Kanada-(e)XIT: Step by Step

So, in der vergangenen Woche habe ich mich um die Seecontainer gekümmert und heute sind sie geliefert worden. Zwei mal 20′ sollen unser Hab und Gut in Kürze trocken und sicher über den Atlantik befördern. Man könnte jetzt meinen es wäre ja noch viel Zeit, aber insgesamt sind es noch etwas mehr als 4 Monaten, dann steht der große Move ins Haus. Eineinhalb davon bin ich noch in Kanada um den Innenausbau zu vollenden und dann bleibt doch nicht mehr ganz soviel wie man denkt.

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It’s done, so far 😉

Carpe diem


23 Responses to Kanada-(e)XIT: Step by Step

  1. Jens Blecker sagt:

    Die Container habe ich gekauft, so dass ich keinen Stress mit Ausladen etc habe. Drüben werden die dann als Garage oder Werkstatt weiterbenutzt.

  2. Tranfunzel sagt:

    Cool.. Die Container zu kaufen ist gar nicht verkehrt. Die sind aus dickem Stahlblech und sollten viele Jahre halten. Dafür sind sie ja gebaut. Was so’n Teil kostet frage ich lieber nicht, aber als Werkstatt etc. Und stehlen kann sie auch keiner, es sei denn er bringt den Kran gleich mit. Die Riegel vorne sind auch nicht ohne. Wir haben damals noch ab und an kpl. Autos aus USA überführt. So vor 20 Jahren, als ich noch jung und knackig war.
    Alles Gute beim Beladen der Container. Dran denken .. der Atlantik kann richtig rauh werden. Ganz früher war ich bei der Bundesmarine auf dem Zerstörer „Schleswig Holstein“. Dieses Schiff befindet sich auch schon in den ewigen Jagdgründen Neptuns.

  3. Jens Blecker sagt:

    @Trafu

    Also da ich generalüberholte gekauft habe, schlugen die mit 1300,- Netto das Stück zu Buche. Neue kosten 3400,- Netto und unaufgearbeitete 860,- Netto. Das ist ganz ok wie ich finde. Für die Kartons etc habe ich Gitterboxen, die dann noch mit Spanngurten gesichert werden und ansonsten noch 50 Umzugsdecken. Das die Fahrt ruppig werden kann, habe ich mir schon gedacht 😉
    Zur Not muss man halt den einen oder anderen Schaden in Kauf nehmen, einen Tunnel rüber gibt es halt noch nicht 😉

  4. Tranfunzel sagt:

    Das klappt garantiert, wenn schon ganze Autos in Containern heile ankommen.
    Außerdem sind Containerschiffe ganz was anderes als ein EX „Baby“ Zerstörer. Die Holzbein war 137m lang und hatte eine Breite von nur 13m. 2 Dampfturbinen, 37kn
    http://www.zerstoerer-schleswig-holstein.de/

    Heute hat die Bundesmarine „nur“ noch leichtere und wendigere Fregatten mit Fk und typisch für alle Fregatten ist der Hubschrauberhangar achtern.

    Sowas wie die Franzosen mit der „Charle de Gaulle“ hat sonst keiner.

    Schluß mit Kriegsschiffen. Wie russische Atomkreuzer aussehen weiß ich immer noch.

    Nein. Ein Containerschiff liegt ganz anders im Wasser. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas zu Bruch geht dürfte eher beim Be- und Entladen liegen. Außerdem kommt das ganze Zeugs aus China doch auch heile an. Ein Freund arbeitet bei DB Schenker Rail und erzählte etwas von einer Bahnverbindung direkt von China bis nach Deutschland. Jetzt ist klar das die Amis Amok laufen. Achse (Paris)- Berlin- (Warschau)- Moskau – Bejing

    Russlands kleines Problem sind ganzjährig eisfreie Häfen.

  5. Pansenwastel sagt:

    Garage, Werkstatt, Räucherkammer, Schutzraum, Lager, Labor etc. Das Ganze lässt sich wieder fahrbar machen und so kann z.B. die „Räucherkammer“ zum Wal.

