Schulden die USA Mexiko Billionen an Reparationen?

Die USA spielen sich immer als die großen Demokraten und Polizei der Welt auf. Unzählige Hollywood-Produktionen unterstreichen diesen Mythos. Wo immer es Unrecht gibt, kommen die Amerikaner um die Bösewichte zu erledigen und die Freiheit zu verteidigen. Ganz so heroisch lief und läuft es allerdings nicht wirklich, sehr zum Leidwesen der vielen Opfer. Besonders im Hinblick auf die Kritik an Russland, macht es durchaus Sinn ein Wenig in der Vergangenheit zu schwelgen. Annexion und Besatzung sind jene Begriffe, die der Ursprung für die Vereinigten Staaten sind.


Der 13. Mai 45 war ein denkwürdiges Datum, wer geschichtlich etwas besser informiert ist, wird das wissen. Da haben die USA eine richtige „Landsause“ gemacht und einen Krieg veranstaltet um das Gebiet der Föderation bis an den Pazifik auszudehnen. Um hier noch ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, wir sprechen vom 13. Mai 1845.

Vor dem Krieg, hatten die USA mehrfach versucht Kalifornien und Texas käuflich zu erwerben, was Mexiko aus nachvollziehbaren Gründen verweigerte. Diese „Bockigkeit“ belastete das Verhältnis zwischen beiden Nationen erheblich. Durch die hohe Anzahl an US-Bürgern in Texas, gelang die Separation und Unabhängigkeit von Mexiko im Jahr 1836, da werden Erinnerungen an die Krim wach? Nun da war es ein Teil des „Manifest Destiny“ und das ist natürlich etwas völlig anderes?!?

Kurz ein Zitat aus Wikipedia zum Manifest:

Unter Manifest Destiny („offensichtliche Bestimmung“) versteht man eine amerikanische Doktrin des 19. Jahrhunderts. Sie besagt, dass die USA einen göttlichen Auftrag zur Expansion hätten, insbesondere über die Mitte des 19. Jahrhunderts bestehende westliche Grenze in Richtung Pazifik. Die Redewendung, die so viel wie offensichtliches (oder unabwendbares) Schicksal bedeutet, hatte der New Yorker Journalist John L. O’Sullivan 1845 in einem Artikel der Zeitschrift „The United States Democratic Review“ geprägt, als er schrieb, es sei „die offenkundige Bestimmung der Nation, sich auszubreiten und den gesamten Kontinent in Besitz zu nehmen, den die Vorsehung uns für die Entwicklung des großen Experimentes Freiheit und zu einem Bündnis vereinigter Souveräne anvertraut hat.“[1]

Nun wenn der „Auftrag“ direkt von „Gott“ kam, wer will da schon etwas gegen sagen?!? Kritiker könnten das natürlich als Auswuchs des Größenwahnes einiger Amerikaner verstehen, aber belassen wir es zunächst dabei. Klar wird dabei auf jeden Fall eins, so wirklich demokratisch wurde die Föderation nicht gegründet.

Als am 13. Mai 1845 der Krieg gegen Mexiko begann, wurde möglicherweise eine der ersten dokumentierten Angriffe unter „falscher Flagge“ in der Geschichte gestartet. An dieser Stelle noch ein weiteres Zitat aus einem anderen Wikipedia Artikel. Dort finden sich Begriffe wie „Annexion“ wieder:

