Verkehrte Welt : Irland wird gerettet, ob sie wollen oder nicht

Viel wird der Tage über eine Pleite von Irland diskutiert. Jeder – mich eingeschlossen – sinniert, wann Irland fällt. Die EU will Irland die Hilfe sogar aufzwingen, doch diese machen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Vom Crash des Euro und dem Zerfall ganz Europas ist allerorten zu lesen und zu hören. Eine Frage jedoch bleibt offen: warum wollen die Iren eigentlich nicht? Vielleicht kann ich ein paar Hinweise dazu liefern.


„Oje, die Iren mal wieder“ werden Merkel und Sarkozy sich denken. Hätten die uns doch beinahe schon den guten, alten Lissabonvertrag verhagelt. Wann immer es darum geht zu knebeln und ent-demokratiesieren, stehen die Iren ihren Mann.

In Irland spricht man von einem Problem im Bankensektor, allerdings wäre der Staatshaushalt nicht davon betroffen so versichert man seitens Irlands. Im Gegenteil zu allen anderen EU-Bankenbütteln will man sich auch nicht dem IWF und damit dem sicheren Absturz in die Knechtschaft hingeben um jene zu retten, die dieses Chaos verursacht haben.

Ein schier unlösbarer Konflikt wie es scheint. Die EU ihrerseits, will jedoch die Iren zwingen einen Bankenbailout auf Staatskosten zu machen, der Druck wird ordentlich erhöht. Wir durften ja damals bereits wegen des Lissabonvertrages erleben, wie die Demokratie in Europa funktioniert : Es wird gewählt bis das Ergebnis passt!

Die Entscheidung der Iren ist absolut korrekt und sollte eigentlich in ganz Europa Schule machen, nach meinem Dafürhalten. Man könnte es abermals als „last man standing“ bezeichnen, allerdings sind die Gegner wie der IWF übermächtig und lange wird Irland nicht standhalten können, so vermute ich.

Einige Sanktionen und Drohungen, ein wenig an der Schraube hier und da gedreht, dann werden die schon zur Vernunft kommen, so sehr wahrscheinlich die einhellige Meinung der EU.

Abwarten und Augen auf sollte hier die Devise sein.

Carpe diem


53 Responses to Verkehrte Welt : Irland wird gerettet, ob sie wollen oder nicht

  1. klaus-fidibus sagt:

    Wenn man so zurückverfolgt mit welchen Methoden die Eliten seit den Eurovertragsbrüchen ihre Rettungsakte durchgezogen haben, kann man einfach nur annehmen, das wir in kürzester Frist noch die „wundersamsten“ Rettungsaktionen eines Bankenskeletts erleben werden.
    Wenn einmal die Bandscheiben verfault sind, bricht es endgültig zusammen. Trifft eben immer wieder zu was der Volksmund sagt.
    Gier macht BLIND.

  2. Irmonen sagt:

    @ 41 Ginsterburg

    und wenn man sich mal vorstellt wie das war als es noch keine Uhren gab, so im Mittelalter. Da hat man sich verabredet, Morgens, mittags, abends oder wie, und dann kam der eine, dann irgendwann der andere man wartete einfach so….so hab ichs vor vielen Jahren in Sri Lanka erlebt mitten im ländliche Pampas und keiner wußte wann der Bus kaommt und man wartete einfach, dahockend. An diese Zeitlosigkeit kann man sich echt gewöhnen ja und dann der Kulturschock zurück in Deutschland, beginnend am Flughafen…

    und heute bekommt man eine Goldmedaille für Hunderstel schneller sein oder sind schon Tausendstel und viel viel Geld…irre, einfach irre…

    und die Menschen werden immer kränker, nennt sich dann burn out, wollen dann in möglichst kurzer Zeit von ihrem „unterzeidruckstehender-Beschwerdekomplex“ geheilt werden, geht nicht, die Seele hat ihre eigene Zeit!

  3. Irmonen sagt:

    Reale Wirtschaft, nicht das Bits-Bites-Papier-Spekulation-und-Scheinswirtschaften….

    haben nicht die ehmaligen „Habenichtse“ von Ländern nicht bereits viele, viele Milliarden über die EU Zahlungen, Subventionen kassiert und sich dadruch im Wohlstand den Reicheren Ländern angeglichen? Wenn ich dann noch von Rente mit 60 , Ostergeld, Urlaubsgeld,14 Monatsgehälter usw. Weihnachtsgelzahlungen höre und den Lohnerhöhungen über die letzten 10 Jahre.
    Hier bei uns, Arbeitszeiteröhung, Rentenaltereintriserhöhung, Rentenkürzung, gestrichen wurden Urlausb-, Weihnachtsgeld, Ostergeld hats nie gegeben,
    und eines ist klar das Arbeitstempo ist hier sehr hoch und der Leistungsdruck, oder weg vom Fenster sein, der Druck hier ist ungemein stärker als in den dolce far niente Ländern.
    Doch das reicht nicht – Dauertransferunion ist geplant, wir die fleißig Reichen sollen endlich in der EUROFamilie unseren Anteil am Wohlstand abgeben.
    Wir die bösen Oberexporteure, erst geben wir („unsere Banken“) Kredite in Ausland, dann wird damit unsere Exportware gekauft, Renten usw gezahlt, und wenn dieses Spiel nicht mehr so gut fuktioniert, dann bleiben wir halt auf den Schulden sitzen. Wer ist jetzt der Dumme? Der der Kredit und! Ware liefert oder der der sagen kann ätschibätsch Pech gehabt, Ware verbraucht Kredit gestorben.
    Ja das ist polemisch und vereinfacht – doch reale Wirschaft findet doch nur mit Austausch! statt. Güter und Dienstleistung, alles andere sind mehr oder weniger unfreiwillige Geschenke!

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