Goldgräberstimmung in Nordrheinwestfahlen und Niedersachsen

So ist es seit einigen Tagen in unserer Presse zu lesen. Doch um was geht es dabei?
In diesen Gebieten wurden riesige Gasvorkommen gefunden welche sich ß? wie könnte es auch anders sein ß? die Energiekonzerne unter den Nagel reisen wollen. Diese sogenannte unkonventionellen Gasvorkommen werden aus über 1000 Meter tiefe aus der Erde gefördert. Dazu muss Wasser mit zum Teil giftigen Chemikalien in die Erde gepumpt werden. Unter dem dabei entstehenden Druck bricht das Gestein auf. Das Gas entweicht durch die entstandenen Risse und kann zur Erdoberfläche gefördert werden.

Gastbeitrag von Uebsi

Das hört sich ja auf den ersten Blick recht einfach und nach einer guten Idee an. Nach Aussage von Norbert Stahlhut (Zuständig bei Exxon Mobile Production für Energiepolitik und PR) sind die Risiken überschaubar und man würde ja schon über 50 Jahre Erdgas sicher und umweltverträglich fördern. Doch gilt dies auch für ß?Erdgas Fracingßß Diese Methode ist neu in Deutschland.

Das unglaublich dabei, es wird einfach wieder einmal an den Köpfen der Bürger vorbei damit angefangen. Man sei nach Bergbaurecht nicht dazu verpflichtet Bürger oder die Wasserschutzbehörde zu informieren. Viele Bürger haben aber mittlerweile erkannt wie unsere Politik funktioniert und werden selbst aktiv. Sie glauben den Aussagen der Politiker nicht mehr und prüfen die Dinge. So auch in diesem Fall. In Nordwalde hat sich eine Bürgergemeinschaft zusammen getan welche um Ihre ß?Ländliche Ruheß? und Ihre Sicherheit fürchtet. Sie fühlen sich ß?alleine gelassen, geschockt, es sei schon alles unter dem Tisch vereinbart worden, es gäbe keine Informationen,ßßß  Sind diese Bürger ßß?ko-Faschistenß? welche nur an Ihre eigenen Interessen denken oder sind Ihre bedenken berechtigt?

Wie ist die Aussage von Hr. Stahlhut zu bewerten?
Diese Art von Menschen glauben wirklich an das was sie da von sich geben. Ich habe selbst für 2 weltweit agierende Konzerne in technischen Schlüsselfunktionen gearbeitet. Mir ist durchaus bekannt wie die Hierarchiestufen in solchen Konzernen funktionieren. Die Informationen welche schlussendlich meistens als Power Point Präsentationen bei ß?Managernß? ankommt hat nur noch sehr wenig mit der Realität zu tun. Mittels Folien werden Fakten erzeugt welche in Wirklichkeit gar keine sind. Bedenken der Ingenieure und Techniker (welche je nach Lage durch höhere Kosten beseitigt werden könnten) werden vom Tisch gefegt. Wer nicht Linientreu gemäß den von den Konzernen  selbst erstellten Philosophien arbeitet hat ein schweres Leben innerhalb solcher Strukturen. Vereinfacht könnte man auch sagen:  Papier ist geduldig, man muss nur Glauben was darauf geschrieben ist.

Woher kommen die Bedenken der Bürger, gibt es Fakten dazu und wurden die Risiken erforscht?
Erstaunliches ist zur Erforschung der Risiken zu finden. Hier ein Auszug aus dem Spiegel vom 19.08.2010
—————————————————————————————————————-Bundesregierung plant noch die Erforschung der Risiken

Auch die deutsche Regierung erkundet derzeit nur die Potentiale der neuen Fördermethode – aber nicht deren Umweltrisiken. Derzeit lägen „keine Erkenntnisse“ dazu vor, teilte sie auf Anfrage der Grünen mit. Man gehe „allerdings davon aus, dass keine grundsätzlichen Unterschiede zur Förderung von konventionellem Erdgas bestehen“.

