Topjobs: Der Fehler im System

Als 2008 die Sparer ihre Vermögen in Rauch aufgehen sahen, war Banker einer der unbeliebtesten Jobs überhaupt. Kaum einer traute sich eine ehrliche Angabe zu machen wenn man sich über Berufe unterhielt. Sieht man sich jetzt wieder um, nachdem sämtliche Zockereien auf die Steuerzahler abgeladen wurden, ist von all dem nichts mehr zu spüren und nach wie vor ist es einer der bestbezahlten Berufe. Eine Grafik zeigt recht deutlich den Fehler im System, der seinen Tribut früher oder später fordern wird. Aber noch spielt die Musik, und solange wird getanzt.


Es ist interessant wie ungleich die Löhne verteilt sind und bedauerlich, dass Menschen die ehrlich arbeiten weitaus weniger verdienen. Das wiederum ist allerdings ein Zeichen der Zeit. Wer Menschen mit leeren Versprechen das Geld aus der Tasche ziehen kann oder dabei hilft die Menschen in einem Zustand zwischen krank und gesund zu halten, hat finanziell einfach die Nase vorn. Die akademische Ausbildung hat da nicht unbedingt einen Einfluss, wie der Lohnvergleich im Bereich der Bildung zeigt.

Grafik: Welt

Grafik: Welt

Auch das Handwerk hat schon lange keinen „goldenen Boden“ mehr, wer braucht schon jemanden der einem die Wasserleitung repariert oder das Dach abdichtet? Nein, was man wirklich braucht ist ein Banker der auf kurz oder lang die Rente und das Ersparte an die Wand fährt, das sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Solange Menschen die das Leben der Gesellschaft überhaupt erst ermöglichen hinten runter fallen, wird jeder Depp sich weigern eine ordentliche Arbeit anzunehmen. Das wird irgendwann seinen Preis fordern und der könnte höher sein als man glaubt. Vielleicht kann man mit wertlosen Papieren auch dämmen, das Dach bekommt man damit aber ganz sicher nicht zu. Auch der Nährstoffgehalt von Papier ist nicht besonders hoch, aber das werden die Menschen wahrscheinlich nicht auf den Schirm bekommen. Schließlich fehlt ja für die Bildung das Geld. 😉

Carpe diem

Aritkel aus der Welt: http://www.welt.de/wirtschaft/article135993759/Diese-Jobs-bringen-in-Deutschland-das-meiste-Geld.html


10 Responses to Topjobs: Der Fehler im System

  1. tom sagt:

    Wenn die ersten Banker um „ihr Leben laufen“, dann werden sich sicherlich ein paar Leute, die vorerst noch in diese Sparte drängten, – etwas umorientieren wollen … 😉

    PS: Stichwort „Handwerker“

    Vor einiger Zeit fragte ich den Sohn eines Bekannten, ob er denn seinem Vater nicht bei der Arbeit (hatte kleine Baustelle im Haus) helfen möchte. – Er könne dabei etwas lernen. Er dann, 17, kurz vor dem Abi: „Na des interessiert mich nicht. Wenn ich mal einen Handwerker brauch, dann lass ich mir einen kommen.“ – Die Dumpfbacke möchte auch in eine Bank …

    😉

  2. berliner37 sagt:

    Ich, 25, nach meinem Abi 2008:
    Früher hätte ich ähnlich geantwortet. Heute, nachdem ich den „Wert“ unseres „Bildungssystems“ und die damit vermittelten „Werte“ verstanden und verinnerlicht habe, wundert es mich keinesfalls, dass die Dumpfbacke auch eine Bank eröffnen möchte. Gleichzeitig macht es mich traurig, dass es nun mal so ist wie es ist.
    Da hilf nur:
    Selber anpacken, mitmachen, aufklären, verstehen, eingestehen, erkennen, weitermachen..!
    Frohes Neues und Herzlichen Glückwunsch zu Weihnachten an alle meine Lieben IKN-Leser, -Schreiber und an Dich, Jens. Vielen Dank für Deine jahrelange Arbeit!

