Frankreich: Der Pleitegeier kreist über der Grande Nation

Frankreich darf getrost als das Sorgenkind der EU bezeichnet werden. Reformen auf Kosten der Sozialleistungen sind dort nicht ohne eine Revolution umsetzbar, die Wirtschaft befindet sich in einem gefährlichen Abwärtsstrudel. Anders als in Deutschland erfreut sich das Land nicht eines starken Mittelstandes. Das macht auch jede Verwerfung in der Wirtschaft sehr gefährlich. Trotz einiger Schönrechnereien, steht die Grande Nation am Rande des Wirtschaftskollapses.


In den vergangenen Wochen wurde Frankreich immer mal wieder in den Medien thematisiert. Frankreich ist immerhin die zweitgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone. Das nominale BIP von Frankreich liegt bei ~ 2,2 Billionen Euro. Nach der Industrie (19%), haben der Finanzsektor(4,6%) und der Tourismus(6,3%) die größten Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung des Landes. Anders als in Deutschland nimmt der Staat in Frankreich relativ großen Einfluss auf die Industrie und ist in den meisten Fällen beteiligt.

Der Schuldenstand Frankreichs beträgt im Augenblick hochgerechnet mehr als 2 Billionen Euro und selbst ohne wirklich dafür Zinsen zahlen zu müssen, ächtz die Nation unter der Belastung.

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Betrachtet man die Entwicklung der Schulden, werden die Parallelen zu Deutschland sichtbar. Seit Beginn der Systemkrise Ende 2007 wurde gewaltig Schulden gemacht um eine Stabilisierung zu simulieren.

deutschland

Vor diesem Hintergrund und mit der Gewissheit, dass auch die USA ein schwarzes Loch der Schulden sind, erstaunt es schon dass von einer Anhebung der Leitzinsen fabuliert wird. Mit einer Anhebung würden im gleichen Atemzug auch die Finanzierungskosten der Staaten explodieren und damit eine erhebliche Mehrbelastung auftreten welche sich nur durch massive Staatliche Eingriffe in die Vermögen der Bürger und eine Senkung der Sozialleistungen finanzieren ließe.

Das an den Börsen im Augenblick der Abwärtstrend zunimmt, lässt sich sehr wahrscheinlich am Besten mit den anstehenden midterm elections in den USA erklären. Sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus wird am 4. November gewählt. Hinzu kommen noch 36 Gouverneure. Wer gewählt werden will muss schließlich Geschenke machen, vielleicht wird so die FED auch motiviert wieder Liquidität über den Junkys der Wallstreet zu verschütten. Das funktioniert nur wenn es an den Börsen bebt, das ist auch dem letzten Laien bekannt.

Sehen wir nun zurück auf Frankreich und stellen uns die Frage, was soll die Aufforderung an die EU-Kommission von Bundesbankpräsident Jens Weidmann, Frankreich mit Strenge zu behandeln? Ohne die Grande Nation durch die Rosarote Brille zu betrachten, steht dort das Wasser schon bis zum Hals. Jede weitere Verschärfung und Reformbemühung könnte der nötige Funke am Pulverfass sein und wenn daraus eine Generalstreikwelle entstünde, nun die Folgen können Sie sich selber ausmalen. Andererseits wäre dann natürlich ein Schuldiger gefunden, wie in Griechenland könnte man das dann wieder Deutschland in die Schuhe schieben?

Carpe diem


4 Responses to Frankreich: Der Pleitegeier kreist über der Grande Nation

  1. Jens Blecker sagt:

    Zum Thema:

    Frankreich: Die Debatte über die Reform der Arbeitslosenversicherung hat begonnen
    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43041/1.html

  2. Govan sagt:

    Eine guten…

    Warum wurde wohl der € mit denunzier Lokomotiven auf faule Schienen gesetzt ?

    Um die deutsche und französische zuzerschlagen.

    Gb hat sich ja fein raus gehalten,wohl wissend .
    Und die andern wirtschaftlich stabilen Ländern Skandinaviens habenden Braten von. Anfang gerochen und sich fein raus gehalten.

    Auf der anderen Seite ist die finanzielle schieflache den Sanktionen gegen dem Iran und jetzt
    Als Sargnagel die russischen Sanktionen zusehen.

    Eien der Gründe warum wohl Frankreich mittlerweile so willig militärisch den Amis beisteht.
    Was ja lange zeit ganz anderst war .

    Deutschland ist auch bald soweit .

    Aber ok.
    Wir habe ja hier so einige Fäden die bereits Vergangenheit sind ,
    Polizeistaat ,Deutschland GmbH, Zins …

    Überden Horizont weit hinaus sehen …
    Da entfaltet sich die Zukunft ,
    unsere Zukunft .

    Die Gebote unseres neu Anfanges sind geschrieben.
    Die inneren Rahmen Bedingungen , sind noch voller Angst in fast jedem .

    Wieder eine Station weiter.
    So seh ich das .

    Einen guten Tag .
    Govan

  3. Frank H. sagt:

    „ZEW-Index fällt zum zehnten Mal in Folge“
    http://www.welt.de/wirtschaft/article133255421/ZEW-Index-faellt-zum-zehnten-Mal-in-Folge.html

    Ach du Schreck! Schäubles Austeritätsorgie (Abbau von Staatsschulden nennt er das – wir nennen es besser Zwangsenteignung zur Begleichung von Schulden aus aufgekauften Derivatebomben) bringt die EU Zone nun wirklich in Schräglage. Der Bruder im Geiste Frankreich dürfte das noch mehr belasten, denn wer springt Frankreich bei? Niemand mehr. Bleibt nur die Fußfessel die Austerität mitmachen, weil man ja Maastricht unterschrieben hat.

    So gewinnen die Teutonischen „NAZIS“ zusammen mit ihren Brüdern aus den USA den Krieg gegen Frankreich doch noch. Denn das die EU auf dem braunen Gedankengut entstand ist heute bereits „Allgemeinwissen“ unter den Internetzeitungslesern.

    Ach und noch etwas: Groß-Britannien hat wirtschaftlich NICHTS davon! Die sind so pleite, dass sie ebenfalls Hilfe aus er EU Zone bräuchten. Weil aber dort auch Nichts mehr geht, muss London auf die USA hoffen. Dort gibt es aber auch Nix oder nur gegen Teilnahme an illegalen Kriegen.

    Und was macht Frankreich? Steht völlig alleine da….
    Die AFD hat also Recht. Der Euroraum so wie er ist, ist der Spaltpilz in Europa. Daran sind die Europäer aber mit Schuld und nicht nur die Nordamerikaner.

  4. Ice-Dealer sagt:

    auch wenn es dem inhaltlichen niveau deiner aussage nicht angemessen ist: Die Wörter AFD und nazi in einem Text provizieren dies eben : die AFD ist – zumindest teilweise – mit Nazis unterminiert.

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