  6. Irmonen sagt:

    Dein Zeitplan ist ja so gut wie perfekt, bei den sich nun zuspitzenden europäischen Turbulenzen.

    „Jung und knackig“ würde ich das Auswandern auch in Betracht ziehen….

    Ich spüre doch schön langsam, als Oldie, immer mehr den Wunsch nach Ruhe, Muse, Langsamkeit und viel Zeit für mich selbst.
    Dafür reicht mir ein Schrebergarten.

    Container kaufen, das ist eine wirklich gute Idee.

  7. Wolly sagt:

    Wer gerade Sehnsucht auf Kanada, Nova Scotia bekommt möchte ich mal kurz erzählen, daß wir heute -10 Grad hatten. Es hat immer wieder heftig gestürmt und wir haben soviel Schnee wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Außerhalb meines geräumten Weges versinke ich ich bis zur Hüfte im Schnee. Die Straßen sind stark beschädigt vom vielen Schnee räumen. Und wir haben keine Ahnung wie lange es dauern wird bis diese Massen wieder tauen werden. Am Straßenrand türmt sich der Schnee bei mir über 2m. Die wissen garnicht mehr so sie den Schnee noch hinschieben sollen. In den niederen Lagen befürchtet man dann Überschwemmungen, wenn es mal zu tauen beginnen soll. LG

  8. chris123 sagt:

    Bin mal gespannt wie oft es Dich später nochmals nach Deutschland verschlägt (abseits von ups ich habe ja … vergessen). Oder ob es quasi ein Cut wird nach dem Muster: Ich bin gegangen und das war’s: Bye bye „bad old Germany“ or „good old Germany“. Viele Leute binden das auch an Verwandte die sie nochmals „in der alten Heimat“ besuchen wollen. Man hört dann andere die sagen: Nein, seitdem ich keine Verwandten oder Bekannte mehr dort habe, bin ich nicht mehr dorthin gefahren.

    Mir ging es oft so glücklich gewesen zu sein „mal wieder in Deutschland“ zu sein. Einer in dem Artikel vorher sagte ja „alles Scheisse wo man ist …“ Ich würde es eher so formulieren: Alles ANDERS wo man ist. Es ist nicht gleich und doch ist man „Deutscher“ von seinem Wesen. Und bestimmte Dinge wird man so über die Zeit als Deutscher in fernen Landen vermissen. Dann ist man froh mal wieder in Deutschland zu sein.

    Eigentlich geht es mir so, dass es also nicht die Auseinandersetzung mit „Scheisse auf der ganzen Welt“, sondern „Andersartigkeit und Identität“ ist. Und Deine Identität ist geradezu zwangsläufig ein Teil der lebenslangen Kulturprägung. Und dann kommt eben die Auseinandersetzung mit „dem Anderen“. Das magst Du dann im Falle auch, aber es kann Dir auch irgendwann auf die Nerven gehen.

    Am Ende wirst Du dann ein „Wanderer zwischen den Welten“. Du freundest Dich mit der Andersartigkeit an und im Wechsel liegt dann die Freude wie jemand der sich über die Vielfalt in der Natur begeistert und gerne mal Ausflüge macht. Dann entwickelt sich ein Gefühl der Gelassenheit und doch suchst Du immer noch einen gewissen Anhaltspunkt. Ich habe ihn in der Sonne gefunden wenn sie auf und unter ging. So ging sie in allen Ländern auf und unter. Am morgen war ich schon dort und auch dort ging die Sonne so auf und wieder unter. Diese Sonne und ihr kommen und gehen war dann für mich Teil dieser Heimatsdefinition geworden. Wobei das jetzt nicht die Welt von Jens in Kanada ist wenn er da SESSHAFT wird. Aber dennoch, man wird alte Punkte wieder aufsuchen. Punkte an denen man hängt ohne es zu wissen weil sie einen das ganze Leben GEPRÄGT haben auch wenn man es eigentlich nicht gesehen hat oder es nicht wahr haben will.

