Der Ölpreis als Waffe des Westens

Einige Staaten kommen gewaltig ins Taumeln. Zu sehr hatte man sich an die überhöhten Ölpreise gewohnt. Die Staatsausgaben passten sich schnell an und solche Entwicklungen sind in ihrer Umkehr meist sehr träge. Wie schnell die Vergangenheit in die Vergessenheit gerät, würden Sie merken wenn Sie versuchen sich an die Ölpreise der jüngeren Vergangenheit zu erinnern. Innerhalb einer Dekade, verdreifachte sich der Preis für ein Barrel Rohöl und kaum jemand stellte die Argumente in Frage. Trotz immer neuer Funde in immer größerer Menge. Einigen Staaten wird die Fehleinschätzung der echten Entwicklung nun zum Verhängnis und die Folgen könnten durchaus dramatisch werden.


Bis 2004 bewegte sich der Rohölpreis (WTI) zu keiner Zeit – nichteinmal in der Ölkrise von 1981 – über die Marke von 40 $ je Barrel. Von Dort aus ging es nahtlos bis zur Bankenkrise 2008 auf über 120 Dollar. Das entspricht mehr als einer Verdreifachung in vier Jahren. Bis 2009 brachte die „Krise“ den Ölpreis zurück auf etwa 60 $ danach gab es eine Wundersame Erholung.

Die langjährigen Leser meiner Webseite dürften wissen, dass ich der gängigen Behauptung – Erdöl wäre fossilen Ursprungs – nichts abgewinnen kann. In vielen Artikeln habe ich das auch genauer erklärt. Interessant ist, dass ausgerechnet jene Nation – in deren Laboren die These vom mineralischen Ursprung entstand – nun eines der Länder mit den größten Problemen ist. Wie konnte man in Russland derart Fahrlässig sein und den Staatshaushalt in einem so erheblichem Maße Abhängig machen von einer – wie es scheint – unerschöpflichen Ressource machen?

Es gibt auf der Welt noch eine weitere Nation, deren politische Elite ganz oben mitmischt im Ölgeschäft, die USA. Nicht erst seit gestern sind Rohstoffe zu einer Waffe geworden. Hier möchte ich nur an die Foodriots von 2007 erinnern, als China die USA ermahnte etwas bescheidener mit den Ausgaben zu sein. Weltweit brachen Hungerrevolten aus und man machte China für die gestiegenen Preise der Grundnahrungsmittel verantwortlich. Kurz nachdem China zurückgerudert war, fielen die Preise – wie von Geisterhand.

Als ich gestern den Artikel „Oppositionssieg in Venezuela -Chavez-Erbe vor Scherbenhaufen“ bei Reuters las, dachte ich mir nur, die nächste Nation die in den Abgrund getrieben wurde. Auch dort wurde der völlig überhöhte Ölpreis zur Normalität. Auch dort speisten sich die „Wohltaten“ in einem ungesunden Maße aus dem schwarzen Gold. Dazu heißt es bei Wikipedia:

Erdöl sichert vier Fünftel der Exporterlöse, die Hälfte der Staatseinnahmen und 25 Prozent des Sozialprodukes. 2005 verdiente das Land rund 35 Prozent mehr mit Öl als im Jahr zuvor. Die laufenden Einnahmen der Regierung sind demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres 2005 um 80 Prozent gestiegen. Entsprechend wurde vom Preisanstieg bis 2008 profitiert.[1]“

Natürlich sind noch viele weitere Faktoren wichtig, aber wir wollen den Artikel auch nicht zu einer Dissertation auswachsen lassen. Die Grundlegende Frage ist doch folgende, wurde der Ölpreis massiv nach oben manipuliert innert einer Dekade. Oder wird er im Augenblick mit aller Gewalt nach unten gedrückt? Meiner Meinung nach, ein bisschen von beidem. Den Jahrelang propagierten Ölmangel scheint es offensichtlich nicht zu geben, im Augenblick ersaufen alle Beteiligten im Öl und sogar die USA sind dabei die nationalen Ölreserven mit in den Pot zu werfen. Das würde man nur unwahrscheinlich machen, würde man befürchten diese danach nicht wieder bis zum Rand füllen zu können.

In Venezuela hat es nun den ersten massiven Dämpfer gegeben, dort hatte man vor nicht allzulanger Zeit die Schmarotzer aus den Industrienationen vor die Tür gesetzt. Erholt sich der Ölpreis nicht sehr bald – wovon man nicht ausgehen sollte – könnte diese Unabhängigkeit sehr schnell wieder Geschichte sein. Nur zu bereitwillig dürften dann die Handlanger vor den Toren lauern und das „Volksvermögen“ einsacken.