Die von der Regierung beauftragen Forschungsinstitute haben sich mit dem Thema Umwelt ebenfalls noch nicht beschäftigt. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) erforscht Gesteinsformationen auf mögliche Gasreservoirs, bei denen unkonventionelle Gasförderung eingesetzt werden könnte. Umweltrisiken müsse die Wirtschaft den zuständigen Behörden selbst darlegen, sagt Harald Andruleit vom BGR.

Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) hat vom Forschungsministerium 7,1 Millionen Euro erhalten, um Potentiale unkonventioneller Gasförderung zu erkunden. „Umweltrisiken haben wir bislang nicht erforscht“, sagt Hans-Martin Schulz vom GFZ. „Derzeit sammeln wir erste Ideen für ein Konzept, wie dieser Bereich erkundet werden soll. Umweltfragen werden spätestens ab 2011 untersucht.“
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Umweltrisiken wurden nicht erforscht? Keine Unterschiede zur konventionellen Gasförderung? Umweltrisiken müsse die Wirtschaft den zuständigen Behörden selbst darlegen?

Was soll das? Wird hier wieder einmal der ß?Bock zum Gärtnerß? gemacht?

Nicht erforscht? Derweil werden doch gerade giftige Chemikalien in den Boden gepresst. Hier ein Auszug um welche Chemikalien es sich dabei handelt.
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Fracing in Niedersachsen: Diese Chemikalien verwendete Exxon
Chemikalie                                                         CAS-Nummer
Tetramethylammonium chloride                         75-57-0
Petroleum distillate hydrotreated light                64742-47-8
Ethoxylated octylphenol                                      9036-19-5
Magnesium chloride                                           7786-30-3
Magnesium nitrate                                              10377-60-3
ein Biozid                                                            55965-84-9
Quelle: SPIEGEL-ONLINE-Recherchen
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Exxon hält diese Methode für Ungefährlich. Einzelne Stoffe davon seien zwar sehr wohl gefährlich aber sie sind ja nur im stark verdünnten Zustand vorhanden. Befragt man Wissenschaftler zu diesem Thema sieht der Tenor ganz anders aus. ß?Niemand sollte solche Chemikalien trinken, auch nicht im stark verdünnten zustand. Theo Colborn (Umweltschutzorganisation ß?The Endocrine Disruption Exchangeß?) hat bei diesen Fracing- Flüssigkeiten Dutzende Stoffe entdeckt welche auch in milliardenfacher Verdünnung noch gesundheitsschädlich bzw. Krebserregend sind.

Schaut man nach den tatsächlich eingesetzten Mengen werden die Unbedenklichkeitserklärungen von Exxon zur Farce. Man stelle sich dazu vor die Aussage von Norbert Stahlhut ß?Man betreibt dieses Geschäft schon seit 50 Jahrenß? würde sich tatsächlich auf Erdgas Förderung durch Fracing beziehen.

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Pro Fracing Vorgang werden:
20 Millionen Liter Wasser
19 Tonnen Tetramethylammonium chloride
9,5 Tonnen Petroleum distillate hydrotreated light
0,7 Tonnen Biozid
In den Boden gepresst
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Spätestens hier muss ich mich fragen wie ein Bergamt auf die Idee kommt bei solchen giftigen Stoffen und bei solchen Mengen einfach eine Genehmigung auszusprechen. Dies Ohne die Wasserbehörden zu informieren. Werden hier nur wieder Interessen der Unternehmen gestützt?

Auch ein Blick über den ß?Teichß? zeigt deutlich dass Fracing längst nicht so harmlos ist wie man uns glauben machen will. ßberall aus den USA gibt es mittlerweile Berichte über kontaminiertes Trinkwasser und wütende, protestierende Bürger. Die Bohrunternehmen bestreiten dass sie irgendetwas mit dem kontaminierten Trinkwasser zu tun hätten. Mittlerweile denkt man dort sogar über ein Verbot von Fracing nach. Dies wissen auch die in Deutschland tätigen Energiekonzerne, es ist Ihnen bekannt. Wie kommt dann ein Herr Stahlhut zu der Aussage Exxon hätte alles im Griff und man würde die Risiken kennen? Kennen sie die wirklichen Risiken und verschweigen sie einfach?