    Ist schwierig zu erklären, es ist etwas das man erlebt haben muss um es zu verstehen. Da könnte man noch viel mehr drüber sagen. Z.B. die Gewohnheit von Wegen über die man sich freut wenn man wieder dort ist oder einen bestimmten Turm wo man schon so oft vorbeigekommen ist. Sie können regelrecht „Persönlichkeitsstatus“ bekommen. Und so entwickelt sich eine Welt der Vielfalt die doch die Identität sucht.

  9. Jens Blecker sagt:

    @Wolly

    ich habe das Grundstück mit ausreichend Höhenmetern gekauft, sollte also nichts schief gehen 😉

  10. Platte sagt:

    Wau Jens das hört sich ja mal preismässig recht gut an:

    Neu 3.400 €
    Geb. 1.300 €
    Übe. 860 €

    wie hoch war denn die Anlieferung (oder im Preis enthalten?)wie schwer sind eigentlich solche Teile (weil hinterher bewegen geht ja scheinbar ohne Spezial Gerät nicht?)

    das nenne ich mal solide Preise.

    Hättest Du evt. mal einen Link dazu und gibt es da auch einen, der evt. EUweit die Teile verkauft bzw. Ableger in anderen EU Ländern hat, wohne ja in Frankreich und spiele mit den Gedanken mir so was als Wohnung zuzulegen!?!

    Danke Dir!!!!

  11. Jens Blecker sagt:

    @Platte

    http://www.chs-container.de Transport war inkl. gerechnet. Du könntest aber die deutlich günstigeren nehmen, da eine CSC-Plakette ja unnötig wäre.

  12. EuroTanic sagt:

    Was packt man denn in zwei Seecontainer? Bücher? Fernseher, Fahrrad und Möbel?
    Ich halte die Auswanderungsgeschichten für übertriebene Romantik. Als wenn es in anderen Ländern jetzt und in Krisenzeiten besser wäre. Es gibt keinen Flecken Erde mehr, der auch in globalten Krisenzeiten überlebbarer wäre als andere. Grade Kanada wird durch angrenzende muricanische Millionenmetropolen im Falle des Blackout überrannt werden. Zudem man dort ja keine „Heimat“ hat, also keine gemeinsame Sprache, Kultur, Lebenserfahrungen etc. und vor allem kein gemeinsames soziales Netzwerk. Ausserdem ist das irgendwie wie Flucht. UnNd ich will nicht flüchten. Das hier ist mein Land.

  13. Jens Blecker sagt:

    Sorry Euro, aber du hast echt keinen Plan wovon du redest. Alleine in Deutschland, was zigmal in Kanada rein passt leben fast 3x soviele Menschen. Ressourcen= Fehlanzeige. Die USA haben ausserhalb der Großstädte selber was sie brauchen also was redest du da von „überrennen“? Zweitens geht nach Cape Breton nur eine Brücke, das lässt sich im von dir skizzierten Fall dann schon lösen. Du kannst machen was du willst und bleiben wo es Dir gefällt, aber bitte bei Dingen von denen man keine Ahnung hat…. einfach mal..?

  14. chris123 sagt:

    @Euro

    eine gewisse Romantik gehört zu so etwas dazu. Ist also ein guter Motivationsfaktor. Ein Teil davon wird sich im Laufe der Jahre abschiffern und der andere Teil bleibt. Wie ich sagte, kommt dann der Moment wo Du auch gerne mal wieder Deutschland anschauen würdest. Und ab da hast Du dann einen anderen Blick auf Deutschland, auf die Mentalität, auf das was Dir gefällt und das was Dir nicht gefällt. Das ist ein ganz natürlicher Prozess.

