Brennbares Eis: Startet China die Energierevolution?

Wer Frank Schätzings Roman „Der Schwarm“ gelesen hat, dem dürfte die Thematik nicht fremd sein. Auf den Meeresböden der Erde schlummert ein gewaltiger Schatz, dessen Bergung jedoch weder einfach noch ungefährlich ist. Simplifiziert wird es brennbares Eis genannt, aufgrund seiner Struktur und Eigenschaften erinnert es an selbiges. Methanhydrat könnte die Abhängigkeit von den klassischen Kohlenstoffen erheblich reduzieren.

Auf IKNews sind wir im Zuge der Deepwater-Horizon Havarie bereits mehrfach auf Methanhydrat eingegangen. Entdeckt wurde es Mitte des 20. Jahrhunderts. Seit dem wurden zwar etliche Diskussionen zum „Weißen Gold“ geführt, jedoch wurde die komerzielle Förderung eher halbherzig verfolgt. Anders bei den Chinesen wie es scheint, dort ist nun offiziell der Abbau und die Nutzung gelungen. Dazu aus China.org:

China gewinnt erfolgreich brennbares Eis in dem Südchinesischen Meer
Das ist Chinas erster Erfolg beim Abbau von brennbarem Eis im Meer nach fast zwei Jahrzehnten an Forschungsarbeiten und Abbauarbeiten.
[…]
Der Versuchsabbau von brennbarem Eis im Shenhu-Meer, das ungefähr 320 Kilometer südöstlich der Stadt Zhuhai in Guangdong liegt, startete am 28. März. Experten haben zuerst am letzten Dienstag ein natürliches Gashydrat in einer Tiefe von 1.266 Metern angezapft. Seitdem wurden jeden Tag durchschnittlich 16.000 Kubikmeter Gas mit einem hohen Reinheitsgrad gewonnen.

Experten glauben, der Erfolg würde beweisen, dass China die Abbautechnologie für brennbares Eis beherrschen würde.[1]

Die instabile Struktur macht die Förderung von Methanhydrat so schwierig und vor allem gefährlich. Bereits geringfügige Temperatur- oder Druckschwankungen können eine verheerende Kettenreaktion in Gang setzen. Im Gegensatz zu CO2 ist Methan, was sich beim zerfall des Methanhydrates freisetzt, ein tatsächliches Treibhausgas. Obendrein eben noch hochentzündlich.

Als Industrienation mit gigantischem Energiebedarf ist die Erschließung derartiger Vorkommen für China natürlich ein sehr wichtiges Thema. Entscheidend dürfte zunächst allerdings die Frage nach den Kosten für die Förderung sein. Sind diese gering genug, beginnt ein neuer Wettlauf um die Vorherrschafft und wären alle Anderen sich noch die Schuhe zubinden, dreht China schon gemütlich seine Runden.

Carpe diem

[1] http://german.china.org.cn/txt/2017-05/19/content_40851421.htm

Bildquelle: Von Wusel007 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8277125


7 Responses to Brennbares Eis: Startet China die Energierevolution?

  1. Jean Paul sagt:

    Rohstoffkriege die Fortsetzung wurde gerade erfunden?

    Gasförmige Kohlenwasserstoffe werden auch im Zeitalter von Siliciumoxiden in gigantischen Mengen benötigt. Mal unabhängig vom Brennwert.

    Anstatt in Wasserstofftechnik zu investieren, um wenigestens halbwegs den Energie-, Mobilitäts- und Heizungsbedarf endlich umweltgerechter und friedenswirtschaftlicher zu Gestalten, kommt China nur auf veraltete Lösungen. Gleichzeitig fördert China genauso wie die USA die Künstliche Intelligenz, die millionen von Menschen arbeitslos werden lässt.

    Methangase sind, wie Jens es richtig beschrieb, ein echtes Treibhausgas das die zigfache Menge an Energie speichern kann im Gegensatz zu CO2, welches die Natur im Kreislauf hält. Und zwar in Form von Pflanzenstärke: Wasser plus CO2 plus Licht ergibt per Photosynthese Stärke (sogenannte Langkettige organische Kohlenwasserstoffverbindungen).

    Das Problem: die radikale Zerstörung ganzer Wälder und Felder durch Raubbau, Monokulturen, Verseuchung durch Chemieabfälle und Erosion durch Auslaugung reduziert die Biomasse die wiederum CO2 bindet.
    ABER: nimmt man nun KÜNSTLICH CO2 aus der Luft weg, so ändert sich kaum etwas, weil die Natur CO2 als Methangase aus Vulkanischer Aktivität im Meer speichert, das mit der Methaneisgewinnung wieder frei gesetzt wird.

    Wire alle zahlen für einen Hyper, der nur die Kassen der Banken und Konzerne füllt. Weil die Bevölkerung KEINE gute Schulbildung hat, um das zu verstehen.

    Und diejenigen die es wissen, werden in der Regel in der Industrie odre durch Lobbyismus umgepolt.

