (läuft täglich)
    Win 7 Ultimate (läuft gelegentlich)
    Win 8 Laptop (läuft täglich)
    Würde mich als geübten Anwender bezeichnen,
    der auch schon sehr viele PC-Probleme selbst durch tüfteln beseitigt hat,
    allerdings vom Programmieren keine Ahnung hat.
    Ich nutze recht viele Windows Programme, z.b. von der Firma mit dem großen A, sowie z.B. Corel Draw usw.
    Laufen die auf Linux? Wohl kaum, oder?
    Habe schon was von VM´s gehört, gibt es das auf Linux auch, das man da z.B. ein XP in einer VM laufen hat, so das alle benötigten Progs. da funktionieren können?

    Wie ist das mit Firefox / Thunderbird / Open Office?
    Ich Boykottiere Internet Explorer / Outlook / MS-Office & Co.

    Bedeutet ein Umstieg auf Linux, das nur noch Basis Programme laufen, aber die üblichen Win nicht mehr?

    Oder für das Internet / Mails / Downloads nur noch Linux, und die Daten dann per LAN Kabel oder so auf einen XP oder Win 7 Rechner schieben, damit man damit arbeiten kann?

    Gruß, Gunnas

  6. Jens Blecker sagt:

    Wie ist das mit Firefox / Thunderbird / Open Office?

    Das läuft soweit, das kann ich als Neophyt schonmal beantworten, für den Rest müssen andere herhalten 😀

  7. Inselfunk sagt:

    Hallo,

    Gratulation Herr Blecker, freut mich immer wieder zu sehen wenn Leute auf Linux umstellen. Verfolge Ihren Block schon sehr lange, und eigentlich war es die logische Konsequenz aus dem was Sie wissen und über was Sie schreiben nun endlich auf Linux zu migrieren.

    Ich habe hier einen schönen Artikel „Windows vs Linux“, dieser ist schon ein paar Jahre alt, aber so gut geschrieben, das ich diesen Artikel jedem Umsteiger, oder welche die auf Linux Umsteigen wollen empfehlen möchte.

    Wer nach diesem Artikel immer noch fragen hat, oder aber mit einem „ja aber kommt“ oder Ihn wirklich gar nicht versteht, der soll bei Windows bleiben, auch diese Leute überzeugen zu wollen ist verschwendete Zeit, leidvolle Erfahrung, bis Ihn zur Aufgabe.

    hier der Link http://www.felix-schwarz.name/files/opensource/articles/Linux_ist_nicht_Windows/

    MfG Inselfunk

  8. campezino sagt:

    Hallo Jens,

    ich lese schon lange regelmäßig deine Seite. Dein Linux-Hort und mein anschließender Entschluss Linux zu installieren haben mich jetzt dazu gebracht mich hier jetzt auch mal zu registrieren.

    Ich muss ganz ehrlich sagen für mich war die Umstellung ein harter Kampf, was u.a daran lag, dass ich es zuerst mich Fedora 20 versucht habe und fast verzweifelt bin -> nicht nur Umstellung auf Linux, sondern auch auf den Gnome3-Desktop, keine Plugins, Drucker nicht installiert bekommen, etc.

    Dann habe ich das Gleiche gemacht, was du offenbar sofort getan hast: Ich habe mir Mint 16 (Cinnamon) geholt. Das Meiste war auch tatsächlich recht schnell so konfiguriert wie ich es wollte. Aber die Installation von Drucker und Scanner haben ewig gebraucht. Dann alles noch mal neu aufgesetzt, weil ich individuell partitionieren wollte. Dann Programme gelöscht, die ich nicht brauche -> Die Folge: Die Mint-Blende beim Booten und Herunterfahren war verschwunden, dafür hatte ich eine Ubuntu-Blende (die liegt wahrscheinlich unter der Mint-Blende, da Mint ja Ubuntu-basiert ist). Insgesamt habe ich das Programm noch mindestens 5x neu installiert bis ich erkennen mußte: Ich darf das Spiel fortune-mod (unter Games) nicht löschen, sonst ist die Blende weg. Hört sich komisch an – ich weiß – aber durch try und error habe ich das rausgefunden (habe mir sogar noch ein 2. Iso-Image gebrannt, weil ich gedacht habe, dass die Installations-CD einen Schaden hat.

    Jedenfalls habe ich mich insgesamt 10 Tage intensiv damit beschäftigt bis ich jetzt sagen kann: Jetzt läuft alles so, wie ich will. Ob ich es bereue: Nein! (auch wenn ich zwischendurch oft am ‚kotzen‘ war). Nicht nur, dass ich keine Lust auf das Longhorn habe, Firefox läuft in Mint mindestens doppelt so schnell wie in Vista (ich habe Dualboot) und es gibt viele tolle Open-Source-Programme (z.B. Amarok als Audio Player und k3b zum Brennen). Die Leute auf http://www.linuxmintusers.de/ sind übrigens ziemlich hilfsbereit, sonst säße ich wohl immer noch dran.

    Also mein Fazit: Wenn man nicht ein Computercrack ist (oder einen kennt), auf jeden Fall mit einer leichten Distro beginnen (Mint oder Ubuntu) und in Foren Hilfe holen. Außerdem würde ich für die Installation und das Einrichten des Desktops am besten eine Zeit wählen, wenn man mal ein paar Tage frei hat. Dann sollte es eigentlich jeder hin bekommen, sofern er bereit ist die nötige Zeit zu investieren.