1845 annektierten die USA Texas, was zu einem sehr gespannten Verhältnis mit Mexiko führte, das das Kaufangebot der Amerikaner für Kalifornien ablehnte. Bereits im Januar 1846 standen Truppen an der Grenze. Die von Californios unter José Castro gebildete Junta von Monterey versuchte, Alta California durch Abspaltung von Mexiko aus dem Krieg herauszuhalten. Doch noch während die Junta darüber beriet, ob der Unabhängigkeit oder dem Anschluss an einen anderen Staat der Vorzug zu geben sei, erklärten im Mai 1846 amerikanische Siedler die Unabhängigkeit Kaliforniens (Bear Flag Republic) und proklamierten ihre eigene Republik Kalifornien. Am 13. Mai 1846 erging die Kriegserklärung der USA nach einem vorgetäuschten Angriff der Mexikaner. US-Truppen besetzten im Juli 1846 Monterey, standen im Januar 1847 in Los Angeles und eroberten Mexiko, das sich im Vertrag von Guadalupe Hidalgo gezwungen sah, den gesamten Norden, also Kalifornien, Arizona, New Mexico, Utah, Nevada, Texas und einen Teil von Colorado und Wyoming abzutreten.[2]

Was auch schon wieder auftritt, die Separatisten. Auch hier kommt einem unweigerlich die Ukraine in den Sinn, nur sind die USA natürlich die „Guten“. In Folge des Krieges und des „Vertrages von Guadalupe Hidalgo„, verlor Mexiko fast 50 % seines Staatsgebietes, was erheblich ist. Rückblickend betrachtet ist die ganze Geschichte der USA von Völkermord, Krieg und Annexionen geprägt. Vielleicht ist es doch angebracht, die „Supermacht“ USA etwas differenzierter zu betrachten und die Mahnungen einfach mal zurück ins Weiße Haus zu senden. Eins ist zumindest sicher, „Wer nicht aus der Vergangenheit lernt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen“.

Carpe diem

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Manifest_Destiny
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Kalifornien
Bildquelle: Wikipedia – Matthew Trump


13 Responses to Schulden die USA Mexiko Billionen an Reparationen?

  1. Ice-Dealer sagt:

    weder die usa noch mexico hatte irgendein anrecht auf das land.. in folge dessen ist alles annexion und unterwerfung..

    die gebiete wurden immer wieder von anderen stämmen bevölkert, die die zuvor siedelnden stämme ausradiert, versklavt oder in koexistenz gelebt haben.. da kann man bieliebig weit geschichtlich zurückgehen und immer die gleichen muster erkennen.

    manche würden sagen, dass der starke den schwachen unterwirft .. oder „es wandeln die Schwachen den Starken in den Rachen.“

    was bedeutet es für uns heute?

  2. Jens Blecker sagt:

    @ Ice

    Das habe ich ja im Schlusswort auch noch mal formuliert. Der Artikel soll nur die Scheinheiligkeit der USA aufzeigen und mit 1,3 Millionen Km² annektiertem Gebiet, sieht das mit der Krim wie ein Kinderspielplatz aus.

  3. chris123 sagt:

    Tja, die „glorreiche Eroberung des Westens“ und dabei hat man kein schlechtes Gewissen wenn das ganze auch noch mit einem Völkermord sondergleichen einherging.

    Im Ostern waren wir in einem Zoo und standen vor einem Schild mit Bisons. Da stand drauf: Geschätzter Bestand 1833 50 Mio., 1889 irgendwas um die 900. Man habe in diesem Zeitraum all die 50 Mio. Büffel erschossen um den Indianern die Lebensgrundlage zu nehmen.

    Tja, wenn die Büffel voten könnten, was würden die wohl heute sagen?

  4. Hallojulia sagt:

    Da passt ja dieses Interview von Ken Jebsen mit dem Autor des Buches „Weltmacht IWF“ perfekt ins Bild:
    https://www.youtube.com/watch?v=GCkKxITTKYw

  5. Frank H. sagt:

    Von Anfang an hat sich das weisse radikale gierige Establishement der Wall Street geraubt und gestohlen ohne dafür zu bezahlen. Die Ausrottung der Ureinwohner wird bis heute unter den Teppisch gekehrt, während man den Europäern, Arabern, Südamerikanern, Afrikaner und Asiaten jeden Toten einzeln auflistet!
    Aber da gibt es Antworten demnächst und gerechte Strafaktionen:
    SATAN nennt sich das Teil: https://www.youtube.com/watch?v=8lw7oKhIu60#t=33

  6. Frank H. sagt:

    Für Washingtons Größenwahn: Bundeswehr übt wieder NATO Alarm statt Kooperation der Völker:
    http://www.lvz-online.de/nachrichten/mitteldeutschland/nato-alarm-fuer-bundeswehrsoldaten-in-sachsen-speerspitze-mobilisiert-truppenverbaende/r-mitteldeutschland-a-282076.html

    Was die US Bänksters erst einmal besitzen geben sie freiwillig nie mehr her!