    Somit ist der Ausblick für die biologische Zukunft der Erde negativ. Selbst ohne einen militärischen Weltkrieg wird die überwiegende Mehrheit der Menschen parralel verhungern, verdursten durch verseuchtes Wasser (NITRATE und NITRITE), oder durch Nahrungskriege umkommen.

    Dazu kommt der wirtschaftliche Verfall der Kaufkraft, denn Geld kann man zwar horten, aber nicht essen.

    Also wozu noch herumdoktern? Es ändert sich nichts mehr. Die Uhr des Menschen ist bald abgelaufen.

    Geniesse dein Leben und überlasse anderen das Übel, denn der Mensch will nicht mehr bei Gottes Geboten (Naturgesetze und Naturkreisläufe) sein.

  2. Irmonen sagt:

    @ Jean Paul
    Das Problem: die radikale Zerstörung ganzer Wälder und Felder durch Raubbau, Monokulturen, Verseuchung durch Chemieabfälle und Erosion durch Auslaugung reduziert die Biomasse die wiederum CO2 bindet…..

    habe gestern mit Freunden die sehr in Umwelt und Menschenrechte engagiert sind diskutiert und genau das angesprochen: es wird immer nur über den CO2 Ausstoß gesprochen. In Politik und Medien wird so gut wie kaum, oder nur verschämt, vom CO2 Kreislauf, der gerade durch die gigantischen Rodungen und Ur-Wald-Zerstörungen unterbrochen wird, gesprochen.
    Und nun wird ein neuer Geschäftszweig eröffnet, CO2 entsorgen! einfach pervers!

    Solange die Wirtschaftsbewegungen an der Zerstörung mehr verdienen als an gesunden Kreisläufen – siehe auch Monetäre-Kreisläufe – solange wird sich am Weg in den Abgrund der Vernichtung der Menschheit auch nichts ändern.

  3. Jean Paul sagt:

    Chinas Spionageabwehr wirft konsequent und offenbar erfolgreich die Amerikaner raus. Es herrscht Frust in Washington und Langley.
    US Geheimdienst CIA verlor unter Barrack Obama die Kontrolle über Chinas ökonomische, militärische und politische weitere Entwicklung. Da kmmt dann so eine technologische „Überraschung“ wie im Artikel beschrieben durchaus hin und dürfte in den USA so manches Telefonat ausgelöst haben.

    „Die „New York Times“ (NYT) bezieht sich in ihrem Artikel auf mehrere amtierende und ehemalige US-Regierungsmitarbeiter. Demnach wurden zwischen 2010 und 2012 bis zu 20 CIA-Quellen festgenommen. Zwölf von ihnen sollen umgebracht worden sein. Ein Informant sei sogar vor seinen Kollegen erschossen worden, offenbar als Warnung vor Spionageaktivitäten für die USA.

    Die Zerschlagung des Informantennetzes wird als „harter Rückschlag“ für das Spionagenetzwerk der CIA in der Volksrepublik bewertet. Bis zu dem Zeitpunkt habe das System sehr gut funktioniert.

    Wichtige Quelle versiegt

    So habe die CIA im Jahr 2010 zunächst hochwertige Informationen über die chinesische Regierung erlangen können. Dann seien jedoch immer weniger Informationen geflossen, Anfang 2011 seien dann die ersten Informanten verschwunden.“
    […]
    http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/cia-informanten-in-china-get%C3%B6tet/ar-BBBlFRs?OCID=ansmsnnews11

  4. Irmonen sagt:

    Wenn man die imperialistischen Überfälle und Kriege der West-„Werte?“-Gemeinschaft, sprich, Amis, Franzis und Inglischmen + Resteuropäer, in der Chinesischen Geschichte eingehend studiert und die damit einhergehende tiefe Kränkung der Chinesen, ist ein ganz grundlegendes Misstrauen des chinesischen Volkes gegen den Westen völlig verständlich.

    Da würde ich auch jeden Spion dessen ich habhaft werden kann, gleich ganz auslöschen, auch zur Abschreckung. Anders geht es doch gar nicht.
    Klaus Mehnert hat 1292, 1936 und „nach dem großen Sturm 1971 jeweils China bereist und über
    die jüngeren Geschichte der Entwicklung des chinesischen Volkes berichtet. Interessant sind auch die Vergleiche zwischen dem chinesischen und dem sowjetischen Kommunismus.

    Klaus Mehnert: China nach dem Sturm
    https://www.amazon.de/Klaus-Mehnert-China-nach-Sturm/dp/B002O4997U/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1495359917&sr=8-3&keywords=china+nach+dem+sturm+klaus+mehnert
    https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Mehnert
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43078691.html

  5. Jean Paul sagt:

    Kohlenwasserstoffkrieg – Kampf um Rogstoffe vor Chinas erweiterter Küstenregion:

    Trump schickt Zerstörer in Südchinesisches Meer

    https://www.welt.de/politik/ausland/article164906626/Trump-schickt-Zerstoerer-in-Suedchinesisches-Meer.html

  6. Jean Paul sagt:

    Anmerkung: Trump setzt NUR fort, was Obama ihm ins Nest gelegt hat -> die Atombombe zu lieben!!!!

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