Wie lange sich Russland dem Schlammassel noch entziehen kann wird sich zeigen. Der innerpolitische Druck auf Putin dürfte bereits gewaltig sein. Hierzu habe ich meine Meinung schon ausführlich dargelegt. Sehen wir also was die Zeit uns bringt und hoffen das Beste, sind aber auf das Schlimmste vorbereitet.

Carpe diem

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela#Wirtschaft


54 Responses to Der Ölpreis als Waffe des Westens

  1. R363 sagt:

    Habe gerade gelesen: Die Dekarbonisierung der Welt …

    Dann hat der Leiter des Freibruger Planetariums, Otto Wöhrbach, eine Presentation gemacht: „Zurück in die Heißzeit“. Das besondere: Er ist das Thema CO2 und Klimaerwärmung aus historischer Sicht angegangen. Wie war es also in der Vergangenheit?

    Die Erde hat sich 90% ihrer Zeit in einer Heisszeit befunden. Sie war ein eisfreier Tropenplanet. Jetzt leben wir sogar in einer Eiszeit. Klimawandel gab es dabei immer. Nur schritt dieser nie so rapide an wie derzeit. Früher waren Vulkanaktivitäten in diesem Prozess entscheidend, heute sind dies unsere Fabrikschlote.

    Und jetzt kommt der Hammer:

    ER sei der erste weltweit der überhaupt mal dieses Thema „Klimawandel aus historischer Sicht“ anginge. Er habe keine grösseren fachlichen Unterlagen dazu gefunden und musste den ersten Vortrag alles selbst erarbeiten. Die Verhandlungen bei der Klimakonferenz in Paris würden praktisch komplett auf einer Klimahochrechnung eines Supercomputers basieren. D.h. die Menschheit glaubt einer intelligenten Maschine und lassen uns von einer Maschine bzw. apokalyptisch formuliert „dem Tier“ sagen was los ist und was wir zu tun hätten. Da kommen mir noch 2 weitere Beispiele in den Sinn: Die Drohnen Todeslisten mit denen die USA völkerrechtswidrig in alle Länder einbrechen und Leute willkürlich abknallt, ist anscheinend ebenfalls von einem intelligenten Supercomputer = dem Tier, erstellt (Wired Doku). Und dieser Einsturz des 3. WTC Turms in New York von der NIST, das war auch eine von solch einer Maschine entwickelte Analyse deren Ergebnissen wir Menschen dann ZU GLAUBEN (!!!) haben und uns danach verhaltensmässig ANZUPASSEN (!!!) haben.

    Also mal 3 Beispiele wie wir jetzt schon in der WO4 leben in welcher KI Computer = das apokalyptische Tier uns Menschen diktiert was passiert und was wir zu tun hätten.

    Ein Forscher der jetzt nach alter Lehre sagt: Moment mal, fällt Euch eigentlich auf dass keiner weltweit mal intensiver untersucht hat wie die Klimageschichte der Vergangenheit war, der wird unter den Teppich gekehrt. So Wissenschaft 3.0 braucht es nicht mehr, wir haben ja die Wissenschaft 4.0, die Wissenschaft der intelligenten allwissenden Maschine (Tier) welche uns das ÖKO-REGIME der Zukunft REGULIERT indem es uns in seinem grossen gigantischen Wissensdaten- und Analysefähigkeit erklärt was wir Menschen mit dem GESCHEITERTEN ÖKOSYSTEM ERDE tun müssten. Andächtig senken die Herrscher dieser Welt ihre Häupter vor dem Tier. 196!

    Die WO4 feierte also mit diesem Vertrag ihr Weihnachtsfest der besonderen Dimension.

    Übrigens noch ein 4. Beispiel für „das Tier“ und die WO4. In Afrika regiert das KI Hirn IBM Watson und soll Afrika zusammen mit Bill Gates Implantables für Frauen etc. zum Paradies 4.0 bringen. Afrika soll ganz nach WO4 in die durch künstliche Intelligenz regulierte Welt 4.0 gebracht werden. Dort wird quasi der Prototyp für uns alle schon mal getestet. Geht dort leichter ohne dass es nicht ungeheure Rechtsansprüche und Ärger gibt: Im Dschungel lässt sich gut Munkeln!

    Seht Ihr, wir stecken schon voll in der WO4, nur erkennen tun es die Menschen nicht was hier wirklich gespielt wird. Wenn frühere Supercomputer in den Zeiten des Kalten Krieges noch Atombombenexplosionen durchrechneten, dann sollen sie heute das Ökoregime der 4. Weltordnung manifestieren und zusammen mit der globalen Vernetzung (digital nervous system) uns Individuen von der unerwünschten, „zu grossen Freiheit / Spielraum“ entmachten und dann intelligent reguliert in das Öko-Paradies 4.0 führen. Da sei dann alles perfekt reguliert. Die WO4 ist eine Öko-Diktatur denn eine Maschine ist unterm Strich betrachtet immer ein Diktator. Wenn Menschen wie Obama nur noch die Unterschrift unter die Todesliste dieses Maschinen-Diktators (den Vorgaben des Tieres) geben, dann segnet er das quasi nur noch menschlicherseits ab. Interessant wie man hier die Schuldfrage sehen darf. Todeslisten von einer künstlich intelligenten Maschine werden von einem Präsidenten abgezeichnet.

