Samsung: Autonome tödliche Präzision

Denkt man an Samsung, kommen einem schnell die bunten und flackernden Bildschirme in den Sinn. Eine Firma, die das Leben einfach etwas schöner macht, so sollte man meinen. Ganz so einseitig, wie es auf den ersten Blick scheint, ist dieser Konzern allerdings nicht aufgestellt. Man macht auch ein Geschäft mit dem Sensenmann, und das mit absolut tödlicher Präzision. Wer beim SGR-A1 in den Fokus rückt, kann vom ersten vollautomatischen Kampfroboter auf eine Entfernung von bis zu 3 km ausgeschaltet werden. Samsung adaptiert damit Terminator in die Realität. Eine äußerst gefährliche Entwicklung, Computern die Entscheidung über Leben und Tod in die Chips zu legen.


Es war geplant, die komplette Grenze nach Nord-Korea mit den Robotern zu bestücken, um damit die Truppen des Nachbarlandes zu stoppen. Diese Idee wurde aber aufgrund von Fehlfunktionen verworfen. Mit einer Schussfrequenz, die zwischen 700 und 1000 in der Minute liegt, ist die Bewaffnung nicht zu verachten. Das primäre Waffensystem ist ein Daewoo K3 5,56 mm Maschinengewehr, als Sekundärwaffe ist ein Raketenwerfer geplant. Bisher sind die Anlagen nur stationär, allerdings ist das natürlich nur ein geringes Hindernis bei dem technischen Fortschritt.

Aus Wikipedia zum SGR-A1:

Kritisiert wird vor allem der Verlust der menschlichen Kontrolle über die Waffengewalt. Ebenso sei das System vor manipulativen Angriffen nicht geschützt. Im Gegensatz zu den bisher primitiven Selbstschussanlagen übernimmt der Roboter die volle Funktion eines Soldaten: Identifizierung einer Gefahr, Warnung des Angreifers, Entscheidung über Gegenmaßnahmen, Durchführung von Gegenmaßnahmen. Obwohl diese Aktionen von Menschen einprogrammiert werden, gehen Kritiker davon aus, dass die Quote der Fehlentscheidungen des Kampfroboters weitaus höher liegt als die eines Soldaten.[1]

Was noch wesentlich schwerer wiegen dürfte, als die möglichen Fehlentscheidungen, ist die totale Abwesenheit von Empathie. Ein Roboter wird niemals die Waffe niederlegen, wenn er von einem Regime gegen die Bevölkerung eingesetzt wird, ein Soldat sehr viel eher.

In den 13 Jahren zwischen 1970 bis 1983 waren auf 440 km der innerdeutschen Grenze ca. 60.000 SM-70 im Einsatz („SM“ für „Splittermine“), alles zum „Schutz“ vor dem kapitalistischen Westen. Will man wieder solch menschen-verachtenden Technologien produzieren und einsetzen?

Immerhin soll diesen Monat eine Entscheidung fallen, ob Killer-Roboter in die Konvention über das Verbot bzw. die Einschränkung des Einsatzes bestimmter konventioneller Waffen aufgenommen werden. Dann bleiben den Menschen vielleicht die Samsung-Terminatoren erspart. Es ist schon schlimm genug, dass einige westliche Regime über hirngewaschene, in schwarze Kampfausrüstungen gekleidete Prügeltruppen verfügen.

Carpe diem

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Samsung_SGR-A1


14 Responses to Samsung: Autonome tödliche Präzision

  1. Frank H. sagt:

    „STIMME RUSSLANDS Der Vertreter der Militärindustriekommission der russischen Regierung, Oleg Martjanow, hat erklärt, dass bereits nach 2018 Kampfroboter an die russische Armee geliefert werden.“
    Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/news/2014_06_26/Russische-Armee-bekommt-Kampfroboter-6483/

    „Die USA geben Milliarden Dollar für eine neue Generation von Waffen aus – Kampfroboter. Im Gegensatz zu Drohnen verrichten sie ihr tödliches Werk ganz ohne menschlichen Einfluss: präzise, ohne zu zögern, skrupellos. Menschenrechtler sind alarmiert, vor allem, weil die Maschinen nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterscheiden können. Andere trauen ihnen jedoch eine „zivilisierende Kraft in Kriegen“ zu.“

    http://www.sueddeutsche.de/politik/kampfroboter-automaten-des-todes-1.1746308

    „Militärforschung Forscher wollen Kampfroboter stoppen

    Schon bald könnten Kampfroboter eigenständig über Leben und Tod entscheiden. Einige Wissenschaftler wollen solche Maschinen nun verbieten. Andere halten sie für einen Segen.