    Viele Grüsse,

    Andreas

  9. Stephan M sagt:

    Re Windows Programme: Per Definition laufen Programme für Windows unter Linux nicht (es gibt eine Möglichkeit mit dem Wine Emulator, dies sollte aber nur im Notfall verwendet werden). Es kann aber mit fug und Recht gesagt werden, dass es für jede größere Windows-Software ein Pendant in Linux gibt. Nicht umsonst umfassen die Distros ca 30.000 Pakete. Schau einfach in den obigen Links nach, da gibt es ein Vergleich von Anwendungen.

    Re VM: Siehe den Link mit dem Vergleich von Anwendungen. Dort ist ein kleiner Absatz über VMs. Mit Linux-Bortmitteln kann man einfach VMs laufen lassen.

    Re nutzen von 2 Systemen: Dies ist auch eine Möglichkeit, aber aufwändig. Desweiteren willst du sicherlich nicht deine Daten über das Internet zwischen den Rechnern kopieren. Wie Jens es beschrieben hat, Linux kann von Otto-Normalanwender verwendet werden, sofern man mental(!) sich von gewohnten Programm-Namen löst.

    Bei einem Umstieg von einem Mercedes Benz auf Audi muss man sich auch erst einmal die verschiedenen neuen Knöpfe auf der Bedienkonsole anschauen und verstehen – das hält aber keinem davon ab, soch einen Umstieg zu „wagen“. Außerdem sind die Pedale für Gas, Bremse und Kupplung sind gleich. Ähnlich sieht es bei Windows vs. Linux aus. Und ein Normalanwender interessiert sich sicherlich nicht für die großen Unterschiede im Motorraum.

  10. Jens Blecker sagt:

    Dann willkommen im Club 😉 Ich habe nun gelernt wie man eine Desktopverknüpfung bei Mint anlegt 😀 Klingt banal, aber da hatte ich tatsächlich bissel Probleme bei, weil eben anders als ich erwartet habe 😉

  11. tom sagt:

    Hihi … ging mir gleich. – Ich hab einen radikalen Weg gewählt. -> persönliche Dateinen (Fotos / Dokumente / Videos ect) auf meine 2., sowie eine externe HD gesichert.

    XP komplett in die Tonne getreten und Linux Mint 13 das 3 x installiert bist es mir so passte (hatte zuvor 2 Systeme total zerschossen)

    Nun werde ich mir noch die passende Lektüre in Papier- bzw. Buchform ordern … – macht Spass wieder einmal gefordert zu sein …

    … halbe Sachen machen wir nicht 😉

    LG Tom

  12. campezino sagt:

    das wüßte ich jetzt auch nicht, ich arbeite mit der Favoritenleiste…aber falls ich mal Desktopverknüpfungen erstellen will weiß ich jetzt wen ich fragen kann 🙂

  13. Frank H. sagt:

    Herzlich willkommen den Neuen auf Linux.

    Wer erst mal auf den Geschmack gekommen ist, wechselt nicht zurück.

    ABER: immer zu sich selber sagen, es ist neu, es ist anders, ich will lernen.

    Und das Terminal ist dein Freund. In Linux geht es via Terminal etwas nachzuschauen, zu testen, einzustellen, nachzuladen oder zu tunen viel schneller.

    Ja, die Jungs bei http://www.linuxmintusers.de sind schnell, genügsam, pfiffig und auch nett.

    Liegt an Minze mit Zimt halt. *gggg*

  14. Frank H. sagt:

    Merke: Die „Wine“ Umgebung ist KEIN Mini Windowsersatz und keine Virtuelle Festplatte mit NTFS!

    Und für alle möglichen Microsoftprogramme gibt es etwa 50.0000 Ersatzmöglichleiten bisher zur Auswahl.

    lg
    Frank

  15. Frank H. sagt:

    Merke: Auf einer Festplatte können mehrere Pinguinarten brüten, ohne das es Krach mit dem Nachbarn gäbe.

  16. Voltaire sagt:

    Fragen an Frank H. und anderen Linux Usern

    Habe Windows 7 pre-installed (wird nicht benutzt!) und verwende aktuell ausschließlich die Ubuntu LTS 12.04.3 32 bit Versin als OS. In grub2 kann ich beim Booten des Rechners zwischen beiden Betriebssystemen wählen.

    Da mir an Ubuntu manche Dinge „nicht so gefallen“, will ich andere Linux Distributionen testen, darunter insbesondere die von mir favorisierte

    Linux Mint „Debian“ – 201303 Cinnamon 64-bit (LMDE)

    Distribution (n i c h t die auf Ubuntu aufgesetzte LinuxMint Distro!).

    Fragen:

    – Wird in „grub2“ nach neuer Partitionierung der Festplatte und Installation von LMDE ein „triple boot“ eingetragen?

    – Kann ich, wie aktuell bei Windows, das OS von Ubuntu im Filemanager unter LMDE einbinden?

    – Was ist bei der Installation einer weiteren Linux OS Distro parallel zu Windows 7 / Ubuntu 12.04 zu beachten?

    Für Deine / Eure Rückmeldungen im Voraus besten Dank.

  17. Frank H. sagt:

    Debian? Da muss ich passen. Sorry.

    Antworten und Fragen unter:
    http://www.linuxmintusers.de/index.php

  18. Frank H. sagt:

    Allgemein:
    Man kann nebeneinader, nur der MBR / Grub muss stimmen.
    Wobei hier nur geklärt sein muss, WELCHE Distri die anderen zum booten ansteuern muss.
    Windows kommt beim Booten immer am Schluss. *ggg*
    Ich bin Anwender, kein Programmierer.

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