    Die falsche Vorstellungen von paar Leuten hier ist, dass man im einen Fall quasi die Tür zumacht und im anderen auf und das sei eine Einbahnstrasse. Das wird sie nie sein, weil Du kulturell ein Deutscher bist und bleibst. Du kannst mit der kanadischen Mentalität Dich verstehen, aber deswegen wirst Du kein Kanadier. Das werden dann eher Deine Kinder usw.

    Spätestens nach paar Jahren Auslandsaufenthalt wird Dir dieser Umstand so bewusst wie nie zuvor. Am Anfang fällt Dir das nicht so auf, aber dann schon. Warum gibt es z.B. diese German-American Clubs in Gebieten wo viele ausgewandert sind? Ja, irgendwie zieht es Dich dann doch wieder dort hin. In Russland sind es deutsch-russischen Stammtische wo Du Dich dann triffst. Aber letztendlich das gleiche Schema. Du merkst später was Du bist und dass Du ein Zwischenweltler bist.

    Und es gibt noch ein Phänomen was mir aufgefallen ist. Je älter die Leute werden, desto mehr zieht es sie zurück zu ihrem Ursprung. Ist ein komisches Phänomen. Das geht bis dato, dass man im Alter wieder zurück kommt, dann aber eine Welt vorfindet, der man sich entfremdet hat und mit der man dann nicht mehr zurecht kommt. Dann beginnt im Falle ein richtiges Drama! Alles schon erlebt.

    Auch wenn es jetzt hier in diesem ENTWEDER ODER (XOR Logik) formuliert wird, dann ist doch die NICHT AUSSCHLIESSENDE (OR Logik), also die hier ODER da, aber auch das hier UND da, das Ziel, was man INNERLICH anstreben sollte. Je mehr man hier quasi FRIEDEN MIT SICH SELBST und seinem SELBSTVERSTÄNDNIS gefunden hat, desto lockerer kommt man über diese innere kulturelle Spaltung hinweg die in so einem Prozess auftaucht.

    Es gibt den Prozess Kulturschock. Er bezeichnet das KURZFRISTIGE ERLEBNIS einer SCHOCK-artigen Wechsel zwischen den Welten / Kulturen. Ich brauchte eine gewisse Zeit, die ersten Tage die dann wie der Jetlag auf einem ruhen um dann wieder „in der anderen Welt drin zu sein“. Einer der die andere Welt nicht kennt, erlebt erst einmal diesen Kulturschock. Auch wenn man viel gereist ist und schon nicht mehr kulturgeschockt wird, so erlebt man doch immer wieder diese Kulturadaption. Also wie das Auge was sich auf andere Verhältnisse einstellen muss, so stellt man sich auf die andere Kultur ein. Je mehr Übung, desto schneller geht das. Und man sagt dass diese Augenadaption im Alter schlechter wird und so ist es auch mit der Kulturadaption. Mit dem Alter fällt es Leuten immer schwerer. Dann kommt dieser „Alterssesshaftigkeitsgedanke“ auf der eben sehr stark wieder in die alten kulturellen Wurzeln zurück fallen will, aber im Falle gar nicht mehr KANN. Man tut also gut daran, sich über diese Dinge bewusst zu sein, sich in diesem globalen Schwimmbecken eine gewisse Orientierung zu geben und für mich war es dann eben die auf- und untergehende Sonne. Es ist wie dieses Gefühl „und ich bin immer noch daheim auf dieser unseren Erde!“ Ist ein schönes Gefühl wenn die Sonne wieder am Horizont aufgeht und das egal wo Du gerade bist. Es gibt Dir sofort wieder diesen Anhaltspunkt den man innerlich ein bisschen braucht.