    Noel Sharkey plagt ein Albtraum. Er sieht ein kleines Mädchen auf einen Soldaten zulaufen. Sie streckt ihm eine Waffel Eis entgegen. Der Soldat schaut das Mädchen an, hebt sein Maschinengewehr und feuert. Dann gibt er eine Meldung an sein Hauptquartier. Ein totes Mädchen, aus Notwehr erschossen. Der Soldat ist ein Roboter. Das Eis hat er für eine Waffe gehalten.“

    http://www.tagesspiegel.de/wissen/militaerforschung-forscher-wollen-kampfroboter-stoppen/9586980.html

    Danke für das Thema Jens. d^^b

  2. senseinchaos sagt:

    Sonnensturm bewahre uns!

    Irgendwann scannen diese Roboter bestimmt Gehirnstroeme und Darmfunktion!
    Wer baut den sowas???
    Sollen diese „Bots“ vielleicht die Bankangestellten ersetzen?
    Na Hauptsache die Welt geht nicht unter, und da „Google“ einen Mietvertrag ueber 60 Jahre abschliesst bleibe ich mal optimistisch…

    http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/5695616/google-mietet-nasa-flughafen-im-silicon-valley.html

  3. senseinchaos sagt:

    Diese Roboter erinnern mich an sogenannte Golems, das ist die Bezeichnung für eine ungebildete Person („An sieben Dingen erkennt man den Ungebildeten, und an sieben Dingen den Weisen“).
    Stanislaw Lem hat in seinem Buch „Also sprach Golem“ das Potential und die Vernunft des menschlichen Geistes unendlich GROB verrissen, im Rahmen SEINER geistigen und seelischen Faehigkeiten!!! Nicht zu empfehlen das Buch, verursacht Gehirnblasen…

    Autismus in Reinkultur.

  4. senseinchaos sagt:

    Lem selbst bezeichnete „Golem XIV“ …

    http://de.wikipedia.org/wiki/Golem_XIV

    …in dem Buch „Lem über Lem“ als die „Summe seines Denkens“.

    _______

    Und die Summe seines Denkens ist:

    „Die von uns als höher eingestuften Lebewesen haben aber diese Fähigkeit verloren und müssen ihre Lebensenergie als Schmarotzer von anderen Lebewesen holen.“

    —–>

    Wir haben die Faehigkeit verloren uns selbst zu ernaehren, deswegen muessen wir schmarotzen!

  5. Irmonen sagt:

    Kampfroboter wie grob ist das denn….
    …hier erste anfängliche Versuche mit Minidrohnen. Wenn die dann mal in Schwärmen wie die Fliegen loslegen, das wir heiter.
    Ganz „vernünftig könnten diese aber auch als Ersatzbienen zum Bestäuben dienen….

    http://www.spiegel.de/video/mini-drohnen-roboter-fliege-fliegt-kontrolliert-video-1269682.html

  6. chris123 sagt:

    Ja, die haben da schon einiges Experimente gemacht u.a. im Irak. Ergebnis soll DAMALS nicht so umreissend gewesen sein. Aber das ist ja immer so bei Dingen die noch in den Kinderschuhen stecken. Heute geht das paar Jahre und schon ist man da deutlich weiter.

    Vor um die 10 Jahren habe ich aber einen Brief an die Bundeswehr geschrieben und vor dieser „Verherrlichung von Tamagotschi Waffen gewarnt“. Sie sind quasi der Garant für den Atomkrieg. Begründung damals und so sehe ich es auch heute: Wenn ein Gegner meint gegen die Tamagotschi Waffen nicht anzukommen, wird er als erstes hochgezündete Atomwaffen wegen dem EMP werfen. Da eine nicht reichen wird, wird er mehr davon werfen. Wenn die Nutzung von Atomwaffen aber mal in Gang gerät und zwar egal wie, dann ist da schnell kein Halten mehr. Die Atomwaffe ist eben immer noch der Superhammer im Hintergrund. Wenn alles schief geht, dann wird eben die Superwumme geholt. Also vergrössern SmartWeapons aus meiner Sicht die Chancen für einen Atomkrieg. Je smarter der eine meint zu siegen, desto sicherer ein Ausgang im Sinne eines Atomkriegs durch den anderen. Wer also bei dieser grossartigen SmartWeapon Propaganda diverser US-gesteuerter Fernsehkanäle mitjubelt, der sollte sich fragen, ob er dabei nicht einem Atomkrieg zujubelt. Wie immer bei den Amis: Die denken eben nichts zu Ende. Allein das ist extrem verheerend, dass die Welt von einer Supermacht beherrscht wird die Dinge nicht zu Ende denken kann und alles nach Try & Error Konzept meint handhaben zu müssen. Damit riskieren sie den ganzen Globus.