    Die Weltordnung 4.0 ist die total kranke Spitze der Menschheitsgeschichte als „Herrscher über diese Erde“. Sie zeigt im Ergebnis die gescheiterte Evolution des Menschen. Die WO4 Vertreter sehen das anders. Sie meinen dass das, was hier vor unseren Augen passiert, die gelungene Evolution des Menschen zu seiner Perfektion sei. Er könne jetzt mit Hilfe der von ihm selbst gebauten intelligenten Maschinen seine eigenen Fehler und Mängel wie bei einer Protese ausgleichen. Zusammen mit der intelligenten Maschine, also dem apokalyptischen Tier, wäre es das Dreamteam der Evolution. Und wer könne da noch zweifeln, dass in dieser Dreamteam Konstellation die Erde nicht perfekt reguliert und gerettet werden könne?

    „We are dreaming of a White Chistmas …“ Der Weihnachtsmann 4.0 hat gerade in Paris deklariert an was wir Menschen zu glauben hätten damit der Weihnachtsmann wieder kommt.

    Denkt nach: Es geht um die globale Versteuerung der Luft. Es geht um eine Dekarbonisierung der Welt und es richtet sich erst einmal gegen jene Länder welche mit dem Ölverlust (siehe Titel dieses Beitrags) mächtig was zu verlieren haben. Ausgerechnet ist in dieser Liste Russland ganz oben dabei. China erklärt zeitgleich ein Stromversorgungsgrid über die ganze Welt bauen zu wollen. So etwas können nämlich die meisten anderen Länder gar nicht stemmen. Es passt aber perfekt in das WO4 Konzept wenn man mal die oben erwähnte IBM Watson Kontrolle über Afrika nimmt. Wer vernetzt Afrika stellt sich doch da als Frage! Der Westen ist viel zu teuer, der kann und will das gar nicht. Die Chinesen sind bei Infrastrukturprojekten auch in Afrika die erfolgreichsten. Nun, die chinesischen Solarzellen kommen dann wohl doch noch zum Einsatz. Z.B. in Afrika. Nicht dass derjenige der sie auf seiner Hütte hat, gross was bekommt. Aber er soll doch froh sein ein Dach über dem Kopf zu haben um das sich jemand kümmert.

    Die Welt wird in der WO4 total e-fiziert (digital vernervt) und dieser eVirus der WO4 ist die absolute Grundlage des apokalyptischen Tieres (= KI Maschine) um die Welt in ihrem Ökoregime korrekt zu regulieren und dann heisst es „heal the world, make it a better place …“

    Seht Ihr, das Paradies 4.0 ist nahe. Die Machthaber der Welt, unsere Machthaber, bauen gerade daran! Ihr denkt 1000de von Lobbyisten würden unsere Poltiker manipulieren und steuern? Nun, dann denkt mal ob nicht „das Tier“ sie mehr als alles andere manipuliert und steuert mit dem Forecast alles würde gut, das Paradies auf Erden ist nah! Man müsse nur tun was es sagen würde.

    Ach, Ihr meint die Elite 4.0 müsste Euch dieses intelligente Welt-Tier vorstellen was sie nutzen? Warum? Ihr sollt an Eure Politiker 4.0 glauben und das Tier hinter ihnen, das lasst mal aussen vor. Paris bedeutet die Machthaber dieser Welt haben sich auf die Vorgaben des Tieres geeinigt und ihr glaubt ihnen dann untergeordnet dass sie alles richtig machen.

    Wie sagte Steinmeier vor geraumer Zeit auf einer Veranstaltung: Leute, GLAUBT UNS DOCH, es ist alles so kompliziert um es zu erklären. Glaubt doch einfach unseren Fachleuten die rund um die Uhr an unseren Problemen arbeiten würden und nur das täten …

    Leute, es ist nicht zu kompliziert. Man will Euch nur nicht die Wahrheit sagen was wirklich hinter den Kulissen läuft.

  2. R363 sagt:

    >> Die Aufgabe des Jahres 2016 ist es, einen »Klimaschutzaktionsplan 2030« zu beschließen. Dieser Plan muss die Dekarbonisierung Deutschlands konkret durchbuchstabieren. Wichtige Bestandteile davon sind ein Kohlekonsens zum schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung, eine Verdopplung der Anstrengungen in der Gebäudesanierung und ein massiver Ausbau der Elektromobilität.

    http://www.elektroboerse-smarthouse.de/betrieb/betriebsfuehrung/artikel/126205/

  3. […] Der Ölpreis als Waffe des Westens […]

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