Alice Schwarzer: Fördermittel auch von der Kruppstiftung

Es ist erstaunlich, was im Bayenturm aka FrauenMediaTurm alles an Fördermitteln zum Einsatz kam. Auch von der Krupp-Stiftung gab es einen ordentlichen Schluck aus der Förderpulle. Immerhin 250.000 Euro wurden 2003 bewilligt wie uns vom Vorstand der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung bestätigt wurde. Ein Blick auf Alfried Krupp von Bohlen und Halbach zeigt eine bewegte Geschichte im Nationalsozialismus auf.


Bei Wikipedia heißt es zu Alfried Krupp von Bohlen und Halbach:

1948 wurde er an Stelle seines Vaters wegen Sklavenarbeit (Einsatz von Zwangsarbeitern) und Plünderung von Wirtschaftsgütern im besetzten Ausland zu zwölf Jahren Haft und Einziehung seines gesamten Vermögens verurteilt. In der Anklageschrift wurde ihm auch die Planung eines Angriffskrieges und die damit verbundene Verschwörung vorgeworfen. Von dieser Schuld wurde er jedoch freigesprochen, da in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sein Vater, und nicht er, die Geschicke der Firma leitete. In einem Interview mit der Londoner Zeitung Daily Mail 1959 antwortete er auf die Frage, ob er „irgendein Gefühl der Schuld“ habe: „Was für eine Schuld? Für das, was sich unter Hitler ereignet hat? Nein. Es ist jedoch bedauerlich, dass das deutsche Volk selbst zuließ, von Hitler so betrogen zu werden.“[1]

Nun denn, getreu dem Motto „Geld stinkt nicht“, bleibt natürlich jedem selbst überlassen woher man Gelder nimmt oder eben nicht.

Natürlich haben wir nach der Verwendung der Gelder gefragt, die Antwort lautet:

Sehr geehrter Herr Blecker,

zu Ihrer E-Mail-Anfrage bezüglich einer Förderung des FrauenMediaTurms (FMT) Köln durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung teilen wir Ihnen mit, dass die Stiftung im Jahr 2003 dem FMT einmalig einen Betrag von 250.000 € bewilligt hat.

Die Fördermittel der Stiftung wurden zur Deckung von Personalkosten im Archiv und Dokumentationszentrum des FMT sowie zur Anschaffung von Printmedien für die Bibliothek verwendet.

Die Förderung ist inzwischen abgeschlossen.

Mit freundlichen Grüßen

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Der Vorstand

Auf weitere Nachfrage, da ja bereits erhebliche weitere Fördermittel eben in die Personalförderung geflossen sind, wurde uns mitgeteilt, dass die Mittel in den Jahren 2005 und 2006 vom FMT abgerufen und eingesetzt worden sind.

Zuschüsse vom Arbeitsamt, Fördermittel von Bund und Ländern, Stfitungsgelder, das Türmchen ist ein echtes Förderparadies. Mich beschäftigt auch noch die Verwendung von 9 Millionen D-Mark aus der Stiftung von Jan Phillip Reemtsma, die bereits 2009 in den Wirtschaftsplänen des FMT keine Erwähnung mehr finden. Dort heißt es:

Wirtschaftsplan FMT

Wirtschaftsplan FMT

Betrachtet man nur die bisher bekannten Fördermittel und Zuwendungen, ergibt sich bereits eine gewaltige Summe. Immer wieder bin ich jedoch bisher auf neue „Mittel“ gestoßen. Erstaunlich was das Errichten und Unterhalten eines solchen feministischen Archivs für Unsummen verschlingt. Da fragt man sich wie es all die anderen Archive schaffen, denen solche Zuwendungen nicht zu Teil werden.

Carpe diem

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Alfried_Krupp_von_Bohlen_und_Halbach


3 Responses to Alice Schwarzer: Fördermittel auch von der Kruppstiftung

  1. lotus sagt:

    Hast du einen vorläufigen Überblick wie viel Geld insgesamt geflossen ist? Also die akkumulation aller Spenden/Fördermittel/usw..

  2. Jens Blecker sagt:

    Also das sind insgesamt mit Stiftung, Sanierung etc min 10 Millionen Euro denke ich, aber ich mache mal eine genaue Aufstellung.

  3. […] Neues von der geschätzten und geförderten Gutmenschin Alice und ihr Bankkonto in der Schweiz […]

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