  7. Ice-Dealer sagt:

    ist ja schön wieder auf die USA zu dreschen, aber wo zieht man da einen Schlussstrich bzw. wie weit will man das Verbrechen aufarbeiten? Müssen wir Posthum dem Homo neanderthaliensis noch Wiedergutmachung zahlen?

    naja ist wohl zu unbeequem nachzudenken.. einfach weiter mit US Bashing.. da sitzt schließlich der Satan

  8. AndiYpsilon sagt:

    Servus,

    denke schon, dass den USA diesbezüglich ein wenig Demut gut tun würde, aber es ist halt immer einfacher mit dem Finger auf andere zu zeigen.

    Grundsätzlich denke ich, dass bei jedem irgendetwas findet, wenn man nur lange genug sucht.

    Aber auch wenn es wünschenswert wäre, wird es glaube ich nicht passieren, da es mittlerweile nur noch darum geht die eigene Position zu stärken. Und wenn ich dazu noch meinen Gegner diskreditieren kann, hilft es umso mehr meine eigene Position zu stärken. Außerdem brauch ich, wenn ich jemand an den Pranger stelle, keine stichhaltigen Argumente mehr, denn der Gegner ist im Zugzwang und darf sich erstmal dazu rechtfertigen.

    So sieht es zumindest für mich mittlerweile aus.

    Leider.

  9. @ Ice-Dealer

    Zitat:
    „naja ist wohl zu unbeequem nachzudenken.. einfach weiter mit US Bashing.. da sitzt schließlich der Satan“

    Was soll denn das Ergebnis des Nachdenkens sein? Dass die Welt sich das alles nur eingebildet hat?

    US Interventionen von 1945 bis 1999
    https://framereport.wordpress.com/2014/10/13/us-interventionen-von-1945-bis-1999/

  10. Ice-Dealer sagt:

    @HWA:
    Ich kann nicht behaupten, ich hätte ein Ergebnis. Aktuell sind mir zwei Dinge erkenntlich:

    – Land gehört niemanden. (das impliziert natürlich dann mehr wie z.B. die Fragestellung nach Staaten und deren Grenzen)
    – Es gibt keine kollektive Schuld. Wenn jemand ein Volk oder Nachkommen schuldig für Taten macht, handelt es sich um Sippenhaft.

    Warum in diesem historischen Zusammenhang nun so eine parallele in die Jetzt-Zeit gezogen wird, erschließt sich mir nicht. Allein das Argument „aus der eigenen Vergangenheit lernen“ könnte hier aufgeführt werden.

    Dein Link sagt in dem Zusammenhang was? Dass alle US-Bürger schuldig sind, weil Ihre Regierung Verbrechen begehen? (siehe Punkt 2)

  11. @ Ice-Dealer

    … da stimme ich Dir zu. Komischerweise dürfen andere die Punkte nicht für sich in Anspruch nehmen, z.B. wir „Deutsche“.

    Aber trotzdem sollte man nicht außer acht lassen, dass man sich auch durch Unterlassung mitschuldig machen kann.

    Dem einfachen Bürger in der USA geht es natürlich genauso wie uns, er ist seinem Staat ausgeliefert.

    Aber der einfache Bürger wird hier ja auch nicht beschuldigt, sondern das Konstrukt der Machthabenden – ob man das nun Regierung nennen kann – ich weiß nicht.

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