  7. senseinchaos sagt:

    Chris

    Vergiess den weltweiten Atomkrieg!
    Das „Labor“ Europa, als Waffen- und Technikschmiede und Sozialforschungsobjekt par excellence mit ABSOLUT hoerigen Rudelbewohnern funktioniert doch nach den „Weltkriegen“ perfekt!
    Sollten irgendwelche religioesen Halsabschneider oder individuellen Fundamentalisten „da unten“ fortfahren dieses kleine „Heiligenland“, welches bis zur Krause mit Wasserstofffbomben bewaffnet ist, ueberrennen zu wollen, und danach sieht es aus, dann gibt es ein „FEUER“ das hat RTL-2 noch nicht gesehen, und der Rest der Welt loescht dann anschliessend freiwillig gemeinsam, unter Leitung eines gemeinsamen Weltsicherheitsrates/“NWO“…
    Ob das geplant ist und eine „Elite“ dann mal kurz ansagt wo es langgeht, oder ob es in derart komplexen Systemen wie der Biosphaere der Erde ZWANGSLAEUFIG derartige „Wachruettler“ geben muss und wird…

    Just my ten fingers, far beyond driven (+,+)

  8. Jens Blecker sagt:

    The @guardian’s @Edpilkington on decision that nations will take today on 2015 #KillerRobots talks: http://www.theguardian.com/world/2014/nov/13/killer-robots-strictly-monitored-un-meeting-geneva … @UNGeneva #CCWUN

  9. Ironman sagt:

    Noch eine Kanonne ohne Hirn !
    Original Zitat Robocop

  10. Habnix sagt:

    Der Film der Schakal von 1997 mit Bruce Willis und Richard Geer ansehen.

    http://www.youtube.com/watch?v=pyXdB_AYiDs

    oder ein Computer gesteuertes Teleskop für Astronomie sich vorführen lassen und ein bisschen mit den Gedanken SPIELEN wie man so was für einen bestimmten Zweck verbessern kann.

    Lässt sich bestimmt auch über W-Lan steuern ,dann hat man sicher einen großen Abstand zu den Dingen.

    Man kann auch Lebewesen am Computer abstrakt darstellen, hat den Vorteil das die Hemschwelle sinkt.Siehe Nacktscanner an Flughäfen.

    Die Dinge sind bestimmt schon im laufen.

    Wer nicht spurt dem sagt dann Big Brother in naher Zukunft was richtig und was falsch ist.

    Drüber nachdenken was wir für eine Welt wollen.

    Jetzt können wir es noch.

    Ein bisschen Angst machen sei mir mal erlaubt.

  11. senseinchaos sagt:

    ironman

    „Noch eine Kanonne ohne Hirn !“
    _______

    Zeig mir mal eine Kanone mit Hirn! Aber keine Nacktfotos bitte! Das Problem ist doch diese Kanone hat ein Gehirn, nur eben keines auf lebendiger (Ab)Wasserbasis wie der Mensch, sondern eins direkt aus Frankensteins Gruft. Wird interessant wenn diese Roboter bald die einzigen Individuen sind die Waffen tragen duerfen. Ist doch dank dem eingebauten Fahrtenschreiber perfekt nachzuvollziehen wenn und dann vor allem warum so ein Bot eine Fehlfunktion hat und eine halbe Demo/Menschenmenge niederbrutzelt. Aber die Erdenker dieser Techniken sind ja auch nur Menschen mit Gewissen und deshalb werden genauso nichttoedliche „Waffen“ entwickelt…

    https://www.youtube.com/watch?v=dmuyLIrSjxI

    …das Teil erhoeht kurzfristig die Koerpertemperatur der „Opfer“. Das ist sogar gesund, hilft gegen Grippeviren etc, wie ein kurzes kuenstliches Fieber! Hat aber auch Nebenwirkungen, man rennt naemlich wie ein Lemming los, egal wo hin, nur weg, auch wenn da ein Abgrund oder eine Wand ist.

  12. Pansenwastel sagt:

    Samsung hat es einfach nicht drauf, viel zu eckig das Ding und der Name ist auch scheiße.
    Kanten abrunden und das Ganze als „I-GUN“ auf den Markt bringen. Die Leute werden es lieben und sich mit Begeisterung erschießen lassen, wenn sie es sich schon nicht leisten können.

    Das musste ich los werden, aber nun ernsthaft. Der Gedanke an einen solchen Tötungsautomaten ist gruselig, aber ich finde diese Dinger weniger schrecklich als die Flugdrohnen, die aus großer Höhe auf einen schießen. An diese Landroboter könnte man theoretisch noch rankommen.
    „Weniger schrecklich“ soll nun nicht heißen, daß ich es lächerlich finde. Die Entwicklung schreitet voran (Geld ist für solche Sachen immer da) und irgendwann können diese autonomen Systeme durch Rohre und Lüftungen kriechen.

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