    Und die Sonne, sie geht für Deutschland genauso auf wie für Kanada oder Russland. Dann relativiert sich die Ansicht des zu starken eingeschränkten ICH UND UM MICH RUM Bezugs der einen in so einer Lage verboren kann. Und dann ist die Devise nicht wie jemand hier beschrieben hat „überall ist es doch Scheisse“, sondern viel eher „überall ist es doch schön“. Und wenn Du das geschafft hast, dann hast Du den gewissen Frieden mit Dir selbst und Deiner Umwelt. Du verstehst mit der Zeit schon, dass alles immer relativ ist. Wenn man sich für ein Land entscheidet, dann weil man da gewissen Prioritäten sieht die einem persönlich wichtig sind und die man umsetzen will. Insbesondere auch mit der Familie. Aber man macht das nicht, weil man eine Welt gegen eine andere tauscht. Man mag das zwar am Anfang GLAUBEN, aber mit der Zeit weiss man es besser.

    Das mal so meine Erfahrungen was diese interkulturelle Auseinandersetzung im eigenen Inneren betrifft. Die Sache mit den Alten und wie sie reagieren habe ich bei anderen Leuten erlebt unter anderem meinen Grosseltern die auch damals ausgewandert sind. Habe das aber auch bei anderen Auswanderern erlebt die diesen „Altersfallback“ nun mal an sich haben und mit denen man dann an entsprechend markanten deutschen Orten über ihre Vergangenheit spricht die sie eingeholt hat. Und dann merkt man diesen Konflikt sehr deutlich. Und wenn sie zurück WOLLEN, merkt man dann in der praktischen Umsetzung, dass sie AM KÖNNEN ZERBRECHEN. Sie sind dann „Weder-Nochs“ und damit kommen sie im Altern mit der alten Welt nicht mehr zurecht weil ihnen diese in jungen Jahren noch gut mögliche Kulturadaption nicht mehr gescheit hinbekommen.

  15. Drohn sagt:

    @Jens:

    sorge dafür dass Bienen in Deiner Umgebung stehen!

    Ein Tipp aus dem Herzen vom Drohn!

    dD

  16. Frank H. sagt:

    Ein Video für Jens, damit er schon mal eingestimmt ist, was er zurück lässt: https://www.youtube.com/watch?v=6w3d7SxCZMs

  17. Platte sagt:

    Danke Jens für den Link und es gibt sogar ne Zweigstelle in Frankreich….Spitze!!

    Wie schwer ist so ein Teil eigentlich und jemand eine Idee oder Vorschlag, wie man so ein Teil beweglich (ohne schweres Gerät) machen könnte, zumindest bis der Platz 100% fest steht/eingerichtet ist wo´s hin soll!?!

    Danke!!

  18. EuroTanic sagt:

    @Jens
    Warum soll ich keine Ahnung haben, lieber Jens? Nur weil ich ne andere Meinung über ein Thema habe? In einer globalisierten Welt gibt es keine Zuflucht. Du bist überalle erreichbar. Du bist auch in Kanada Teil dieser Welt, atmest dieselbe Luft, Trinkst dasselbe Wasser, isst dieselbe Nahrung etc. Die Menschen werden auf der Suche nach frischem Wasser, frischer Luft, guter Nahrung auch dich erreichen. UNd die NWO, die diese Apokalypse verursachen wird? Die wird Jens & Co in Nova Cotia in Ruhe lassen, während sie den Rest der Welt in die Knie zwingen will? Jens, ich finde deine Reise verständlich, aber logisch finde ich sie nicht. Es gibt auch genügend andere Autoren der Szene, die sich mit „Alternativen“ auseinandersetzen, und die kommen auch zu dem Ergebnis, dass man nirgendwohin flüchten kann, nirgendwo in Ruhe gelassen werden wird, also sollte man kämpfen.

