Kalter Krieg im Schwarzen Meer: USA kassieren katastrophale Blamage

Wäre der 1. April, man hätte das für einen Scherz gehalten. Eigentlich war der amerikanische Zerstörer USS Donald Cook zur Einschüchterung ins Schwarze Meer geschickt worden. Das Ergebnis dieser Aktion stellt allerdings einiges auf den Kopf und lässt an der Kampffähigkeit der US-Marine durchaus Zweifeln. Das installierte elektronische Warn- und Feuerleitsystem Aegis wurde von einem unbewaffneten Bomber SU-24 lahmgelegt, das führte zu einer ganzen Welle an Entlassungsgesuchen von Matrosen. Die Begründung sei bei allen gewesen, dass man nicht vor habe sein Leben so leichtfertig aufs Spiel zu setzen.


Der Zerstörer Donald Cook ist mit Marschflugkörpern und Tomahawks bewaffnet, eigentlich in Verbindung mit dem Feuerleitsystem Aegis eine gefährliche Kombination.
Laut Pawel Solotarjow, dem Stellvertretenden Direktors des Instituts der Akademie der Wissenschaften Russlands für die USA und Kanada wiedersprach das Auftauchen von amerikanischen Kriegsschiffen im Schwarzen Meer der Konvention über den Charakter und die Fristen für den Aufenthalt von Kriegsschiffen von Nichtanrainer-Ländern. Russland konterte diese Provokation durch den SU24 Bomber. Die Zielerfassung im Anflug soll noch planmäßig funktioniert haben und die Gefechtsbereitschaft ausgelöst worden sein. Kurze Zeit später wurde das System allerdings mit dem neuesten russischen funkelektronischen Bekämpfungskomplex lahmgelegt.

Im Folgenden ein Zitat von Ria Novosti, was sicherlich für einige nasse Schlüpfer in der Rüstungsindustrie und in der Admiralität gesorgt haben dürfte:

Die Su-24 aber überflog das Deck des Zerstörers, vollzog eine Kampfkurve und imitierte einen Raketenangriff gegen das Ziel. Im Anschluss daran wendete die Maschine und wiederholte das Manöver, und zwar zwölf Mal.[1]

Konsequenterweise trat die Cook daraufhin den Rückzug in einen rumänischen Hafen an, wo 27 der etwas über 300 Besatzungsmitglieder ein Entlassungsgesuch einreichten. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür wie hilflos sich die Soldaten gefühlt haben müssen. Bei Ria Novosti dazu:

Nach diesem Zwischenfall habe die „Donald Cook“, wie ausländische Massenmedien berichten, schnellstens einen Hafen in Rumänien angelaufen. Dort hätten 27 Besatzungsmitglieder ihr Entlassungsgesuch eingereicht. Man sagt, dass alle 27 Personen geschrieben hätten, dass sie nicht die Absicht hätten, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Das wird auch durch eine Erklärung des Pentagons indirekt bestätigt. Darin wird behauptet, dass diese Aktion die Besatzung des amerikanischen Schiffes demoralisiert hätte.[1]

Das war ja mehr oder weniger nur ein „Spässchen“. Den Matrosen dürfte aber eingeleuchtet haben, was unter realen Umständen geschehen wäre. Der Zerstörer hätte in aller Seelenruhe versenkt werden und mit der Besatzung eine Runde „Moorhuhn“ gespielt werden können. Möglicherweise gibt es noch irgendwo ein mechanisches Flugabwehrgeschütz in den Katakomben der Arleigh-Burke-Klasse, aber für eine echte Gegenwehr dürfte das doch eher nicht reichen. Die SU-24 Bomber mögen schon etwas in die Tage gekommen sein, aber mit einem kleinen technischen Upgrade eine gewaltige Gefahr für amerikanische Kriegsschiffe wie es scheint. Wenn alle russischen Kampfflugzeuge im Betrieb umgerüstet werden, müssen die USA wohl bis zu einer Lösung der Probleme beim Aegis zunächst die Füsse still halten.

Die Russen werden vermutlich ordentlich gefeixt haben, mit blamabel ist die Aktion noch untertrieben. 😀

Carpe diem und danke an Django für den Hinweis.

Bildquelle: Wikipedia
[1] http://de.ria.ru/opinion/20140421/268324381.html

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