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BITTE HIER DAS YOUTUBE VIDEO VON MONITOR EINBAUEN
http://www.youtube.com/watch?v=7U4cUOkPhrs
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Das Fazit meiner kurzen Recherche:
Diese Chemikalien welche wir hier in den Boden pumpen werden (wie auch Atommüll und CO2 Verpressung) zu einer tickenden Zeitbombe welche uns eines Tages einholen wird. Bis dahin sind die Gewinne der Energiekonzerne längst abgeschöpft und dieselben werden sich wie schon so oft in der Geschichte aus der Verantwortung ziehen, hinter Gesetzen und Richtern verstecken. Sie werden sich Schuld gegenseitig zuschieben, teure Reinigungskonzepte vorlegen und diese mit Ihren eigenen Firmen und Chemikalien umsetzen. Zahlen darf wie immer der dumme Bürger. Bei dieser Art der Energiegewinnung wir die Schlussrechnung aber sicherlich sehr teuer werden wenn nicht sogar unbezahlbar.

Quellen:
ZDF Heute Sendung vom 19.11.2010, Monitor vom 18.11.2010 (YouTube: 7U4cUOkPhrs)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,712012,00.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,725697,00.html


8 Responses to Goldgräberstimmung in Nordrheinwestfahlen und Niedersachsen

  1. Naguziel sagt:

    Und jetzt möchte ich mal wissen, wie man so etwas FRIEDLICH lösen möchte. Man müsste Trinkwasser aus diesen Regionen abschöpfen und und den Leuten und deren angehörigen zu Trinken geben, sie sind ja fest davon überzeugt das es nicht schädlich ist. Was spricht also dagegen? Dieses Szenario ist natürlich auf alle Bereiche anwendbar und sollte sofort eingeführt werden.

  2. EuroTanic sagt:

    Abgesehen davon gehören alle Ressourcen nicht irgendeinem Konzern. Grund und Boden, Wasser, Luft und überhaupt alle Ressourcen gehöhren auch nicht einer Person oder Personengruppe oder einem Land sondern allen Menschen.

  3. Gockeline sagt:

    Klasse aufgearbeitet was die Sendung Monitor schon gemacht hat.
    Da blieb mir der Mund schon offen,
    was bei uns alles gemacht werden darf.
    Wo ist das die Politik?
    Wer hat die Genehmigungen gegeben?
    Warum fragt niemand in der Politik nach?
    Warum dürfen amerikanische Firmen wie Exon das bei uns machen?
    In Amerika fragt niemand nach was man darf oder nicht!
    Da gehen schon die Leute auf die Strassen mit wenig Erfolg!

  4. Irmonen sagt:

    …ich kommentiere zu schnell, gut, muss nicht sein, tschüs

  5. History sagt:

    Exxon Mobil gilt als ein direkter Nachfolger von Standard Oil. Und wo die Rockefellers ihre Hände drin haben wundert mich gar nichts mehr.

  6. Frank H. sagt:

    Deutschland gehört den Illuminazis! Deutschland ist nur Teilsouverän. Wir sind Teil der EUdSSR mit einer „eingesetzen“ Reggentenmarionettenregierung und diese ist Teil der Bilderberger und Trilateralen Herren und ihrer Marionetten gebildet aus dem elitären Industrie- und Bankenkartell dahinter, das sich hemmungslos bedient und die Erde in eine Wüste verwandelt. Und damit wir das nicht merken werden allerlei Parteien unterhalten die aber immer so mit den eigenen Leuten infiltriert werden das sie nie den Bossen schaden können. Die GRßNEN sind die schlimmsten dabei. Noch schlimmer als die LINKEN oder RECHTEN.

  7. Frank H. sagt:

    @ History. Und Rockefeller wiederum ist der erste Ritter am Hofe der Rothschilds.
    J. Ackermann DeuBa ist der Finanzier Deutschlands Groß-Firmen oder der Vermittler in politischen Kreisen bei windigen Geschäften.
    Die DeuBa ist ein Teil des Rothschild Imperiums. Genauso wie andere Geldhäuser.
    Der Kreis schliesst sich immer wieder um die gleichen wenigen Figuren.

  8. msdong sagt:

    westfahlen ohne „h“ am ende 😉

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