  19. Michael58 sagt:

    Musste mich extra mal anmelden, um hier mal eine Antwort zu schreiben. Die Diskussion ist verständlich. Auch das, was EuroTanic sagte. Habe selbst jahrelang im Ausland gelebt – und ja, du bleibt immer Deutscher, egal wie gut du die Sprache kannst und die Kultur verstehst. Deine Prägung und dich selbst samt ungelöster Probleme nimmst du immer mit. Millionenmetropolen in Kanada ein Problem? Es ist wohl eher die Menschenleere, die da zum Problem werden könnte. 🙂

    Aber ich möchte ausdrücklich auch dem Jens zustimmen. Jedem Neubeginn (und das ist wahrlich einer) wohnt ein Zauber inne und den würde ich mir auch nicht kaputt machen lassen. Ich finde es toll zu neuen Ufern aufzubrechen und habe das selbst in kleinem Maßstab hinter mir. Ich weiß genau was für Kräfte dabei freiwerden – super Gefühl!!! Den Mut muss man erstmal haben in der alten Heimat alles abzubrechen. So mancher, der den Mut nicht hat, kann da schnell neidisch werden – kenn‘ ich alles.

  20. HeikeG sagt:

    Musste mich nun auch mal anmelden 🙂

    @ Jens
    Ich hatte morgens noch gedacht, wann es denn wohl endlich soweit ist, dass du / ihr ganz aus Deutschland abreist, und da war dann dein Beitrag entsprechend zu lesen… ich musste breit grinsen.

    Es ist sicherlich so, dass ihr wohlüberlegt handelt, bei dem ganzen Aufwand, den ihr betreibt. Mit allen Vorbereitungen und der generellen Entscheidung, mit der ganzen Familie nach Kanada zu gehen.

    Toll fand ich, dass du uns an deinem Weg hast teilhaben lassen. Danke dafür!

    @ EuroTanic
    Meine Erfahrung ist, dass JEDER Mensch in seiner völlig eigenen Welt lebt und daher niemals ganz einen anderen Menschen verstehen kann. Ich finde, dass Jens hier sehr viel uneigennützig getan hat, um anderen Menschen zu helfen und ihnen die Augen zu öffnen. Was denn noch??? – Ich stimme dir zu, dass wir nicht flüchten können, andererseits ist doch jeder genau da am richtigen Platz, wo er gerade ist, sonst wäre er an einem anderen Platz. Und dann ist es auch so, dass wir einfach unsere ganz eigenen Erfahrungen machen müssen, die von außen betrachtet vielleicht unrichtig erscheinen, uns aber eben diese wichtige Erfahrung bringen, die wir brauchen. Mir selbst ist es öfters so ergangen, und wenn ich etwas beim ersten Mal nicht begriffen habe, musste ich die Erfahrung eben noch mal machen, bis ich erkannt hatte.

    Für mich ist es so: Einem Menschen (virtuell) zu begegnen und seine Entscheidung zu betrachten, führt bei mir dazu, dass ich mich selbst prüfe, wie ich persönlich handeln würde. Bei mir hat Jens‘ Entscheidung dazu geführt, dass ich ganz klar „wusste“, mein Platz ist genau hier in Deutschland, gerade in diesen Umbruchzeiten.

    Noch etwas zum „kämpfen“: Ich sehe es nicht so, dass wir kämpfen sollen. Das Leben ist kein Kampf. Eher eine Art Hingeben, aus mir selbst heraus handeln. Das erfordert m.E. ein Forschen nach dem, was mein „Selbst“ ist. Bei mir war es so, dass ich irgendwann klare innere Impulse bekam, ob und wie ich handeln sollte oder eben „nichts“ tun. Dann wird die Verweigerung, beim Spiel mit zu spielen, einfach ganz natürlich erfolgen und es ist dann keine Gegenwehr sondern ein Abwenden, nicht mehr funktionieren.

  21. Adamu sagt:

    Ach ja, man kann Dich schon beneiden. Du erfüllst offenbar die Kriterien zur Einwanderung.

    Einen 50jährigen Fabrikmalocher mit dürftigen Schulenglischkenntnissen nimmt kein Land der Welt auf.

    Mein Plan B ist: Wenn hier alles zusammenkracht mixe ich mir einen Coktail aus tollen Giftpflanzen und hoffe, dass ich nicht allzulange leiden muss.
    Bis dahin geniesse ich jeden Tag hier in meinem Haus auf dem Dorf.

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