  3. steinmetz sagt:

    Ach ja,
    das waren noch Zeiten, damals, also richtig damals.
    Wo wir noch Waffen tragen durften und den Hut nicht vor dem Adel
    ziehen mussten.
    Denn wir besassen gewisse Kernkompetenzen mit Winkelfunktionen und
    Statikerkenntnissen im sakralen Baugewerbe.
    Tja und heute ?
    Heute müssen wir beim Geldadel die Schuhe ausziehen damit der Marmor nicht zerkratzt wird und zum pinkeln ins Dixiklo im Vorgarten.
    Ja das Handwerk liegt danieder.
    Überholt von den Geldverleihern und Wucherheinis die früher nur
    die Hintertüren benutzen durften.
    Aber unsere Rache wird bitter sein.
    Denn es kommt der Tag der Abrechnung (min 50% Aufschlag)
    Und wenn das nicht hilft werden wir rabiat.
    Wir werden dem Geldadel vernichtende Schläge versetzen von dem er sich in seinen Wohntempeln nicht erholen kann.
    Also,
    Maler steh auf und pinkel Ihnen in die Wandfarbe.
    Maurer, kipp Ihnen Diesel in den Mörtel.
    Klempner, verstopf Ihnen die Abflussrohre.
    Elektriker, manipuliere die Wechselschaltung und überbrück den FI
    Zimmermann, säg Ihnen die Sparren an.
    Steinmetz, schmeiss Ihnen die Kippen unter den Marmor (macht super Flecken)und lass die Maueranker an der Fassade weg.
    Fliesenleger, verfugt mit Holzmehl
    Und die Tischler vergessen einfach mal den Holzleim.
    und so weiter und so fort.
    Wir könnten es schaffen.
    Denn wäre der Boden auch wieder goldig.
    vielleicht, eventuell
    Gruß Steinmetz

  4. … immer mehr Menschen glauben, dass Geld arbeiten kann – daher brauchen wir keine Handwerker mehr.

    Dieser Irrglaube wird sich bald bös rechen.

  5. 😆 ähm – ich meinte rächen 😉

  6. djmaki sagt:

    Morgen Jens 🙂

    ich habe den Artikel in der WELT auch gelesen.
    Du darfst dich da auch nicht täuschen lassen, dass sind Durchschnittswerte, die die meisten Arbeiter, branche egal, niemals erreichen.

    Tourismus durchschnitt knapp 3300 brutto im Monat?
    Den zeigste mir mal.
    Oder den Kellner mit 34.000€ brutto im jahr 🙂

    das pharma und banken mehr bezahlen, mag stimmen. Aber auch dort werden die Gehälter enorm hochgezogen. Hier hilft es, sich die Tarifverdienste mal anzuschauen.

    die Branchen auf der linken spalte zahlen im durchschnitt also 60k im Jahr.
    kenne ich keinen einzigen, der das hat. Und ich tippe aus München, wo ja auch jeder 3000 netto im Monat verdient 🙂

  7. djmaki sagt:

    Statt den Durchschnitt, sollte sich jeder mal den Median-Lohn seiner branche im internet raussuchen.

    Es hilft auch der Rentenbescheid, der einen ca. Jahres-brutto-verdienst von 30.000 im jahr angibt (2.500 brutto im Monat).
    Das sind schon zahlen, die eher zutreffen, und auch die missstände aufzeigen im vergleich zu den oben dargestellten zahlen.

  8. Elia sagt:

    @Berliner 37
    Deinen Kommentar würde ich so unterschreiben.Wer gebildet(alternativ gebildet)ist weiss im groben,was da für ein riesiger Tzunamie auf uns zukommt-wann Tag x ist-weiss nur Gott.Was spielt es letztlich für eine Rolle ob morgen oder im Mai?Im Mai würen zwar die Blumen blühen…aber egal.Der einzelne Mensch kann sich nur so gut es geht darauf vorbereiten-und sich innerlich darauf einstellen-dann ist der Schock nicht so groß.Wirtschaftskollaps mit Börsencrahs morgen-oder Krieg mit Russland und China-oder alles zusammen-egal-aller Wahrscheinlichkeit nach-wird es 2015 knallen-in welcher Konstellation-kann denke ich niemand wirklich vorhersagen.Ich als Christ-sage mir immer-tiefer als in die-Hand Gottes-kann man nicht fallen-ich habe nicht auf diese Epoche des Mammon und der Dekadenz gewettet-und deshalb werde ich ihr auch nicht nachtrauern.Ich versuche zu leben nach dem Motto-„prüft die Wege der Vorzeit-welches die richtigen und Guten waren und wandelt darin-so werdet ihr Frieden finden für eure Seelen“.Also ein gutes neues Jahr!

  9. Irmonen sagt:

    wirklich am A….sind die Berufe, die sich um den Menschen ganz direkt und praktisch kümmern, also alles was sozial ist…

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